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der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...

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DOHMS (2002) kommt in ihren Untersuchungen zu dem Schluss, dass die<br />

Fruchtbarkeitsleistung <strong>der</strong> Stuten in sehr hohem Maße durch das Management im Züchterstall<br />

be<strong>einfluss</strong>t wird. Bei einer Stutenherde, die aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong> persistierenden Infektionen ständig<br />

einen Teil ihres Immunsystems für die Infektionsabwehr zur Verfügung stellen muss, ist eine<br />

schlechtere Trächtigkeitsrate als bei einer ges<strong>und</strong>e Herde zu erwarten. DOHMS (2002) weist<br />

ausdrücklich darauf hin, wie bedeutend eine gute Fruchtbarkeit für die Rentabilität eines<br />

Zuchtbetriebes ist. Indes wird den Bedürfnissen <strong>der</strong> Zuchtstuten offenbar noch immer zu wenig<br />

Aufmerksamkeit gewidmet.<br />

Durch den kausalen Zusammenhang mangeln<strong>der</strong> Bewegung <strong>der</strong> Fohlen zu ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Problemen (z.B. Osteochondrose, s.S. 125 ff.), die den Wert des späteren Reitpferdes min<strong>der</strong>n,<br />

kann eine direkte Verbindung zwischen Haltung, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> wirtschaftlichem Erfolg<br />

hergestellt werden.<br />

Eine betriebswirtschaftliche break-even-Analyse zur Ermittlung einer Mindestinvestitionssumme<br />

mit dem Ziel <strong>von</strong> arbeitserleichternden <strong>und</strong> damit kostenreduzierenden sowie<br />

<strong>haltung</strong>soptimierenden Effekten wird durch entsprechende professionelle Beratungsstellen für<br />

Pferdebetriebe angeboten. Die Entwicklung des betriebswirtschaftlichen Mehrwertes ist über<br />

einem Zeitraum <strong>von</strong> vier Jahren (Zeit <strong>von</strong> Bedeckung bis zur Vermarktung) zu verfolgen.<br />

Die vorgenannten Gr<strong>und</strong>sätze werden in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit hauptsächlich praktizierten<br />

Einzelboxen<strong>haltung</strong> <strong>der</strong> Zuchtstuten nur zum Teil erfüllt. Sie ist eine relativ aufwendige <strong>und</strong><br />

teure Haltungsform. Die Stuten müssen mindestens zweimal täglich gefüttert <strong>und</strong> regelmäßig<br />

bewegt werden, für jede Stute ist eine Einzelbox mit Tränke zu errichten. Zudem ist <strong>der</strong> für das<br />

Wohlbefinden wichtige Sozialkontakt nur eingeschränkt gegeben.<br />

In <strong>der</strong> Gruppen<strong>haltung</strong> hingegen haben die Stuten die Möglichkeit, sich selbst im Laufstall zu<br />

bewegen <strong>und</strong> Sozialkontakte zu pflegen. Das System ist in <strong>der</strong> Anschaffung aufgr<strong>und</strong> des<br />

reduziertem Materialaufwands kostengünstiger als eine Einzelboxen<strong>haltung</strong>. Die Gefahr <strong>der</strong><br />

Verletzung ist eher gering, da die Gruppenzusammensetzung im Züchterstall in <strong>der</strong> Regel<br />

konstant ist <strong>und</strong> die Stuten im Sommer ohnehin gemeinsam auf <strong>der</strong> Weide laufen. Ideal wäre eine<br />

Gruppen<strong>haltung</strong> mit zusätzlichem wetterfesten Paddock, den die Stuten permanent zur freien<br />

Verfügung haben.

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