der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...
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Diese Situation tritt insbeson<strong>der</strong>e bei wenig bewegten Fohlen auf, denen nur gelegentlich die<br />
Möglichkeit zum Traben <strong>und</strong> Galoppieren gegeben wird. Die Fohlen springen <strong>und</strong> bocken in<br />
Folge des angestauten Bewegungsdrangs, was zu häufigen Hyperextensionen führt. Weiterhin<br />
fehlt bei dieser Art <strong>von</strong> Bewegung jegliche Aufwärmphase. Die stoßdämpfende Funktion des<br />
Gelenkknorpels ist jedoch nur dann gegeben, wenn ihm durch zunächst mäßige Be- <strong>und</strong><br />
Entlastung Gelegenheit zur Adaptation gegeben wird. Im Rahmen <strong>der</strong> sog. „Kaltstarts“ hingegen<br />
werden die unvorbereiteten Gelenke höchsten Belastungen ausgesetzt, was negative<br />
Auswirkungen auf das Knorpelgewebe erwarten lässt (HERTSCH, persönliche Mitteilung<br />
11.4.2003). Bei auf <strong>der</strong> Weide gehaltenen Fohlen wird <strong>der</strong> Gelenkknorpel durch die<br />
kontinuierliche, aber mäßige Bewegung permanent trainiert. So ist bei diesen Fohlen eine<br />
risikolose Belastung <strong>der</strong> Gliedmaßen möglich.<br />
Ein unausgewogenes Verhältnis <strong>von</strong> <strong>der</strong> Bewegung <strong>der</strong> Fohlen zur Energie in <strong>der</strong> gefütterten<br />
Ration wurde <strong>von</strong> <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>ländischen Arbeitsgruppe um BRUIN (1994) für das Auftreten <strong>von</strong><br />
Osteochondrose verantwortlich gemacht. Die Verteilung <strong>der</strong> Bef<strong>und</strong>e auf die verschiedenen<br />
Gruppen ist in Abb. 24 dargestellt.<br />
Abb. 24: Häufigkeit <strong>von</strong> Osteochondrose [%] in Abhängigkeit <strong>von</strong> Bewegung <strong>und</strong> Energiegehalt in <strong>der</strong> Ration,<br />
BRUIN (1994)<br />
[%]<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
viel Energie wenig Energie<br />
viel Bewegung wenig Bewegung<br />
zit. nach JEFFCOTT, 1991<br />
Fohlen, die eine energiereiche Ration erhalten, zeigen in Kombination mit wenig Bewegung den<br />
höchsten Anteil osteochondrotischer Verän<strong>der</strong>ungen. Dies scheint die Annahme zu stützen, dass