30.12.2012 Aufrufe

sein - Tüüfner Poscht

sein - Tüüfner Poscht

sein - Tüüfner Poscht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Altersleitbild: Gerne in Teufen «alt» <strong>sein</strong>...<br />

Am 8. Februar war die Bevölkerung zur Mitwirkung an der Überarbeitung des Altersleitbildes aufgerufen.<br />

Sepp Zurmühle<br />

Der Gemeinderat hat die Heimkommission<br />

damit beauftragt, das Altersleitbild aus dem<br />

Jahre 1995 zu überarbeiten. Dabei darf die<br />

Bevölkerung mitdenken, mitreden, anregen,<br />

mittragen... Mitte Januar durften zirka 50<br />

Jugendliche ihre Ideen und Anliegen einbringen.<br />

Am 8. Februar trafen sichrund120 Teufnerinnen<br />

und Teufner, vorwiegend aus der<br />

älteren Generation, im Schulhaus Landhaus.<br />

Als Unterstützung des Kernteams<br />

Gemeinderätin Barbara Brandenberger<br />

(Ressort Soziales) begrüsste die Gäste im<br />

Namen der ebenfalls anwesenden Mitglieder<br />

des zehnköpfigen Kernteams. Dieses hat<br />

den Auftrag übernommen, die Neuauflage<br />

des Altersleitbildes zuhanden des Gemeinderates<br />

zu erarbeiten. Die Arbeiten sollen<br />

bis im Sommer 2007 abgeschlossen <strong>sein</strong><br />

und im Frühherbst mit der «<strong>Tüüfner</strong><br />

<strong>Poscht</strong>» an alle Haushalte versandt werden.<br />

Unterstützt wird das Kernteam von Urs<br />

Baumgartner und Erich Willener (Signa;<br />

Altstätten). Diese beiden Herren führten<br />

durch den knapp dreistündigen Abend und<br />

liessen sowohl die einzelnen Mitglieder des<br />

Kernteams wie auch die Teilnehmenden<br />

reichlich zu Wort kommen. Ziel der Veranstaltung<br />

war es, Impulse aus der Bevölkerung<br />

aufzunehmen, um diese im Kernteam<br />

weiterbearbeiten zu können. «Das Leitbild<br />

muss von der breiten Bevölkerung mitgetragen<br />

werden und nicht in einer Schublade<br />

verstauben», unterstrich Willener.<br />

In neun Arbeitsgruppen<br />

Nach der kurzen Einführung durch die<br />

Workshopleiter äusserten sich zur Einstimmung<br />

in die Thematik die Mitglieder des<br />

Mitglieder des Kernteams<br />

Barbara Brandenberger (Vorsitz), Gemeinderat;<br />

Christina Ahrens Brändle,<br />

Heimkommission; Renate Bolliger,Sozialeinsatz;<br />

Pfarrer Marilene Hess, Kirche;<br />

Werner Hugelshofer, Bevölkerung; Roman<br />

John, Spitex; Hans Koller, Kommission/<br />

Arbeitsgruppe; Doris Lehmann, Heimkommission;<br />

Gaby Oezer, Heimleitung; Marlies<br />

Schiess, Alterssiedlung.<br />

Aula des Schulhauses Landhaus: Urs Baumgartner führt die angeregten Diskussionen.<br />

Kernteams persönlich, zu dem was ihnen<br />

besonders «wesentlich» erschien. Dann<br />

dienten sechs vorbereitete Plakatblätter als<br />

Basis für die einzelnen Gruppenarbeiten.<br />

Folgende Themen standen zur Auswahl: Bedürfnisse<br />

(Was ist in der Altersarbeit wichtig?),<br />

Ist/Soll (Was haben wir bereits, was<br />

sollten wir haben?), Dienstleistungen (Was<br />

ist, was wird in Zukunft notwendig?). Was<br />

sind die Ziele der Altersarbeit? Welche<br />

Werte stehen im Vordergrund? Welche<br />

Grundfunktionen sollen von wem angeboten<br />

werden?<br />

Aus den Wortmeldungen entstanden<br />

spontan drei zusätzliche Arbeitsgruppen:<br />

«Anders altern» (innovative Wohnformen<br />

auf privater Basis). Wie sterben in Teufen?<br />

Wie können sich «Jung und Alt» ergänzen?<br />

In den Räumen des Schulhauses herrschte<br />

eifriges Treiben. Dank einem Wechsel nach<br />

der halben Zeit konnte sich jede und jeder<br />

in zwei unterschiedlichen Arbeitsgruppen<br />

einbringen. Der Gemeinderat spendierte<br />

Imbiss und Getränke.<br />

Ideen, Ansätze, Werte...<br />

Aus der Vielzahl Ideen und Ansätze seien<br />

hier einige in loser Form hintereinander gereiht,<br />

ohne Rangfolge und Gewichtung:<br />

«Räume/Strukturen/Treffpunkte» für Begegnungen<br />

aller Art, Spitex-Dienstleistungen<br />

rund um die Uhr, Entlastungsdienste<br />

für Angehörige, freiwillige «Zeit- und<br />

SENIOREN 15<br />

Dienstleistungsbörse» (generationenübergreifend),<br />

durchmischte Wohn- und Lebensformen,<br />

Sterbehaus (auch für junge<br />

Menschen), Gründung einer privatrechtlichen<br />

Stiftung, Aufbau von privaten Netzwerken,<br />

Angebote vernetzen, Einkaufsmöglichkeiten<br />

(private Fahrdienste, Publicar, geeignete<br />

Plätze, Wege...), neutrale Ansprechperson<br />

für alle Altersfragen (Auskunft über<br />

alle Angebote), bessere Koordination/Kommunikation,<br />

Erzählkaffee...<br />

Mehr als Einzelideen und Ansätze wird<br />

in einem Leitbild die Hierarchie der<br />

(Grund-)Werte diskutiert und festgehalten.<br />

Was ist «uns» bezüglich «gut Altern in Teufen»<br />

wie wichtig? Was können und wollen<br />

wir uns wie (auch finanziell) leisten? Welche<br />

Prioritäten setzen wir als Einzelperson<br />

und als Gemeinschaft? Wie lassen sich<br />

widersprüchliche Werte wie Selbstbestimmung,<br />

Unabhängigkeit, der Familie nicht<br />

zur Last fallen wollen mit Solidarität, (immaterielle<br />

und materielle) Werte teilen...,<br />

Ausgleich zwischen den Generationen und<br />

Kulturen vereinen?<br />

Den Ergebnissen des Projektteams<br />

schauen wir mit Spannung entgegen. Wir<br />

sind gut beraten, früh damit zu beginnen,<br />

uns selber vertieft mit dem «eigenen Alt-<br />

Sein», d. h. der eigenen Endlich- und Gebrechlichkeit<br />

zu befassen. Dieses Bewusst<strong>sein</strong><br />

erhöht den Wert des Da<strong>sein</strong>s im Jetzt<br />

und im Morgen, für uns und alle andern. ■<br />

2/2007 TÜÜFNER POSCHT

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!