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der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...

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für viele altbekannte Dinge Erklärungen gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> neue Maßstäbe gesetzt. So galt es u.a.<br />

auch, die für Arbeitspferde üblichen Haltungsbedingungen an die mo<strong>der</strong>ne Sportpferde<strong>haltung</strong><br />

anzupassen. Als Beispiel sei hier die Stän<strong>der</strong><strong>haltung</strong> genannt, die den Arbeitspferden nach<br />

intensiver Arbeit ein kühler <strong>und</strong> fliegenfreier Aufenthaltsort war, wo sie getränkt <strong>und</strong> gefüttert<br />

wurden <strong>und</strong> Gelegenheit zur Erholung hatten.<br />

Die Anbinde<strong>haltung</strong> <strong>von</strong> Pferden ist fast so alt wie die Pferde<strong>haltung</strong> selbst. Schon <strong>von</strong> König<br />

Salomon (972 bis 932 v. Chr.) ist bekannt, dass er die Pferde seines großen Heeres in<br />

Anbinde<strong>haltung</strong> hielt. Noch bis in die sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhun<strong>der</strong>ts stand die<br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Pferde in diesen Haltungssystemen, weil sie dadurch schneller verfügbar waren <strong>und</strong><br />

ihre Unterbringung hinsichtlich Platzbedarf sowie Einstreu- <strong>und</strong> Futterkosten günstig war. Die<br />

<strong>haltung</strong>sbedingten Risiken des Festlegens bzw. Aufhängens an <strong>der</strong> Anbindung wurden häufig<br />

durch die sowohl im Militärdienst als auch in <strong>der</strong> Landwirtschaft üblichen Stallwachen (<strong>der</strong><br />

Knecht hatte seine Kammer über dem Pferdestall) minimiert. Somit war <strong>der</strong> Anbindestand zu<br />

seiner Zeit ein zweckmäßiger Kompromiss. Für heutige Sport- o<strong>der</strong> Freizeitpferde, die etwa eine<br />

St<strong>und</strong>e am Tag geritten werden, sowie insbeson<strong>der</strong>e für Zuchtstuten, die sich überwiegend im<br />

Stall aufhalten, kann dies jedoch nicht mehr als artgerechte Haltungsform akzeptiert werden.<br />

Die baulichen Gegebenheiten <strong>der</strong> traditionell landwirtschaftlichen Züchter stammen häufig noch<br />

aus <strong>der</strong> Zeit, als das Pferd mit den übrigen Nutztieren des Betriebes um Platz <strong>und</strong> Futter<br />

konkurrierte - was zum Teil auch heute noch so ist. Demzufolge unterlagen die Abmessungen<br />

<strong>der</strong> Pferdeboxen in erster Linie wirtschaftlichen Zwängen. Betriebe, die sich durch beson<strong>der</strong>s<br />

großzügige Stallungen hervortun, werden zumeist aus Liebhaberei betrieben. Auch einige <strong>der</strong><br />

Züchter, die das Nutzvieh abgeschafft <strong>und</strong> sich ganz <strong>der</strong> Pferdezucht gewidmet haben, verfügen<br />

nun über ausreichend Platz, um großzügig bemessene Pferdeboxen anbieten zu können.<br />

Die Probleme hinsichtlich <strong>der</strong> unzureichenden Bewegung <strong>der</strong> Pferde treten fast ausschließlich in<br />

<strong>der</strong> Winter<strong>haltung</strong> auf. Die aufgezeigten Schwierigkeiten ergeben sich vielfach aus einem Mangel<br />

an Arbeitskräften <strong>und</strong> / o<strong>der</strong> technischen Voraussetzungen während <strong>der</strong> Stall<strong>haltung</strong>speriode.<br />

Die Motivation <strong>der</strong> Züchter, ihren Pferden ausreichend Bewegung zukommen zu lassen, ist<br />

größtenteils gegeben. Häufig jedoch stehen die Zuchtstuten <strong>und</strong> Jungpferde in <strong>der</strong> Priorität des<br />

Zeitaufwands hinten an, da den vermarktungsfähigen Remonten / Reitpferden größte<br />

Aufmerksamkeit gewidmet wird. Diejenigen, die eine Bewegung ablehnten, führten die Gefahr<br />

eines Unfalls durch zu große Aufregung im Auslauf als Begründung an - eine sich selbst

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