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Neue augenärztliche Leitung - Krankenhaus Barmherzige Brüder ...

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<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> Regensburg<br />

Hauszeitung der Dienstgemeinschaft und für die Mitglieder des Fördervereins<br />

23. Jahrgang · Dezember 2012/Januar 2013<br />

<strong>Neue</strong> <strong>augenärztliche</strong> <strong>Leitung</strong><br />

Erfolgreicher Abschluss des Stroke-Unit-Kurses<br />

Austellungseröffnung "Sichtweisen"<br />

Förderverein stiftet Flügel für Konzerte


2 intern 12/12 · 01/13<br />

Inhalt<br />

2 Grußwort der Geschäftsführerin<br />

3 100 Prozent Sehschärfe<br />

4 Starker HaLT für Kinder<br />

6 Damit viele Kinder trotzdem<br />

lachen können<br />

Professor Piso ist Tagungspräsident<br />

bei Weltkongress<br />

7 Spezielle Pflege auf Stroke Units<br />

8 Medizin für die Seele<br />

10 <strong>Neue</strong> Ausstellung „Sichtweisen“<br />

12 Weihnachtswünsche<br />

Impressum:<br />

22. Jahrgang<br />

Ausgabe: 12/12 · 01/13<br />

Herausgegeben vom<br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> GmbH<br />

Prüfeninger Str. 86, 93049 Regensburg<br />

Verantwortlich: Dr. Andreas Kestler,<br />

Geschäftsführer<br />

Redaktion: Svenja Uihlein (Pressesprecherin),<br />

Franziska Schiegl<br />

Bilder: M. Weigl, F. Schiegl, S. Thaler-Schindlbeck,<br />

Privat (Prof. Piso), Gesundheitsamt<br />

Regensburg, S. Uihlein, altrofoto,<br />

Bildungszentrum<br />

Titelbild: Untere Bachgasse, Regensburg<br />

Tourismus GmbH<br />

Druck: Marquardt, Prinzenweg 11a,<br />

93047 Regensburg<br />

Auflage: 2385<br />

erscheint zehn Mal jährlich<br />

Redaktionsschluss für die 01 · 02/13-Ausgabe:<br />

2. Januar 2013.<br />

Redaktionsschluss ist immer der erste Wochentag des<br />

Monats vor Erscheinen der Ausgabe.<br />

Kontakt Pressestelle:<br />

Tel. 0941 / 369-1061 oder -1062<br />

Texte und druckfähiges Bildmaterial bitte an:<br />

pressestelle@barmherzige-regensburg.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Texte<br />

stilistisch zu überarbeiten und zu kürzen. Aus Gründen<br />

der besseren Lesbarkeit der Texte wird bei Personennennung<br />

auf die ausführliche Schreibweise "-er und<br />

-innen" verzichtet. Generell werden stattdessen die<br />

Begriffe stets in der kürzeren Schreibweise (z.B. Mitarbeiter)<br />

verwendet. Dies versteht sich als Synonym<br />

für alle männlichen und weiblichen Personen, die<br />

damit selbstverständlich gleichberechtigt angesprochen<br />

werden.<br />

Liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter,<br />

auch in diesem Jahr blicken wir auf ein Jahr<br />

mit zahlreichen Veränderungen und positiven<br />

Entwicklungen an unseren beiden Standorten<br />

zurück.<br />

So konnten wir durch die Besetzungen von<br />

wichtigen medizinischen Positionen unser<br />

Leistungsspektrum deutlich erweitern. Dafür<br />

war es notwendig, auch im Bereich des<br />

Pflegedienstes neue Führungsstrukturen<br />

und organisatorische Verantwortlichkeiten<br />

zu schaffen. Zahlreiche Projekte zur Sicherung<br />

von organisatorischen Abläufen wie<br />

beispielsweise der Aufbau eines zentralen<br />

Hygienemanagements, der Aufbau eines<br />

zentralen Pflegepools, die Mitarbeiterbefragung<br />

und die neue Organisationsstruktur<br />

in der Geschäftsführung prägten unseren<br />

Alltag.<br />

Die Zustimmung des Ministeriums zur Erweiterung<br />

unserer Bettenkapazität war ein<br />

wichtiger Schritt für die strukturelle Entwicklung<br />

unseres <strong>Krankenhaus</strong>es. Im Rahmen<br />

einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung<br />

im Oktober konnten wir unseren<br />

Gesellschaftern die Bau-Masterplanung<br />

für beide Standorte vorstellen. Es sind zahlreiche<br />

bauliche Maßnahmen, die uns in den<br />

nächsten Jahren zur weiteren Entwicklung<br />

unseres <strong>Krankenhaus</strong>es begleiten werden.<br />

In der Prüfeninger Straße werden wir die Anpassungen<br />

bei Betten-, Funktions- und Ambulanzbereichen<br />

in den kommenden Jahren<br />

auch mit öffentlicher Förderung vornehmen<br />

können. Ein wesentlicher Zukunftsfaktor<br />

wird der Neubau eines Bildungszentrums<br />

sein. An der Klinik St. Hedwig stehen der<br />

Umbau der Eingangshalle, die Renovierung<br />

der Pädiatrischen Poliklinik sowie der Umbau<br />

und Anbau des Zentral-OPs an.<br />

Auch der intensive Kontakt zu unseren<br />

Kooperationspartner und niedergelassenen<br />

Ärzten konnte mit gemeinsamen Projekten<br />

wie Allgemeinarztfortbildung, Ärzteportal<br />

und gemeinsamen Kooperationsmodellen<br />

gefestigt werden. Die erfolgreich bestandene<br />

Re-Zertifizierung im November zeigte, dass<br />

wir über exzellente Strukturen in unserer Organisation<br />

verfügen. Und so bestätigte uns<br />

einer der externen Auditoren bei der Begehung,<br />

dass das <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong><br />

<strong>Brüder</strong> Regensburg zu den sehr guten und<br />

erfolgreichen Häusern gehört, wenn man den<br />

Vergleich zu allen weiteren Krankenhäusern<br />

in Deutschland zieht. Solch eine Anerkennung<br />

bedarf großen Einsatz und persönliches<br />

Engagement von allen Mitarbeitern.<br />

Sabine Beiser, Geschäftsführerin<br />

Bei allen positiven Entwicklungen bedarf es<br />

immer wieder des Nachdenkens und der Besinnung,<br />

was uns als katholisches <strong>Krankenhaus</strong><br />

im Umgang mit unseren Patienten und<br />

Mitarbeitern auszeichnet. Die Anwendung<br />

der Ordenswerte Vertrauen, Qualität, Respekt<br />

und Spiritualität muss unser Handeln<br />

im täglichen Umgang mit unseren Aufgaben<br />

und im Miteinander prägen. Das diesjährige<br />

Generalkapitel in Fatima wird uns mit dem<br />

Abschlussdokument demnächst ergänzende<br />

Wegweisung geben.<br />

Und so wird es auch im nächsten Jahr eine<br />

unserer gemeinsamen Aufgaben sein, unsere<br />

Dienstgemeinschaft zu pflegen. Das diesjährige<br />

Sommerfest, die großzügige Unterstützung<br />

des Fördervereins mit der Anschaffung<br />

des Konzertflügels, das gemeinsame Feiern<br />

von Gottesdiensten sind nur einige Beispiele<br />

zur Pflege unserer Gemeinschaft, die wir<br />

auch im nächsten Jahr fortsetzen werden.<br />

Ich möchte mich auch im Namen meiner Geschäftsführerkollegen<br />

Herrn Kuhl und Herrn<br />

Dr. Kestler bei Ihnen allen für Ihr Engagement<br />

für unser <strong>Krankenhaus</strong> bedanken.<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine<br />

gesegnete Adventszeit, ein frohes und besinnliches<br />

Weihnachtsfest und für das neue<br />

Jahr alles Gute.<br />

Ihre<br />

Sabine Beiser


100 Prozent Sehschärfe<br />

Die Klinik für Augenheilkunde am<br />

<strong>Brüder</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> bietet unter<br />

neuer <strong>Leitung</strong> ab sofort das komplette<br />

Spektrum an Augenoperationen an.<br />

Das Haus investierte in die neueste<br />

Medizintechnik für minimal-invasive<br />

Operationen.<br />

Seit 1. Oktober ist die Klinik für Augenheilkunde<br />

am <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong><br />

<strong>Brüder</strong> Regensburg unter neuer<br />

<strong>Leitung</strong>: Nachdem Professor Dr. Gerhard<br />

Hasenfratz in Zukunft kürzer treten<br />

will, ist Privatdozent Dr. Wolfgang<br />

Herrmann neu an die Klinik gekommen.<br />

Er und Professor Dr. Andreas Remky,<br />

der bereits seit 2008 im <strong>Brüder</strong>krankenhaus<br />

tätig ist, verantworten nun die<br />

Klinik. Die beiden Ärzte ergänzen sich<br />

in idealer Weise in ihren medizinischen<br />

Schwerpunkten, so dass die Abteilung<br />

nun das gesamte Leistungsspektrum an<br />

Augenoperationen anbietet.<br />

Komplettes Leistungsspektrum<br />

Mit Dr. Herrmann, der zuvor als leitender<br />

Oberarzt am Universitätsklinikum<br />

Regensburg beschäftigt war und laut<br />

der Zeitschrift „TV Hören und Sehen“<br />

(Ausgabe 31/12) zu den Top 100 Augenärzten<br />

in Deutschland gehört, werden<br />

am <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong><br />

ab sofort auch folgende Behandlungen<br />

angeboten: Operationen im Bereich der<br />

Netzhaut- und Hornhautchirurgie sowie<br />

Eingriffe der so genannten refraktiven<br />

Chirurgie, also komplexe Behandlungen<br />

der Fehlsichtigkeit. Zusammen mit<br />

den bereits etablierten Operationen zur<br />

Behandlung des Grauen und Grünen<br />

Stars, der Makula-Degeneration, von<br />

Gefäßerkrankungen des Augenhintergrunds<br />

sowie der Lidchirurgie deckt<br />

die Klinik jetzt das komplette Feld der<br />

Augenchirurgie ab.<br />

Investition in Medizintechnik<br />

Darüber hinaus hat das <strong>Krankenhaus</strong><br />

weiter in die technische Ausstattung<br />

investiert: Mit Hilfe neuester medizinischer<br />

Geräte können die Ärzte nun die<br />

häufige Graue Star-OP noch schonender<br />

und Netzhautglaskörpereingriffe minimal-invasiv<br />

ohne Naht durchführen.<br />

intern 12/12 · 01/13 3<br />

Die Klinik für Augenheilkunde am <strong>Brüder</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> bietet unter neuer <strong>Leitung</strong> jetzt<br />

das komplette Spektrum an Augenoperationen an. Im Bild von l.n.r. Professor Dr. Andreas<br />

Remky, <strong>Krankenhaus</strong>-Geschäftsführer Dr. Andreas Kestler und Privatdozent Dr. Wolfgang<br />

Herrmann.<br />

„Von unserem erweiterten Leistungsangebot<br />

und der neuesten Technik profitieren<br />

in erster Linie unsere Patienten.<br />

Gleichzeitig zählen wir damit jetzt bayernweit<br />

zu den großen Einrichtungen“,<br />

freut sich <strong>Krankenhaus</strong>-Geschäftsführer<br />

Dr. Andreas Kestler.<br />

Beste Voraussetzungen<br />

Die Klinik für Augenheilkunde am<br />

<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> steht<br />

auf zwei Säulen. Zum einen sind die<br />

Ärzte für alle Patienten aus der Region<br />

Regensburg Ansprechpartner bei konkreten<br />

Problemen und führen komplexe<br />

Augenoperationen durch. „Gerade im<br />

operativen Bereich sind wir sehr froh,<br />

dass wir an das <strong>Krankenhaus</strong> mit der<br />

entsprechenden medizinischen Infrastruktur<br />

angebunden sind, zum Beispiel<br />

im Bereich der Anästhesie“, erläutert<br />

Professor Remky. Außerdem beraten<br />

die Ärzte Patienten, die im <strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> wegen anderer<br />

Krankheiten behandelt werden.<br />

Dr. Herrmann erklärt: „Hier arbeiten<br />

wir insbesondere eng mit der Neurologie,<br />

Diabetologie, der HNO-Heilkunde<br />

und Neurochirurgie zusammen. Diese<br />

fachübergreifende Kooperation kommt<br />

natürlich im Hinblick auf Behandlungs-<br />

dauer und Gesamtschau den Patienten<br />

unmittelbar zu Gute.“<br />

Freude am Beruf<br />

Die neuen Leiter der Augenklinik<br />

verfügen über langjährige Erfahrung,<br />

beide haben mehrere Jahre als leitende<br />

Oberärzte an Universitätskliniken<br />

gearbeitet. Die Freude an ihrem Beruf<br />

haben sie dabei nicht verloren: „Zu<br />

sehen, welch große Fortschritte die<br />

Augenheilkunde in den letzten Jahren<br />

gemacht hat und diese positive Entwicklung<br />

zum Wohle unserer Patienten<br />

einsetzen zu können, spornt immer<br />

wieder aufs <strong>Neue</strong> an“, so Dr. Herrmann.<br />

Dabei liegt den beiden Klinikärzten<br />

insbesondere auch die gute Zusammenarbeit<br />

mit ihren niedergelassenen<br />

Kollegen am Herzen. Die Schlüssel für<br />

ihre tägliche Arbeit seien Patientenzufriedenheit<br />

und Qualität, wie Professor<br />

Remky betont: „Dass wir bereits nach<br />

der strengen Qualitätsnorm DIN EN<br />

ISO 9001: 2008 und proCum Cert zertifiziert<br />

sind, heißt für uns nicht, dass<br />

wir uns ausruhen werden. Denn das<br />

Augenlicht jedes unsere Patienten ist<br />

unser höchstes Gut!“<br />

Franziska Schiegl


4 intern 12/12 · 01/13<br />

Starker HaLT für Kinder<br />

Das gemeinsame Projekt HaLT zur<br />

Vermeidung von schädlichem Alkoholkonsum<br />

bei Kindern und Jugendlichen<br />

zwischen dem Landratsamt<br />

Regensburg und der KUNO-Klinik<br />

St. Hedwig trägt Früchte: Ein individuelles<br />

Beratungsangebot nach einem<br />

<strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt infolge einer<br />

Alkoholvergiftung haben in den vergangenen<br />

Jahren knapp die Hälfte der<br />

eingelieferten Jugendlichen angenommen.<br />

Wünsche für die Zukunft haben<br />

die Verantwortlichen trotzdem.<br />

Auch wenn laut einer aktuellen Studie<br />

des Bundesministeriums für gesundheitliche<br />

Aufklärung die Zahl junger<br />

Menschen, die aufgrund Alkoholmissbrauchs<br />

ins <strong>Krankenhaus</strong> eingeliefert<br />

werden, rückläufig ist: Entwarnung ist<br />

bei diesem Thema noch lange nicht angesagt.<br />

Allein in Stadt und Landkreis<br />

Regensburg wurden in den letzten vier<br />

Jahren 223 Kinder und Jugendliche mit<br />

Alkoholvergiftung in der KUNO-Klinik<br />

St. Hedwig behandelt. Umso erfreulicher<br />

ist es, dass das 2009 begonnene<br />

Projekt HaLT „Hart am Limit“ von den<br />

gefährdeten Jugendlichen samt ihren<br />

Erziehungsberechtigten gut angenommen<br />

wird.<br />

Party endet im Notfallzentrum<br />

Es sollte einfach ein toller Abend wer-<br />

Gibt es den typischen<br />

jugendlichen Komatrinker?<br />

Laut Aussage der Verantwortlichen<br />

kommen die jungen Menschen, die<br />

mit der Diagnose Alkoholvergiftung<br />

ins <strong>Krankenhaus</strong> eingeliefert werden,<br />

aus allen Gesellschaftsschichten.<br />

Die Eltern pflegten in der Regel<br />

einen verantwortungsvollen Umgang<br />

mit Alkohol. Auch gäbe es wenig<br />

„Wiederholungstäter“. Generell<br />

tränken sich aber eher Jungs denn<br />

Mädchen ins Koma. Eine große Rolle<br />

spiele der Vorbildcharakter junger<br />

Erwachsener und Gruppenzwang.<br />

Diplomsozialpädagogin Christine Brueckl, HaLT-Projektbeauftragte beim Landratsamt<br />

Regensburg, und Dr. Thomas Lang, Oberarzt an der Klinik für Kinder und Jugendmedizin<br />

freuen sich über den Erfolg der Kooperation.<br />

den: Der 16-jährige Lukas hatte die letzte<br />

Schulaufgabe vor den Herbstferien<br />

hinter sich gebracht und sich von seinen<br />

Eltern als Belohnung das OK zu einem<br />

Disco-Besuch mit Freunden abgeholt.<br />

Als er dann um zwei Uhr morgens im<br />

KUNO-Notfallzentrum der Klinik St.<br />

Hedwig aufwachte, war von der ausgelassenen<br />

Stimmung nichts mehr da:<br />

Alkoholvergiftung lautete die Diagnose.<br />

„Gerade vor und in den Schulferien,<br />

während der Dult und im Sommer<br />

mit den vielen Schulabschlussfeiern<br />

und Vereinsfesten müssen wir leider<br />

gehäuft Kinder und Jugendliche wegen<br />

Alkoholmissbrauchs behandeln“, erklärt<br />

Dr. Thomas Lang, leitender Oberarzt an<br />

der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin<br />

der Klinik St. Hedwig. Auch eine<br />

konkrete Problemsituation im privaten<br />

Bereich oder Gruppenzwang seien nicht<br />

selten der Ausschlag für das so genannte<br />

Rauschtrinken. „Vom vermeintlich coolen<br />

Teenager bleibt beim Aufwachen in<br />

unserem Notfallzentrum dann aber nicht<br />

mehr viel übrig“, weiß Dr. Lang aus Erfahrung.<br />

Brückengespräche mit den<br />

Jugendlichen<br />

„Und gerade deshalb ist es wichtig, ge-<br />

nau diesen Zeitpunkt zu nutzen“, hakt<br />

Christine Brueckl, Diplomsozialpädagogin<br />

und Beauftragte für das HaLT-<br />

Projekt beim Landratsamt Regensburg,<br />

ein. Denn die <strong>Krankenhaus</strong>einlieferung<br />

sei für die meisten Jugendlichen ebenso<br />

wie für ihre Eltern ein einschneidendes<br />

Ereignis. Hier setzt deshalb auch ein<br />

wichtiger Baustein des HaLT-Projekts<br />

an: Nach Einwilligung der Jugendlichen<br />

und der Erziehungsberechtigten informieren<br />

die Klinikverantwortlichen den<br />

telefonischen Bereitschaftsdienst des<br />

HaLT-Projekts. Oft noch im <strong>Krankenhaus</strong><br />

führen dann die speziell geschulten<br />

Mitarbeiter des Landratsamts ein so genanntes<br />

Brückengespräch mit den Be-<br />

Wieso ist eine Alkoholvergiftung<br />

so gefährlich?<br />

Im betrunkenen Zustand verliert der<br />

Mensch sein angeborenes Bewusstsein<br />

für Gefahren, die Reflexe setzen<br />

aus. Aus diesem Grunde kann<br />

es zu lebensbedrohlichen Situationen<br />

kommen, beispielsweise durch<br />

Unterkühlung, durch das Ersticken<br />

am eigenen Erbrochenen oder durch<br />

Aussetzung der Atmung.


troffenen. „Das macht die Kooperation<br />

mit der KUNO-Klinik St. Hedwig so<br />

wertvoll“, betont Brueckl, „denn wenn<br />

wir die Jugendlichen in der Ausnahmesituation<br />

’<strong>Krankenhaus</strong>’ erreichen,<br />

steigt deren Bereitschaft, das Erlebte<br />

als ernstes Warnsignal zu verstehen.“<br />

Alleine zwischen 2009 und 2011 haben<br />

102 der 223 eingelieferten Kinder und<br />

Jugendlichen das Gesprächsangebot genutzt,<br />

für ein freiwilliges Angebot ein<br />

sehr guter Schnitt.<br />

Was steckt hinter dem<br />

HaLT-Projekt?<br />

HaLT steht für „Hart am Limit“ und<br />

ist ein bundesweites Alkoholpräventionsprojekt<br />

für Kinder und<br />

Jugendliche mit dem Schwerpunkt<br />

„Rauschtrinken“. Das Landratsamt<br />

Regensburg ist zertifizierter Träger,<br />

die KUNO-Klinik St. Hedwig einer<br />

der Kooperationspartner. HaLT besteht<br />

aus zwei Bausteinen: einem<br />

reaktiven und einem proaktiven Projektbaustein.<br />

Im reaktiven Projektbaustein<br />

werden die Jugendlichen<br />

nach einer stationär behandelten<br />

Alkoholvergiftung durch HaLT-<br />

Mitarbeiter angesprochen. Ebenso<br />

findet ein Gespräch mit den Erziehungsberechtigten<br />

statt. Die Teilnahme<br />

ist freiwillig, ein Einverständnis<br />

Voraussetzung. Ergänzend können<br />

die Kinder und Jugendlichen das<br />

achtstündige Gruppenangebot „Risiko<br />

Check“ in Anspruch nehmen.<br />

Der proaktive Baustein hat das<br />

Ziel, Alkoholexzesse und riskanten<br />

Konsum im Vorfeld zu verhindern.<br />

Hierzu zählen unter anderem Informationsveranstaltungen,Elternseminare,<br />

Öffentlichkeitsarbeit zur<br />

Sensibilisierung der Bevölkerung<br />

und Netzwerkarbeit. Das Besondere<br />

am HaLT-Projekt ist, dass es wissenschaftlich<br />

begleitet und kontinuierlich<br />

ausgewertet wird. Dadurch<br />

sollen auch Erkenntnisse über Alkoholkonsumgewohnheiten<br />

junger<br />

Menschen gewonnen werden, um<br />

somit in Zukunft noch wirksamere<br />

Maßnahmen der Prävention ergreifen<br />

zu können.<br />

Die Verantwortlichen sprechen Jugendliche<br />

gezielt zum Thema Alkoholkonsum und<br />

-missbrauch an.<br />

intern 12/12 · 01/13 5<br />

Im Seminar "Risikocheck" hinterfragen Kinder und Jugendliche in Gruppenarbeit ihre<br />

Trinkgewohnheiten.<br />

Erziehungsberechtigte sind gefordert<br />

„Besonders freut uns, dass die Elterngespräche<br />

ebenfalls sehr gut angenommen<br />

werden. Denn auch wenn die Pubertät<br />

eine Zeit der Abnabelung ist: Die Eltern<br />

sind weiterhin wichtige Bezugspersonen<br />

und sollten ihre Erziehungsverantwortung<br />

im Hinblick auf Alkohol<br />

ernst nehmen“, so Brueckl. An die<br />

18- bis 25-Jährigen appelliert sie, sich<br />

ihrer Vorbildfunktion bewusst zu sein:<br />

„Diese jungen Erwachsenen tauchen in<br />

unserer Statistik nicht auf. Dabei gehen<br />

wir gerade in dieser Altersgruppe von<br />

einem rapiden Anstieg des Alkoholkon-<br />

sums aus. Und die Jüngeren imitieren<br />

dieses Verhalten. Die Anzahl der 14- bis<br />

16-Jährigen, die stationär aufgenommen<br />

werden musste, ist in den letzten Jahren<br />

in unserem Raum überdurchschnittlich<br />

gestiegen.“<br />

Keine Bagatellisierung!<br />

Dr. Lang wünscht sich als Mediziner<br />

vor allem eines: den Vollrausch nicht<br />

zu bagatellisieren. „Ein Rausch kann<br />

sich schnell zu einer lebensbedrohlichen<br />

Situation entwickeln. Deshalb gilt<br />

es bei Anzeichen einer Alkoholvergiftung<br />

unverzüglich professionelle Hilfe<br />

zu rufen. Denn bei einem Vollrausch<br />

ist das Bewusstsein wie bei einer medizinischen<br />

Vollnarkose ausgeschaltet,<br />

zentrale Funktionen wie die Atmung<br />

können aussetzen. Und dies läuft völlig<br />

unkontrolliert ab, ohne dass wie bei<br />

einer Narkose alle elementaren Lebensfunktionen<br />

ständig überwacht werden“,<br />

warnt der Arzt. Einen Todesfall infolge<br />

Alkoholvergiftung mussten die Verantwortlichen<br />

im Raum Regensburg glücklicherweise<br />

bislang nicht beklagen.<br />

Damit das so bleibt und die Zahlen im<br />

idealen Fall sinken, werden das Landratsamt<br />

Regensburg und die KUNO-Klinik<br />

St. Hedwig auch weiterhin eng zusammen<br />

arbeiten. „Denn nur gemeinsam<br />

sind wir stark und können den jungen<br />

Menschen den nötigen HaLT geben“,<br />

bringt Dr. Lang die Kooperation auf den<br />

Punkt.<br />

Franziska Schiegl


6 intern 12/12 · 01/13<br />

Damit viele Kinder trotzdem lachen können<br />

Der Caritasdirektor überreichte persönlich<br />

2.000 Euro aus Erlösen der<br />

Caritas-Kreditkarte an die Klinik<br />

St. Hedwig.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass der Caritasdirektor<br />

persönlich kommt und uns diese<br />

Spende überreicht“, sagte Sabine Beiser,<br />

Geschäftsführerin der Klinik St. Hedwig.<br />

2000 Euro hat Caritas-Chef Dr. Roland<br />

Batz kürzlich mitgebracht. Das Geld<br />

Caritas Credit Card<br />

Die Caritas Credit Card beinhaltet<br />

sämtliche Funktionen einer klassischen<br />

Master Card. Im ersten Jahr ist<br />

die Karte gratis, die Ligabank übernimmt<br />

die Kosten. Die Kirchenbank<br />

hat die Kreditkarte in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen Caritasverband<br />

entwickelt und bietet sie<br />

seit vier Jahren Kunden aus Kirche<br />

und Caritas an. Bei jedem Einkauf,<br />

den die Kunden mit der Caritas Credit<br />

Card bezahlen, unterstützen die<br />

Nutzer indirekt und ohne Mehrkosten<br />

Kinderprojekte der Caritas.<br />

V.l.n.r. Pater Leodegar, Thomas Rieder, Sabine Beiser, Christian Kuhl, Dr. Roland Batz,<br />

Gerhard Harrer und Prof. Dr. Birgit Seelbach-Göbel.<br />

stammt aus den Überschüssen der Caritas<br />

Credit Card, die die Ligabank direkt an<br />

die Caritas ausschüttet. „Damit werden<br />

wir erst mal unseren Kinderbuchbestand<br />

erneuern und auf Vordermann bringen“,<br />

sagte Beiser. Außerdem gebe es gerade<br />

in der Vorweihnachtszeit viele Aktionen<br />

in der Klinik. Da würde zum Beispiel<br />

Bastelmaterial gebraucht, um die kleinen<br />

Patienten auf andere Gedanken zu bringen<br />

und ihnen eine Freude zu machen.<br />

Dem Diözesan-Caritasdirektor ist der<br />

gute Kontakt zu allen kirchlichen Krankenhäusern<br />

ein besonderes Anliegen:<br />

„Da haben wir ein gemeinsame Verant-<br />

wortung für das Wohl unserer Patienten.“<br />

Als Direktor der Caritas im Bistum Regensburg<br />

fühle er sich allen kirchlichen<br />

und sozial-karitativen Einrichtungen<br />

verpflichtet. Zur Übergabe der Spende<br />

kamen auch Pater Leodegar, Seelsorger<br />

bei den <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong>n, Professor<br />

Dr. Birgit Seelbach-Göbel, Ärztliche<br />

Direktorin der Klinik St. Hedwig, Pflegedirektor<br />

Gerhard Harrer und Christian<br />

Kuhl, Träger-Geschäftsführer der <strong>Barmherzige</strong>n<br />

<strong>Brüder</strong> in Bayern.<br />

Marcus Weigl, Leiter Pressestelle<br />

Caritas Regensburg<br />

Professor Piso ist Tagungspräsident bei Weltkongress<br />

Chefarzt Professor Dr. Pompiliu Piso<br />

gilt als Experte auf dem Gebiet der<br />

Tumorchirurgie und war Präsident<br />

des diesjährigen Weltkongresses<br />

zum Bauchfellkrebs in Berlin. Von<br />

dort bringt er gute Nachrichten für<br />

viele Patienten mit: Eine innovative<br />

Behandlungsmethode, die im <strong>Brüder</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong> bereits seit zwei Jahren<br />

angeboten wird, soll jetzt als Leitlinie<br />

bundesweit empfohlen werden.<br />

Professor Dr. Pompiliu Piso, Chefarzt<br />

der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie,<br />

stand als Präsident dem 8.<br />

Internationalen Kongress zum Bauchfellkrebs<br />

vor. Über 570 Teilnehmer aus<br />

über 50 Ländern trafen sich hierzu Anfang<br />

November in Berlin. Ein wichtiges<br />

Ergebnis des Kongresses gibt jetzt<br />

vielen Patienten Hoffnung: Die so genannte<br />

multimodale Behandlung von<br />

Bauchfellmetastasen wird demnächst in<br />

der Leitlinie der medizinischen Fachgesellschaft<br />

empfohlen. Professor Piso<br />

gilt als Spezialist für diese Therapie. Er<br />

erklärt: „Viele Ärzte räumten Patienten<br />

mit Bauchfellmetastasen bislang nur<br />

eine schlechte Prognose ein. Doch um-<br />

fangreiche Studien haben gezeigt, dass<br />

wir durch diese spezielle Kombination<br />

aus chirurgischer Tumorentfernung und<br />

anschließender Chemotherapie und Hyperthermie<br />

direkt im Bauchraum die Situation<br />

ausgewählter Patienten deutlich<br />

verbessern können“. Am <strong>Krankenhaus</strong><br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> bietet er diese Methode<br />

bereits seit zwei Jahren an. Die<br />

Betroffenen kommen aus ganz Europa<br />

zu ihm. „Unsere Erfahrungen damit sind<br />

sehr gut. Die Aufnahme der Methode<br />

in die Leitlinie unserer medizinischen<br />

Fachgesellschaft setzt nun neue Maßstäbe<br />

für die Behandlung. Wir gehen davon<br />

aus, dass bundesweit jährlich viele tausende<br />

Patienten davon profitieren“, so<br />

der Chefarzt. Wichtig sei aber nach wie<br />

vor eine sorgfältige Diagnosestellung,<br />

da die neue Methode nur unter bestimmten<br />

Voraussetzungen den gewünschten<br />

Erfolg bringe. fs


intern 12/12 · 01/13 7<br />

Spezielle Pflege auf Stroke Units<br />

Die Teilnehmer des Qualifikationslehrganges zusammen mit Jutta Brose (1. Reihe, ganz rechts) und Uwe Detter (hintere Reihe, ganz links).<br />

Jutta Brose, Leiterin des Bildungszentrums,<br />

und Uwe Detter, Bildungsreferent<br />

der Medizinischen Einrichtungen<br />

des Bezirks Oberpfalz GmbH<br />

(MedBO), berichten über den erfolgreichen<br />

Abschluss des Qualifikationslehrganges<br />

„Spezielle Pflege auf<br />

Stroke Units“.<br />

Die kompetente und schnelle Behandlung<br />

akuter Schlaganfälle stellt heute<br />

eine Herausforderung für jede neurologische<br />

Klinik dar. Die Stroke Unit der<br />

Klinik und Poliklinik für Neurologie der<br />

Universität Regensburg am Bezirksklinikum<br />

und die neurologische Klinik<br />

im <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong><br />

Regensburg legen seit vielen Jahren<br />

besonderen Wert auf die Versorgung<br />

von Patienten mit Schlaganfall. Diese<br />

Patienten werden auf einer speziellen<br />

Schlaganfall-Behandlungseinheit (Stroke<br />

Unit) behandelt.<br />

Zertifiziert durch Fachgesellschaft<br />

Beide Stroke Units sind von der Deutschen<br />

Schlaganfallsgesellschaft zertifiziert,<br />

das heißt sie erfüllen in vollem<br />

Umfang deren strenge Qualitätskriterien.<br />

Die Kooperation beider Häuser im<br />

Rahmen des Qualifikationslehrgangs<br />

„Spezielle Pflege auf Stroke Units“ mit<br />

einem Stundenvolumen von 252 Unter-<br />

richtsstunden ermöglicht es, die Synergieeffekte<br />

aus pädagogischer und fachlicher<br />

Perspektive zu nutzen, um einen<br />

qualitativ hochwertigen Kurs anzubieten<br />

und dabei unterschiedliche Perspektiven<br />

zu beleuchten. Die Qualifizierung „Spezielle<br />

Pflege auf Stroke Units“ ist von<br />

der Deutschen Schlaganfallgesellschaft<br />

zertifiziert und stellt eine unabdingbare<br />

Voraussetzung für Schlaganfallstationen<br />

dar.<br />

Somit hat auch das Wissen um die Entstehung<br />

und Diagnostik des Schlaganfalls<br />

großen Raum in der Qualifizierung<br />

eingenommen. Dazu kamen theoretisches<br />

Wissen aus der Pflegewissenschaft,<br />

spezielle Techniken der Bewegung<br />

und Vorbeugung von Schaden<br />

durch eingeschränkte Mobilität, sowie<br />

Kommunikation und Aspekte des Qualitätsmanagements.<br />

Präsentation der Abschlussarbeiten<br />

Am 20. September stellten sich 22 Teilnehmerinnen<br />

der Weiterbildung der Herausforderung,<br />

die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten<br />

zu präsentieren. Themen<br />

wie zum Beispiel<br />

• Pflegemanual – Pflegemaßnahmen<br />

bei Patienten auf der Stroke Unit<br />

• Einarbeitungskonzept für Mitarbeiter<br />

auf der Stroke Unit<br />

• Arbeitsanweisung zur klinikinternen<br />

Verlegung eines Patienten<br />

• Angehörigenarbeit<br />

standen im Mittelpunkt des Abschlusskolloquiums.<br />

„Erstaunlich sind nicht nur die konkreten<br />

Ergebnisse“, so die Kursleitungen<br />

Jutta Brose und Uwe Detter, „sondern<br />

auch die persönliche Entwicklung, die<br />

die Pflegenden im Verlauf der Qualifizierung<br />

erfahren haben. So manche<br />

Pflegende, die sich bereits ihres beruflichen<br />

Wissens sicher war, erfuhr noch<br />

einmal eine große Bereicherung durch<br />

aktuellen Input aus den verschiedenen<br />

Disziplinen. Wir gratulieren ganz herzlich<br />

den erfolgreichen Absolventen zu<br />

dem bestandenen Abschlusskolloquium<br />

und heißen die neuen Teilnehmerinnen<br />

herzlich Willkommen!“<br />

Auf Grund hoher Nachfrage ist im Oktober<br />

2012 der fünfte Qualifizierungslehrgang<br />

mit 20 Teilnehmerinnen gestartet.<br />

Jutta Brose,<br />

Leiterin des Bildungszentrums,<br />

und<br />

Uwe Detter,<br />

Bildungsreferent MedBO


8 intern 12/12 · 01/13<br />

Medizin für die Seele<br />

Der Förderverein des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> hat einen<br />

Konzertflügel für Patienten- und<br />

Mitarbeiterveranstaltungen gestiftet.<br />

Zusammen mit der Hochschule<br />

für katholische Kirchenmusik finden<br />

künftig an vier Sonntagen im Jahr<br />

Konzerte für Patienten, Angehörige,<br />

Mitarbeiter und Interessierte statt.<br />

Die Premiere am Sonntag, 4. November<br />

war sehr gut besucht.<br />

<strong>Neue</strong>r Flügel und neue Kooperation<br />

Die Freude über die zahlreichen Besucher<br />

zum ersten Patienten- und Mitarbeiterkonzert<br />

am Sonntag, 4. November<br />

war den Mitgliedern des Fördervereins,<br />

den Musikern der Hochschule für Katholische<br />

Kirchenmusik und Geschäftsführerin<br />

Sabine Beiser deutlich anzumerken.<br />

Professor Dr. Ernst-Dietrich<br />

Kreuser, Vorsitzender des Fördervereins<br />

und früherer Chefarzt bei den <strong>Barmherzige</strong>n,<br />

unterstrich in seiner Rede die<br />

heilsamen Kräfte der Musik als „Medizin<br />

für die Seele“. Auch deshalb habe<br />

sich der Förderverein entschlossen,<br />

einen Konzertflügel für künftige Veranstaltungen<br />

zu stiften. Für die jährlich<br />

viermal im Jahr stattfindenden Konzerte<br />

hat der Förderverein mit der Hochschu-<br />

Professor Michael Seewann, Dozent an der Hochschule, weihte den neuen Konzertflügel<br />

im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung des Fördervereins mit der Mozartsonate<br />

in A - Dur KV 331 ein. Im Bild von l.n.r. Prof. Michael Seewann, Dr. Andreas Kestler,<br />

Prof. Dr. Ernst-Dietrich Kreuser und Prior Frater Benedikt Hau.<br />

le für katholische Kirchenmusik einen<br />

angesehenen Partner gewinnen können.<br />

Musik und Musiker begeisterten<br />

das Publikum<br />

Zur Premiere beim ersten Konzert am<br />

Sonntag, den 4. November standen<br />

Werke für Klavier und Violoncelli von<br />

Claude Debussy, Josef Hadyn, Georg<br />

Im Cello-Ensemble spielten neben Professor Wolfgang Nüßlein mit: Lisa Albinger, Cosima<br />

Federle, Katharina Roeder, Ricarda Roelcke, Michael Schorr, Stefan Shen, Sophia<br />

Slenczka, Elias Wagner, Michael Wehrmeyer. Außerdem im Bild Pianist Professsor Michael<br />

Seewann, <strong>Krankenhaus</strong>-Geschäftsführerin Sabine Beiser, Klinik-Seelsorger Pater<br />

Leodegar und Förderverein-Vorsitzender Professor Ernst-Dietrich Kreuser.<br />

Zum Förderverein<br />

Der Verein zur Förderung des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> Regensburg<br />

und der Palliativarbeit e.V.<br />

wurde 1997 gegründet und wird von<br />

engagierten Mitarbeitern, vom Orden<br />

der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong>, von ehemaligen<br />

und zufriedenen Patienten oder<br />

von dankbaren Angehörigen getragen.<br />

Zurzeit besteht der Förderverein aus<br />

rund 250 Mitgliedern. Unter dem<br />

Motto „Für mehr Lebensqualität im<br />

<strong>Krankenhaus</strong>“ unterstützt der Verein<br />

das <strong>Krankenhaus</strong> bei staatlich nicht<br />

geförderten Projekten, insbesondere<br />

in den Bereichen Schulungsmaßnahmen<br />

für Patienten, ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten, Seelsorge und patientennahe<br />

Aktivitäten. Der Förderverein<br />

finanziert sich ausschließlich über<br />

Spenden.<br />

Über weitere Mitglieder aus dem<br />

<strong>Krankenhaus</strong> und von außerhalb würde<br />

sich der Förderverein sehr freuen.<br />

Mehr Informationen finden Interessierte<br />

im Internet auf<br />

www.barmherzige-regensburg.de/<br />

foerderverein


Kurzweilig führten die Dozenten in die einzelnen Stücke ein.<br />

Phillipp Telemann, Eduard Pütz und<br />

Vincent Millie Youmans auf dem Programm.<br />

Unter die Jungstudenten der Hochschule<br />

hatte sich mit Cosima Federle und Michael<br />

Schorr auch Kinder von im <strong>Krankenhaus</strong><br />

beschäftigten Ärzten gemischt.<br />

Zusammen mit ihren Dozenten, dem<br />

Pianisten Professor Michael Seewann<br />

und dem Cellisten Professor Wolfgang<br />

Nüßlein, begeisterten sie das Publikum<br />

mit einem Streifzug durch die Musikgeschichte,<br />

einer instrumental exzellenten<br />

Vorstellung und viel Spielfreude. Professor<br />

Seewann und Professor Nüßlein<br />

führten jeweils kurz und äußerst kurzweilig<br />

in die einzelnen Stücke ein. Das<br />

gut einstündige Konzert verging wie<br />

im Fluge. Professor Kreuser und Sabine<br />

Beiser bedankten sich im Anschluss<br />

herzlich bei allen Musikern, den Verantwortlichen<br />

der Musikhochschule, den<br />

Mitgliedern des Fördervereins für die<br />

Unterstützung und allen, die zum Gelingen<br />

der Veranstaltung beigetragen<br />

hatten. Bei Kaffee und Kuchen ließen<br />

viele Besucher den Nachmittag gemütlich<br />

ausklingen. Und beim Verlassen des<br />

Mitarbeiterspeisesaals mag sich der ein<br />

Mit großem Applaus belohnte das Publikum die Musiker für ihre<br />

ausgezeichnete Vorstellung.<br />

Die Jungmusiker warten auf ihren Auftritt.<br />

intern 12/12 · 01/13 9<br />

Das erste Patienten- und Mitarbeiterkonzert des Fördervereins<br />

war sehr gut besucht.<br />

Das Ensemble begeisterte das Publikum mit einer instrumental exzellenten Vorstellung<br />

und sichtbarer Spielfreude.<br />

oder andere an das Schubert-Zitat von<br />

Sabine Beiser aus ihrer Begrüßungsrede<br />

erinnert und im Stillen beigepflichtet<br />

haben: „Wer die Musik liebt, kann nie<br />

ganz unglücklich werden.“<br />

Franziska Schiegl<br />

Der Dank von Fördervereinsvorsitzendem Professor Ernst-Dietrich<br />

Kreuser und <strong>Krankenhaus</strong>-Geschäftsführerin Sabine Beiser<br />

galt allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten.


10 intern 12/12 · 01/13<br />

<strong>Neue</strong> Ausstellung „Sichtweisen“<br />

Am Donnerstag, 15. November fand die Vernissage zur<br />

53. Ausstellung der Reihe „Kultur im <strong>Krankenhaus</strong>“ statt.<br />

Unter dem Titel „Sichtweisen“ stellte Kurator Bernhard<br />

Löffler Werke von Künstlern der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong><br />

Reichenbach, der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> Straubing, dem<br />

Pater-Rupert-Mayer-Zentrum Regensburg und der galerie<br />

konstantin b. vor. Die Ausstellung läuft noch bis zum 15.<br />

März 2013.<br />

Reges Interesse<br />

Ein bunt gemischtes Völkchen hatte sich zur Vernissage<br />

„Sichtweisen“ am Donnerstag, 15. November im Mitarbeiterspeisesaal<br />

eingefunden. Die ausstellenden Künstler, Mitarbeiter<br />

der verschiedenen Einrichtungen, aber vor allem viele<br />

Kunstinteressierte warteten gespannt auf die Eröffnung der<br />

Ausstellende Künstler<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> Reichenbach: Christine Busl, Erich<br />

Breindl, Alexander Hörl, Hans-Jürgen Karl, Franz Leisner,<br />

Josef Maurer.<br />

<strong>Barmherzige</strong> <strong>Brüder</strong> Straubing: Peter Ulrich zusammen<br />

mit der Mitarbeiterin Birgit Süppel-Gnan.<br />

Pater-Rupert-Mayer-Zentrum Regensburg: Julia Bankel,<br />

Wolfgang Bauer, Sebastian Dähne, Thomas Egl,<br />

Andreas Greiner, Alexander Klengel, Sebastian Lankes,<br />

Jakob Kollmann, Jennifer Kollmann, Kevin Lombard,<br />

Dean Prather, Fabian Schwab, Max Schober.<br />

galerie konstantin b.: Ursula Bolck-Jopp, Peter Engel,<br />

Ingo Gummels, Inken Hilgenfeld, Tobias Stutz, Liz<br />

Zitzelsberger.<br />

Techniken<br />

Neben großformatigen Leinwandarbeiten in Mischtechnik,<br />

Acryl beziehungsweise Öl, sowie Linolschnitten<br />

finden sich auch Radierungen, Tusche- und Buntstiftzeichnungen,<br />

Arbeiten mit Wachsmalkreide sowie diffizil<br />

bis ins Detail ausgearbeitete Filzstiftzeichnungen.


Ausstellung, die vom Duo De Clarinettes-Basses musikalisch<br />

wunderbar umrahmt wurde. <strong>Krankenhaus</strong>-Geschäftsführer Dr.<br />

Andreas Kestler freute sich denn auch sichtlich über das große<br />

Interesse und betonte den Stellenwert, den Kunst und Kultur<br />

im Regensburger <strong>Krankenhaus</strong>, aber auch darüber hinaus beim<br />

Orden der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> genießen.<br />

Unterschiedliche Lebenswelten und Perspektiven<br />

Kurator Bernhard Löffler ging in seiner Einführung darauf<br />

ein, dass die 53. Ausstellung Arbeiten von Künstlern mit sehr<br />

unterschiedlichen Lebenswelten und einer somit auch sehr<br />

eigenen Sicht auf die Welt zeige: „Sichtweisen – der Titel ist<br />

Programm“, so Löffler. Den Werken der Kinder und Jugendlichen<br />

mit Körper- und Mehrfachbehinderungen des Pater-<br />

Rupert-Mayer-Zentrums Regensburg und der erwachsenen<br />

Menschen mit geistiger und psychischer Behinderung aus<br />

den Einrichtungen der <strong>Barmherzige</strong>n <strong>Brüder</strong> in Reichenbach<br />

und Straubing sei gemeinsam, dass sie über ihr künstlerisches<br />

Schaffen ihre individuelle Ausdrucksform für diejenigen Dinge<br />

finden, die für sie von großer Bedeutung sind. „Hier setzen<br />

sie ihre eigenen Schwerpunkte und schaffen allein aufgrund<br />

ihrer eigenen schöpferischen Fähigkeiten in ihren Werken<br />

eine Unmittelbarkeit und Ausdrucksstärke, die ihresgleichen<br />

sucht. Dieses Arbeiten ist für die Künstler nicht zuletzt eine<br />

wesentliche Form, sich auszudrücken und für ihr Umfeld erlebbar<br />

zu machen, was in ihnen steckt“, führte der Kurator aus.<br />

Möglichkeiten des Dialogs<br />

Der Fokus der Ausstellung „Sichtweisen“ liegt auf den Möglichkeiten<br />

des Dialogs, der Begegnung zwischen Menschen.<br />

Deshalb runden Künstler der galerie konstantin b. den Kreis<br />

der Ausstellenden ab. Auch ihre Arbeiten beschäftigen sich mit<br />

ihrem individuellen Blick auf ihr Leben und beleuchten Dinge,<br />

die sie tief bewegen und ihre ganze Auseinandersetzung<br />

fordern. Insgesamt 28 Kunstschaffende sind mit ihren Werken<br />

vertreten und bieten eine enorme Vielfalt an künstlerischen Positionen.<br />

„Dass sich diese Arbeiten wunderbar ergänzen, zeigt<br />

diese Ausstellung ganz deutlich“, betonte Bernhard Löffler.<br />

Den gewohnten Blick in Frage stellen<br />

Die Ausstellung bietet somit Anlass für Gespräche und eigene<br />

Begegnungen mit der Kunst von Künstlern, deren Erfahrungswelten<br />

unterschiedlicher kaum sein können. Seine Einführung<br />

schloss der Kurator mit der Aufforderung, dass die Besucher<br />

sich beim Rundgang darauf einlassen sollten, ihren gewohnten<br />

Blick verunsichern zu lassen und Dinge in Frage zu stellen. Mit<br />

einem Zitat von Paul Klee fasste er diese Anregung nochmals<br />

zusammen: „Kunst bildet nicht ab, sie macht sichtbar.“<br />

Ausstellung<br />

intern 12/12 · 01/13 11<br />

Zwei übereinander liegende <strong>Krankenhaus</strong>flure (Haus<br />

Pius im Bereich vor der <strong>Krankenhaus</strong>kirche im Erdgeschoss<br />

und eine Etage tiefer beim Mitarbeiterspeisesaal/<br />

Onkologie) bilden die Plattform für die Kunstwerke. Die<br />

Arbeiten können ab 16. November bis 15. März täglich<br />

von morgens bis abends besichtigt werden. Interessierte,<br />

die ein Werk erwerben möchten, können sich bei Frau<br />

Alexandra Wallbrun, Sekretariat des Priorats, Telefon<br />

0941 369-1002 melden.<br />

Begegnungen<br />

Dr. Kestler und Bernhard Löffler bedankten sich bei allen Helfern,<br />

die im Hintergrund dazu beigetragen hatten, die Ausstellung<br />

und die Eröffnung vorzubereiten. Viele Besucher nutzten<br />

den Abend, sich die Werke genauer anzusehen. Auf den Fluren<br />

kam es tatsächlich zu den Gesprächen und Begegnungen, die<br />

sich die Verantwortlichen gewünscht hatten.<br />

Franziska Schiegl


12 intern 12/12 · 01/13<br />

Gesegnete Weihnachten<br />

und ein frohes neues Jahr<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

wir möchten uns persönlich und von Herzen bei Ihnen allen für Ihre geleistete Arbeit<br />

an unseren Patienten und für Ihr Engagement für unser Haus bedanken.<br />

Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Angehörigen<br />

ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, alles Gute und<br />

Gottes Segen für das kommende Jahr.<br />

Frater Benedikt Hau Christian Kuhl<br />

Prior Geschäftsführer<br />

Dr. Andreas Kestler Sabine Beiser<br />

Geschäftsführer Geschäftsführerin

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