der einfluss von aufzucht und haltung - Stiftung Tierärztliche ...
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Kapitel 1<br />
EINLEITUNG<br />
„Wo immer <strong>der</strong> Mensch auf dem Wege zur Zivilisation seine Spur hinterließ, findet man auch das<br />
Pferd. Seine Größe <strong>und</strong> Stärke machen es dem Menschen körperlich weit überlegen, aber seine<br />
Dienstbereitschaft <strong>und</strong> jene seltsame Mischung aus freiem Stolz <strong>und</strong> Unterwürfigkeit, aus wildem<br />
Freiheitsdrang <strong>und</strong> angstvoller Hilflosigkeit haben den Menschen bestimmt, es zu erhalten“<br />
(ISENBART, 1990).<br />
Die Faszination, die seit jeher <strong>von</strong> den Pferden ausgeht, ist noch immer ungebrochen. Es wird in<br />
den verschiedenen Disziplinen <strong>der</strong> klassischen Reiterei (Springen, Dressur, Vielseitigkeit) über<br />
das Western- <strong>und</strong> Distanzreiten, den Fahr- <strong>und</strong> Rennsport sowie im Freizeitbereich eingesetzt.<br />
Es findet Verwendung als Arbeitspferd im Dienste <strong>der</strong> Polizei, als Zugpferd beim Holzrücken<br />
o<strong>der</strong> als verlässlicher Partner im therapeutischen Reiten. Dabei ist Reiten ein Lifetime-Sport,<br />
dessen Zuwachszahlen sich mit denen des Fußballs messen können. Die 7.063 Reit- <strong>und</strong><br />
Fahrvereine Deutschlands verfügen über 757.726 ∗ Mitglie<strong>der</strong>. Damit ist die Deutsche Reiterliche<br />
Vereinigung (Fédération Equestre Nationale, FN) die weltweit größte Pferdesport-Vereinigung.<br />
Innerhalb des Deutschen Sportb<strong>und</strong>es (DSB) verzeichnete die FN im Jahr 2001 mit einer<br />
Steigerungsrate <strong>von</strong> 1,54 Prozent das drittbeste prozentuale Zuwachsergebnis unter den zehn<br />
größten Mitgliedsverbänden des DSB.<br />
Indessen wird die Einsatzfähigkeit des Pferdes häufig durch ges<strong>und</strong>heitliche Probleme<br />
eingeschränkt. WALLIN (2002) führt aus, dass mehr als 60 Prozent <strong>der</strong> Pferde aufgr<strong>und</strong> <strong>von</strong><br />
Problemen des Bewegungsapparates ausfallen. In bisherigen Studien zur genetische Veranlagung<br />
für Gliedmaßenerkrankungen lagen die Heritabilitäten im niedrigen bis schwach mittleren<br />
Bereich (WINTER, 1995; WILLMS, 1997), was darauf hindeutet, dass die Ursachen <strong>der</strong><br />
Erkrankungen im Bereich <strong>von</strong> Haltung <strong>und</strong> Nutzung <strong>der</strong> Pferde liegen.<br />
Es ist <strong>von</strong> entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung im Hinblick auf Gliedmaßenerkrankungen nicht erst mit<br />
<strong>der</strong> Behandlung <strong>der</strong> Symptome einzusetzen, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>en Entstehung durch eine gezielte <strong>und</strong><br />
konsequente Prophylaxe vorzubeugen.<br />
∗ Stichtag 1. Januar 2001; die Mitglie<strong>der</strong>zahlen werden <strong>von</strong> den Landessportbünden erfasst <strong>und</strong> erst zu Beginn des<br />
folgendes Jahres <strong>der</strong> FN mitgeteilt. Sie sind stets auf den 1. Januar des Vorjahres datiert.