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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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-113-<br />

unterschiedlichen Teilmärkte im Hinblick auf die Bereitstellung der gewünschten EDL zu integrieren und<br />

damit die Funktionsfähigkeit des "EDL-Marktes" im Sinne von LCP herzustellen.<br />

Dafür sprechen u.a. folgende Gründe: 365<br />

- Kein anderer Marktteilnehmer hat einen so fortgeschrittenen Kenntnisstand über den EDL-Bedarf der<br />

Stromverbraucher wie das EVU. Außerdem ist das EVU der einzige Akteur, der eine kontinuierliche<br />

Kundenbeziehung aufweist und eine umfassende Infrastruktur dafür vorhält.<br />

- EVU stehen i.d.R. die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung, um die Infrastruktur für einen<br />

EDL-Markt aufzubauen (Schaffung von Datengrundlagen, Sammeln von Programmerfahrungen etc.)<br />

- EVU <strong>als</strong> vom Wettbewerb abgeschirmte Unternehmen haben die Möglichkeit, mit längeren<br />

Kapitalrückflußzeiten zu operieren <strong>als</strong> im Wettbewerb stehende Unternehmen. Außerdem ist das<br />

Risiko von Fehlinvestitionen im Vergleich zu privaten Unternehmen begrenzt.<br />

- EVU sind z.T. bereits heute, z.T. mittelfristig auf Grund stagnierender oder schrumpfender<br />

Kilowattstunden-Märkte dazu gezwungen, ihre Geschäftspolitik zu diversifizieren. Im Gegensatz zu<br />

Investitionen in völlig neue Märkte (z.B. Abfallsektor, Mineralölbereich etc.) bietet ihnen der EDL-<br />

Markt im allgemeinen eine gute Möglichkeit, von den Kenntnissen und der Infrastruktur ihrer<br />

bisherigen Geschäftspolitik zu profitieren ("Economies of Scope").<br />

- EVU müssen schon deshalb in den Einsparprozeß einbezogen werden, da sie ihn andernfalls durch<br />

eine absatzorientierte Geschäftspolitik (Tarifgestaltung, Sonderverträge, unzureichende oder<br />

interessensorientierte Beratung etc.) abbremsen oder sogar konterkarieren könnten.<br />

- Die Kosten für Einsparprogramme im Strombereich sollten unter Verteilungsaspekten genauso<br />

behandelt werden wie die Kosten der Stromerzeugung. Das impliziert, daß sie auf die<br />

Stromverbraucher <strong>als</strong> Haupt-Nutznießer der Programme und nicht auf die Gesamtheit der<br />

Steuerzahler umzulegen sind.<br />

EVU, die ihre Unternehmensaufgabe im Einklang mit dem LCP-Prinzip definieren, verändern ihren<br />

Unternehmenstypus und wandeln sich zu einem Energiedienstleistungsunternehmen (EDU), dessen Ziel<br />

in der volkswirtschaftlich effizienten sowie ökologisch und sozial verträglichen Befriedigung des Bedarfs<br />

an nachgefragten Energiedienstleistungen besteht. 366<br />

Die Integrationsaufgabe von EDU im Hinblick auf den EDL-Markt läßt sich idealtypisch auf zwei Arten<br />

formulieren:<br />

365 Vgl. dazu Krause/Eto (Handbook), 1988, S.II-16ff.<br />

366 Vgl. zur Charaktierisierung eines EDU die Pionierstudie des Öko-Instituts für die Bundesrepublik<br />

(Öko-Institut (EDU), 1990).

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