der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...
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mit einem beson<strong>der</strong>s geringen Gewicht zu richten, denn hier kann <strong>der</strong> Züchter nach eigenen<br />
Beobachtungen durch entsprechendes Zufüttern eingreifen <strong>und</strong> so - in Kombination mit adäquater<br />
Bewegung <strong>der</strong> Fohlen – osteochondrotischen Verän<strong>der</strong>ungen im Fesselgelenk vorbeugen.<br />
Die auf Bef<strong>und</strong>e im Sprunggelenk wirkende Körpergröße ist – verglichen mit dem Gewicht – in<br />
geringerem Maße durch Umwelteffekte be<strong>einfluss</strong>bar, daher ist eine Einflussnahme auf die<br />
Bef<strong>und</strong>häufigkeit im Sprunggelenk über die Fütterung scheinbar nicht möglich. Da die<br />
untersuchten Wachstumsparameter für beide Manifestationen <strong>von</strong> Osteochondrose eine<br />
gegenläufige Tendenz aufweisen, ist mit signifikanten Ergebnissen auf OC-gesamt in diesem<br />
Bereich nicht zu rechnen (gegenläufige Tendenzen heben sich auf), so dass diesem Umstand in<br />
zukünftigen Studien durch getrennte Analysen für Fessel- <strong>und</strong> Sprunggelenk unbedingt<br />
Rechnung getragen werden muss.<br />
Es konnte gezeigt werden, dass durch eine häufige <strong>und</strong> ausgiebige Bewegung <strong>der</strong> Fohlen<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Frequenz <strong>von</strong> Osteochondrose im Fesselgelenk, aber auch <strong>von</strong> OC-gesamt<br />
deutlich gesenkt werden kann. Hinsichtlich <strong>der</strong> Vermeidung <strong>von</strong> Osteochondrose kann daher die<br />
Empfehlung gegeben werden, den Fohlen ein möglichst hohes Maß an Bewegung zu gewähren.<br />
Der Züchter sollte seinen Fohlen folglich immerwährend eine Fläche zur Verfügung stellen, die<br />
die erfor<strong>der</strong>liche Bewegung ermöglicht. Eine Nutzung <strong>von</strong> Boxen mit permanent zur Verfügung<br />
stehenden, witterungsunabhängigen Auslaufmöglichkeiten ist hier ebenso denkbar wie die<br />
Aufstallung in Bewegungsboxen. So kann den Fohlen Bewegung durch Eigenmotivation bzw.<br />
spielerischen Antrieb durch Artgenossen ermöglicht werden, was einen gleichmäßigen <strong>und</strong> somit<br />
risikominimierten Gebrauch <strong>der</strong> Gliedmaßen in Verbindung mit einem reduzierten Auftreten<br />
<strong>von</strong> Osteochondrose zur Folge hat.<br />
Das generelle Anstreben eines saisonalen Abfohltermins (April / Mai) reicht als alleinige<br />
Maßnahme nicht aus. Der hieraus resultierende Bedeckungszeitpunkt (Mai / Juni) liegt in <strong>der</strong><br />
zweiten Hälfte <strong>der</strong> offiziellen Decksaison <strong>von</strong> Anfang Februar bis Mitte August. Angesichts <strong>der</strong><br />
seit Jahren bei knapp über 60 Prozent stagnierenden Abfohlrate erscheint das Streben <strong>der</strong><br />
Züchter nach Nutzung <strong>der</strong> gesamten Decksaison <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen frühen<br />
Bedeckungszeitpunkt nur verständlich. Auch unter dem Aspekt <strong>der</strong> Vorteile <strong>von</strong> früh geborenen<br />
<strong>und</strong> deshalb körperlich weit entwickelten Fohlen / Pferden bei Schauen o<strong>der</strong> Körungen<br />
gegenüber später geborenen <strong>und</strong> somit weniger weit entwickelten Fohlen / Pferden werden