Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, - Krankenhaus Barmherzige ...
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Auf die Leber gegangen<br />
Mit etwa 140 Zuhörern war der Hörsaal<br />
anlässlich des 6. Regensburger<br />
Lebergesprächs gut gefüllt. Drei Vorträge<br />
zu Lebererkrankungen wechselten<br />
ab mit einer interaktiven Frage- <strong>und</strong><br />
Antwortst<strong>und</strong>e, die von Professor Dr.<br />
Karl Hermann Wiedmann, Chefarzt der<br />
Klinik für Innere Medizin II, <strong>und</strong> Privatdozentin<br />
Dr. Gabriele Kirchner aus<br />
dem Universitätsklinikum Regensburg<br />
moderiert wurde. Wie in den „Lebersprechst<strong>und</strong>en“<br />
der vergangenen Jahre<br />
wurde das Konzept einer Talkshow<br />
im Hörsaal praktiziert. Besucher fragten<br />
– Leberspezialisten antworteten.<br />
Fettleberentzündung<br />
Privatdozent Dr. Johannes Benninger<br />
stellte in seinem Vortrag eine der Start-<br />
Up Lebererkrankungen vor. Der Begriff<br />
N.A.S.H. (nicht-alkoholische Leberentzündung)<br />
beschreibt die Entzündung des<br />
verfetteten Lebergewebes. Dies ist eine<br />
Erkrankung, die durch Übergewicht,<br />
Zuckerkrankheit <strong>und</strong> Fettstoffwechselstörungen<br />
zustande kommt.<br />
Frau X fragte nach dessen Vortrag:<br />
„Ich trinke keinen Alkohol. Trotzdem<br />
sagt mein Hausarzt, ich hätte eine Fettleberentzündung.“<br />
Privatdozent Dr. Benninger antwortete:<br />
„Vermutlich sind dazu passende<br />
Leberwerte erhöht <strong>und</strong> die Leber zeigt<br />
im Ultraschall das typische helle Bild.<br />
Moderate Gewichtsabnahme mit einer<br />
kalorienreduzierten Diät <strong>und</strong> sportliche<br />
Betätigung können dem entgegenwirken.<br />
Medikamente gibt es dagegen –<br />
noch – nicht.“<br />
V.l.n.r.: Dr. Christoph Federle, Privatdozentin<br />
Dr. Gabriele Kirchner, Professor Dr.<br />
Karl Hermann Wiedmann.<br />
Im Hörsaal war fast jeder Platz besetzt.<br />
Hepatitis B <strong>und</strong> C<br />
Oberarzt Dr. Christoph Federle klärte<br />
die Besucher der fast zweistündigen<br />
Abendveranstaltung über die Virushepatitis<br />
B <strong>und</strong> C auf. Beide Erkrankungen<br />
können chronisch verlaufen <strong>und</strong> hierbei<br />
langsam die Leber zerstören. Medikamente<br />
helfen, die Virusvermehrung zu<br />
unterbinden oder die Erkrankung vollständig<br />
zu heilen.<br />
Herr Y fragte die Leberspezialisten:<br />
„Wie gelangen die Hepatitis-Viren in<br />
den Körper?“<br />
Dr. Federle: „Es sind in der Regel Blut-<br />
Blut-Kontakte, die zur Virusübertragung<br />
führen. Vor mehr als 20 Jahren waren<br />
das zum Beispiel Bluttransfusionen.<br />
Diese Übertragung ist durch intensive<br />
Tests der Blutspender heute praktisch<br />
nicht mehr möglich. Nadelstichverletzungen,<br />
aber auch Piercings <strong>und</strong> Tätowierungen<br />
können die Viren übertragen.<br />
Für Hepatitis B ist ungeschützter Geschlechtsverkehr<br />
ein Übertragungsweg.<br />
Gegen Hepatitis B gibt es eine zuverlässige<br />
Impfung, nicht gegen Hepatitis C.“<br />
Leberzirrhose<br />
Oberarzt Dr. Klaus Muehlenberg stellte<br />
in seinem praktisch orientierten Vortrag<br />
die „6 Lügen zur Leberzirrhose“ dar:<br />
1.) Leberzirrhose ist selten. 2.) Ursache<br />
ist Alkohol. 3.) Leberzirrhose ist nicht<br />
behandelbar. 4.) Vorbeugung gibt es<br />
nicht. 5.) Vorsorge macht keinen Sinn.<br />
intern 12/10 · 01/11 3<br />
6.) Alkoholabstinenz ändert nichts. Alle<br />
diese Aussagen sind Irrtümer, dies stellte<br />
der Leberspezialist fest.<br />
Herr Z fragte nach: „Ich habe Leberzirrhose.<br />
Welche Untersuchungen sind<br />
sinnvoll?“<br />
Dr. Muehlenberg wies auf Ultraschall,<br />
Laborwerte <strong>und</strong> Magenspiegelung hin.<br />
Komplikationen der Leberzirrhose -<br />
zum Beispiel Bauchwasser, Krampfadern<br />
in der Speiseröhre <strong>und</strong> Leberzellkrebs<br />
- können hiermit rechtzeitig<br />
erkannt <strong>und</strong> behandelt werden. Auch die<br />
Lebertransplantation stellt eine Therapie-Möglichkeit<br />
dar.<br />
Die Veranstaltung machte deutlich, wie<br />
wichtig solche Patientenveranstaltungen<br />
sind <strong>und</strong> wie groß letztlich auch das Interesse<br />
ist. Dies trifft besonders bei einer<br />
Erkrankung zu, die man häufig gar<br />
nicht spürt. Denn Lebererkrankungen<br />
gehen nicht mit typischen Beschwerden<br />
wie Schmerzen <strong>und</strong> Luftnot einher. Das<br />
Konzept einer offenen Talkr<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
die von der <strong>Krankenhaus</strong>verwaltung<br />
tatkräftig unterstützte Durchführung eines<br />
Arzt-Patienten-Seminars haben sich<br />
beim 6. Lebergespräch 2010 bewährt.<br />
Der Abend war kurzweilig, lebendig,<br />
spannend <strong>und</strong> äußerst informativ.<br />
Dr. Klaus Muehlenberg<br />
Oberarzt,<br />
Klinik für Innere Medizin II