Neulandbrücke - Maurer Söhne Group
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D E R N E W S L E T T E R V O N M A U R E R S Ö H N E S T A H L B A U<br />
Januar 2006 | www.maurer-soehne.de<br />
Liebe Leser!<br />
Erfreulich! ......wieder gute Neuigkeiten aus<br />
dem Hause <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>.<br />
Im August letzten Jahres erreichte uns die<br />
Nachricht, <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> gewinnt den<br />
Europäischen Stahlbaupreis 2005 für das<br />
Terminal 2 am Flughafen München.<br />
Zugegeben, wir sind stolz<br />
darauf.<br />
Und noch eine zweite gute<br />
Nachricht: Aktuelle und zukünftige<br />
interessante Projekte<br />
lassen uns unsere Marktchancen<br />
so gut einschätzen, dass<br />
wir unsere Vertriebsmannschaft<br />
aufgestockt haben.<br />
So blicken wir zuversichtlich in<br />
die Zukunft und hoffen, dass<br />
Dipl.-Ing. Jochen Wehrle<br />
wir Sie mit unserer Zuversicht<br />
ein wenig anstecken können.<br />
Schauen Sie rein in unsere neue Ausgabe der<br />
S-Press. Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel<br />
Spaß beim Lesen.<br />
Jochen Wehrle, Bereichsleiter Stahlbau<br />
MAURER SÖHNE<br />
Europäischer Stahlbaupreis 2005<br />
Flughafen München Terminal 2 ausgezeichnet<br />
<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> wurde mit dem „European Steel Design Award<br />
2005“ ausgezeichnet. Der Münchner Stahlbauer erhielt den Preis<br />
für den Bau des Terminals 2 des Flughafens München.<br />
Ausgezeichnet wurde die attraktive lichtdurchfl utete Check-in-<br />
Halle, weil sie Funktionalität und Ästhetik vereinigt. Dies wurde<br />
nur durch eine ausgeklügelte Stahlkonstruktion möglich, die eine<br />
ganze Palette von Stahlbaufi nessen nutzt. Bauherren waren die<br />
Flughafen München GmbH und die Deutsche Luft hansa. Sie hatten<br />
eine enorme Bandbreite von Funktionen vorgegeben: Gepäckförderanlage<br />
und Check-in-Einrichtungen, Service und Komfort<br />
für Fluggäste und Besucher, praktische und angenehme Arbeitsplätze<br />
für die Mitarbeiter. Zudem sollte das ganze Gebäude<br />
raumklimatisch, akustisch und ästhetisch höchsten Ansprüchen<br />
genügen. Den internationalen Architektenwettbewerb gewannen<br />
die Architekten und Stadtplaner Koch+Partner aus München<br />
und sie erhielten auch den Auftrag für die Objektplanung der<br />
Gesamtmaßnahme. Ausschlaggebend war die hohe Transparenz<br />
der Halle, sowohl was die Funktionalität als auch den Baukörper<br />
betrifft. Die weiträumige, lichtdurchfl utete Check-in-Halle mit<br />
ihrem großzügigen Erscheinungsbild setzt hinsichtlich der Maßstäblichkeit,<br />
Detailausbildung und Konstruktion Akzente. Das<br />
Ingenieurbüro Seeberger, Friedl und Partner, das Koch+Partner<br />
bereits beim Wettbewerb beraten hatte, hat die Tragwerksplanung<br />
des gesamten Stahlbaus für das Terminal 2 bearbeitet.<br />
Den „European Steel Design Award 2005“ erhielten gemeinsam<br />
Bauherr, Architekten, Ingenieurbüro und <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>.<br />
Vergeben werden die Steel Design Awards, einer pro Land, alle<br />
zwei Jahre von der Europäischen Konvention für Stahlbau (EKS).<br />
Enges Zeitkorsett<br />
Außerordentlich eng war der Zeitrahmen für Planung und Ausführung.<br />
Er konnte nur gehalten werden durch umfassenden<br />
CAD-Einsatz in allen Leistungsphasen und die Installation ei nes<br />
elektronischen Datenmanagementsystems (EDM). Das System<br />
verwaltete über 150.000 Plandateien der Architekten und Fachplaner,<br />
beteiligt waren 25 Ingenieurbüros für Haustechnik, Tragwerksplanung,<br />
Gepäckfördersysteme und unterschiedlichste technische<br />
Spezialbereiche. Das Montagefenster für den Stahlbau<br />
reichte von August bis November 2001 – eine Herausforderung,<br />
angesichts der Ausmaße der Halle: Sie ist 172 m lang, 140 m<br />
breit und 23 m hoch. Verbaut wurden 3.000 t Stahl, dafür waren<br />
45.000 Montagestunden erforderlich. Das konnte nur durch<br />
umfangreiche Vorfertigung und perfekte Logistik bewältigt<br />
werden.<br />
Terminalhalle – Stahlbau<br />
Abweichend vom modularen Konzept des bestehenden Terminals<br />
1 verfügt das zweite Terminal über eine zentrale Halle aus<br />
Stahl und Glas, in der sich die gesamte landseitige Infrastruktur<br />
der Passagierabfertigung befi ndet. Die Haupttragrichtung<br />
der Dachkonstruktion entspricht auch der Hauptrichtung der<br />
Passagierströme. So wird psychologisch das Ziel unterstützt,<br />
den Passagier der Nase nach zu seinem Flugzeug zu führen.<br />
Zusätzlich ergeben sich durch die Stützenfreiheit über beinahe<br />
60,0 m großzügige, fl exibel nutzbare Zonen für die Check-in<br />
Bereiche und die Sicherheits- und Passkontrollen. Die Dachkonstruktion<br />
setzt sich aus sieben Dachfeldern zusammen, die aus<br />
vier Elementen bestehen: Hauptstützen, Hauptbinder, Nebenbinder<br />
und Unterkonstruktion. Die Hauptstützen im Abstand<br />
von 19 m sind als Verbundstützen in nichtbrennbarer F90-Qualität<br />
gefertigt. Die Stahlrohre haben überwiegend einen Durchmesser<br />
von 660 mm, an der Ostseite von 864 mm, mit unterschiedlichen<br />
Wanddicken, gefüllt mit Stahlbeton. Die meisten<br />
Hauptstützen sind am Fuß über Elastomer-Lager angeschlossen,<br />
um einen zentrischen Lasteintrag zu gewährleisten. Die Verbindungen<br />
zu den Hallenbindern erfolgen über gabelförmige<br />
Lager und Gelenkbolzen. Die vier aussteifenden Hauptstützen<br />
an der Ostseite stehen auf der Massivkonstruktion des Piergebäudes.<br />
Hier werden die gesamten Windlasten auf die West-<br />
und Ostfassade eingeleitet. Grundsätzlich wurden die Dimensionen,<br />
Wanddicken und Stahlgüten aller Rohre nach den<br />
statischen Beanspruchungen detailliert abgestuft.<br />
Besonderer Wert wurde bei der Dimensionierung der Check-in<br />
Halle auf die unterschiedlichen Temperatur-Beanspruchungen<br />
gelegt, da sich wegen der Sonneneinstrahlung die Ober-<br />
und Untergurte der Binder unterschiedlich erwärmen und<br />
wegen der statisch unbestimmten Lagerung die Schnittgrößen<br />
nicht unwesentlich beeinfl ussen.<br />
In dieses „Hochleistungstragwerk“ sind in der Untergurtebene<br />
automatisch gesteuerte Lichtsegel integriert, die zum<br />
einen zur Verbesserung der Raumakustik beitragen, zum<br />
anderen je nach Sonnenstand für den übergeordneten Blendschutz<br />
in der Halle sorgen. Diese Lichtsegel sind von größter<br />
optischer Bedeutung als lichter, transluzenter Abschluss des<br />
Halleninnenraums und zur Reduzierung der Leuchtdichtekontraste<br />
zwischen geschlossenen und verglasten Hallendachbereichen.<br />
Im Zusammenspiel mit dem ausgeklügelten Beleuch-<br />
tungskonzept – Kombination von direkter und indirekter<br />
Beleuchtung – ergibt sich sowohl tagsüber als auch nachts<br />
Flughafen München, Terminal 2<br />
ein großzügiger, lichtdurchfl uteter<br />
Hallenraum.<br />
Eine verglaste, an den Nebenbindern<br />
aufgehängte und über das<br />
Pier aufgeständerte Fußgängerbrücke,<br />
der sog. Skywalk, verbindet<br />
in der Hallenmitte das Hauptgebäude<br />
mit der Besucherterrasse in<br />
der obersten Gebäudeebene.<br />
Das Hauptgebäude erhielt allseitig<br />
eine Doppelfassade mit Einfachverglasung<br />
auf der Außenseite sowie Isolierverglasung auf der<br />
Innenseite. Für die Fassadenunterkonstruktion sind Dehnfugen<br />
aufgrund großer Temperaturschwankungen etwa alle 20 m<br />
vorgesehen. Die Windbeanspruchung auf die Fassaden wird<br />
von Vierendeel-Trägern (Leitern), angelehnt an die obere Dachkonstruktion,<br />
aufgenommen, wobei die Leitern mit beiden Holmen<br />
auf der Stahlbetondecke stehen. Da die Verglasungen die<br />
Temperaturbewegungen der Hallen-Dachkonstruktion nicht mitmachen<br />
können, sind die oberen Aufl ager der Leitern an der<br />
Hallendachkonstruktion über horizontal verschiebliche Gleitlager<br />
angeschlossen. Diese gesamte Stahlkonstruktion wurde in<br />
enger Zusammenarbeit zwischen Koch+Partner (Planung), Seeberger,<br />
Friedl und Partner (Tragwerksplanung) und dem Münchner<br />
Stahlbauternehmen <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> (logistische Konzeption,<br />
Fertigung und Montage) realisiert.<br />
Nahmen die Auszeichnung in Empfang: (von links) Burkhard Feuge (LH), Kerstin Hadlich-Maerz und Wolfgang Voigt<br />
(Koch+Partner), Hermann Seeberger (Ingenieurbüro Seeberger, Friedel und Partner), Norbert Koch, Jochen Wehrle<br />
(<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>), Andreas Sander-Carqueville (FMG), Jürgen Zschornack und Susanne Moog (Koch+Partner)
2<br />
BMW Welt München<br />
Die Stahlkonstruktion in der realen Umsetzung<br />
Für die Realisierung des anspruchsvollen Projektes der BMW<br />
Welt München haben sich die beiden Firmen Josef Gartner KG<br />
und <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> GmbH & Co. KG nach gewonnenem Wettbewerb<br />
und Beauftragung durch BMW zu der „Arbeitsgemeinschaft<br />
BMW Welt Stahlbau/Fassade“ zusammengeschlossen.<br />
In vielen Arbeitsgesprächen mit dem Generalplaner Coop<br />
Himmelb(l)au konnten durch die Arge die spezifi schen Anforderungen<br />
für dieses Projekt in alternativen Lösungen umgesetzt<br />
und angeboten werden. Neben den technischen Anforderungen<br />
waren eine fl exible Herstellung und eine kurze Bauzeit mit<br />
möglichst unabhängigen Montagezuständen mitbestimmende<br />
Parameter.<br />
1 Ausgangssituation – das Projekt kennen lernen<br />
In den Entwurfsunterlagen des Generalplaners war die Stahlkonstruktion<br />
der „Wolke“ durch eine räumliche Rohrfachwerkkonstruktion<br />
geplant. Diese konsequent gestaltete Konstruktion<br />
aus gekrümmten Rohren hätte jedoch aufwendig verschnittene<br />
Rohrfachwerkknoten erfordert, die im Wesentlichen vor Ort<br />
hätten geschweißt werden müssen. Für die Montage wäre die<br />
Konstruktion vollfl ächig einzurüsten gewesen. Die zeitintensive<br />
und teurere Herstellung war mit den geplanten kurzen Bauzeiten<br />
nicht vereinbar gewesen. Hieraus ergab sich sofort die Aufgabenstellung<br />
für einen Alternativentwurf. Es galt eine Konstruktion<br />
zu fi nden, die die 4.000-t-Wolke fi ligran erscheinen<br />
und „schweben“ lässt:<br />
– ein fi ligranes, regelmäßiges, möglichst orthogonales Dachraster,<br />
jedoch unter exakter Beibehaltung der Wolkenstruktur,<br />
– hoher Vorfertigungsgrad mit werksmäßig vorbereiten<br />
Anschlüssen,<br />
– weitgespannte Binder in Schraubkonstruktion ohne aufwendige<br />
Flächengerüste,<br />
– Einsatz wirtschaftlich und statisch optimierter Profi le,<br />
– weitgehende Unabhängigkeit in den Bauphasen,<br />
– leichte Hubgewichte für optimalen Kraneinsatz.<br />
Durch das von der Firma <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> entwickelte Alternativsystem<br />
werden diese Kriterien vollständig erfüllt.<br />
Bild 2: Übersicht Tragwerk Doppelkegel<br />
Bild 3. Explosionsdarstellung der Stütz- und Aufsatzkonstruktion<br />
2 Entwicklung des Sondervorschlags<br />
2.1. Doppelkegel – Hochzeit der primären und sekundären<br />
Struktur<br />
Die in der ursprünglichen Planung vorgesehene Konstruktion<br />
für den Doppelkegel sah eine Haupttragkonstruktion mit<br />
zusätzlich vorgesetzter Sekundärfassadenkonstruktion vor.<br />
Hier sah man Einsparpotenzial. So bestand der Sondervorschlag<br />
der Arge im Wesentlichen aus einer Zusammenführung<br />
dieser beiden Konstruktionen zu einer tragenden Fassadenstruktur.<br />
Zwangsläufi g ergaben sich daraus nötige Umgestaltungen<br />
in den Übergangsbereichen zwischen Kegelmantelfl äche<br />
und Haupttragwerk – ferner führte die Entscheidung zu<br />
Bild 4: Obere Hälfte des Kegels, Darstellung des Ringträgers,<br />
Windowbeam und Übergangsbereich<br />
einer Veränderung der trichterförmig nach innen<br />
ausgeformten Dachhängekonstruktion (Bild 2).<br />
Prinzipiell lässt sich die Konstruktion in zwei Bauteile<br />
zerlegen: eine sanduhrförmige Stützkonstruktion<br />
und da rüber die Aufsatzkonstruktion, bestehend<br />
aus dem Dachhängetragwerk und einem<br />
Dachüberhang (Bild 3). Ein zentrales Tragelement<br />
stellt der ringförmige Dreigurtbinder dar, der zum<br />
einen den oberen Abschlusskranz der Fassadenhaut<br />
darstellt, zum anderen für die Aufsatzkonstruktion<br />
als Aussteifungs element fungiert. Hier<br />
werden die Kräfte aus dem Hängedach in den<br />
Kegel eingeleitet. Zudem bildet dieser Träger die<br />
Basis der Einhängeträger zum Haupttragwerk.<br />
2.1.1 Konstruktionsbeschreibung<br />
Die Grundform (geometriebedingt als Freiform) des<br />
Doppel kegels ist eine Dreiecksgitterstruktur, abgeleitet aus<br />
einem Rotationshyperboloid mit annähernd horizontalen Ringträgern.<br />
Im Kopfbereich und insbesondere im Übergangsbereich geht<br />
der Kegel in eine frei geformte Gitterstruktur über.<br />
Die Grundabmessungen betragen:<br />
– Bodenringdurchmesser ca. 35 m,<br />
– Ringdurchmesser Einschnürung ca. 18 m,<br />
– Ringträgerdurchmesser ca. 44 m,<br />
– Höhe ca. 25 m,<br />
– max. Stützweite Zwischenbereich/Dachrand ca. 20 m.<br />
Die Dreiecksmaschen, welche in ihrer Größe einer Glasscheibe<br />
entsprechen, sind mit einer max. Seitenlänge von ca. 5,5 m<br />
völlig unterschiedlich und unregelmäßig. Als Basisprofi le wurden<br />
für die beheizbare, also wasserdurchströmte Konstruktion<br />
Rechteckhohlprofi le 300 × 100, für die aufsteigenden Pfosten<br />
und die horizontal verlaufenden Ringe bzw. RRO 250 × 100<br />
für die Diagonalen gewählt. Die Struktur ist als komplett biegesteife<br />
Netzkonstruktion voll verschweißt gerechnet und aus-<br />
geführt. Als oberer Abschluss dient der bereits angesprochene<br />
kreisförmige Ringträger, welcher als aufgelöster Dreigurtbinder<br />
aus Rundrohren zugleich die Basis für die Einhängdachkonstruktion<br />
in Form eines ungleichmäßigen Hängekorbes bildet.<br />
Die geometrisch anspruchsvolle Formgebung –<br />
aus der Freiform bedingt – erzielte mit der Gestaltung<br />
eines harmonischen Übergangsbereiches<br />
ihren Höhepunkt, wobei aufgrund der teilweise<br />
beträchtlichen Spannweiten und der geringen<br />
Krümmungen in diesen Bereichen auf aussteifende<br />
Fachwerksträger zurückgegriffen werden<br />
musste. Diese Träger wurden wiederum gestalterisch<br />
in die Grundidee des Tragwerkes impliziert.<br />
2.1.2 Glasstatik<br />
Die dreiecksförmigen Gläser sind gegen Druckkräfte<br />
mittels Dichtprofi len direkt an den Stahlhohlprofi<br />
len aufgelagert und gegen Sog- bzw.<br />
abhebende Kräfte mittels sog. punktförmiger<br />
Fugenhalter gehalten.<br />
2.1.3 Detailausbildung<br />
Im sichtbaren Doppelkegelbereich wurde besonderes<br />
Augenmerk auf die gestalterische Ausführung<br />
der Knoten gelegt. Ebenso wichtig: die<br />
funktionelle und kostenmäßige Optimierung der<br />
Punkte. In den nicht sichtbaren Bereichen konnte<br />
auf stahlbauübliche Verbindungen zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Bild 5: FE-Analyse eines Rohrknotens<br />
Bild 1: Detailansicht der Montage Kegel<br />
2.2 Regeldach – Optimierung und Umstrukturierung in eine<br />
Stahlbaulösung<br />
Ausgangspunkt für die Entwicklung des Sondervorschlages der<br />
Arge Stahlbaufassade war das 3-D-Modell des Architekten. Die<br />
Aussteifung des Daches erfolgt über den Doppelkegel und die<br />
Massivbaukerne des so genannten Gastroturmes, der Lounge<br />
des Aufzugsturmes P5/P6 und des Forums. Obwohl die Systeme<br />
von Dach und Lounge an mehreren Stellen gekoppelt<br />
sind, erfolgte die Berechnung des Basisentwurfes an getrennten<br />
statischen Modellen. Die praktische Umsetzung der Sondervorschläge<br />
konzentriert sich auf eine systematische Vereinfachung<br />
des Systems in Hinsicht auf eine wirtschaftliche<br />
Fertigung und Montage. Das Ausgangssystem des Bauentwurfes<br />
war ein bereichsweise unregelmäßiges räumliches Fachwerksystem<br />
aus Rohrprofi len mit teilweise gekrümmten Ober- und<br />
Untergurten, welche alle miteinander verschweißt werden sollten.<br />
In den gekrümmten Bereichen des Daches im Übergang<br />
zum Doppelkegel lagen die Knoten der Ober- und Untergurte<br />
nicht übereinander, wodurch sich windschiefe Fachwerke mit<br />
gekrümmten Gurten und beliebig in allen Richtungen geneigten<br />
Diagonalen ergaben, welche äußerst schwierig umzusetzen<br />
gewesen wären.<br />
2.2.1 Tragstruktur<br />
Der Grundgedanke des Sondervorschlages der Arge war, das<br />
System im Sinne einer wirtschaftlichen Herstellung zu optimieren<br />
und für die praktische Umsetzung auf der Baustelle vorzubereiten.<br />
Soweit möglich sollten trotz der unregelmäßigen<br />
Dachstruktur typisierte Tragelemente verwendet und trotzdem<br />
der Entwurfsgedanke der Architekten respektiert und verwirklicht<br />
werden. Dazu wurden zuallererst die unregelmäßigen, teilweise<br />
windschiefen Fachwerkstrukturen in vertikale Fachwerkscheiben<br />
mit senkrecht übereinander liegenden Knoten und<br />
bereichsweise von Knoten zu Knoten geraden Fachwerkstäben<br />
umgewandelt und so wurde eine Tragstruktur erreicht, die mit<br />
gerichteten Tragelementen eines Trägerrostes zu vergleichen ist<br />
und damit in der praktischen Realisierung in einzelne orthogonale<br />
Fachwerkscheiben zerlegt werden kann.<br />
Bild 6: Detailansicht der Montage Regeldach (© Buck Fotodesign, München)
Bild 7: Dachsystem mit Haupt- und Nebentragelementen und Aussteifungskernen<br />
2.2.2 Konstruktionsdetails<br />
Bei der Ausbildung der Knotenpunkte standen Fertigungs-,<br />
Transport- und Montagegesichtspunkte im Vordergrund.<br />
Nur wenige Elemente konnten in vorgefertigten, geschweißten<br />
Einheiten auf die Baustelle geliefert werden; der Großteil<br />
der Konstruktion musste in Einzelteilen geliefert werden. Zur<br />
Beschleunigung der Montage und zur Systematisierung der<br />
Arbeitsabläufe wurden sämtliche Montageverbindungen als<br />
Schraubstöße mit hochfesten Schrauben ausgebildet. Trotz der<br />
unregelmäßigen Dachstruktur, in der kein Fachwerkstab dem<br />
anderen gleicht, wurden die Anschlüsse der Stäbe weitestgehend<br />
vereinheitlicht. Dazu wurde ein Typenkatalog entwickelt,<br />
welcher die Festlegung der Knotenanschlüsse bei der Erstellung<br />
der Konstruktionszeichnungen wesentlich vereinfachte.<br />
2.2.3 Anschlüsse an den Massivbau<br />
Da der Sondervorschlag zu einem Zeitpunkt ausgearbeitet und<br />
detailliert wurde, als der Rohbau bereits in Ausführung gehen<br />
sollte, musste besonderes Augenmerk auf eine mit dem Massivbau<br />
kompatible Planung der Stahlkonstruktion gelegt werden.<br />
Besonders schwierig gestaltete sich hierbei die Planung<br />
der Anschlusspunkte der Stahlkonstruktion an die Massivbaukerne<br />
und Stützen aufgrund der Verformungen der Dachstruktur<br />
infolge der großen frei überspannten Stützweiten. Die<br />
Anschlüsse an die Massivbaukerne waren so zu gestalten, dass<br />
einerseits die in der Statik angesetzten Lagerbedingungen<br />
zwängungsfrei umgesetzt wurden und andererseits die Randbedingungen<br />
des Massivbaus mit seinen unvermeidbaren Bautoleranzen<br />
eine einwandfreie Ausführung vor Ort ermöglichten.<br />
Im Laufe der Planung und nach mehreren Gesprächen mit dem<br />
Prüfi ngenieur zeigte sich, dass die ursprüngliche Trennung der<br />
statischen Systeme von Regeldach mit Doppelkegel und von<br />
Lounge aufgrund der großen Relativverschiebungen der Einzelsysteme<br />
wesentliche Randbedingungen und Wechselwirkungen<br />
der Systeme untereinander nicht oder nur unzureichend wiedergeben<br />
konnte. Aus diesem Grund wurden umfangreiche zusätzliche<br />
Berechnungen erforderlich. Insgesamt zeigte sich hierbei,<br />
dass aufgrund der Weichheit der Systeme, insbesondere in<br />
horizontaler Richtung, den Verformungen und Verdrehungen<br />
der Konstruktion besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden<br />
musste und dass daher auch bei der Ausbildung der Lager- und<br />
Kopplungspunkte die Randbedingungen des 3-D-Statikmodells<br />
akribisch genau umgesetzt werden mussten.<br />
Bild 9: Stützenauflager mit Pfostenverlängerung<br />
als Kreuzstütze und Kalottenlager<br />
Bild 8: Geschraubter Fachwerkknoten<br />
3 Lounge<br />
Ein weiteres Kernstück des Gesamttragwerkes ist die Lounge.<br />
Dieses Bauteil wurde nicht in den Sonderentwurf einbezogen<br />
und wird gemäß der Bauherrenplanung hergestellt. Die Lounge<br />
ist ein Stahlskelettbau mit Stahlbetonverbunddecken. Der im<br />
Grundriss ca. 80 x 35 m messende Baukörper ist geschickt<br />
in die Wolkenlandschaft integriert. Zwei Bürogeschosse stehen<br />
auf der so genannten „Fischbauchebene“, einer Trägerrostkonstruktion,<br />
die die Geschosslasten in die umlaufenden,<br />
baukörperhohen Hauptfachwerke trägt. Um den „schwebenden“<br />
Charakter des in die Wolke integrierten Loungekörpers<br />
zu unterstreichen, ist dieser auf lediglich vier schlanken Aufl agerpunkte<br />
aufgestelzt. Die Aufl agerpunkte bestehen auf der<br />
Südseite aus einer von den seitlichen Fahrstuhlkernen schräg<br />
herauswachsenden „Finger-Konstruktion“. Auf der Nordseite<br />
stehen zwei geneigte Stahlbetonstützen. Lediglich der torsionssteife<br />
Zentralkern mit Treppenhaus und Aufzügen gibt<br />
dem System die globale Stabilität. Die statische Tragfähigkeit<br />
der Lounge wird nach vollständiger Montage erst im Verbund<br />
mit den Kernen, dem so genannten Premiereteller (einer großen<br />
Stahlbetondecke unterhalb der Lounge) und den tragenden<br />
Loungedecken erreicht. Das Loungesystem ist für sich ein so<br />
komplexes Thema, dass es den Rahmen dieses Berichtes sprengen<br />
würde.<br />
4 Fassadenkonstruktion<br />
Die Fassade mit einer durchschnittlichen Höhe von ca. 22 m<br />
beinhaltet aufgrund der geometrischen Anforderungen mit<br />
einem „Knickpunkt“ und den konstruktiv einzuhaltenden Randbedingungen<br />
(wie das Verformungsverhalten der Dachkonstruktion<br />
oder die Einfl üsse aus der Fassadenbeheizung) einen im<br />
ersten Moment kaum erkennbaren Schwierigkeitsgrad. Umgesetzt<br />
wurde deshalb ein stehendes Pfosten-Riegel-System mit<br />
zusammengesetzten, geschweißten Sonderprofi len. Abweichend<br />
vom Bauherrenentwurf wurde eine vertikal verschiebliche<br />
Anbindung an das Dach gewählt, damit aus vertikalen<br />
Verformungen der Dachstruktur keine schwer zu kontrollierenden<br />
Zwängungen und Biegeverformungen in die Pfosten eingetragen<br />
werden. Die Achsrasterung beträgt ca. 5,0 m in der<br />
Breite und ca. 2,5 m in der Höhe. Die darin eingesetzten großformatigen<br />
(2,5 × 5,0 m) Glaselemente sind linien-/punktgelagert<br />
verankert.<br />
5 Von Montage- und Bauzuständen in den Endzustand<br />
5.1 Montage Kegel<br />
Bei der Montage der Konstruktion sind grundsätzlich zwei Vorgänge<br />
zu berücksichtigen: zum einen der eigentliche Aufbau<br />
der Doppelkegelstruktur aus Einzelbauteilen (Errichtung der<br />
Kegelstruktur, Aufsetzen des Ringträgers, Einhängen der Fachwerke<br />
im Zwischenbereich), zum anderen die Koppelung mit<br />
dem Hauptdach und den darauf folgenden Ablastszenarien<br />
(Bild 12).<br />
Der sukzessive Aufbau der Gitternetzteilelemente erfolgt mittels<br />
Hilfskonstruktionen und Abstützgerüsten. Nach Vollendung<br />
dieser Bauteile wird der Ringträger, wiederum in transportable<br />
Bauteile untergliedert, auf einer umlaufend angeordneten<br />
Gerüstkonstruktion aufgelagert, ausgerichtet und verschraubt/<br />
verschweißt. Danach werden planmäßig die Zwischenträger<br />
ergänzt (untergeordnet die Montage der Hängedachkonstruktion).<br />
Um ein kontrolliertes Absenken der gesamten Dachkonstruktion<br />
vornehmen zu können, sind am Ringträger Spindeln vorgesehen.<br />
Da keine wesentlichen Kraftumlagerungen weder vom<br />
Haupttragwerk zum Doppelkegel oder auch umgekehrt erfolgen<br />
dürfen, wurde ein entsprechendes Absenkkonzept entwickelt.<br />
5.2 Montage Regeldach<br />
Das Regeldach ist durch den mittigen Glasdacheinschnitt und<br />
die Lounge aus Montagesicht in zwei große, fast unabhängige<br />
Dachfl ächen geteilt, in den Bereich vom Doppelkegel zum<br />
Gastro und den Bereich nördlich (rechts) von der Lounge über<br />
dem Forum. Das Regeldach besteht aus einer der „Wolke“ nachgeführten<br />
Trägerrostkonstruktion. Die Träger selbst sind Fachwerke<br />
mit unterschiedlichen Bauhöhen, je nach Mächtigkeit<br />
der Wolke von ca. 2,5 m bis über 15 m. Der südliche Trägerrost<br />
umspannt den Gastroturm wie eine große Platte mit Loch<br />
und reicht bis zum Doppelkegel. Er ist nur auf wenige vereinzelte<br />
Stützen aufgelegt<br />
und überspannt<br />
den großen Bereich<br />
vor dem Gastroturm<br />
von ca. 80 m stützenfrei.<br />
Er ist erst nach<br />
kompletter Montage<br />
tragfähig. Die Montage<br />
erfolgt daher<br />
auf Rüsttürmen, die<br />
so angeordnet sind,<br />
dass möglichst große<br />
Spannweiten der<br />
einzelnen Rostträger<br />
ausgenutzt wer-<br />
Bild 10: Vertikalanbindung Gastrokern Bild 11: Horizontalanbindung Gastrokern<br />
Bild12: Draufsicht der Konstruktion von Norden (© Buck Fotodesign, München)<br />
den können. Die Rüsttürme nehmen die Fachwerkträger jeweils<br />
an den Untergurten (Unterkante Wolke) auf und stabilisieren<br />
die bis zu 15 m hohen Fachwerkscheiben der Träger durch seitlich<br />
fortgeführte Lehren. Nach Fertigstellung des Trägerrostes<br />
inklusive der Verbände zur tragenden Dachscheibe und der<br />
Anschlüsse an den Doppelkegel, den Gastrokern und den Aufzugskern<br />
P5/P6 und die wenigen Stützen werden die Rüsttürme<br />
entlastet und das Tragsystem des Trägerrostes wird aktiviert.<br />
Der Regeldachabschnitt nördlich der Lounge über dem<br />
Forum wird analog montiert. Im Endzustand liegt dieser Dachabschnitt<br />
an zwei Stellen auf dem Nordfachwerk der Lounge<br />
und auf Einzelstützen über dem Forum auf. Horizontal ist der<br />
Trägerrost über Kardangelenkstäbe an die Lounge angekoppelt.<br />
Die Verbindung zur Lounge kann<br />
erst hergestellt werden, wenn sich<br />
die Lounge im Endsystem befi ndet<br />
und insbesondere die Rotationsbewegungen<br />
abgeklungen sind. In diesem<br />
Abschnitt wird das Dach daher<br />
inklusive der vollständigen Dacheindeckung<br />
so lange auf den Rüsttürmen<br />
liegen bleiben, bis nach der<br />
Loungemontage die horizontale und<br />
vertikale Koppelung und der Umlastprozess<br />
von den Rüsttürmen vorgenommen<br />
werden können (Bild 13).<br />
5.3 Überführung von Kegel und Regeldach in den Endzustand<br />
Der erfolgte Zusammenschluss des Regeldaches mit Doppelkegel<br />
ist Grundlage für die erste Etappe der Umlastung von Rüsttürmen<br />
auf die Endaufl ager. Die zweite Etappe ist das Umlasten<br />
selbst. Für die dritte Etappe der Umlastung muss der<br />
nördliche Bereich des Regeldaches auch an die Lounge angeschlossen<br />
werden. Wie oben erwähnt, bildet die Lounge ein<br />
horizontales, „kern“-ähnliches Aufl ager für das Regeldach nördlich<br />
der Lounge. Das Ausdrehen der Lounge ergibt den Zeitpunkt,<br />
zu dem das nördliche Dach erst angeschlossen und<br />
dann abgelassen werden darf.<br />
6 Schlussbemerkungen<br />
Dem geneigten Leser dürfte an dieser Stelle nicht entgangen<br />
sein, dass es sich hier um eine anspruchsvolle und überaus<br />
sensible Konstruktion handelt, die höchste Anforderungen an<br />
alle Projektbeteiligten stellt. Gleichzeitig sei an dieser Stelle<br />
noch erwähnt, dass nicht nur der Sondervorschlag für das<br />
Regeldach, sondern auch weitere Bauteile wie Lounge, Fassade,<br />
Glasdächer, Schlepp treppe und Brücke jedes für sich besondere<br />
Anforderungen be inhalten, die zu gegebener Zeit in einem<br />
separaten Beitrag vorgestellt werden.<br />
An der Stahlbauplanung und Stahlbauausführung Beteiligte:<br />
Generalplaner Coop Himmelb(l)au, Wien<br />
Tragwerksentwurf: Bollinger und Grohmann, Frankfurt/M.<br />
Prüfi ngenieur: Prof. Dr.-Ing. Konrad Zilch, München<br />
Arbeitsgemeinschaft Stahlbau/Fassade:<br />
<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> GmbH & Co. KG (Gewerk Stahlbau), Mitarbeiter: Wolfgang<br />
Amberg, Thomas Hahn, Klaus Holler, Thomas Möckl, Uwe Möller, Rüdiger Schidzig,<br />
Christoph Wagner, Stefan Wagner, Jochen Wehrle, Peter Wochnik, Rolf Wolter<br />
Josef Gartner KG (Gewerk Doppelkegel und Fassade)<br />
Mitarbeiter: Mathias Benning, Susanne Egger, Sabine Hitzler, Siegmar Linder,<br />
Dieter Lohner, Viktor Merenda, Elke Peter, Reinhard Strobel, Franz Wais<br />
Arbeitsgemeinschaft Tragwerksplanung BMW Welt Stahlbau/Fassade:<br />
Fichtner+Köppl Planung und Beratung im Bauwesen, Rosenheim,<br />
Mitarbeiter: Johann Bleiziffer, Christian Ramsteiner<br />
Ludwig & Weiler Ingenieure, Augsburg, Mitarbeiter: Stefan Reiber<br />
SSF Schmitt Stumpf Frühauf und Partner, Ingenieurgesellschaft im Bauwesen<br />
mbH, München, Ausführungsplanung Massivbauteile, Berechnung Bauzustände<br />
Lounge<br />
Peters Schüßler Sperr Ingenieurbüro für Bauwesen GmbH, Nürnberg,<br />
Werkstatt- und Montageplanung Lounge<br />
Muck Ingenieure Ingolstadt, Werkstattplanung Regeldach<br />
SZG-Engineering Nürnberg, Projektmanagement<br />
Bild13: Montagehilfsturm<br />
mit teilweise montierter<br />
Dachkonstruktion<br />
3
4<br />
Fußgängerbrücke über die<br />
Bayerstraße ist eingehoben<br />
Neue Verbindung zwischen Hackerbrücke und Theresienhöhe<br />
München. Am Sonntag, 20. März 2005, erfolgte in München<br />
der entscheidende Schritt für eine neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke<br />
über die Bayerstraße: In einer minutiös geplanten<br />
Aktion wurde die fi ligrane Stahlkonstruktion vor Ort eingehoben.<br />
Hauptakteur: das Münchner Unternehmen <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong>, das<br />
damit live vor Ort Brückenbautechnik zum Anfassen bieten<br />
konnte. Entworfen wurde die Brücke vom Ingenieurbüro<br />
Dipl.-Ing. Christoph Ackermann.<br />
Die neue Brücke interessiert nicht nur Münchner, die auf ihr<br />
eine der am stärksten befahrenen Verkehrsachsen der Stadt<br />
sicher überqueren können. Die 38 Meter lange und etwa vier<br />
Meter breite Brückenkonstruktion nimmt zu Oktoberfest-Zeiten<br />
auch den Hauptstrom der Besucher von der Hackerbrücke zur<br />
Theresienwiese auf.<br />
Für den spektakulären Einhub am Sonntag, 20. März, wurde<br />
die viel befahrene Bayerstraße ganztags gesperrt, Straßenbahnoberleitungen<br />
wurden entfernt und ein Schienenersatzverkehr<br />
wurde eingerichtet. Zwei Kräne hoben die Brücke zwischen<br />
Kurt-Haertl-Passage und dem so genannten Stadtbalkon, dem<br />
erhöhten Eingangsbereich des Europäischen Patentamtes, ein.<br />
Im Anschluss an den passgenauen Einhub wurde die Brücke<br />
justiert und das Glasgeländer montiert.<br />
Elegante Konstruktion aus Stahl und Glas<br />
Die fi ligrane Brückenkonstruktion besteht aus einer Stahl-Verbund-Konstruktion<br />
mit gelenkiger Abstützung auf Druckrohrbögen.<br />
Ein elegantes Glasgeländer mit Edelstahlhandlauf vollendet<br />
den optisch leichten Eindruck, mit dem sich die neue<br />
Brücke sehr gut in die moderne Architektur und das Design der<br />
umliegenden Bebauung einfügt.<br />
Diese Filigranität konnte nur dank der Verwendung von hochfestem<br />
Stahl S 690 realisiert werden. Er stellt allerdings in der<br />
Fertigung hohe Ansprüche, insbesondere für das Schweißen<br />
sind Spezialkenntnisse erforderlich. Insgesamt wiegt die Stahlkonstruktion<br />
18 t.<br />
Die Brücke ist Teil eines Gesamtkonzepts, das im Rahmen<br />
eines Bebauungsplans für das ehemalige Krügel-Gelände von<br />
der Europäischen Patentorganisation, der Bayerischen Hausbau<br />
GmbH und der Stadt München beschlossen wurde. Bauherr<br />
ist die Bayerische Hausbau, Architekt Prof. Ackermann und<br />
Partner, die Stadt München übernimmt nach Fertigstellung<br />
den Unterhalt der Brücke. Seit 11. Juni wird die Brücke von der<br />
Bevölkerung genutzt.<br />
A N T W O R T F A X : + 4 9 8 9 3 2 3 9 4 - 3 5 5<br />
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detaillierte Informationen,<br />
füllen Sie bitte Folgendes<br />
aus:<br />
❑ Stahlhochbau<br />
❑ Stahlbrückenbau<br />
❑ Stahlschornsteine<br />
❑ gesamtes Unternehmen<br />
Nachname, Vorname<br />
Firma<br />
Abteilung<br />
Straße<br />
PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Fax<br />
E-Mail<br />
Elegant überbrückt die neue Stahl-Glas-Konstruktion die Bayerstraße.<br />
Eine Brücke für die<br />
Landesgartenschau in<br />
Leverkusen<br />
<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> liefert die<br />
komplette Tragkonstruktion<br />
der „<strong>Neulandbrücke</strong>“<br />
Rechtzeitig zur Eröffnung der Landesgartenschau in Leverkusen<br />
wurde das neue Symbol fertig gestellt – die 180 Tonnen<br />
schwere und 160 Meter lange „<strong>Neulandbrücke</strong>“.<br />
Die Brücke spannt sich seit August über die Rheinallee und<br />
verbindet die zwei Parkteile der Landesgartenschau.<br />
<strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> lieferte die komplette Tragkonstruktion der<br />
Brücke. Den Fußgängern bietet sich von der Brücke ein toller<br />
Blick auf die Leverkusener City, den Rhein und natürlich<br />
auf die Landesgartenschau; die Brücke wurde erst am<br />
16. April 2005 zur Eröffnung der Landesgartenschau feierlich<br />
zur Benutzung freigegeben. Insgesamt drei Sondertransporte,<br />
die zwei Autobahnspuren einnahmen, waren notwendig,<br />
um die ungewöhnlich geschwungenen Stahlteile von<br />
München nach Leverkusen zu schaffen. Ulrich van Acken, der<br />
zuständige „Projektleiter Brückenbau“ von den Technischen<br />
Betrieben Leverkusen, überwachte vor Ort die Baumaßnahmen.<br />
„Die <strong>Neulandbrücke</strong> mit ihrer luftigen Fachwerkkonstruktion<br />
in Stahl ist die ungewöhnlichste Brücke, mit der ich<br />
es bisher zu tun hatte“, so van Acken. „Es macht Spaß, ihren<br />
Bau zu begleiten.“ Hochzufrieden ist auch Landesgartenschau-Geschäftsführer<br />
Hans-Max Deutschle. Er hatte für den<br />
gesamten Park ein ganz eigenes Farbdesign durchgesetzt:<br />
Zu sehen sind die ungewöhnlich leuchtenden Farben schon<br />
an der ebenfalls von <strong>Maurer</strong> <strong>Söhne</strong> gefertigten Prinzbrücke<br />
und an der Bayer-Rohrbrücke. Auch die Stahlrohre der <strong>Neulandbrücke</strong><br />
zeigen nun das unverwechselbare Blau der Landesgartenschau<br />
2005 in Leverkusen.<br />
(Quelle: Pressestelle der LGS Leverkusen,<br />
Irmgard Schenk-Zittlau)<br />
Sondertransport eines Brückenelements<br />
MAURER SÖHNE GmbH & Co. KG<br />
Frankfurter Ring 193, 80807 München<br />
Telefon 089 32394-374, Fax 089 32394-355<br />
E-Mail stb@mchn.maurer-soehne.de<br />
Internet www.maurer-soehne.de<br />
Einhub des äußeren Brückenelements<br />
S-Press – Der Newsletter<br />
© Copyright 2006<br />
MAURER SÖHNE GmbH & Co. KG, Frankfurter Ring 193, 80807 München<br />
Autoren: Norbert Dittrich, Andrea Nagl, Rüdiger Schidzig, Stefan Wagner,<br />
Jochen Wehrle, Peter Wochnik<br />
Layout: Hartmann+Hartmann GmbH, Augsburg – www.hartmannundhartmann.com<br />
Druck: Farbdrucke Bayerlein GmbH