MBZ Ausgabe 06/2010 - Zahnärztekammer Berlin
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LAG<br />
„23 Nisan“: L G beim <strong>Berlin</strong>er Kinderfest mit türkischer Tradition<br />
Mundgesundheit als gelebte<br />
Integration: SympathieKontakt zu<br />
Familien mit Migrationshintergrund<br />
Am letzten April-Wochenende waren über<br />
300.000 Besucher am Brandenburger Tor in <strong>Berlin</strong>, um das internationale<br />
Kinderfest 23 Nisan zu feiern. In der Türkei ist der 23.<br />
April seit 1920 offizieller Feiertag für die Kinder, seit 1979 auch in<br />
vielen Ländern der Welt, seit 2000 auch in <strong>Berlin</strong>. Ziel der Veranstaltung<br />
ist die Förderung von ‚Brüderlichkeit, Liebe und Freundschaft’,<br />
damit die Kinder, wenn sie erwachsen sind, in Frieden miteinander<br />
leben.<br />
Die Vorbereitung der Kinder auf ein Leben in Teilhabe und Selbstverantwortung<br />
hinsichtlich ihrer Mundgesundheit: Das ist ein Ansatz,<br />
der insbesondere auch unter dem Integrations-Gesichtspunkt<br />
im Mittelpunkt des Gesundheitsförderungsprogramms der LAG<br />
<strong>Berlin</strong> steht. Rainer Grahlen, LAG-Geschäftsführer: „Das Nisanfest<br />
war daher wieder ein höchst geeigneter Schauplatz zur Verbreitung<br />
der Präventations-Philosophie der LAG.“ Das Fest ist bewusst<br />
so angelegt, dass Kinder aller Nationen und Religionen zusammen<br />
feiern – auch in <strong>Berlin</strong> nimmt die Zahl der Kinder nicht-türkischer<br />
Herkunft bei dieser großen bunten Feier von Jahr zu Jahr zu.<br />
Das LAG-Kroko und seine „Assistentin“: Zusammen ein unschlagbares<br />
Team für die Mundgesundheit<br />
Vor Ort war das LAG-Team mit Kroko, Putzbrunnen und Kariestunnel.<br />
Insbesondere die Süßigkeiten liebenden Kinder und ihre<br />
Eltern – keineswegs nur diejenigen mit Migrationshintergrund –<br />
waren spürbar beeindruckt von den Informationen und Präsentationen<br />
des Themas ‚Zucker in der Ernährung’. Dieses Informationsangebot<br />
war sogar der <strong>Berlin</strong>er Tageszeitung „Der Tagesspiegel“<br />
eine Anmerkung wert: Neben den großen Attraktionen<br />
Feuerwehr, BSR und ADAC wurde in dem Bericht auch die zahnmedizinische<br />
Prävention explizit gewürdigt.<br />
„Müssen Milchzähne denn auch geputzt<br />
werden?“<br />
Zähne putzen ist Zivilisation – auch interkulturell<br />
Für die LAG, die sich auch über Elternklassen und andere Projekte<br />
in der Mundgesundheitsförderung von Kindern mit Migrationshintergrund<br />
stark engagiert, ist das 23-Nisan-Kinderfest<br />
immer ein perfekter Anlass, mit vielen Kindern und ihren Eltern<br />
Kontakt aufzunehmen. Hier spielt das große Kroko, das von den<br />
Kindern wie ein gut bekannter Kumpel begrüß wird, eine wichtige<br />
Sympathie-Mittler-Rolle – mit seiner Kontakt-Hürden abbauenden<br />
‚Unterstützung’ fällt es vielen Eltern leichter, Fragen<br />
an die Prophylaxe-Teams der LAG zu stellen. Zu den besonders<br />
oft gestellten Fragen gehört: „Müssen denn die Milchzähne auch<br />
schon geputzt werden?“ Sichtlich groß ist das Erstaunen, wie<br />
viel Zucker in dem einen oder anderen Lebensmittel steckt. Das<br />
Thema ist wichtig – und wird den Stand-Besuchern eher motivierend<br />
denn kritisierend vermittelt: Es geht nicht darum, komplett<br />
auf Zucker zu verzichten, sondern den Umgang mit Zucker bewusster<br />
zu gestalten. Die Familien bekommen daher mit auf den<br />
Weg, dass es in Ordnung ist, wenn man Zucker isst – sofern man<br />
sich regelmäßig die Zähne putzt. Damit die Übersicht leichter<br />
fällt, hat die LAG eine Liste entwickelt, in der Lebensmittel und<br />
ihr Zuckergehalt zusammengestellt sind – damit verbinden sich<br />
ein Aha-Effekt der Besucher, mehr Übersicht über die Thematik<br />
für die Eltern und für die LAG die Gewissheit, dass die Botschaft<br />
nachhaltige Wirkung zeigt.<br />
Birgit Dohlus<br />
<strong>MBZ</strong> Heft <strong>06</strong> <strong>2010</strong><br />
ZÄk i n t E r n<br />
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