MBZ Ausgabe 06/2010 - Zahnärztekammer Berlin

ZuM titElbild
Feldstuhl
Anfang 20. Jahrhundert
Titelbild aus der Ausstellung „goldgefüllt
und perlengleich“ mit frdl.
Genehmigung des Berliner Medizinhistorischen
Museums der Charité
1869 existierten an acht deutschen Universitäten zahnärztlichen Ausbildungsstätten.
Anlass war die in Kraft getretene preußische Gewerbeordnung,
nach der nur der Staat berechtigt war, Approbationen für
Ärzte und Zahnärzte zu erteilen. Die „Kurierfreiheit“ jedoch erlaubte
auch Barbieren und Zahntechnikern, als Zahnbehandler tätig zu sein.
Es gab somit zwei Ausbildungswege und damit zwei Berufsstände, die
für die Zahnbehandlung zur Verfügung standen. Erst am 31.03.1952
wurde der Dualismus beseitigt.
Zahnärzte und Patienten waren unter Vorkriegs- und Kriegsbedingungen
besonders gefordert. Der Behandlungsstuhl aus dem Anfang
des 20. Jahrhunderts könnte so in einem Feldlager gestanden haben.
Einziger Komfort für Arzt und Patient während der Behandlung
bestand in geringer Verstellbarkeit der Arm- und Rückenlehne. Die Arbeit
unter den hier sichtbaren hygienischen Bedingungen würde wohl
heute jeden Arzt abschrecken. Die Schmerzensschreie der Behandelten
konnten ungehindert durch die Zeltplane dringen.
In beiden Weltkriegen standen die medikamentösen Möglichkeiten der
Narkose und Schmerztherapie häufig nicht zur Verfügung, so dass die Hypnose
in Zahnmedizin und Medizin wieder verstärkt angewendet wurden.
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MITTEILUNGSBL TT BERLINER Z HNÄRZTE
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Titelfoto: Melissa Hostetler, mail@melissahostetler.com
Feldstuhl Anfang 20. Jahrhundert
Beilage: Ambident GmbH
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Pfaff Berlin
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