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Juni 2012 - Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg

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<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Regensburg</strong><br />

Hauszeitung der Dienstgemeinschaft und für die Mitglieder des Fördervereins<br />

23. Jahrgang · <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong><br />

Alles fit: Jungen- und Männergesundheitstag<br />

Neues Springer-Konzept: Stations-Engel für St. Hedwig<br />

Missionstag: Hilfe für Honduras<br />

Ordenstag: Spiritualität weitertragen


2 intern 6/12<br />

Inhalt<br />

2 Grußwort des Geschäftsführers<br />

3 Missionstag war voller Erfolg<br />

4 Sport statt Abhängen<br />

6 Spiritualität – leitendes<br />

Prinzip oder Auslaufmodell?<br />

7 Gesundheit, Männer!<br />

8 Stations-Engel für die Klinik<br />

St. Hedwig<br />

9 Musikinstrumente für<br />

St. Hedwig<br />

10 Jährliches Kommunionhelfertreffen<br />

11 Fort- und Weiterbildung<br />

12 Chirurgische Ambulanz<br />

14 Tatort MAV<br />

15 Alles Gute, Anna-Maria!<br />

Impressum:<br />

22. Jahrgang<br />

Ausgabe: 6/12<br />

Herausgegeben vom<br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> GmbH<br />

Prüfeninger Str. 86, 93049 <strong>Regensburg</strong><br />

Verantwortlich: Dr. Andreas Kestler,<br />

Geschäftsführer<br />

Redaktion: Svenja Uihlein (Pressesprecherin),<br />

Franziska Schiegl<br />

Bilder: S. Uihlein, altrofoto, C. Ederer, F. Haupt,<br />

S. Haider, Familie Graßl, Archiv <strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> <strong>Regensburg</strong>, Privat<br />

Titelbild: S. Uihlein<br />

Druck: Marquardt, Prinzenweg 11a,<br />

93047 <strong>Regensburg</strong><br />

Auflage: 2160<br />

erscheint zehn Mal jährlich<br />

Redaktionsschluss für die 07/12-Ausgabe:<br />

1. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>.<br />

Redaktionsschluss ist immer der erste Wochentag des<br />

Monats vor Erscheinen der Ausgabe.<br />

Kontakt Pressestelle:<br />

Tel. 0941 / 369-1061 oder -1062<br />

Texte und druckfähiges Bildmaterial bitte an:<br />

pressestelle@barmherzige-regensburg.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte<br />

stilistisch zu überarbeiten und zu kürzen. Aus Gründen<br />

der besseren Lesbarkeit der Texte wird bei Personennennung<br />

auf die ausführliche Schreibweise "-er und<br />

-innen" verzichtet. Generell werden stattdessen die<br />

Begriffe stets in der kürzeren Schreibweise (z.B. Mitarbeiter)<br />

verwendet. Dies versteht sich als Synonym<br />

für alle männlichen und weiblichen Personen, die<br />

damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen<br />

werden.<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

„Was mein Leben reicher macht“: So<br />

ist eine Rubrik auf der letzten Seite der<br />

Wochenzeitung „Die Zeit“ betitelt, in<br />

der Leser in einigen wenigen Zeilen<br />

kleine Erlebnisse oder Begegnungen<br />

schildern. In der aktuellen Ausgabe ist<br />

da von einer mit einer Blume versehenen<br />

Aufschrift „Hab’ einen schönen Tag“<br />

auf einem Bürgersteig die Rede. Vom<br />

nachbarschaftlichen wechselseitigen<br />

Bäckerservice am Samstag. Von einer<br />

89-jährigen Nachbarin, die gelernt hat,<br />

mit Hilfe eines Tablet-PCs per Mail mit<br />

der ganzen Welt zu kommunizieren.<br />

„Was mein Leben reicher macht“: Dazu<br />

auch von mir ein kleine Geschichte - mit<br />

Dominoeffekt.<br />

Vor ein paar Wochen habe ich meine<br />

Sekretärin Frau Thaler-Schindlbeck gefragt,<br />

warum sie denn gerade so strahle.<br />

Sie erzählte mir, dass sie kurz zuvor im<br />

Haus St. Pius einen jungen Praktikanten<br />

beobachten konnte, der eine ältere<br />

Patientin angesprochen hatte, ob er ihr<br />

die Treppe hinunterhelfen könne. Diese<br />

hat sich in seinen Arm eingehakt und die<br />

beiden haben sich dann – unter heimlicher<br />

Beobachtung – „die ganze Zeit<br />

wirklich ganz ganz nett unterhalten.“<br />

Die Freude, die diese Szene bei Frau<br />

Thaler-Schindlbeck auslöste, hat mit<br />

ihrer Schilderung auf das ganze Büro<br />

übergegriffen und uns allen „das Leben<br />

reicher“ gemacht. Vielleicht deshalb,<br />

Dr. Andreas Kestler, Geschäftsführer<br />

weil man es schon fast gewohnt ist, seine<br />

Erwartungshaltung in Bezug auf die<br />

Freundlichkeit von Mitmenschen etwas<br />

herunterzuschrauben. Oder weil es ein<br />

schöner kleiner Lichtblick inmitten eines<br />

hektischen Tages war. Oder…<br />

„Was mein Leben reicher macht“: Meine<br />

kleine Geschichte habe ich in dieses<br />

Vorwort der „Intern“ gepackt, statt an<br />

„Die Zeit“ zu senden, und habe so auch<br />

die hundertprozentige Chance einer Veröffentlichung.<br />

Ihr<br />

Andreas Kestler<br />

Informationsveranstaltung zur Organspende<br />

Das Ethikkomitee am <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> lädt zusammen mit<br />

der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe für Stadt und Landkreis<br />

<strong>Regensburg</strong> KISS und der Deutschen Gesellschaft für Organtransplantation<br />

DSO zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Organspende ein. Neben<br />

Kurzvorträgen spricht auch ein Betroffener über seine persönlichen Erlebnisse.<br />

Termin: Dienstag, 26. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, 18.00 – 20.30 Uhr<br />

Ort: Großer Hörsaal, Haus St. Vinzenz<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!


intern 6/12 3<br />

Missionstag war voller Erfolg<br />

Am 25. April fand an den beiden<br />

Standorten Prüfeninger Straße und<br />

Klinik St. Hedwig im Rahmen der<br />

vom Orden initiierten Missionswoche<br />

ein Missionstag statt. Mit Unterstützung<br />

vieler helfender Hände aus<br />

unserem <strong>Krankenhaus</strong> bereitete der<br />

Pastoralrat diesen Tag vor. Der Erlös<br />

geht an das vom Orden der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> getragene Zentrum für<br />

psychische Gesundheit in San Pedro<br />

Sula in Honduras. Josef Aigner, Vorsitzender<br />

des Pastoralrats, schreibt<br />

in seinem Artikel über Anliegen und<br />

Gestaltung des Missionstages.<br />

Alle zwei Jahre ruft der Orden der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> in unserem <strong>Krankenhaus</strong><br />

zur Missionswoche auf. Dabei wird<br />

durch den Orden ein Projekt zur Unterstützung<br />

in den Mittelpunkt gerückt.<br />

Dem Pastoralrat ist es ein Anliegen, über<br />

die tägliche Arbeit für die kranken Menschen<br />

hinaus auch Bedürftige in anderen<br />

Ländern nicht zu vergessen. Auch haben<br />

wir so die Möglichkeit, dem Orden unsere<br />

Verbundenheit zu zeigen.<br />

Erlös für Einrichtung in Honduras<br />

In diesem Jahr kommt der Erlös des<br />

Missionstages der Ordenseinrichtung<br />

in San Pedro Sula in Honduras zu Gute.<br />

Hier soll das Zentrum für psychische<br />

Gesundheit unterstützt werden, dessen<br />

Finanzierung nicht gesichert ist. Das<br />

Mit der Gewinnerin des Hauptpreises<br />

des Standorts Prüfeninger Straße Melitta<br />

Wiendl von der Station 15 (2.v.l.) freuen<br />

sich v.l.n.r. Frater Alfons, der Vorsitzende<br />

des Pastoralrats Josef Aigner, Generalrat<br />

Frater Daniel und seine Übersetzerin Maria<br />

Theresia Orduna.<br />

Die selbstgemachten Kuchen und Marmeladen erfreuten sich reger Nachfrage.<br />

Gesundheitswesen in Honduras erlebt<br />

zurzeit in allen Bereichen eine Krise.<br />

Besonders betroffen von dieser Krise<br />

sind psychisch kranke Menschen, da es<br />

in Honduras keine Versorgungsstruktur<br />

für sie gibt. Aus diesem Grund haben die<br />

<strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> ein mehrgliedriges<br />

Zentrum für psychisch kranke Menschen<br />

in San Pedro Sula errichtet.<br />

Viele helfen mit<br />

Der Pastoralrat organisierte zum<br />

Missions tag eine Tombola, den Verkauf<br />

von Kaffee und Kuchen sowie<br />

von selbstgemachten Marmeladen an<br />

den beiden <strong>Krankenhaus</strong>standorten. Im<br />

Vorfeld wurden außerdem 135 umsatzstarke<br />

Firmen aus dem <strong>Regensburg</strong>er<br />

Raum um eine Sach- oder Geldspende<br />

gebeten. Bedauerlicherweise ist die Resonanz<br />

auf unsere Schreiben bereits seit<br />

einigen Jahren rückläufig. Die Chefärzte<br />

der beiden Standorte geben traditionell<br />

eine Spende dazu. Sr. Cäcilia und Mitarbeiter<br />

des Sozialdienstes haben darüber<br />

hinaus schon länger Gewinne für die<br />

Tombola zusammengetragen.<br />

Am Standort Prüfeninger Straße konnten<br />

ein hochwertiges Fahrrad und ein<br />

Fernseher als Preise angeboten werden.<br />

In St. Hedwig wurden Kinderfahrräder<br />

in verschiedenen Größen als Anreiz für<br />

die Tombola beschafft.<br />

In den Mitarbeiterspeisesälen wurde mit<br />

einem Euro Aufschlag das spanische<br />

Nationalgericht „Paella“ angeboten.<br />

Informationen zum Projekt<br />

Die Krankenpflegeschüler hatten farbenprächtige<br />

Informationstafeln und<br />

Spendenboxen für die Eingangshallen<br />

sowie Informationsflyer für Patienten<br />

und Besucher angefertigt.<br />

Generalrat Frater Daniel Alberto Marquez<br />

Bocanegra stand an beiden Standorten<br />

in den Eingangshallen für Fragen<br />

zur Verfügung. Mit Hilfe einer Powerpointpräsentation<br />

konnten sich Interessierte<br />

über das Projekt in Honduras<br />

informieren. Nachmittags hatten die<br />

Krankenpflegeschüler im Hörsaal St.<br />

Vinzenz die Gelegenheit, durch Generalrat<br />

Frater Daniel Informationen über<br />

das Land Honduras und deren Bewohner<br />

aus erster Hand zu erhalten.<br />

An der Prüfeninger Straße gewann Melitta<br />

Wiendl von der Station 15 den Hauptpreis<br />

der Tombola. Die Kinderfahrräder<br />

in St. Hedwig gingen zu einem Großteil<br />

an kleine Patienten samt ihren Eltern.<br />

Ein herzliches Vergelt's Gott!<br />

Insgesamt kam ein Erlös von 9.897,88<br />

Euro für die Mission zusammen. Ein<br />

herzliches Vergelt’s Gott allen Helfern<br />

sowie allen Spendern für das Gelingen<br />

des Missionstages.<br />

Josef Aigner<br />

Vorsitzender des Pastoralrates


4 intern 6/12<br />

Sport statt<br />

Am 28. April drehte sich auf dem<br />

Sportplatz gegenüber dem <strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> alles ums<br />

Thema Jungengesundheit. Ein actionreiches<br />

Programm forderte die Jungs<br />

zu mehr Bewegung auf.<br />

Im Rahmen der bayernweiten Aktionswoche<br />

des Bayerischen Staatsministeriums<br />

zur Männergesundheit veranstaltete<br />

die Klinik St. Hedwig in Kooperation<br />

mit der Regierung der Oberpfalz und<br />

dem Gesundheitsamt <strong>Regensburg</strong> sowie<br />

vielen <strong>Regensburg</strong>er Sportvereinen,<br />

-gruppierungen und -geschäften unter<br />

dem Motto „Sport statt Abhängen“ einen<br />

abwechslungsreichen Aktionstag. Treibende<br />

Kraft in der Hedwigsklinik war<br />

Oberarzt Dr. Stephan Gerling von der<br />

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.<br />

Sport macht Spaß<br />

Dr. Hubertus Grandel, leitender Medizinaldirektor<br />

der Regierung der Oberpfalz,<br />

und Dr. Heinrich Körber, Leiter<br />

des Gesundheitsamtes <strong>Regensburg</strong>, be-<br />

Warum ein Jungentag?<br />

Immer mehr Kinder treiben keinen<br />

Sport mehr und bewegen sich<br />

dadurch nicht ausreichend. Gerade<br />

Jungs neigen dazu, stundenlang<br />

vorm Fernseher und vorm Computer<br />

zu hocken sowie früh in Kontakt<br />

mit Alkohol zu kommen und diesen<br />

dann unter Gruppenzwang übermäßig<br />

zu konsumieren.<br />

Die Folgen für viele Kinder sind eine<br />

fehlende motorische Entwicklung,<br />

Haltungsschäden, Koordinationsschwächen<br />

und Übergewicht. Aber<br />

auch die soziale Handlungsfähigkeit,<br />

Teamfähigkeit und die Kooperation<br />

in einer Gruppe können sich bei vielen<br />

Kindern nicht mehr ausreichend<br />

entwickeln. Daher ist gerade für<br />

Kinder der frühe Kontakt mit Sport<br />

wichtig, da er für das ganze Leben<br />

prägend ist. Spiel und Spaß sollten<br />

dabei natürlich stets im Vordergrund<br />

stehen.


Abhängen<br />

grüßten die kleinen und großen Gäste.<br />

Alle Jungs, welche zahlreich erschienen<br />

waren, konnten einen herausfordernden<br />

Sport-Parcours durchlaufen. Es standen<br />

auf dem Programm: Profi-Zirkeltraining<br />

mit dem Street Fit-Team, Hindernislauf<br />

mit einer Spezialbrille, die einen<br />

Alkoholvollrausch simulierte, Kicken<br />

mit dem SSV Jahn, waghalsige Breakdance-Moves<br />

mit der Gruppe KV2,<br />

sportlich-faires Rugbyspielen mit dem<br />

Rugby Club <strong>Regensburg</strong>, BMX- und<br />

Mountainbike-Sprünge mit dem Fahrradspezialisten<br />

Love Hurts, ein Gesundheits-<br />

und Ernährungsquiz, Tricks zur<br />

Gewaltprävention mit der WingTsun<br />

Schule <strong>Regensburg</strong> sowie als ruhigeren<br />

Ausklang Modellieren mit Ton im offenen<br />

Atelier von Tischler´s Ton Tisch.<br />

Viele Preise winkten<br />

Wenn die Jungs alle Stationen erfolgreich<br />

durchlaufen hatten, konnten sie bei<br />

einer Verlosung teilnehmen, bei der es<br />

attraktive Preise zu gewinnen gab: ein<br />

Trikot der Deutschen Nationalmannschaft<br />

mit Originalunterschriften, zwei<br />

Probetrainings beim SSV Jahn <strong>Regensburg</strong><br />

mit Autogrammen, BMX-Trainingsfahrten<br />

mit dem Harvester Rider<br />

Team, Probetraining beim Rugby Club<br />

<strong>Regensburg</strong>, zwei Profi-Zirkeltrainings<br />

und vieles mehr.<br />

Die Verantwortlichen wollten den Jungs<br />

vor allem Spaß an der Bewegung vermitteln.<br />

Die Eltern konnten sich außerdem<br />

bei Vorträgen von Dr. Stephan<br />

Gerling und Oliver Loose von der Klinik<br />

St. Hedwig über Sportmedizin und<br />

Sportverletzungen im Kindesalter informieren.<br />

Gesunde Snacks wie saftige<br />

Obstspieße, asiatische Geflügelspießchen<br />

und Gemüsepizza rundeten das<br />

Angebot ab.<br />

Bürgermeister Joachim Wolbergs sowie<br />

Vertreter der Regierung der Oberpfalz<br />

statteten dem Jungentag zur Eröffnung<br />

einen Besuch ab. Bürgermeister Wolbergs<br />

ließ es sich nicht nehmen, seine<br />

sportliche Fitness an jeder einzelnen Station<br />

erfolgreich unter Beweis zu stellen.<br />

Da sowohl die teilnehmenden Vereine<br />

und Firmen als auch die Jungs viel Spaß<br />

intern 6/12 5<br />

und Freude an dem Aktionstag hatten,<br />

wird an eine Fortsetzung des Angebots<br />

im nächsten Jahr gedacht.<br />

Svenja Uihlein


6 intern 6/12<br />

Spiritualität: leitendes<br />

Prinzip oder Auslaufmodell?<br />

Das Ordensprinzip der Spiritualität<br />

stand bei den Ordenstagen in der<br />

Berufsfachschule für Kranken- und<br />

Kinderkrankenpflege am 1. und 19.<br />

März im Mittelpunkt. Das Angebot<br />

soll die Auszubildenden bei der Suche<br />

nach ihrer eigenen Berufung im Beruf<br />

unterstützen.<br />

Abnehmende Zahlen von Ordensmitgliedern,<br />

steigende Anforderungen an<br />

die Arbeit in der Krankenpflege und in<br />

der Behindertenhilfe: Diese Faktoren<br />

stellen den Orden der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> vor große Herausforderungen.<br />

Was wird sein, wenn es in vielen Einrichtungen<br />

keine Ordensbrüder mehr<br />

geben wird? Bleiben dann christliche<br />

Nächstenliebe, Hospitalität und Spiritualität<br />

in der täglichen Arbeit auf der<br />

Strecke?<br />

Spiritualität weitertragen<br />

Die Spiritualität als leitendes Prinzip<br />

des Ordens weiterzutragen, liegt den<br />

Verantwortlichen sehr am Herzen. Da<br />

zur Familie des Heiligen Johannes von<br />

Gott nicht nur Fratres und Patres, sondern<br />

auch Mitarbeiter und Freiwillige<br />

zählen, kann ein Verlust der Spiritualität<br />

in den Einrichtungen des Ordens der<br />

<strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> durch gemeinsam<br />

Projektarbeit<br />

Die Aktivitäten der Mitglieder der Familie des Heiligen Johannes von Gott.<br />

leitende christliche Wertvorstellungen<br />

verhindert werden. Dazu müssen die<br />

Familienmitglieder auf ihrem Weg zu<br />

ihrer eigenen Berufung begleitet werden.<br />

Deshalb kommen Mitglieder des<br />

Berufungspastorals der Bayerischen Ordensprovinz<br />

zum Beispiel auch an die<br />

Berufsfachschulen der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong>. Frater Seraphim Schorer aus<br />

<strong>Regensburg</strong>, Frater Karl Wiench aus<br />

München und Frau Sabine Scheiblhuber<br />

aus Straubing gestalten dazu Ordenstage,<br />

im Rahmen derer sich unterschiedliche<br />

Mitglieder der Familie des Heiligen<br />

Johannes von Gott begegnen und mit<br />

christlich-spirituellen Fragestellungen<br />

beschäftigen können.<br />

Die Auszubildenden auf ihrer Suche<br />

nach ihrer eigenen Berufung im Beruf<br />

zu begleiten, war so auch das Ziel der<br />

Ordenstage, die am 1. und 19. März in<br />

der Berufsfachschule für Kranken- und<br />

Kinderkrankenpflege der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> in <strong>Regensburg</strong> stattfanden. Die<br />

Auszubildenden setzten sich dabei mit<br />

den Anforderungen des ökonomischen<br />

und religiösen Wandels innerhalb des<br />

Ordens und in ihrer beruflichen Tätigkeit<br />

auseinander.<br />

Themenfindung und Projektarbeit<br />

Ein Film, der diesen Prozess thematisierte,<br />

wurde zu diesem Zweck in vier<br />

Abschnitten wiedergegeben. Dabei wurde<br />

auch auf die Geschichte des Ordens<br />

und neue Formen der Hospitalität eingegangen.<br />

Die Auszubildenden ordneten<br />

in Partnerarbeit zunächst den einzelnen<br />

Passagen jeweils kurze Überschriften


oder Fragestellungen zu. Anschließend<br />

wurde das Plenum in neun verschiedene<br />

Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe suchte<br />

nun ihrerseits aus den Vorschlägen aller<br />

Gruppenmitglieder nach einem gemeinsamen<br />

Gruppenthema. Da die Gruppengröße<br />

in der ersten Veranstaltung rund<br />

zehn Personen betrug, ergab sich hier<br />

ein großer Diskussionsbedarf. Nach der<br />

ersten Themenfindung trafen sich alle<br />

Gruppen erneut, um ihre Vorschläge im<br />

Plenum vorzustellen. Nun kam es zu einer<br />

gemeinsamen Schwerpunktsetzung<br />

durch die unterschiedlichen Gruppen.<br />

So wurden am ersten Ordenstag die<br />

unterschiedlichen Tätigkeitsfelder des<br />

Ordens auf der ganzen Welt beleuchtet.<br />

Die tätige Nächstenliebe, die in der<br />

Nachfolge des Heiligen Johannes von<br />

Gott weltweit geleistet wird, wurde hier<br />

als Basis für eine gelebte Spiritualität<br />

der Familienmitglieder begründet. Beim<br />

zweiten Ordenstag konnten sich die<br />

Klassen des dritten Ausbildungsjahres<br />

auf das Thema „Johannes von Gott in<br />

verschiedenen Facetten“ verständigen.<br />

Die Ergebnisse können sich sehen<br />

lassen<br />

Die Auszubildenden gestalteten dazu<br />

jeweils quadratische Platten, auf denen<br />

Gesundheit, Männer!<br />

Am Samstag, 28. April<br />

richtete unser <strong>Krankenhaus</strong><br />

parallel zum Jungentag<br />

den 4. <strong>Regensburg</strong>erMännergesundheitstag<br />

aus.<br />

In der letzten Aprilwoche<br />

fanden auf Initiative des<br />

Bayerischen Staatsministeriums<br />

für Umwelt und<br />

Gesundheit in ganz Bayern<br />

Informationsveranstaltungen<br />

und Aktionen zum<br />

Thema Männergesundheit<br />

statt. Die Aktionswoche sollte Männer<br />

ermutigen, regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen<br />

beim Arzt in Anspruch zu<br />

nehmen. In <strong>Regensburg</strong> veranstaltete<br />

das <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong><br />

in Kooperation mit der Regierung<br />

Das neue Gesicht des Ordens.<br />

sie einen Teilbereich des Gesamtthemas<br />

behandelten. So stellten die Teilnehmer<br />

des ersten Ordenstages die Aktivitäten<br />

der Mitglieder der Familie des Heiligen<br />

Johannes von Gott dar. Der zweite<br />

Ordenstag mündete in einer gemeinsamen<br />

Collage, die in einem Bild des<br />

Ordensgründers bestand, welches das<br />

neue Gesicht des Ordens darstellte. Die<br />

Ergebnisse wurden am Ende des Tages<br />

im Schulplenum vorgestellt. Anschließend<br />

wurde gemeinsam eine Struktur<br />

der Oberpfalz im Aktionszeitraum am<br />

Samstag, 28. April zum vierten Mal<br />

den Männergesundheitstag. In einem<br />

breit gefächerten Programm sprachen<br />

ärztliche Experten der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> über Themen wie Schlagan-<br />

intern 6/12 7<br />

der Gruppenbilder festgelegt, die später<br />

einer Jury vorgestellt werden sollen. Alle<br />

Beteiligten waren der Ansicht, dass<br />

sich die Ergebnisse sehen lassen können.<br />

Franziska Haupt<br />

Praktikantin des Bachelorstudiengangs<br />

Berufliche Bildung der TU München<br />

Sebastian Haider<br />

Diplom-Berufspädagoge<br />

fall,Gefäßerkrankungen, Darmkrebsvorsorge,<br />

Herzerkrankungen sowie<br />

Prostatavergrößerungen<br />

und -krebs. Männer konnten<br />

sich zudem kostenlos<br />

ihre Blutdruck- und Blutzuckerwerte<br />

sowie ihren<br />

Body-Mass-Index bestimmen<br />

lassen. Die AOK<br />

<strong>Regensburg</strong> gab Tipps für<br />

eine gesunde Ernährung,<br />

maß auf Wunsch den Körperfettanteil<br />

und testete<br />

das biologische Alter der<br />

Männer. In der Eingangshalle stand ein<br />

begehbares Prostatamodell, an welchem<br />

sich die Männer über Prostataerkrankungen<br />

informieren konnten.<br />

Svenja Uihlein


8 intern 6/12<br />

Stations-Engel für die Klinik<br />

St. Hedwig<br />

Die Klinik St. Hedwig sucht mit einem<br />

neuen Springer-Konzept Probleme<br />

bei der Dienstplanung des Pflegepersonals<br />

zu lösen und leistet damit<br />

gleichzeitig einen Beitrag zum familienfreundlichen<br />

<strong>Krankenhaus</strong>. Pflegedirektor<br />

Gerhard Harrer erklärt,<br />

wie die so genannten Stations-Engel<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Dienstzeiten des Pflegepersonals im<br />

<strong>Krankenhaus</strong> genau vorauszuplanen, ist<br />

nicht immer einfach: Gerade während<br />

Stoßzeiten oder bei krankheitsbedingten<br />

Ausfällen von Kollegen wird es eng, und<br />

auf die Mitarbeiter kommen zusätzliche<br />

Belastungen zu, wenn sie einspringen<br />

müssen, um die Lücken zu füllen. Das<br />

zehrt an den Kräften und geht auf Kosten<br />

der Work-Life-Balance. Mit dem neuen<br />

Konzept einer speziellen „Task Force“<br />

steuert die Klinik St. Hedwig in <strong>Regensburg</strong><br />

solchen Problemen entgegen und<br />

bietet den Mitarbeitern damit ein noch<br />

familienfreundlicheres Arbeitsumfeld.<br />

Probleme für die Dienstplanung<br />

Die Probleme für die Dienstplanung auf<br />

den Stationen wiederholen sich immer<br />

wieder:<br />

• Jahreszeitlich schwankende Patientenbelegung,<br />

die nicht zeitlich zu<br />

planen ist und somit im Dienstplan<br />

im Voraus nicht berücksichtigt werden<br />

kann<br />

• Kurzfristige, tageszeitliche Arbeitsspitzen<br />

durch nicht planbare, akut<br />

stationär aufzunehmende Patienten<br />

• Zunehmende tageszeitlich begrenzte,<br />

überlappende Patientenbelegung<br />

• Kurzfristige Erkrankungen des Pflegepersonals<br />

• Sofortige und langfristige Ausfälle<br />

von Mitarbeitern durch Beschäftigungsverbot<br />

bei Schwangerschaften<br />

Lösungsansatz<br />

Unser derzeitiger Lösungsansatz besteht<br />

darin, abgestimmt mit der Mitarbeitervertretung,<br />

kompetente Mitarbeiter<br />

in einer so genannten Task Force zu<br />

bündeln. Aufgrund ihres Know-Hows<br />

können diese „Stations-Engel“ auf allen<br />

Stationen vollen Einsatz bringen und<br />

stehen kontinuierlich im Früh- und<br />

Spätdienst bereit. Damit können die<br />

Stations-Engel kurzfristig bei Bedarf<br />

anfallende Arbeitsspitzen abdecken<br />

oder als Vertretung für einen kurzfristig<br />

erkrankten Mitarbeiter fungieren.


Ziel des Konzepts<br />

Ziel unseres Konzepts ist es,<br />

• einen frauen- und familienfreundlichen<br />

Arbeitsplatz zu schaffen durch<br />

feste Arbeitszeiten und die Möglichkeit<br />

der Absprache von planerischen<br />

Vorgaben, zum Beispiel für Kinderbetreuung<br />

• Arbeitsspitzen abzudecken und dadurch<br />

verlässliche Dienstenden gewähren<br />

zu können<br />

• die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu<br />

steigern, indem sie bei Erkrankungen<br />

seltener kurzfristig einspringen<br />

müssen<br />

• bei schwer aufwändigen oder<br />

schwerstkranken Patienten die Stationen<br />

pflegerisch zu unterstützen<br />

• die Stationen bei kurzfristig eingetretenen<br />

und voraussichtlich lang<br />

dauernden Personalsausfällen zu unterstützen<br />

Geplante Umsetzung<br />

Die Umsetzung soll folgendermaßen<br />

aussehen: Die Unterstützung durch das<br />

Personal der Task Force soll die Stationsbereiche<br />

K1, K2, C1, C2 sowie die<br />

Tagesklinik umfassen. Dort wird die<br />

Schichtbesetzung wie üblich durch das<br />

Stammpersonal geplant und gewährleistet.<br />

Ein oder mehrere Stations-Engel<br />

sollen hier sowohl kurzfristige Ausfälle<br />

überbrücken als auch bei akuten<br />

Arbeitsspitzen unterstützend tätig werden,<br />

zum Beispiel durch Entlastung des<br />

Stammpersonals bei pflegeaufwändigen<br />

Patienten. Wenn nötig, kann die Tagesklinik<br />

durch den Stations-Engel länger<br />

geöffnet bleiben. Längerfristige Mitarbeiterausfälle<br />

können für die Dauer des<br />

laufenden Dienstplans abgedeckt werden.<br />

Im KUNO Kinder-Notfallzentrum<br />

kann ein Stations-Engel bei kurzfristigen<br />

Arbeitsspitzen mitarbeiten, um die<br />

Patienten zügiger versorgen oder bei<br />

beobachtungspflichtigen Patienten das<br />

Stammpersonal entlasten zu können.<br />

Auch das Konzept der Task Force hat<br />

jedoch seine Grenzen: Wegen der hohen<br />

fachlichen Anforderungen können die<br />

Intensivstation und die Funktionsbereiche<br />

OP und Anästhesie nicht abgedeckt<br />

werden.<br />

Planung und Verwaltung der Task Force<br />

liegen zentral bei der Pflegedirektion.<br />

Den Stationen werden dann nach aktueller<br />

Situation durch die PDL/SL Mitarbeiter<br />

aus der Task Force zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Aufbau der Task Force<br />

Die Task Force wird mit festangestellten<br />

Pflegefachkräften (examinierte<br />

Kinderkrankenschwestern/-pfleger) und<br />

mit Aushilfen (auch Pflegefachkräfte)<br />

besetzt. Die Mitarbeiter werden täglich<br />

große Flexibilität beweisen müssen.<br />

Dennoch profitieren auch sie von einem<br />

familienfreundlichen Arbeitszeitmodell:<br />

Sie arbeiten von Montag bis Freitag im<br />

Früh- und Spätdienst. Die Task Force<br />

wird zunächst mit einem Mitarbeiter im<br />

Frühdienst und zwei Mitarbeitern im<br />

Spätdienst besetzt werden. Bei kurzfristigen<br />

Ausfällen auf den Stationen erfolgt<br />

die Abdeckung der fehlenden Schicht<br />

Musikinstrumente für St. Hedwig<br />

Die kleine Lilly ist aufgrund einer chronischen<br />

Erkrankung schon seit längerem<br />

in der Klinik St. Hedwig in Behandlung.<br />

Das <strong>Krankenhaus</strong>gelände und das vorhandene<br />

Spielzeug sind längst erkundet,<br />

und so wird die Zeit bei den regelmäßigen<br />

Therapiesitzungen desöfteren lang.<br />

Von Musik allerdings kann das kleine<br />

Mädchen nie genug bekommen. Die<br />

Leidenschaft ihrer Tochter nahmen die<br />

Eltern zum Anlass, der Klinik St. Hedwig<br />

eine großzügige Spende im Wert<br />

von 2.000 Euro zu machen. Von dem<br />

Geld wurden Musikinstrumente angeschafft,<br />

über die sich jetzt alle musik-<br />

begeisterten kleinen Patienten in der<br />

Klinik St. Hedwig freuen. Damit stehen<br />

Musiktherapeutin Irmgard Scherübl,<br />

die insbesondere mit chronisch kranken<br />

Kindern in der Klinik St. Hedwig<br />

regelmäßig Musik macht, insgesamt<br />

24 Musikinstrumente zur Verfügung:<br />

von Rhythmusinstrumenten über ein<br />

australisches Digeridoo bis hin zu einer<br />

Zauberharfe. Der Familie Schöll<br />

ein herzliches Dankeschön für ihre<br />

Großzügigkeit und die tolle Idee!<br />

Franziska Schiegl<br />

intern 6/12 9<br />

durch das Stammpersonal der Station.<br />

Der Stations-Engel bleibt in seiner festen<br />

Schicht und deckt dann dort die Stelle<br />

des fehlenden Stammmitarbeiters ab.<br />

Anreiz und Vergütung<br />

Für ihren Einsatz und die erhöhten Anforderungen<br />

werden die Mitarbeiter der<br />

Task Force belohnt: Sie werden eine Tarifgruppe<br />

höher eingestuft als die tarifliche<br />

Eingruppierung es vorsehen würde.<br />

Absprachen für feste Arbeitstage und<br />

Arbeitszeiten sind im Voraus möglich,<br />

die dann auch eingehalten werden. Darin<br />

besteht der familienfreundliche Ansatz.<br />

Um die Pflegefachlichkeit und Qualität<br />

zu sichern, werden zusätzliche Fortbildungstage<br />

zur Erweiterung von Wissen<br />

über bisher fachfremde Erkrankungen,<br />

Behandlungen und Pflegemaßnahmen<br />

gewährt.<br />

Mitarbeiter für das neue Konzept<br />

gewinnen<br />

Um Mitarbeiter für diesen speziellen<br />

Arbeitsbereich zu gewinnen, wird die<br />

Pflegedirektion durch eine Mitarbeiterinformation<br />

auf die neue Task Force<br />

aufmerksam machen. Speziell Rückkehrer<br />

aus der Elternzeit werden auf diese<br />

Möglichkeit der Arbeitszeitgestaltung<br />

hingewiesen. Auch bei Bewerbungen<br />

von außerhalb wird diese Möglichkeit<br />

zur Sprache gebracht, außerdem wird<br />

durch Öffentlichkeitsarbeit gezielt für<br />

das neue Konzept geworben.<br />

Gerhard Harrer<br />

Leiter Pflegedirektion<br />

Die kleine Lilly mit ihrer Mutter beim Musikmachen.


10 intern 6/12<br />

Jährliches Kommunionhelfertreffen<br />

Anfang März fand in unserem Haus<br />

das jährlich stattfindende Kommunionhelfertreffen<br />

statt. Karin Riederer,<br />

Anneliese Greiner und Petra Staiger<br />

nutzen den Anlass, um über den Kommunionhelferdienst<br />

in unserem <strong>Krankenhaus</strong><br />

zu informieren.<br />

Zeitlich eingeordnet in die österliche<br />

Bußzeit, zwei Tage vor dem Gedenktag<br />

des heiligen Johannes von Gott, fand am<br />

6. März unser diesjähriges Kommunionhelfertreffen<br />

statt. 19 Personen sind im<br />

Krankenkommuniondienst tätig. Ganz<br />

schön viele, oder?<br />

Wer und was sind eigentlich die Kommunionhelfer?<br />

Alle Patienten des <strong>Krankenhaus</strong>es haben<br />

die Möglichkeit, kostenlos über<br />

das Hausfernsehen dem Gottesdienst<br />

beizuwohnen. Um auch die Kommunion<br />

empfangen zu können, gehen die<br />

Seelsorger und die Kommunionhelfer<br />

im Anschluss an die heilige Messe mit<br />

dem Ziborium in die Krankenzimmer.<br />

Die Eucharistie bedeutet für gläubige<br />

Christen, Quelle und Höhepunkt des<br />

christlichen Lebens.<br />

Die Klinikseelsorger alleine wären aber<br />

nicht in der Lage, allen Kranken, die<br />

Kommunion zu spenden. Die weiten<br />

Wege und die Zahl der Kranken machen<br />

dies unmöglich. Aus diesem Grund gibt<br />

es den Dienst der Kommunionhelfer hier<br />

im <strong>Krankenhaus</strong>, sozusagen einen pastoralen<br />

Dienst, eine „Gehstruktur“ hin<br />

zum kranken, bettlägerigen Menschen.<br />

Nach der Sonntagsmesse der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> sind regelmäßig fünf Personen<br />

im Einsatz.<br />

Wie wird man Kommunionhelfer?<br />

Dem Kommunionhelferdienst gehen eine<br />

Einführung sowie die vertrauensvolle<br />

Beauftragung durch den Bischof voraus.<br />

Ehrenamtliche Kommunionhelfer gibt<br />

es nun seit circa zehn Jahren in unserem<br />

<strong>Krankenhaus</strong>.<br />

Wie sieht der Dienst der<br />

Kommunionhelfer konkret aus?<br />

Im Zentrum des Handelns steht der Patient<br />

mit seinen geistig-seelischen Anliegen.<br />

Für die körperlichen Anliegen<br />

Die Gruppe der Kommunionhelfer. Untere<br />

Reihe v.l.n.r.: Frater Magnus, Petra Staiger,<br />

Pfarrer Bernhard Hofer. Zweite Reihe:<br />

Sr. Ancilla, Sibylle Kagerer, Karin Riederer.<br />

Dritte Reihe: Frater Thomas, Stefan<br />

Mederer, Frater Seraphim, Anneliese Greiner,<br />

Frater Robert. Obere Reihe: Maria<br />

Aumer, Friederike Troffer, Helmut Eichinger.<br />

Auf dem Bild fehlen Walli Meyer,<br />

Pater Leodegar, Frater Albert und Frater<br />

Benedikt sowie Luitgard Biederer-Wutsios.<br />

ist ja bereits von ärztlicher und pflegerischer<br />

Seite bestens gesorgt. Obgleich<br />

der zeitliche Rahmen für die Krankenkommunion<br />

begrenzt ist, ereignen sich<br />

beim Geben und Empfangen des Leibes<br />

Christi elementare, tiefgreifende Prozesse.<br />

So kommt es mitunter vor, dass ein<br />

Patient zu reden oder sogar zu weinen<br />

beginnt. Von unserer Seite wird dann<br />

auf das Angebot eines seelsorglichen<br />

Gesprächs hingewiesen und, falls gewünscht,<br />

auch an den zuständigen Seelsorger<br />

weitergeleitet. Oder ein schwer<br />

erkrankter Patient erklärt den Wunsch<br />

nach einer Krankensalbung. Diesem<br />

Wunsch wird achtsam begegnet, und er<br />

wird in Rücksprache mit der Station an<br />

die Priester weitergegeben, die tags und<br />

nachts für diesen Dienst erreichbar sind.<br />

Wozu dient das jährliche<br />

Kommunikonhelfertreffen?<br />

Pater Prior Benedikt Hau eröffnete das<br />

Treffen und verlas eingangs einen Auszug<br />

aus der Charta der Hospitalität in<br />

Bezug auf die Nachfolge des Johannes<br />

von Gott. Dem Dienst am Kranken, der<br />

Mitte unseres Handelns, ist das Ehren-<br />

amt der Kommunionhelfer zugeordnet.<br />

Die gemeinschaftliche Runde wurde<br />

von Klinikseelsorger Helmut Eichinger<br />

moderiert. Die Teilnehmer bekamen die<br />

Gelegenheit, sich und ihre Motivation<br />

vorzustellen. Daraus entwickelte sich eine<br />

Gesprächsrunde, in der Raum war für<br />

Anregungen, Erfahrungen, Tipps, Fragen,<br />

aber auch für Bedenken und Sorgen.<br />

Die langjährigen Helfer erfrischten<br />

die Runde mit heiteren Anekdoten. Dem<br />

gemeinsamen Abendessen schloss sich<br />

noch ein gemütlicher Austausch an.<br />

Beendet wurde das diesjährige Treffen<br />

mit einem sakralen Kreistanz und einem<br />

gemeinsamen Dankeslied.<br />

Ein Dienst, der mit Dankbarkeit erfüllt!<br />

Einstimmiger Tenor aller ehrenamtlichen<br />

Helfer war es, ein echtes Gefühl der<br />

Ehre und Dankbarkeit für diesen Dienst<br />

zu empfinden. Die ehrenamtlichen Helfer<br />

fühlen sich allesamt, die langjährigen<br />

ebenso wie die neu integrierten, in der<br />

Dienstgemeinschaft angenommen und<br />

wertgeschätzt. Es ist ein Geschenk der<br />

tätigen Hilfe und es erfüllt mit Dankbarkeit,<br />

die Mitgestaltung aus Überzeugung<br />

leben zu dürfen. Fragen, wie „Dass Du<br />

am Sonntag auch noch ins <strong>Krankenhaus</strong><br />

fährst?“ oder „Ist Dir langweilig, dass<br />

Du am Sonntag arbeitest?“, können nur<br />

mit Freude und Überzeugung am Tun<br />

beantwortet werden. Der Dank ist nicht<br />

zuletzt auch die freudige Reaktion der<br />

Patienten, die sich durch die Spendung<br />

der Kommunion gestärkt fühlen. Das ist<br />

ein großartiger Lohn.<br />

Langjährige Kommunonhelfer, also<br />

mehr als zehn Jahre tätig, sind Karin<br />

Riederer und Stefan Mederer. Viele<br />

Jahre treu und helfend aktiv sind Walli<br />

Meyer, Maria Aumer, sowie Friederike<br />

Troffer und Sr. Ancilla Behringer. Neu<br />

aufgenommen wurden in den Kreis Anneliese<br />

Greiner und Petra Staiger.<br />

Wir freuen uns auf unser Tun und unseren<br />

Austausch im nächsten Jahr.<br />

Karin Riederer<br />

Anneliese Greiner<br />

Staiger Petra


Fort- und Weiterbildung<br />

In der Mitarbeiterbefragung haben<br />

die Mitarbeiter die hohe Bedeutung<br />

der Fort- und Weiterbildung für die<br />

bessere Bewältigung der gegenwärtigen<br />

und zukünftigen Aufgaben im<br />

<strong>Krankenhaus</strong> betont. Auf dieser Basis<br />

hat die Abteilung für Fort- und Weiterbildung<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

der MAV und den jeweiligen Fachabteilungen<br />

das erste Jahresprogramm<br />

für <strong>2012</strong> zusammengestellt.<br />

Das Fortbildungsprogramm stellt eine<br />

Gesamtübersicht über alle Fortbildungsveranstaltungen<br />

für die jeweiligen<br />

Bereiche der Dienstgemeinschaft dar.<br />

Es bildet unterschiedliche Veranstaltungen<br />

zu medizinischen, pflegerischen<br />

und therapeutischen Themen sowie zu<br />

Fachveranstaltungen für Sekretariate,<br />

für Aufnahme und Empfang sowie die<br />

Verwaltung ab und gliedert sich in folgende<br />

Themenschwerpunkte auf:<br />

• Gesetzliche und vom Haus definierte<br />

Pflichtfortbildungen, z.B. Einführungsveranstaltungen,Strahlenschutzkurse<br />

oder Reanimationstrainings<br />

• Weiterbildungen für Pflegeberufe,<br />

z.B. Praxisanleitung oder Hygienebeauftragte<br />

in der Pflege<br />

• Fortbildungen für Mediziner<br />

• Fachkompetenzen im <strong>Krankenhaus</strong>,<br />

z.B. Kinästhetik, Basale Stimulation,<br />

Deeskalationstraining für Stationen<br />

und Notaufnahme, Kinästhetik Infant<br />

Handling für die Pädiatrie<br />

• Gesund und Fit am Arbeitsplatz, wie<br />

z.B. Licht und Beleuchtung oder Gesunde<br />

Ernährung im Alltag<br />

• Seminare zu rechtlichen Grundlagen,<br />

z.B. operatives Fehlermanagement<br />

und Betreuungsrecht, Projektmanagement,<br />

Beschwerdemanagement sowie<br />

Sprachentrainings und EDV-Seminare,<br />

z.B. professioneller Umgang mit<br />

Outlook-Werkzeugen für Sekretariate<br />

und Verwaltung<br />

Die Themen des Fortbildungsprogramms<br />

basieren auf einer systema-<br />

tischen Bildungsabfrage, bei der die<br />

Geschäftsführung, die MAV sowie<br />

Chefärzte, Oberärzte, Pflegedirektionen<br />

und Abteilungsleitungen befragt wurden.<br />

Ziel der Bildungsabfrage war es,<br />

Bildungsangebote für alle Mitarbeiter<br />

zu entwickeln. Die Angebote sollen sich<br />

an den Bedürfnissen und Entwicklungen<br />

der Kliniken, Bereiche und Abteilungen<br />

orientieren.<br />

Medical English<br />

In Zusammenarbeit mit der MAV ist<br />

eine Trainingsreihe Medical English<br />

für die Mitarbeiter der Aufnahme und<br />

des Empfangs, der Sekretariate und<br />

der Pflege in Kooperation mit einer<br />

Sprachenschule entwickelt worden.<br />

Ziel der Trainingsreihe ist es, eine spezifische<br />

Fremdsprachenkompetenz der<br />

verschiedenen Berufsgruppen zu entwickeln,<br />

um die Betreuung ausländischer<br />

Patienten zu optimieren. Nähere<br />

Informationen dazu gibt es in einer der<br />

nächsten Ausgaben unserer Mitarbeiterzeitung.<br />

Outlook-Grundlagenkurs<br />

Für die Sekretariate ist eine Trainingsreihe<br />

„Termine und Aufgaben mit Outlook<br />

professionell verwalten“ entstanden.<br />

Anhand von praktischen Beispielen<br />

werden die Werkzeuge und Funktionen<br />

von Outlook dargestellt, die den Arbeitsalltag<br />

in den Sekretariaten und der<br />

Verwaltung erheblich erleichtern.<br />

Programm im Intranet<br />

Bei der gemeinsamen Zusammenstellung<br />

der Veranstaltungen mit den<br />

anderen Abteilungen wurde deutlich,<br />

dass bereits jetzt sehr viele Bildungsaktivitäten<br />

im Hause stattfinden. Durch<br />

das gemeinsame Forum können sie nun<br />

noch besser dargestellt werden und erfahren<br />

damit eine höhere Wertschätzung.<br />

Das Fort- und Weiterbildungsprogramm<br />

steht allen Mitarbeitern als Download<br />

im Intranet zur Verfügung. Ein Fortbildungskatalog<br />

mit der Abbildung aller<br />

Veranstaltungen wird gedruckt. Das<br />

Fortbildungsprogramm des Fortbildungsreferates<br />

Kostenz erweitert das<br />

Angebotsspektrum zum Beispiel durch<br />

intern 6/12 11<br />

Kommunikations- und Führungsthemen.<br />

Anmeldung und Zertifikat<br />

Viele Abteilungen fragen nach, wie die<br />

Anmeldung abläuft. Bei großen Veranstaltungen<br />

und offenen Veranstaltungen,<br />

wie zum Beispiel Pflichtveranstaltungen,<br />

sind keine Anmeldungen notwendig.<br />

Stattdessen findet die Registrierung<br />

der Teilnahme über ein Kartenlesegerät<br />

statt. Die Mitarbeiter müssen lediglich<br />

ihre blaue Mitarbeiterkarte zur Veranstaltung<br />

mitbringen und sich über das<br />

Kartenlesegerät registrieren lassen.<br />

Veranstaltungen mit einer begrenzten<br />

Raumkapazität machen eine Anmeldung<br />

notwendig, da die Teilnehmerzahl limitiert<br />

ist. Auf Grundlage der Anmeldung<br />

wird den Teilnehmern ein Zertifikat ausgestellt.<br />

Bei den ärztlichen Fortbildungen,<br />

die weiterhin durch die Kliniken<br />

und Institute selbst organisiert und veranstaltet<br />

werden, erfolgt das Anmeldeprocedere<br />

wie bisher über das jeweilige<br />

Chefarztsekretariat.<br />

EDV-Erfassung der Teilnahme<br />

Sämtliche Veranstaltungen, die die Abteilung<br />

Fort- und Weiterbildung organisiert,<br />

werden durch das Personalverwaltungsprogramm<br />

Persis EDV-technisch<br />

unterstützt. Dies bedeutet, dass über<br />

Persis alle Aktivitäten wie Teilnehmerverwaltung,<br />

Termine, Dozenten und<br />

Korrespondenz, die zur Organisation<br />

einer Veranstaltung notwendig sind, erfasst<br />

werden. Sobald jemand erfolgreich<br />

eine Veranstaltung besucht hat, wird dies<br />

digital in Persis hinterlegt. Die einzelnen<br />

Bereiche können durch die Personalabteilung<br />

für das Qualitätsmanagement<br />

Positiv- beziehungsweise Negativlisten<br />

erhalten.<br />

Das Team der Fort- und Weiterbildung<br />

lädt alle Mitarbeiter ein, aus den zahlreichen<br />

Angeboten auszuwählen und<br />

wünscht allen interessante und erfolgreiche<br />

Fortbildungen.<br />

Jutta Brose<br />

Leiterin Abteilung Fort- und<br />

Weiterbildung


12 intern 6/12<br />

Serie: Von der Ambulanz zum modernen Notfallzentrum<br />

Chirurgische Ambulanz<br />

Karlheinz Kuhn, seit 38 Jahren Pflegemitarbeiter<br />

bei den <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong>n und seit 26 Jahren in der<br />

Notaufnahme tätig, hat schon viele<br />

fachliche, bauliche, personelle und<br />

organisatorische Weiterentwicklungen<br />

des <strong>Krankenhaus</strong>es miterlebt.<br />

So auch, wie das heutige moderne<br />

Notfallzentrum aus einer Ambulanz<br />

heraus entstanden ist. In einer losen<br />

Serie möchte Karlheinz Kuhn anlässlich<br />

der Fertigstellung des neuen Notfallzentrums<br />

einen sehr persönlichen<br />

Rückblick auf die geschichtlichen<br />

Entwicklungen geben. Dabei lässt er<br />

auch immer wieder mit einem kleinen<br />

Augenzwinkern Anekdoten rund um<br />

die Notaufnahme einfließen.<br />

Vor 26 Jahren…<br />

Im April 1986 wechselte ich nach acht<br />

Jahren im OP in die damalige Ambulanz,<br />

heute würde man Notaufnahme sagen.<br />

Für uns Mitarbeiter war es schlicht und<br />

ergreifend die Ambulanz. Allerdings eine<br />

Ambulanz von ungeahntem Ausmaß,<br />

zumindest was die Tätigkeiten betraf:<br />

Man war Schnittstelle für das ganze<br />

Haus, erteilte Patientenauskunft, wickelte<br />

die Patientenaufnahme für stationäre<br />

Patienten der Chirurgie ab, machte die<br />

Sprechstundenbetreuung für den Chefarzt<br />

der Proktologie, Gefäß- und Unfallchirurgie,<br />

fungierte als Fundbüro für<br />

verlorenes Patienteneigentum und war<br />

erster Ansprechpartner für die Patienten.<br />

Außerdem war man für den Transport<br />

der Verstorbenen im Hause zuständig,<br />

man war Begleitdienst für Verlegungen<br />

von Kardiologiepatienten nach St. Vinzenz<br />

und ganz nebenbei wurden noch<br />

die stationären Gipse durch das Personal<br />

der Ambulanz angelegt. Und es gab natürlich<br />

auch die echten Notfallpatienten.<br />

Man war also ein Mädchen für alles.<br />

Die Anmeldung<br />

Trotz des ungeahnten Ausmaßes der<br />

Tätigkeiten auf der Ambulanz standen<br />

uns lediglich bescheidene Räumlichkeiten<br />

zur Verfügung. Es waren genau<br />

1994 wurde Karheinz Kuhn zum Leiter der<br />

Chirurgischen Ambulanz ernannt.<br />

gesagt sechs Räume, die sich im Erdgeschoss<br />

von St. Pius-West befanden:<br />

die heutigen Räumlichkeiten der Pflegedirektion.<br />

Diese sechs Räume teilten<br />

sich nach Aufgaben und Funktion wie<br />

folgt auf: Im Zimmer 6 befand sich die<br />

Anmeldung für alle Patienten, das heißt<br />

für alle ambulanten und stationären chirurgischen<br />

Patienten. Die Ausstattung<br />

des Raumes bestand aus zwei gegeneinandergestellten<br />

Schreibtischen, eine<br />

Front von Hochschränken voll mit Karteikarten,<br />

einem riesigen Fensterbrett,<br />

das zugleich als Ablage diente und einer<br />

Stuhlreihe an der einen Wand. Über den<br />

Stühlen befand sich auch ein Röntgenbildbetrachter.<br />

Dieser war häufig Ursache<br />

mancher Beule bei Patienten, wenn<br />

diese nach Arztgesprächen vom Stuhl<br />

aufstanden. Und dann gab es da noch<br />

diesen weißen langen Tisch, der quer zu<br />

den Schreibtischen stand. Auf ihm lagen<br />

in Reihenfolge sortiert die Krankengeschichten<br />

und Formulare der stationär<br />

aufzunehmenden Patienten, bei denen<br />

noch Blut für Laboruntersuchungen<br />

abzunehmen war. An manchen Tagen<br />

waren dies bis zu 25 Blutentnahmen,<br />

die von der Pflege zu tätigen waren.<br />

Damals war ein geschlossenes Blutabnahmesystem<br />

noch nicht gebräuchlich.<br />

Stattdessen wurde mittels Straußkanüle<br />

und Reagenzglas Blut abgenommen.<br />

Das Untersuchungszimmer<br />

Diese Blutentnahmen fanden in Zimmer<br />

7 statt, dass sich logischer Weise<br />

an das Zimmer 6 anschloss. Dieses Zimmer<br />

7 war unser eigentliches Untersuchungszimmer.<br />

Es war weit entfernt von<br />

heutigen Vorstellungen eines Untersuchungszimmers:<br />

Im Zimmer befanden<br />

sich zwei Kabinen, welche lediglich<br />

durch eine fest montierte Stellwand<br />

aus Holz, überzogen mit weisem Resopal,<br />

getrennt waren. Nur ein Vorhang<br />

schloss die Kabinen ab. In diesen beiden<br />

Kabinen befanden sich jeweils eine<br />

Liege und ein Stuhl. Als Schreibtisch<br />

diente ein Ausziehbrett, das sich vor der<br />

jeweiligen Kabine in der Hochschrankwand<br />

befand, welche das Zimmer 7 zum<br />

Raum 8 abschloss. Durch diese offene<br />

Bauweise kam es schon einmal vor, dass<br />

bei Anamneseerhebung durch den Arzt<br />

in der einen Kabine, die Antworten des<br />

Patienten aus der Nachbarkabine kamen.<br />

Dies führte allemal zu Missverständnissen<br />

und gab auch manchmal Anlass zum<br />

Schmunzeln. Diskretion war in dem Falle<br />

Nebensache. Man war ja unter sich,<br />

und es gab sonderbarerweise von Seiten<br />

der Patienten über dieses offene Verhältnis<br />

nie Beschwerden. Heutzutage wäre<br />

dies vollkommen undenkbar.<br />

Raum 8: Gipsraum…<br />

Der Raum 8 war schlechthin das Herzstück<br />

der Ambulanz. Dieser Raum war<br />

der größte Raum und von der linken Seite<br />

durch die Hochschrankwand hin zu<br />

Zimmer 7 begrenzt. Rechtsseitig befand<br />

sich eine lange Edelstahlspüle mit einer<br />

Ablagefläche, die einzig und alleine<br />

der Anlage von Gipsverbänden diente.


An der langen Fensterfront waren auch<br />

wieder ein sehr breites Fensterbrett und<br />

ein Röntgenbildbetrachter angebracht.<br />

Was noch zu diesem Fensterbrett zu bemerken<br />

ist: Es diente zugleich als Aufbewahrungsort<br />

für gebrauchte Pflasterstreifen,<br />

denn man war im Umgang mit<br />

Verbandsmaterialien in der damaligen<br />

Zeit sehr sparsam. So wurden gebrauchte<br />

Kompressen, Tupfer und Verbände in<br />

Netzsäcken gesammelt, gewaschen und<br />

an ruhigen langen Wochenenddiensten<br />

durch das Ambulanzpersonal wieder<br />

gelegt und gewickelt. Man muss dazu<br />

sagen, dass damals noch mit Trommelsystem<br />

gearbeitet wurde, das heißt, es<br />

gab keine Einmalartikel und alles wurde<br />

in Verbandstrommeln, Wäschetrommeln<br />

und Instrumentenschalen sterilisiert. So<br />

wurden auch die erwähnten Pflasterstreifen<br />

zwar nicht sterilisiert, aber wenn<br />

sie noch Klebekraft hatten, der Reihe<br />

nach an dieses Fensterbrett geheftet und<br />

wieder verwendet.<br />

… und auch Liegendaufnahme<br />

Das Zimmer 8 war, wenn man so will,<br />

auch zugleich unsere Liegendaufnahme.<br />

Der Rettungsdienst brachte den Patienten<br />

direkt in diesen Raum, wo die Übergabe<br />

und das Umlagern des Patienten<br />

auf eine der drei uns zur Verfügung stehenden<br />

Liegen stattfand. Manchmal ist<br />

es auch vorgekommen, dass auf Grund<br />

des Andrangs durch den Rettungsdienst<br />

Patienten auf dem Gang übernommen<br />

werden mussten und wir uns Liegen<br />

von den Stationen ausliehen. Das mit<br />

der Übernahme auf dem Gang war allerdings<br />

eine sehr heikle Sache, denn vor<br />

Zimmer 6 befand sich die Wartezone für<br />

die Ambulanz und man hatte von dort<br />

aus natürlich Einsicht auf den Gang. Die<br />

Wahrung der Intimsphäre des Patienten<br />

war hier fast unmöglich. Wenn es nur irgendwie<br />

möglich war, wurden derartige<br />

Situationen vermieden. An dieser Stelle<br />

noch eine kleine Randbemerkung, die<br />

aus heutiger Sicht auch unvorstellbar<br />

wäre: Man durfte in dieser Wartezone<br />

noch rauchen.<br />

In Zimmer 8 kam es auch ab und zu vor,<br />

dass zwei Patienten gleichzeitig behandelt<br />

wurden. So bekam der eine Patient<br />

sein Fingerbad, der andere einen Gips<br />

angelegt. Die Patienten kamen sich im<br />

Leid näher und sie wetteiferten manchmal<br />

auch, wessen Verletzung schwerwiegender<br />

sei.<br />

Mulitifunktions-,<br />

Sozial-<br />

und Eingriffsräume<br />

Zimmer 9 war ein<br />

Multifunktionsraum.<br />

Zu einem<br />

Drittel diente er<br />

als Aufenthaltsraum,<br />

getrennt<br />

durch einen Vorhang.<br />

Zu zwei<br />

Drittel wurde er<br />

als Aufbereitungsraum<br />

für unsere<br />

Instrumente zur<br />

Wundversorgung<br />

und als Lagerraumbeziehungsweise<br />

Stellraum<br />

für die Liegen<br />

genutzt. Zur Not<br />

wurden hier auch Patienten überwacht,<br />

untersucht oder für ambulante OPs vorbereitet.<br />

Eine Besonderheit war unser<br />

sogenannter Sozialraum. Dort befanden<br />

sich ein kleiner Tisch, drei Stühle<br />

und ein richtiger Ohrensessel, den mal<br />

irgendjemand vom Speicher organisiert<br />

hatte. Im Nachtdienst konnte man darin<br />

hervorragend ruhen. Falls jetzt jemand<br />

auf den Gedanken kommt: Im Nachtdienst<br />

schlafen, wo gibt es denn so was?<br />

Wir hatten damals im Nachtdienst auch<br />

schon Bereitschaftsdienststunden.<br />

Im Anschluss an den Raum 9 fand sich<br />

der Eingriffsraum, von uns auch OP<br />

genannt. Hier wurden kleinere Wunden<br />

versorgt, Drainagen gelegt, Verbandswechsel<br />

durchgeführt, aber auch mal<br />

Fremdkörper aus Extremitäten entfernt.<br />

Hierzu lieh man sich den Bildwandler<br />

vom OP aus.<br />

Sprechzimmer<br />

Den Ambulanzräumen gegenüber lag<br />

dann noch das Untersuchungszimmer<br />

für die Proktologie, das Sprechzimmer<br />

für die Privatsprechstunde des Chefarztes<br />

der Chirurgie Professor Gresser, welches<br />

auch für die Gefäßsprechstunde genutzt<br />

wurde. Wie gesagt, diese Sprechstunden<br />

wurden nicht von Arzthelferinnen<br />

betreut, sondern von der Schwester<br />

oder dem Pfleger der Ambulanz.<br />

Lagerraum<br />

Gegenüber den Räumen der chirurgischen<br />

Ambulanz befand sich auch noch<br />

Luftansicht des <strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> von Ende<br />

1970er/Anfang 1980er Jahre. Im Vordergrund ist das Männerkrankenhaus<br />

mit der Kirche St. Pius zu sehen. Im Hintergrund<br />

liegt das Frauenkrankenhaus.<br />

intern 6/12 13<br />

ein Lagerraum, in dem jede Menge<br />

Lochstabsysteme zum Aufbau von Extensionen<br />

bei Knochenbrüchen aufbewahrt<br />

wurden. Zur damaligen Zeit war<br />

es durchaus noch üblich, Frakturen nicht<br />

immer operativ zu versorgen. So ein<br />

Aufbau einer Extension am Patientenbett<br />

forderte so manchem pflegerischen<br />

und ärztlichen Mitarbeiter ein gehöriges<br />

technisches Verständnis ab.<br />

In meiner Rückschau schreibe ich immer<br />

von der chirurgischen Ambulanz<br />

oder von chirurgischen Patienten. Gab<br />

es denn früher keine internistischen<br />

Notfälle, wird sich so mancher die Frage<br />

stellen? Sicher gab es die. Die internistischen<br />

Notfälle wurden zum Teil<br />

direkt auf Station versorgt oder in der<br />

internistischen Aufnahme. Die internistische<br />

Aufnahme war auch im Erdgeschoss<br />

von St. Pius-West untergebracht<br />

und war eigentlich Standort des neugeschaffenen<br />

Patienten-Fahrdienstes. Die<br />

Fahrdienst-Mitarbeiter unterstützten<br />

den diensthabenden Arzt der internistischen<br />

Fachabteilung, der meist alleine<br />

und autark seine Patienten versorgte.<br />

Die Schwestern und Pfleger der chirurgischen<br />

Ambulanz waren natürlich bei<br />

besonders akuten, internistischen Patienten<br />

zur Stelle. Diese Patienten wurden<br />

in der Regel primär sowieso über die<br />

Intensivstation eingeliefert.<br />

Karlheinz Kuhn, Pflegemitarbeiter<br />

Notfallzentrum


14 intern 6/12<br />

Tatort MAV<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

es ist wieder so weit. Mit dem Frühlingsanfang<br />

erscheint auch der erste Tatort<br />

MAV im neuen Jahr.<br />

Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />

Mario Stark vom Qualitätsmanagement<br />

hat in den Mitarbeiterversammlungen<br />

die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung<br />

von 2011 vorgestellt. Auch die<br />

Geschäftsführer, Sabine<br />

Beiser und Dr. Andreas<br />

Kestler nahmen an den<br />

Veranstaltungen teil und<br />

stellten sich den teils<br />

noch offene Fragen. Die<br />

Ergebnisse werden zum<br />

Nachlesen vom Qualitätsmanagement<br />

im Intranet<br />

veröffentlicht, siehe auch<br />

intern 05/<strong>2012</strong>.<br />

In der Prüfeninger Straße<br />

lag die Rücklaufquote bei<br />

54 Prozent. Positiv wurden der sichere<br />

Arbeitsplatz und die Kollegialität bewertet.<br />

Jedoch waren in vielen Bereichen<br />

eine erhöhte Arbeitsbelastung und<br />

teilweise mangelnde Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

zu verzeichnen.<br />

Die Klinik St. Hedwig konnte eine<br />

höhere Rücklaufquote von 61 Prozent<br />

aufweisen. Auch hier fielen die Arbeitsbelastung<br />

und der Zeitdruck negativ ins<br />

Gewicht, jedoch kamen im Gegenzug<br />

das Arbeitsklima und die Teamarbeit<br />

positiv zur Geltung.<br />

Projekt Kleiderordnung<br />

Patienten und Besucher sollen schon<br />

beim Betreten des Hauses erkennen,<br />

dass sie sich in einer Einrichtung der<br />

<strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> befinden. Dies<br />

soll durch die Einführung einer verbundweiten<br />

einheitlichen Dienstkleidung<br />

für die verschiedenen Arbeitsbereiche<br />

gewährleistet werden. Hierzu wurde<br />

eine Projektgruppe „Kleiderordnung“<br />

gegründet, die sich mit der Umsetzung<br />

befasst.<br />

Öffnungszeiten Cafeteria St. Hedwig<br />

Als Servicegedanke wird die Erweiterung<br />

der Öffnungszeiten gesehen.<br />

Inwieweit sich die ständige Besetzung<br />

der Cafeteria umsetzen lässt und mit<br />

welchen Problemen zu rechnen ist, wird<br />

sich nach einer gewissen Zeit herauskristallisieren<br />

und entsprechende Maßnahmen<br />

nach sich ziehen.<br />

Dienstzeitänderungen Chirurgie<br />

Um den wachsenden Patientenzahlen<br />

auch im OP gerecht zu werden und somit<br />

die OP-Kapazitäten an den Wochenenden<br />

zu optimieren, ist eine Änderung<br />

der chirurgischen Dienstzeiten des 1.<br />

bis 3. Dienstes sowie der angegliederten<br />

Fächer von Nöten gewesen. Nachdem<br />

dieses Vorhaben anfangs zu Unruhe in<br />

den unterschiedlichsten Abteilungen geführt<br />

hatte, konnte jetzt nach zahlreichen<br />

Gesprächen mit den beteiligten Mitarbeitern<br />

eine zufriedenstellende Lösung<br />

gefunden werden, die ab Mai in Kraft<br />

tritt.<br />

Bericht MAV-Forum<br />

Am 21. Februar fand in <strong>Regensburg</strong><br />

das MAV-Forum statt, an dem MAV-<br />

Mitglieder aus den Häusern München,<br />

Straubing, Schwandorf, Bad Wörishofen,<br />

Kostenz sowie <strong>Regensburg</strong> teilnahmen.<br />

Dr. Kestler begrüßte die Teil-<br />

nehmer und berichtete zuerst von dem<br />

positiven Wirtschaftsergebnis, was die<br />

Zukunft weiterhin sichern wird. Im<br />

Anschluss daran übernahm MAV-<br />

Vorsitzender Karlheinz Kuhn die Versammlungsleitung<br />

und es wurden verschiedene<br />

Themen diskutiert, wie zum<br />

Beispiel die Überstundenproblematik,<br />

Personalgewinnung und die Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen für ältere Mitarbeiter.<br />

Das nächste MAV-Forum wird im<br />

Oktober in Schwandorf stattfinden.<br />

„Weiterhin gemeinsam in<br />

die Zukunft“<br />

An der Veranstaltung<br />

„Weiterhin gemeinsam in<br />

die Zukunft“ nahmen Geschäftsführer<br />

und MAV-<br />

Mitglieder der verschiedensten<br />

Einrichtungen der<br />

<strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> teil.<br />

Es wurden Themen bearbeitet,<br />

wie zum Beispiel<br />

der § 27a „wirtschaftliche<br />

Angelegenheiten“, was die Zukunft für<br />

das kirchliche Arbeitsrecht bringt (seitens<br />

der Politik wird der sogenannte<br />

„Dritte Weg“ in Frage gestellt; uneinheitliche<br />

Auffassung der über 30 Diözesen),<br />

welche Mittel und Wege es gibt,<br />

Personal zu gewinnen und Personal zu<br />

halten, welche Angebote zur Gesundheitserhaltung<br />

möglich und sinnvoll<br />

sind, wie man Arbeit und Familien miteinander<br />

besser vereinbaren kann und<br />

es wurde auch noch über die Leitbilder<br />

gesprochen.<br />

Pragfahrt<br />

Die Mitarbeitervertretung organisiert<br />

auch in diesem Jahr wieder ein Freizeitangebot<br />

im Rahmen einer Wochenendfahrt<br />

für Mitarbeiter sowie deren<br />

Lebenspartner. Der Weg führt uns vom<br />

30. November bis 2. Dezember <strong>2012</strong><br />

in die „Goldene Stadt“ Prag. Im Preis<br />

enthalten sind die Busfahrt, Stadtführung<br />

sowie zwei Übernachtungen mit<br />

Frühstücksbuffet. Die Kosten für ein


Doppelzimmer betragen pro Person<br />

circa 135 Euro, der Einzelzimmerzuschlag<br />

50 Euro. Dieses Angebot hat bereits<br />

großen Anklang gefunden, so dass<br />

nur noch wenige Plätze frei sind. Also<br />

schnell noch bei Karlheinz Kuhn, Tel.<br />

-91205, anmelden. Es lohnt sich!<br />

Verabschiedung Peter Lenz<br />

Für uns alle kam die Nachricht, dass Peter<br />

Lenz das Unternehmen verlässt, mehr<br />

als überraschend. Die MAV möchte sich<br />

auch auf diesem Weg noch einmal bei<br />

Herrn Lenz für die jahrelange, sehr gute,<br />

konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

bedanken, die wir sehr zu<br />

schätzen wussten! Wir wünschen Herrn<br />

Lenz für seinen privaten und beruflichen<br />

Weg alles erdenklich Gute!<br />

Alles Gute, Anna-Maria!<br />

Am 31. März kam die kleine Anna-Maria<br />

in der Klinik St. Hedwig zur Welt.<br />

Obwohl die Schwangerschaft komplikationslos<br />

verlief, entwickelte Anna-Maria<br />

nach der Geburt eine lebensbedrohliche<br />

Neugeborenen-Blutvergiftung: Manche<br />

Bakterien oder Viren können völlig gesunde,<br />

reife Neugeborene infizieren, ohne<br />

Vorwarnung und ohne solch eine Erkrankung<br />

sicher vermeiden zu können.<br />

Das schnelle Erkennen und Behandeln<br />

einer Neugeborenen-Blutvergiftung ist<br />

deshalb so wichtig, weil ohne Therapie<br />

das Baby binnen weniger Stunden<br />

Was ist eigentlich ein Perinatalzentrum?<br />

Ein Perinatalzentrum zeichnet sich<br />

dadurch aus, dass alle an der Geburt<br />

beteiligten Fachdisziplinen – von der<br />

Pränataldiagnostik über die Geburtshilfe,<br />

die Neugeborenenmedizin, die<br />

Kinderchirurgie bis hin zur Kinderneurologie<br />

und -radiologie – unter<br />

einem Dach zusammenarbeiten. Die<br />

Klinik St. Hedwig ist in Ostbayern<br />

das einzige vom Bayerischen Staatsministerium<br />

anerkannte universitäre<br />

Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe<br />

Level 1.<br />

Aktuell – BAG-Urteil<br />

zum Urlaubsanspruch<br />

Wie Sie vielleicht schon gehört beziehungsweise<br />

aus der Mail von unserer<br />

Geschäftsführung entnommen haben,<br />

gibt es eine Pressemitteilung über ein<br />

BAG-Urteil (Bundesarbeitsgericht) zum<br />

Urlaubsanspruch im Tarifvertrag für den<br />

öffentlichen Dienst (TVöD). Demnach<br />

soll allen Mitarbeitern, unabhängig vom<br />

Lebensalter, der gleiche Urlaubsanspruch<br />

von 30 Tagen zustehen (Verbot<br />

der Diskriminierung wegen des Alters).<br />

Eine ausführliche Urteilsbegründung<br />

des BAG ist noch nicht veröffentlicht.<br />

Inwieweit das Urteil in den kirchlichen<br />

Einrichtungen im Rahmen des AVRs<br />

umgesetzt werden soll, wird die Arbeitsrechtliche<br />

Kommission (AK) noch klären.<br />

Daher sind unsere Geschäftsführung<br />

versterben kann. Dadurch,<br />

dass die Klinik<br />

St. Hedwig über<br />

ein Perinatalzentrum<br />

verfügt, konnte Anna-<br />

Maria ohne Verzögerung<br />

auf der Neugeborenen-Intensivstation<br />

versorgt werden.<br />

In einem Schreiben<br />

an Professor Dr. Segerer,<br />

Chefarzt der<br />

Abteilung für Neonatologie<br />

und Diabetologie,<br />

bedankt sich<br />

die Familie Graßl:<br />

„Nochmals vielen<br />

herzlichen Dank für<br />

die hervorragende medizinische Betreuung<br />

unserer Anna-Maria. Wir sind<br />

sehr dankbar, dass die Kinderklinik vor<br />

Ort war. Denn unmittelbar nach der Geburt<br />

musste Anna-Maria aufgrund einer<br />

Neugeborenen-Blutvergiftung auf die<br />

Kinderintensivstation verlegt werden.<br />

Wir hatten uns ja die Hedwigsklinik bewusst<br />

aufgrund der Kinderklinik und<br />

damit bestmöglichen Versorgung des<br />

Babys im Falle des Falles ausgesucht.<br />

Dass sich jedoch wirklich lebensbedrohliche<br />

Komplikationen ergeben könnten,<br />

damit hatten wir nicht gerechnet! Umso<br />

intern 6/12 15<br />

und die MAV nach gemeinsamen Überlegungen<br />

zu dem Entschluss gekommen,<br />

auf die einzuhaltende rechtliche Frist zur<br />

Geltendmachung des Urlaubsanspruchs<br />

(bis 30. April <strong>2012</strong>) zu verzichten. Wir<br />

wissen diese Großzügigkeit des Hauses<br />

sehr zu schätzen! Somit können die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beruhigt<br />

abwarten, was die AK beschließt, ohne<br />

befürchten zu müssen, dass ihr Urlaub<br />

verfällt.<br />

…und jetzt wünschen wir Ihnen einen<br />

schönen Start in den Frühling mit den<br />

ersten Sonnenstrahlen!<br />

Ihre MAV<br />

Kathrin Würdinger und<br />

Karlheinz Kuhn<br />

Nach einem schweren Start entwickelt sich die kleine<br />

Anna-Maria prächtig.<br />

dankbarer sind wir, dass Anna-Maria<br />

leben darf, und wir sie am 30. Geburtstag<br />

ihrer Mutter gesund mit nach<br />

Hause nehmen durften. Das war das<br />

größte Geburtstagsgeschenk, das man<br />

sich vorstellen kann. Sie entwickelt sich<br />

prächtig und wir sind Gott sehr dankbar,<br />

sie haben zu dürfen. Nochmals vielen,<br />

vielen herzlichen Dank an Sie und an<br />

alle beteiligten Ärzte sowie natürlich<br />

auch an das Pflegepersonal.“<br />

Franziska Schiegl


16 intern 6/12<br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong><br />

<strong>Regensburg</strong>

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