30.12.2012 Aufrufe

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

-112-<br />

"Ein intensiver Substitutionswettbewerb zwischen Elektrizität und Kapital (effiziente<br />

Stromnutzung) würde .. voraussetzen, daß vom Strompreis die - im Sinne der Wettbewerbstheorie<br />

- richtigen Signale an die Investoren stromeffizienter Techniken ausgehen<br />

und deren Marktstellung, Information, Liquidität und Kapitalausstattung denen von<br />

EltVU [Elektrizitätsversorgungsunternehmen, U.L.] vergleichbar sind. Keine dieser<br />

Bedingungen ist nur annähernd erfüllt." 362<br />

Will man den bestehenden unvollkommenen Substitutionswettbewerb intensivieren, bedarf es neuer<br />

Überlegungen und Ansätze. Hennicke faßt diese Aufgabenstellung mit der auf den ersten Blick<br />

kontradiktorischen Formel "Den Wettbewerb planen" zusammen. 363<br />

Um diese Aufgabenstellung zu operationalisieren, müssen folgende Fragen beantwortet werden:<br />

a) Welche Akteure eignen sich für einen märkteübergreifenden Abwägungsprozeß im Sinne des LCP<br />

zwischen Strombereitstellung und -einsparung?<br />

b) Welche Rahmenbedingungen sind für die Integration eines "Energiedienstleistungsmarktes" und<br />

damit für die Intensivierung des Substitutionswettbewerbs zwischen Energie und Technologie unter<br />

wettbewerbspolitischen Aspekten erforderlich?<br />

Darüber hinaus soll der Frage nachgegangen werden, ob und auf welche Weise das Konzept des <strong>Least</strong>-<br />

<strong>Cost</strong> Planning geeignet ist, über die eindimensionale ökomische Zielsetzung theoretischer<br />

Allokationseffizienz hinaus weitere Wettbewerbs- und gesellschaftliche Ziele zu verfolgen, die für die<br />

Ökonomie <strong>als</strong> "offenes System" impliziter und expliziter Regelungen von Bedeutung sind. 364<br />

3.1.5.1 Die Akteure auf dem "Energiedienstleistungsmarkt"<br />

Der "Energiedienstleistungsmarkt" für Strom-Dienstleistungen ist charakterisiert durch das<br />

Zusammenwirken unterschiedlicher Teilmärkte. Je nach Dienstleistung variiert die Anzahl der<br />

Teilmärkte: Während beispielsweise für die Dienstleistung "Kühlen" im Bereich der privaten Haushalte<br />

nur der Strom- und der Kühlgerätemarkt integriert werden müssen, können dies für die Dienstleistung<br />

"Klimatisierung" im Gewerbebereich neben der Strombereitstellung z.B. die Teilmärkte Klimaanlagen,<br />

Gebäudetechnik/Fenster, Finanzierung, Projektierung und Installation/Abwicklung sein.<br />

Auf diesen Teilmärkten agieren im Regelfall voneinander unabhängige Akteure: Strom wird von den<br />

EVU, unabhängigen Stromerzeugern etc. bereitgestellt, Hardware von Geräteherstellern und Händlern,<br />

Finanzierungsangebote von öffentlichen oder privaten Geldinstituten, Projektierungsangebote von<br />

entsprechenden Architektur- und Ingenieurbüros sowie Installation/Abwicklung vom örtlichen Handwerk.<br />

Beim Konzept des <strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning wird davon ausgegangen, daß Energieversorgungsunternehmen<br />

insbesondere in ihrer Funktion <strong>als</strong> Stromverteiler besonders geeignete Akteure sind, diese<br />

362 Hennicke (<strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning), 1989, S.119.<br />

363 Vgl. Hennicke (Wettbewerb planen), 1991.<br />

364 Zur Charakterisierung eines "offenen Systems" vgl. Steppacher (Institutionalismus), 1985, S.40ff.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!