Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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Abb.3.4: Das Prinzip des Least-Cost Planning
Die beiden Grenzkostenkurven lassen sich wie folgt interpretieren:
- Die zukünftigen Kosten der Energiebereitstellung können als finanzmathematische
Durchschnittskosten eines an den Bedarf optimal angepaßten Kraftwerksparks (incl. Transport- und
Verteilnetzkonfiguration) betrachtet werden. Jeder Punkt auf der Grenzkostenkurve soll daher die
finanzmathematischen Durchschnittskosten352 einer neuen, optimal dimensionierten Kraftwerks-353 und Netzeinheit zur Bereitstellung einer zusätzlichen Einheit Energie widerspiegeln, wobei stets
optimale Auslastung der Anlagen unterstellt wird. Eine solche Betrachtung abstrahiert von einzelnen,
möglicherweise unterausgelasteten Kraftwerken, die das langfristig orientierte LCP-Kalkül zugunsten
kurzfristiger Optimierungsbetrachtungen verzerren könnten. Der gewählte exponentielle Anstieg der
Grenzkostenkurve läßt sich dadurch rechtfertigen, daß sich im Zuge der Klimadiskussion die
Wirkungsgrade der Energiebereitstellung in Zukunft vermutlich ständig steigern müssen und daher die
technischen Mehrkosten exponentiell zunehmen werden. Für die Erläuterung des LCP-Prinzips ist der
Kurvenanstieg jedoch irrelevant.
- Die zukünftigen Kosten der Energieeinsparung können als finanzmathematische Durchschnittskosten
eines optimal zusammengestellten Einspar-Technologiemixes zur Befriedigung eines fest vorgebenen
Energiedienstleistungsbedarfs betrachtet werden, wie es die Makro-Angebotskurve der Einsparung
352 Zum Ansatz von Durchschnittskosten als (langfristige) Grenzkosten vgl. auch Thiemeyer
(Ökonomie der öffentlichen Unternehmen), 1981, S.502.
353 Die neue Kraftwerkseinheit läßt sich beispielsweise als gewichtetes Mittel eines neuen Grund-,
Mittel- und Spitzenlastkraftwerks auffassen.