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sein - Tüüfner Poscht

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22<br />

HISTORISCHES<br />

Von Milchwässerern, Zechprellern u.a.Halunken<br />

Strafen von anno dazumal: Eine Sammlung von vergessenen Kuriositäten aus unserer Gemeinde.<br />

Teufen wird sich dieses Jahr aus aktuellem<br />

Anlass mit dem Thema Strafen befassen.<br />

Wie aber wurden Missetäter in unserer Region<br />

in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts<br />

bestraft?<br />

Den zahlreichen Aufzeichnungen des<br />

Teufners Paul Studach und der Zeitung<br />

«Säntis» (Jahrgänge 1907 und 1922) konnten<br />

wir eine bunte Mischung aus heute zum<br />

Teil kurios anmutenden Kavaliersdelikten<br />

und echten Straftatbeständen entnehmen.<br />

TÜÜFNER POSCHT 2/2007<br />

Feuerwehr und kein Ende<br />

Es hatte sich oft zugetragen, dass die fröhliche<br />

Feuerwehr-Mannschaft in später<br />

Stunde von der «Polizeironde» überrascht<br />

und als Unverschämtheit empfunden<br />

wurde. Das Rettungskorps wurde dabei speziell<br />

auf Korn genommen. Diese Schikane<br />

war jedoch nicht immer polizeiliche Willkür,<br />

sondern es gab auch Ehefrauen, die es<br />

ihren Männern nicht gönnten, fröhlich beisammen<br />

zu <strong>sein</strong> und deshalb die «Polizei-<br />

ronden» verlangten. Eine solch aufgebrachte<br />

Frau entschloss sich einst, nach einer verspäteten<br />

Heimkehr ihres Gatten, anderntags<br />

die Feuerwehrausrüstung in den Korridor<br />

des Gemeindehauses zu werfen, um so den<br />

Mann vom Feuerwehrdienst zu befreien.<br />

Mehlsackdiebe<br />

Da die meisten Bauern in unserer Gegend<br />

nicht im Besitze von Obstsäcken waren,<br />

wurden vielmals Futterwaren- oder Mehlsäcke<br />

der verschiedenen Mühlen dazu verwendet.<br />

Diese Säcke waren aber im Besitze<br />

der Mühlen und es wurde ein Verbot zur<br />

anderweitigen Benützung der Säcke ausgegeben.<br />

Findige Bauern kamen dabei auf die<br />

Idee, die Säcke umzuwenden, um so die<br />

Mühlenaufschrift unsichtbar zu machen.<br />

Dieser Unfug bewog dann einige Mühlenbetriebe,<br />

ihre Säcke beidseitig zu beschriften:<br />

Aussen mit der Firmenbezeichnung und innen<br />

mit der Aufschrift «gestohlen».<br />

Säumige Zahler und Trunkenbolde<br />

Konkursiten, welche durch leichtsinnige<br />

Lebensweise zahlungsunfähig geworden waren,<br />

wurden oft zu einigen Monaten<br />

Zwangsarbeitsanstalt in Gmünden verurteilt.<br />

Offiziere verloren dabei noch ihren militärischen<br />

Grad.<br />

Säumige Zahler, welche eine fruchtlose<br />

Pfändung nach sich zogen, konnten jeweils

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