der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...
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2.2. Wachstum<br />
24<br />
In <strong>der</strong> Pferdezucht gibt es seit geraumer Zeit Bemühungen, das Wachstum <strong>von</strong> Pferden objektiv<br />
zu beschreiben. „Vor einer Reihe <strong>von</strong> Jahren setzten in Trakehnen Bestrebungen ein, die<br />
dortigen Pferde stärker <strong>und</strong> schwerer zu züchten. [...] Unter allen Umständen schien es mir<br />
interessant, einmal zu versuchen, die Verän<strong>der</strong>ungen in den Trakehner Pferden mit dem Maße<br />
festzuhalten.“, schreibt VON NATHUSIUS im Jahr 1912. So dienten Messungen an Pferden als<br />
objektivierende Maßnahme zur Beschreibung des Zuchtfortschritts.<br />
Auch WUSSOW (1961) befürwortet das Messen <strong>der</strong> Pferde in hohem Maße: „Erst die Angabe<br />
<strong>von</strong> absoluten Maßen stellt die Beurteilung auf streng sachlichen Boden. [...] Man kann anhand<br />
<strong>von</strong> Messergebnissen Tiere in geografisch getrennten Gebieten <strong>und</strong> aus verschiedenen Zeiten in<br />
einwandfreier Weise miteinan<strong>der</strong> vergleichen.“<br />
Auch heute noch gehört das Messen <strong>von</strong> Größe <strong>und</strong> Röhrbeinumfang im Rahmen <strong>der</strong> Körungen<br />
zum Standard; bei den Stuten werden anlässlich <strong>der</strong> Stutbuchaufnahmen je nach Zuchtverband<br />
unterschiedliche Maße erhoben.<br />
Wachstum ist definiert als „kontinuierliche Vergrößerung eines Systems“. Auf zellulärer Ebene<br />
wird es bestimmt durch Hyperplasie (Zellvermehrung), Hypertrophie (Zellvergrößerung <strong>und</strong> –<br />
differenzierung) <strong>und</strong> die Vermehrung <strong>von</strong> Interzellularsubstanz. Betrachtet man das Individuum<br />
als Ganzes, so sind Größen- <strong>und</strong> Gewichtszunahmen, die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Körperproportionen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Körperzusammensetzung charakteristische Merkmale für Wachstum (KÜNZI <strong>und</strong><br />
STRANZINGER, 1993).<br />
Wachstum verläuft allometrisch, also mit unterschiedlich großen Wachstumsgeschwindigkeiten<br />
<strong>der</strong> Organe im Verhältnis zueinan<strong>der</strong> <strong>und</strong> zur Wachstumsgeschwindigkeit des gesamten<br />
Organismus (BLUM, 2002).<br />
Das Zentralnervensystem ist <strong>der</strong> sich am frühesten entwickelnde Teil des Körpers, dem die<br />
Knochen, die Muskeln <strong>und</strong> am Schluss das Fett folgen. Bei frühreifen <strong>und</strong> / o<strong>der</strong> intensiv<br />
gefütterten Tieren läuft die Entwicklung schneller ab als bei spätreifen <strong>und</strong> / o<strong>der</strong> extensiv<br />
gefütterten Tieren, doch die Reihenfolge bleibt immer gleich (PALSSON, 1955). Bei einer