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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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von Energieträgern und dem Einsatz einer Umwandlungstechnologie ergeben. 319 Zu unterscheiden ist<br />

Primärenergie (z.B. Erdöl, Kohle) von Endenergie (z.B. Strom, Heizöl) sowie Nutzenergie von der<br />

Energiedienstleistung: Während Nutzenergie nur auf eine aggregatsspezifische Umwandlung von<br />

Energieträgern abstellt (z.B. Umwandlung von Heizöl in Raumwärme durch ein Heizungssystem),<br />

beziehen sich EDL auf die Gesamtheit aller technischen Einflußfaktoren, die die Verwertung der<br />

Energieträger beeinflussen (z.B. bei Raumwärme zusätzlich die Gebäudehülle). Bei der<br />

Elektrizitätsanwendung stimmen Nutzenergie und Energiedienstleistung häufig überein.<br />

Die Umwandlung von Energieträgern in EDL kann je nach Verbrauchsform in sehr unterschiedlichen,<br />

teilweise höchst komplexen Produktions- und Optimierungsprozessen erfolgen. Produktions- und<br />

kostentheoretisch kann dies modellmäßig vereinfacht mit Hilfe einer Produktionsfunktion <strong>als</strong> ein<br />

Herstellungsprozeß von EDL dargestellt werden, bei dem Primär- bzw. Endenergie und eine<br />

Umwandlungstechnologie eingesetzt werden, zwischen denen eine stetige Substitutionsbeziehung<br />

angenommen wird. Durch den Mehreinsatz an Technologie kann ein bestimmtes Niveau an EDL mit<br />

weniger Energieeinsatz erreicht werden. 320 In dem Modell obliegt den Energieverbrauchern die<br />

Entscheidung, welches Niveau an EDL mit welcher Produktionstechnik erreicht werden soll.<br />

3.1.2.2 Das ökonomische Optimum der Stromnutzung<br />

In ökonomischer Hinsicht wird ein rational-eigennütziger Verbraucher im Sinne der neoklassischen<br />

Theorie bei vollkommener Markttransparenz diejenige Kombination aus Energie und Technologie für ein<br />

gegebenes Niveau an EDL wählen, die mit den geringsten Gesamtkosten verbunden ist.<br />

Analytisch bedeutet dies: Die Grenzrate der technischen Substitution zwischen Energie und<br />

Umwandlungstechnologie muß vom Betrag her dem umgekehrten Preisverhältnis von Energie und<br />

Technologie entsprechen, denn nur in diesem Punkt werden die Gesamtkosten für die Bereitstellung eines<br />

bestimmten Niveaus an EDL minimiert (Minimalkostenkombination). 321<br />

dE/dT =! - PT/PE PE = ! - PT*dT/dE <br />

mit<br />

dT zusätzlicher Technologieeinsatz (in "Einheiten")<br />

dE eingesparte Energie (in "Einheiten")<br />

PE Preis der eingesparten Energie<br />

PT Preis der Technologie<br />

Bei Normierung der eingesparten Energie auf eine Einheit bedeutet dies, daß im Optimum die<br />

spezifischen Grenzkosten der Technologie dem Preis der eingesetzten Energie entsprechen müssen.<br />

319 Streng genommen handelt es sich bei der Umwandlungstechnologie um eine Kombination aus<br />

technischem Wissen, Kapital und Arbeit. Vgl. dazu Meyer-Abich (Energieeinsparung), 1983, S.16.<br />

320 Vgl. Herppich/Zuchtriegel/Schulz (<strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning), 1989, S.152, wo dieser einfache<br />

Zusammenhang graphisch mit Hilfe sogenannter Isonutzenergiekurven veranschaulicht wird.<br />

321 Zur graphischen Veranschaulichung vgl. erneut Herppich/Zuchtriegel/Schulz (<strong>Least</strong>-<strong>Cost</strong> Planning),<br />

1989, S.152. Bei der Ableitung der Formel wird eine substitutionale Produktionsfunktion<br />

der Art EDL = EDL (E,T) unterstellt, die die üblichen Eigenschaften aufweist.

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