der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...
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BRAMA et al. (1999) führten Untersuchungen zu biochemischen Verän<strong>der</strong>ungen im<br />
Kollagennetzwerk des Knorpels aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> folgenden Zusammenhänge durch. Der<br />
Gelenkknorpel besteht zum größten Teil aus einer <strong>von</strong> Chondrozyten produzierten<br />
extrazellulären Matrix, die im wesentlichen aus Wasser, Proteoglycanen <strong>und</strong> Kollagen<br />
zusammengesetzt ist. Glycosaminoglycane, <strong>der</strong> polyanionische Teil des Proteoglycanmoleküls,<br />
bilden im dreidimensionalen Netzwerk <strong>der</strong> Kollagenfibrillen eine hydrodynamische Zugkraft.<br />
Dies ermöglicht ein Gewebe mit sehr speziellen biomechanischen Eigenschaften <strong>der</strong><br />
Wi<strong>der</strong>standsfähigkeit gegen Scher- <strong>und</strong> Druckkräfte, was für eine ungestörte Gelenkfunktion<br />
unabdingbar ist. Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> biomechanischen Funktionsfähigkeit des Knorpels stehen<br />
im Verdacht, an <strong>der</strong> Pathogenese osteochondraler Verän<strong>der</strong>ungen wesentlich beteiligt zu sein.<br />
Die Zugkraftresistenz im Gelenkknorpel wird durch das Kollagen gebildet <strong>und</strong> erhalten, die<br />
druckkraftresistente Komponente bilden die Proteoglycane. Ein hoher Proteoglycangehalt alleine<br />
garantiert jedoch noch keine hohe Wi<strong>der</strong>standskraft des Knorpels. Es ist das Kollagennetzwerk,<br />
welches die Elastizität des Knorpels unter Kompression kontrolliert. In dieser Hinsicht ist nicht<br />
<strong>der</strong> Kollagengesamtgehalt, son<strong>der</strong>n die räumliche Anordnung <strong>und</strong> die Kreuzverbindung des<br />
Kollagennetzwerks <strong>von</strong> Bedeutung.<br />
Die Biosynthese des Kollagens ist ein mehrstufiger Prozess mit weitreichen<strong>der</strong> enzymatischer<br />
Modifikation. Viele dieser Modifikationen betreffen ganz speziell das Kollagen. Während <strong>der</strong><br />
Synthese führt die Hydroxylisierung <strong>von</strong> Prolin- <strong>und</strong> Lysinresten zur Bildung <strong>von</strong> Hydroxyprolin<br />
<strong>und</strong> Hydroxylysin. Nach <strong>der</strong> Sekretion in den Interzellularraum werden die C- <strong>und</strong> N-terminalen<br />
Propeptide durch Proteinasen beseitigt, was den Molekülen erlaubt, zu Fibrillen zu aggregieren.<br />
Durch die Bildung <strong>von</strong> Hydroxylysylpyridinolin <strong>und</strong> Lysylpyridinolin Crosslinks werden die<br />
Kollagenmoleküle kreuzverb<strong>und</strong>en. Der Proteoglycangehalt sowie <strong>der</strong> Stoffwechsel <strong>der</strong><br />
Knorpelmatrix variiert innerhalb <strong>der</strong> verschiedenen Gelenkbereiche <strong>und</strong> richtet sich nach <strong>der</strong><br />
jeweiligen biomechanischen Belastung. Die Autorengruppe konnte anhand <strong>der</strong> Knorpelpräparate<br />
aus den Fesselgelenken <strong>von</strong> 53 Pferden im Alter <strong>von</strong> 4 bis 30 Jahren nachweisen, dass mit<br />
zunehmendem Alter <strong>der</strong> Gehalt an nichtenzymatischen Pentosidin-crosslinks linear zunimmt,<br />
was mit einem Elastizitätsverlust <strong>und</strong> Schwächung des Gewebes verb<strong>und</strong>en ist.<br />
BRAMA et al. (1999a) führten weiterhin Untersuchungen zum Einfluss des Alters sowie<br />
unterschiedlicher Bewegungsintensität auf die biochemische Zusammensetzung des unreifen<br />
equinen Gelenkknorpels durch. Keiner <strong>der</strong> Kollagenparameter wurde durch die