der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...
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jedoch einen deutlichen Geschlechtsunterschied hinsichtlich des Kalibers <strong>der</strong> Fohlen, <strong>der</strong> sich im<br />
Quotienten <strong>von</strong> Gewicht <strong>und</strong> Größe wi<strong>der</strong>spiegelt. Hier sind Hengstfohlen, dem<br />
Geschlechtsdimorphismus entsprechend, <strong>von</strong> einem gegenüber den Stutfohlen deutlich höheren<br />
Quotienten gekennzeichnet. In Bezug auf das Auftreten <strong>von</strong> Osteochondrose war ein kleiner<br />
Quotient <strong>von</strong> Gewicht <strong>und</strong> Röhrbeinumfang verb<strong>und</strong>en mit gehäuftem Auftreten <strong>von</strong> Bef<strong>und</strong>en<br />
im Fesselgelenk. Es konnte keine Beziehung des Quotienten <strong>von</strong> Gewicht <strong>und</strong> Größe bzw.<br />
Röhrbeinquerschnittsfläche zur Bef<strong>und</strong>häufigkeit <strong>von</strong> Osteochondrose-gesamt bzw.<br />
Osteochondrose im Fessel- o<strong>der</strong> Sprunggelenk hergestellt werden.<br />
Die Berechnungen zur Röhrbeinquerschnittsfläche sind jedoch kritisch zu betrachten. Allein <strong>der</strong><br />
Umstand, dass die Röhrbeinquerschnittsfläche nicht exakt aus dem Umfang des<br />
Metakarpalknochens, son<strong>der</strong>n aus dem Umfang <strong>der</strong> gesamten Extremität im Bereich des<br />
Röhrbeins berechnet wurde, lässt ungenaue Ergebnisse erwarten. Zudem ist <strong>der</strong><br />
Röhrbeinquerschnitt nicht kreisr<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Umfang somit auch kein – wie zur Berechnung<br />
angenommen - Kreisumfang. Nicht zuletzt handelt es sich beim Röhrbein um einen<br />
Röhrenknochen, <strong>der</strong> folglich eine Markhöhle besitzt. Aus den genannten Gründen ist <strong>der</strong><br />
Rückschluss vom Röhrbeinumfang auf eine lasttragende Kreisfläche ausgesprochen fragwürdig<br />
(s.S. 137). Daher sind sowohl die Berechnung des Gewichtes pro Röhrbeinquerschnittsfläche an<br />
sich als auch die Resultate <strong>der</strong> diesbezüglichen Analysen als zweifelhaft anzusehen.<br />
Die Bestimmung des Röhrbeinumfangs (des Umfangs <strong>der</strong> Extremität im Bereich des Röhrbeins)<br />
hingegen ist eine geeignete <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Praxis etablierte Methode, um die Stärke des F<strong>und</strong>aments<br />
zu beschreiben. Die Beziehung <strong>der</strong> Körpermasse zur Stärke des F<strong>und</strong>aments wird daher durch<br />
den Quotienten <strong>von</strong> Gewicht <strong>und</strong> Röhrbeinumfang plausibel zusammengefasst.<br />
OZAWA et al. (1995) untersuchten die Beziehung <strong>der</strong> Konzentration des Wachstumshormons<br />
IGF-I im Blutplasma <strong>und</strong> dem Geschlecht bzw. Gewicht <strong>von</strong> Jährlingen aus sechs verschiedenen<br />
Rassen (Kaltblüter, Vollblüter, Ponies). Bei Hengsten konnten rasseunabhängig signifikant<br />
höhere IGF-I Konzentrationen gemessen werden als bei Stuten. Die Korrelation <strong>der</strong> IGF-I<br />
Konzentration zum Gewicht <strong>der</strong> schweren Rassen (Percheron, Breton breeds) betrug bei den<br />
Hengsten 0,6, bei den Stuten 0,2. In Verknüpfung mit <strong>der</strong> <strong>von</strong> SLOET VAN OLDRUITEN-<br />
OOSTE et al. (1999) festgestellten Beziehung <strong>von</strong> OC im Sprung- <strong>und</strong> Kniegelenk bei Fohlen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Konzentration <strong>von</strong> IGF-I in <strong>der</strong>en Blutplasma (OC-positive Fohlen zeigten signifikant<br />
geringere IGF-I Konzentrationen als OC-negative Fohlen) kann vermutet werden, dass über