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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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zum einen unterschiedliche Risikoeinschätzungen vornehmen, zum anderen unterschiedlich hohe<br />

"verdeckte" Kosten wie z.B. Informations- und Transaktionskosten haben. Die Diskontrate bündelt<br />

lediglich diese akteursspezifischen Risiko- und Kostenaspekte.<br />

b) Diskontraten sind nur dann sinnvoll vergleichbar, wenn sie sich auf reale Investitionsalternativen<br />

beziehen. Einspar- und Erzeugungsinvestitionen im Strombereich seien häufig nicht <strong>als</strong> Alternativen<br />

aufzufassen.<br />

Argument a) ist jedoch nur dann ein gewichtiger Einwand, wenn das akteurspezifische Risiko und die<br />

"verdeckten" Kosten unter keinen Umständen von einem anderen Akteur reduziert werden können. Gibt<br />

es jedoch Akteure, die dies zu leisten imstande sind, läßt sich die Diskrepanz in den Diskontraten<br />

zumindest verringern. 342 Beim LCP-Konzept wird davon ausgegangen, daß insbesondere EVU, aber<br />

auch private Unternehmen diese Akteure sein können (s. dazu Abschnitt 3.1.5.1).<br />

Argument b) faßt die Bedenken zusammen, daß Aktivitäten auf der Nachfrageseite u.U. weniger<br />

verläßlich sind <strong>als</strong> der Bau von Kraftwerken und daß die Auswirkungen dieser Aktivitäten datenmäßig<br />

wenig abgesichert sein können und daher keine Revidierung der Angebotsplanung zulassen. Dieser<br />

Einwand ist insofern kein prinzipieller Einwand gegen die Vergleichbarkeit der Diskontraten, <strong>als</strong> er sich<br />

nur auf eventuelle Planbarkeits- und Umsetzungsprobleme nachfrageseitiger Aktivitäten bezieht. Daß er<br />

in der Praxis zunehmend stärker entkräftet werden kann, zeigen die Ausführungen in Abschnitt 3.2.<br />

3.1.3.2.2 Weitere preisunabhängige Hemmnisse <strong>als</strong> (Teil-) Ursache der Disparität<br />

Der Nachweis der bestehenden Effizienzlücke im Elektrizitätsbereich und der vorhandenen Disparität in<br />

den Wirtschaftlichkeitskalkülen der unterschiedlichen Akteure hat u.a. die systematische Suche nach den<br />

Gründen dafür wesentlich beschleunigt. Der Schwerpunkt lag dabei in der Identifizierung sektor- und<br />

verwendungsartenspezifischer, preisunabhängiger Hemmnisse. 343 Die folgende Tabelle 3.4 gibt einen<br />

Überblick über die wichtigsten dieser Hemmnisse und ihre systematische Einordnung.<br />

Tab.3.4: Übersicht über Hemmnisse bei der Erschließung von Stromeinsparpotentialen<br />

342 Vgl. Lovins/Gilliam (Comments), 1986, S.12; Plunkett/Chernick (Revenue Losses), 1988, S.8.203.<br />

Dies ließe sich dann <strong>als</strong> (zumindest teilweise) Überwindung transaktionalen Marktversagens<br />

interpretieren (vgl. Kapitel 2.3.2).<br />

343 Vgl. z.B. Blumstein et al. (Barriers), 1980; Fisher/Rothkopf (Market Failure), 1989;<br />

Jochem/Gruber (Obstacles), 1990, jeweils m.w.N. In der Bundesrepublik hat die Enquête-<br />

Kommission des Deutschen Bundestages "Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre" in ihrem<br />

Studienpaket A.1.8. diese Hemmnisse sowohl für den Strom- <strong>als</strong> auch für den Wärmebereich<br />

umfassend untersucht und in einer Synopse zusammengestellt. Vgl. Enquête-Kommission (Dritter<br />

Bericht), 1990, S.385-392.

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