Serie Stadtteilgeschichten: „Kapellen und Hemmerden ...
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12 | StattBlatt | Dezember 2012 | Ausgabe 88<br />
Im Laufe der Jahre hat sich Michael<br />
Köchner bestens in seiner Wahlheimat<br />
<strong>Hemmerden</strong> eingelebt.<br />
dass wir nie <strong>Hemmerden</strong>er werden können“, erinnert sich Michael<br />
Köchner. Sie haben damals dennoch freudig mitgefeiert, haben<br />
sich letztlich gut eingelebt <strong>und</strong> heute sieht die Welt ganz anders<br />
aus: „Zugezogene werden nicht mehr so auf Distanz gehalten. Man<br />
ist offener geworden – auch für Neues.”<br />
Heute ist Michael Köchner erster Vorsitzender <strong>und</strong> Oberst der St.<br />
Sebastianus Schützenbruderschaft, einer sehr alten Bruderschaft,<br />
die bereits 1349 gegründet wurde: „Es ist eine Bruderschaft, welche<br />
die Tradition hochhält. Ihr Leitgedanke ‚Glaube Sitte Heimat’<br />
lebt.“ Das Schützenfest wird ausgiebig gefeiert – die Auftritte des<br />
Königspaares <strong>und</strong> des Regiments sind für jeden Besucher etwas<br />
Besonderes. Zum Programm gehören der Vogelschuss zu Fronleichnam,<br />
das Böllern zu Schützenfest, die Paraden auf dem<br />
Schützenfest <strong>und</strong> noch viele weitere kleine Details bis hin zur Krönung<br />
zu Spätkirmes. Ein ganz besonderes Ereignis stellte natürlich<br />
1999 die 650-Jahr-Feier dar.<br />
Bis in die 90er Jahre engagierte sich Michael Köchner darüber<br />
hinaus in der DLRG <strong>und</strong> seit 2005 ist er Vorsitzender des Dorfgestaltungsvereins<br />
<strong>Hemmerden</strong>: „Der Verein hat die Stadt Grevenbroich<br />
besonders bei der Aktion ‚Unsere Stadt soll schöner werden’<br />
unterstützt. Wir haben so einige Projekte durchgeführt.” So<br />
<strong>Hemmerden</strong> - das Fastnachtsfußballspiel, Jägerzug „Immer Jung“ vs. „Blüh Auf“ (1950er Jahre)<br />
© Michael Köchner<br />
<strong>Hemmerden</strong>, Schulentlassung im Jahre 1955 mit Hauptlehrer Georg Schäfer, © Michael Köchner<br />
z.B. die Einfassung des Friedhofes, die alljährliche Bepflanzung<br />
auf dem Marktplatz <strong>und</strong> einiger Beete an den Straßen. Auch zum<br />
Lärmschutz an der Autobahn hat man mittels Pflanzungen beigetragen:<br />
Hierzu wurden etwa 500 Sträucher <strong>und</strong> Bäume gepflanzt<br />
<strong>und</strong> am Ortseingang eine Alleebepflanzung durchgeführt. Selbst<br />
Denkmäler wurden gewissenhaft saniert <strong>und</strong> der Kirch- <strong>und</strong><br />
Marktplatz mit neuen Straßenlaternen bestückt. Doch damit nicht<br />
genug: 2009 hat Michael Köchner den Verein ‚Fairer Tisch Niedererft’<br />
mit gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Bedürftigen<br />
zu helfen: „Im Augenblick geben wir jeden Mittwoch im<br />
Durchschnitt 60 bis 70 Körbe aus. Seit Gründung sind es ca. 5.500<br />
Stück.“<br />
In seiner Freizeit führt es den <strong>Hemmerden</strong>er häufig mit seinen<br />
beiden H<strong>und</strong>en über die Wirtschaftswege durch die Felder: „Eine<br />
– wie ich finde – schöne Möglichkeit, sich vom Alltag zu entspannen.“<br />
Was sich in Zukunft noch verbessern könnte, sei die Anbindung<br />
an öffentliche Verkehrsmittel <strong>und</strong> der Lärmschutz an der<br />
A46. „Zudem wäre es schön, wenn man noch etwas an der Infrastruktur<br />
ändern würde.“<br />
PatricK neunKirchen<br />
Musik liegt in der Luft<br />
Fand durch seinen Sohn Nicolas zum<br />
Grenadierfanfarenkorps Kapellen-<br />
Erft: Patrick Neunkirchen,<br />
1. Vorsitzender des Korps.<br />
Wenn wöchentlich am Dienstag- <strong>und</strong> Donnerstagabend Musik aus<br />
den Hallen der Gr<strong>und</strong>schule Kapellen auf der St. Clemens-Straße<br />
erklingt, steckt garantiert das Grenadierfanfarenkorps Kapellen-<br />
Erft dahinter: Mit viel Spaß <strong>und</strong> Ehrgeiz wird hier regelmäßig geprobt,<br />
was das Zeug hält. „Das Interesse am Grenadierfanfarenkorps<br />
ging von meinem Sohn Nicolas aus. So kam es, dass er 2009<br />
als aktives jüngstes Mitglied <strong>und</strong> Trommler, ich als passives Mitglied<br />
eintrat”, berichtet Patrick Neunkirchen, der seit 2006 mit<br />
seiner Frau Edith – einem waschechten ‚Kapellener Mädchen’ –<br />
<strong>und</strong> seinem Sohn in Kapellen lebt <strong>und</strong> sich im Ort pudelwohl fühlt.<br />
Er engagiert sich beim Neusser Bürgerschützenfest, gehört dort<br />
seit 1993 dem St. Hubertuszug Goldenes Jagdhorn an <strong>und</strong> war<br />
viele Jahre lang Oberleutnant <strong>und</strong> Zugführer, doch seit Januar 2012<br />
steht er vor allem auch dem Korps Kapellen-Erft als 1. Vorsitzender<br />
mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite.<br />
Das Grenadierfanfarenkorps hat sich im Jahr 1994 aus dem Fanfarenkorps<br />
Schlossstadtbläser Grevenbroich gegründet. Das sehr<br />
junge Korps nimmt regelmäßig an Schützenfesten <strong>und</strong> Karnevalsumzügen<br />
(z.B. auch in Köln-Worringen) teil, doch das ist noch<br />
längst nicht alles. Neben den Auftritten <strong>und</strong> den Proben gibt es<br />
viele weitere Vereinsaktivitäten, so dass bei der aktuell r<strong>und</strong> 30<br />
Mann starken Gruppe immer mächtig was los ist: Gemeinsame<br />
Grillabende, Fußballabende, Filmabende auf Großleinwänden,<br />
Radtouren <strong>und</strong> sogar Zeltausflüge gehören fest zum Jahresprogramm:<br />
„Wir pflegen unsere Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> Kameradschaft<br />
auch ohne Uniform <strong>und</strong> Instrument.“ Ebenso liegen dem Korps<br />
alle passiven Mitglieder am Herzen – der gemütliche „Oster-