der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...
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Auch die Mineralisation des Skeletts wird im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Pathogenese <strong>von</strong><br />
Osteochondrose diskutiert. FIRTH et al. (1999) konnten nachweisen, dass OC-positive Fohlen<br />
im Vergleich zu OC-negativen eine deutlich geringere Mineralisation des Röhrbeins aufweisen.<br />
Weiterhin konnten die Autoren dokumentieren, dass die Mineralisation <strong>der</strong> Knochen in<br />
Abhängigkeit zur Bewegungsintensität steht. Die Knochen wenig bewegter Fohlen waren auch<br />
weniger mineralisiert. Es konnte kein vorbeugen<strong>der</strong> Effekt einer hohen Bewegungsintensität im<br />
Alter <strong>von</strong> bis zu fünf Monaten auf die Mineralisation des Röhrbeins im Alter <strong>von</strong> elf Monaten<br />
festgestellt werden. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen auch BARNEVELD et al (1999), die bei<br />
Fohlen aus permanenter Boxen<strong>haltung</strong> im Vergleich zu Fohlen, denen Bewegung gewährt wurde,<br />
eine signifikant geringere Mineralisation des Röhrbeins feststellten. Nach Angleichung <strong>der</strong><br />
Haltungsbedingungen <strong>der</strong> verschiedenen Gruppen durch eine gemeinsame Gruppenbox mit<br />
mo<strong>der</strong>ater Bewegung stiegt die Mineralisation <strong>der</strong> Boxengruppe bis auf das Niveau <strong>der</strong><br />
Weidegruppe an. Auch BELL et al. (2001) untersuchten an 17 Absatzfohlen (Araber) den<br />
Einfluss <strong>der</strong> Haltung auf die Mineralisation des Röhrbeins. Je sechs Fohlen hatten freien bzw.<br />
teilweisen Weidegang, fünf blieben permanent im Stall (Box, 9,6 m²). Es stellte sich heraus, dass<br />
die Fohlen <strong>der</strong> Stallgruppe eine deutlich geringere Mineralisation des Röhrbeins aufwiesen als die<br />
beiden an<strong>der</strong>en Gruppen. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass im Fall einer<br />
unumgänglichen Stall<strong>haltung</strong> <strong>von</strong> Absatzfohlen eine täglich zwölfstündige Weidephase genügt,<br />
um eine ausreichende Mineralisation <strong>der</strong> Knochen zu gewährleisten.<br />
SEMEVOLOS et al. (2001) beschreiben eine gesteigerte Expression <strong>von</strong> Wachstumsfaktoren in<br />
osteochondrotisch verän<strong>der</strong>tem Knorpelgewebe. Die Autoren kommen allerdings zu dem<br />
Schluss, dass dieser Beobachtung eher ein Heilungsversuch <strong>von</strong> verletztem Gewebe als eine<br />
primäre Verän<strong>der</strong>ung des Knorpels zugr<strong>und</strong>e liegt.<br />
Es wurde gezeigt, dass ein hohes Maß an Bewegung den Röhrbeinumfang signifikant zu erhöhen<br />
vermag (RAUB et al.; 1989; BELL et al., 2001; s.S. 138). Auch dieser Zusammenhang kann ein<br />
Mosaikstein in <strong>der</strong> Beziehung <strong>von</strong> Bewegung zur Entstehung <strong>von</strong> Osteochondrose sein.<br />
Allerdings scheint hier <strong>der</strong> Einfluss in Bezug auf das Fesselgelenk wesentlich größer zu sein als<br />
beim Sprunggelenk, denn obwohl die Bef<strong>und</strong>häufigkeit bei<strong>der</strong> Gelenke - bei gegenläufiger<br />
Tendenz - durch den Röhrbeinumfang be<strong>einfluss</strong>t wird, tritt in Bezug auf das Sprunggelenk keine<br />
Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bef<strong>und</strong>häufigkeit durch die Bewegungsparameter auf. Möglicherweise spielt die<br />
Be<strong>einfluss</strong>ung des Röhrbeinumfangs durch Bewegung bei den Fohlen, die an <strong>der</strong> unteren Grenze