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Least-Cost Planing als Regulierungskonzept.pdf

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verpflichtet ist. 313 Der Schwerpunkt meiner Argumentation soll gleichwohl auf der Nachfrageseite (im<br />

Sinne von LCP) liegen, wobei die Angebotsseite an den entsprechenden Stellen mit berücksichtigt wird.<br />

Diese Gewichtung ergibt sich aus der Auseinandersetzung mit den konzeptionell neuen<br />

Regulierungsansätzen <strong>als</strong> Kernfragestellung dieser Arbeit (s. Kapitel 6 und 7). Es geht dabei in erster<br />

Linie um ein operationalisiertes und handhabbares Konzept zur Erschließung der "Energiequelle"<br />

Energiesparen im Bereich elektrischer Energie. 314<br />

Obwohl LCP ursprünglich für den Elektrizitätsbereich entwickelt wurde und dort sein<br />

Hauptanwendungsfeld liegt, ist das Konzept grundsätzlich auch auf andere Energieträger (z.B. Gas)<br />

übertragbar. Dennoch wird im weiteren der Schwerpunkt im Elektrizitätsbereich liegen, und weitere<br />

Anwendungsfelder werden nur am Rande berücksichtigt. 315<br />

3.1.2 Mikrotheoretische Ausgangsbetrachtung<br />

Die zunehmende Akzeptanz von LCP auch unter neoklassischen Ökonomen liegt u.a. darin begründet,<br />

daß das Konzept in seiner engsten Auslegung aus dem allokationstheoretischen Effizienzbegriff der<br />

neoklassischen Mikro- und Wettbewerbstheorie entwickelt werden kann. Differenzen ergeben sich erst<br />

bei der Einschätzung, inwieweit die bestehenden Märkte bereits eine effiziente Bereitstellung des<br />

nachgefragten Produktes durch die "unsichtbare Hand" ermöglichen bzw. in welchem Umfang ein<br />

Marktversagen vorliegt.<br />

3.1.2.1 Das Produkt Energiedienstleistung<br />

Im Zentrum des LCP-Ansatzes steht der Begriff der "Energiedienstleistung" (EDL). 316<br />

Energiedienstleistungen sind<br />

"quantifizierbare Größen, die eine Übersetzung empfundener menschlicher Bedürfnisse<br />

in zu erfüllende physikalisch-materielle Aufgaben enthalten, <strong>als</strong>o z.B. ...Quadratmeter<br />

raumkonditionierte Wohnfläche ... kg kühl gehaltene Lebensmittel ... usw, wobei jeweils<br />

genaue Angaben bezüglich der Zeiteinheit, Geschwindigkeit, des Komfortniveaus u. dgl.<br />

zu machen sind." 317<br />

EDL sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht zusammengesetzte Produkte, 318 die sich aus der Zuführung<br />

313 Für eine ausführliche Erläuterung von DSM vgl. EPRI (Demand-Side Management), 1990; vgl.<br />

auch Hayes (Demand-Side Management), 1989.<br />

314 Zur Identifizierung des Energiesparens <strong>als</strong> "Energiequelle" vgl. Meyer-Abich (Energieeinsparung),<br />

1983, S.15-23.<br />

315 S. Abschnitt 3.3.<br />

316 Das hinter diesem Begriff stehende Konzept wurde von Lovins (Sanfte Energie), 1978, <strong>als</strong><br />

Grundlage einer bedarfsorientierten Energiewirtschaft entwickelt und von Krause/Bossel/Müller-<br />

Reißmann (Energiewende), 1980, auf die Bundesrepublik übertragen.<br />

317 Krause (Daten und Fakten), 1981, S.1-15.<br />

318 Man kann hier auch von "Leistungsbündeln" sprechen. Zum Produktbegriff aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht vgl. Röder (Zielkonflikte), 1991, S.54-57.

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