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MBZ Ausgabe 06/2010 - Zahnärztekammer Berlin

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Erfreuliche Botschaften – aber keine finanziellen Zusagen:<br />

Gesundheitspolitischer Frühlingsempfang<br />

auf dem Reichstagsdach<br />

Hohe Ehre für den von BZÄK und<br />

KZBV ausgerichteten traditionellen Frühlings-Empfang auf<br />

dem Dachgarten des Reichstagsgebäudes: Bundesgesundheitsminister<br />

Dr. Philipp Rösler kam selbst und ließ sich<br />

nicht durch hochrangige BMG-Repräsentanten „vertreten“.<br />

Aus der Hand und ohne Spickzettel hielt er eine für die<br />

Zahnärzte als Adressaten perfekt ausgerichtete Rede mit<br />

vielen erfreulichen Botschaften und einer guten Prise Humor.<br />

Dass er dabei eher weniger auf das zuvor von Gastgeber<br />

Dr. Jürgen Fedderwitz (Vorstandsvorsitzender KZBV)<br />

gehaltene Grußwort an die Teilnehmer einging, in dem vor<br />

allem die überholte Struktur und Finanzierung der GKV<br />

kritisiert wurde, sondern dies als einen Punkt unter vielen<br />

mitbehandelte, zeigte, dass der Bundesgesundheitsminister<br />

durchaus sicher mit den Themen umgeht, die den zahnärztlichen<br />

Berufsstand auf vielen Ebenen belasten.<br />

Klare Botschaft: kein Bachelor und Master<br />

in der Medizin<br />

Die Zahnmedizin bringe so viele Innovationen wie kaum ein<br />

anderer Bereich, so Dr. Rösler, dies müsse sich auch in der<br />

Ausbildung widerspiegeln, die dringend reformiert werden<br />

müsse – hier seien Gespräche mit den Landes-Kultusministerien<br />

notwendig. Was mit ihm nicht zu bekommen ist, wurde<br />

explizit deutlich: „Ich halte, ganz ausdrücklich, nichts von<br />

Bachelor und Master in der Medizin!“<br />

Gute Stimmung auf der Leitungsebene: Nach den Grußworten gab es noch<br />

viele Gespräche mit den Gästen der Veranstaltung (v.l.: Dr. Engel/BZÄK,<br />

Dr. Koschorrek/Bundestag, Dr. Rösler/BMG, Dr. Fedderwitz/KZBV)<br />

Zukunft der GOZ: HOZ, aber ....<br />

Es wird, vermutlich im Laufe dieses Jahres, einen Referentenentwurf<br />

zur neuen GOZ geben, der auf der Grundlage der HOZ<br />

fuße – auf dieser fachlichen Basis werde in seinem Hause diskutiert.<br />

Dass dies eine erfreuliche, für den Berufsstand aber wenig<br />

hoffnungsförderliche Aussage war, zeigte sich am Ende seines<br />

der GOZ gewidmeten Rede-Parts: Nun müsse nur noch über<br />

Geld gesprochen werden... Auch die Angleichung der Ost-Honorare<br />

auf das Niveau des Westens soll nun erfolgen, auch hier allerdings<br />

gab es keine Hinweise auf die Finanzierung. Solange<br />

es nicht um Finanzmittel ging, waren die Botschaften Dr. Röslers<br />

ein starkes unterstützendes Signal für die Standespolitik: Die<br />

Gäste auf dem Dachgarten hörten ein entschiedenes Plädoyer<br />

für die Notwendigkeit der Freiberuflichkeit – auch der angestellten<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzte, es müsse das Fachliche im<br />

Vordergrund einer Therapieentscheidung stehen und nicht wirtschaftliche<br />

Kalkulation. Nur dann profitierten die Patienten.<br />

Hat die Zahnärzte und ihre Bedürfnisse gut verstanden – aber keine GOZ-<br />

Geschenke mitbringen können: Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler<br />

Auf die Frage an Zahnarzt und MdB Dr. Rolf Koschorrek<br />

(CDU/CSU, Mitglied im Ausschuss Gesundheit) am Rande der<br />

Veranstaltung, wie es sich mit dem Gesundheitsminister denn<br />

arbeiten ließe, war zu hören, er sei auch im Bundestag durchaus<br />

gelegentlich humorvoll – allerdings nie, wenn es um die<br />

Sache gehe. Insgesamt käme man zwar langsam voran mit den<br />

Aufgaben, aber es bewege sich durchaus etwas.<br />

„Skandalös und verantwortungslos“<br />

BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel nutzte sein Grußwort<br />

schwerpunktmäßig für einen Appell an die Politik, die universitäre<br />

Ausbildung zu reformieren, Bachelor-Ideen seien<br />

unverständlich: „Indem man den Output durch Studienzeitverkürzung<br />

erhöht, will man so eine flächendeckende ärztliche<br />

und zahnärztliche Versorgung gewährleisten. Die allerersten<br />

praktischen Erfahrungen am leibhaftigen Patienten<br />

sammeln solche Bachelor-Absolventen dann am lebenden<br />

<strong>MBZ</strong> Heft <strong>06</strong> <strong>2010</strong><br />

Fotos: axentis/KZBV<br />

ZÄk i n t E r n<br />

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