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Einkäufer zum Jahresabschluss „unter Tage“ - Bundesverband ...

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Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Über 50 Mitglieder des BME genossen am<br />

28. November den Jahresausklang des<br />

BME Rhein-Main-Region. Ziel der tradionellen<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>veranstaltung war<br />

dieses Jahr das idyllisch gelegene Oppenheim<br />

am Rhein.<br />

Bekannt ist Oppenheim als Stadt des<br />

Weines („Oppenheimer Krötenbrunnen“)<br />

und Sitz des Deutschen Weinbaumuseums.<br />

Eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit<br />

ist das Oppenheimer Kellerlabyrinth<br />

unter der Altstadt. Dieses konnte an diesem<br />

Abend von den Teilnehmern direkt<br />

in Augenschein genommen werden. In<br />

drei Gruppen leiteten erfahrene Labyrinthführer<br />

durch die unterirdischen Gänge,<br />

Treppen und Räume. Frieren musste<br />

an diesem kalten Herbstabend keiner,<br />

denn die Temperatur in den Kellerräumen<br />

beträgt ganzjährig um die 20°C.<br />

Im Altstadtkern sind insgesamt ca. 650<br />

Meter Kellergänge touristisch erschlossen<br />

und weitgehend historisch erhalten. Der<br />

genaue Umfang der unterirdischen Gänge<br />

ist trotz umfangreicher Untersuchungen<br />

noch immer nicht endgültig bekannt, beträgt<br />

aber mindestens 40 km.<br />

In einer unterirdischen Weinprobe konnte<br />

im Rahmen der Führung leckerer Oppenheimer<br />

Wein gekostet werden. Überdies<br />

erfuhr man zahlreiche wissenswerte<br />

Fakten über das Labyrinth und die Geschichte<br />

der Stadt Oppenheim. So wirkte<br />

hier unter anderen Friedrich Koch (1786–<br />

1865), Apotheker und Erfinder der industriellen<br />

Chininherstellung.<br />

Danach ging es weiter <strong>zum</strong> kulinarischen<br />

Highlight der Veranstaltung. Im Wein-<br />

Restaurant „Rathofkapelle“ konnte nach<br />

einem wärmenden Begrüßungspunsch<br />

ein vorzügliches Dreigängemenü genossen<br />

werden.<br />

Info RHEIN-MAIN-REGION<br />

SEIT 1953<br />

ISSN 1619-6236 (Deutsche Bibliothek)<br />

<strong>Einkäufer</strong> <strong>zum</strong> <strong>Jahresabschluss</strong> <strong>„unter</strong> <strong>Tage“</strong><br />

Rückblick <strong>Jahresabschluss</strong>veranstaltung des BME Rhein-Main-Region am<br />

28. November 2008 in Oppenheim am Rhein<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

im Namen des BME Rhein-Main-Region wünsche ich<br />

Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2009.<br />

In dieser Ausgabe der rmr-Info lesen Sie über ausgewählte<br />

Veranstaltungen und sonstige Ereignisse aus<br />

unserer BME Rhein-Main-Region.<br />

Sie finden aber auch die Termine und Themen unserer<br />

geplanten Veranstaltungen in 2009.<br />

Bei der Zusammenstellung haben wir Ihren Wünschen aus unserer Abfrage<br />

Rechnung getragen. Wir hoffen, mit diesen aktuellen Themen auch Ihr Interesse<br />

geweckt zu haben.<br />

In der Hoffnung, Sie auf einer unserer Veranstaltungen begrüßen zu können,<br />

verbleibe ich<br />

mit freundlichen Grüßen<br />

Lothar Kunkel


Im Rahmen des Essens resümierte der<br />

Vorsitzende des BME rmr ein gelungenes<br />

Jahr für die Region. Neben zahlreichen<br />

erfolgreichen Veranstaltungen konnte die<br />

Mitgliederzahl auf beinahe 600 gesteigert<br />

werden.<br />

Das Essen und die Führung nutzten die<br />

Teilnehmer entweder, um sich kennenzulernen<br />

oder auch für zahlreiche Gespräche<br />

untereinander. Viele der Anwesenden<br />

kannten sich bereits, teils von anderen<br />

Veranstaltungen des BME rmr, und<br />

nutzten das angenehme Ambiente <strong>zum</strong><br />

regen Austausch.<br />

Wer bei der nächsten <strong>Jahresabschluss</strong>veranstaltung<br />

dabei sein möchte, sollte sich<br />

frühzeitig anmelden. Denn auch dieses<br />

Jahr war die Veranstaltung bis auf den<br />

letzten Platz ausgebucht.<br />

Weitere Gelegenheit <strong>zum</strong> Austausch und<br />

zur Weiterbildung bietet das Veranstaltungsprogramm<br />

2009, welches gerade<br />

veröffentlicht wurde (siehe Seite 21 dieser<br />

Ausgabe).<br />

Laurenz Büschel<br />

Info<br />

2 Ausgabe 75 / Januar 2009


Info<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

3


Info<br />

4 Ausgabe 75 / Januar 2009


…hörte man viele der knapp 50 Teilnehmer<br />

nach dem Besuch der rundum gelungenen<br />

Veranstaltung der BME Rhein-<br />

Main-Region am 23.10.08 sagen, als man<br />

sich nach einem informativen Vortrag<br />

<strong>zum</strong> Thema „Projektmanagement im Einkauf“<br />

in angenehmer Runde am vom<br />

Gastgeber Accenture zur Verfügung gestellten<br />

Buffet bediente.<br />

Zuvor kamen gleich zwei erfahrene Referenten<br />

<strong>zum</strong> Einsatz. Den Anfang machte<br />

Martin Müller-Raidt, Director Procure-<br />

Info<br />

„Das hat sich gelohnt!“<br />

ment bei Accenture und BME rmr-Vorstandsmitglied.<br />

Er definierte zuerst die<br />

Begriffe „Projekt“ und „Projektmanagement“<br />

und gab anschließend einen Überblick<br />

über dessen Grundsätze und Wissensgebiete.<br />

Tipps, auf was es bei<br />

effizienten Projektorganisationen zu achten<br />

gilt und wodurch sich ein erfolgreiches<br />

Projektmanagement speziell im<br />

Einkauf auszeichnet, rundeten den allgemeinen<br />

Teil ab. Hierbei wurde empfohlen,<br />

dass Beschaffungsprojekte immer<br />

vom Einkauf geleitet werden sollten.<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Diese Grundsätze stellte anschließend<br />

der zweite Referent Arnold Pritschet, Procurement<br />

Manager bei Accenture, anhand<br />

eines Fallbeispieles aus der Praxis dar. Er<br />

zeigte auf, wie kürzlich in einem Ausschreibungsprojekt<br />

für IT-Dienstleistungen<br />

vorgegangen wurde. Dabei wurde<br />

immer wieder betont, wie wichtig die<br />

frühe Einbindung aller Beteiligten ist, um<br />

die für den Erfolg eines Projektes erforderliche<br />

Unterstützung sicherzustellen.<br />

Andreas Schmid<br />

5


Welche Strategien und Taktiken kann der<br />

<strong>Einkäufer</strong> anwenden, um in schwierigen<br />

Situationen mit Geschäftspartnern erfolgreich<br />

zu verhandeln? Um diese Fragestellung<br />

ging es in der Veranstaltung der<br />

Rhein-Main-Region im Hause von Gastgeber<br />

Uni Elektro in Eschborn. Am 20.11.2008<br />

begrüßte rmr-Vorstand Markus Falk zunächst<br />

die zahlreichen Teilnehmer, bevor<br />

die Herren Skwarr und Gudat von Uni<br />

Elektro kurz das Handelsspektrum ihres<br />

Hauses mit ausgeklügelten IT-Lösungen<br />

für die Kunden aufzeigten.<br />

Danach starteten die beiden Referenten<br />

das Feuerwerk an Informationen und<br />

Hinweisen gleich mit der Nennung von<br />

drei überragenden Fähigkeiten, die jeder<br />

gute Verhandler sich zu Eigen machen<br />

sollte:<br />

• Lerne, dich nicht mehr so ernst zu nehmen,<br />

lache über dich. Denn wenn du<br />

keine Angst mehr davor hast, dich lächerlich<br />

zu machen, kannst du an allem<br />

Spaß haben.<br />

• Lerne, Ruhe zu bewahren und ärgere<br />

dich nicht.<br />

• Werde fähig, aus der Quelle der Improvisation<br />

zu schöpfen.<br />

Die Referenten skizzierten an sehr<br />

praxis orientierten Beispielen wichtige<br />

Verhandlungsaspekte wie Wahrnehmung<br />

von Situationen, persönliche Einstellung,<br />

Stressmanagement sowie Umgang<br />

mit Emotionen und Ängsten. Dabei<br />

zeigt sich die Bedeutung von psychologischen<br />

Kriterien für den Verhandlungserfolg<br />

gerade in sogenannten „Extremsituationen“.<br />

Anhand einer Übung waren die Teilnehmer<br />

aus den unterschiedlichen Branchen<br />

und Unternehmen verblüfft, wie leicht<br />

man sich Namen merken kann - etwa die<br />

letzten zehn Präsidenten der USA, durch<br />

einfache Assoziation mit Körperteilen.<br />

Im Anschluss an den Vortrag nutzten<br />

viele Teilnehmer intensiv den Meinungsaustausch<br />

bei einem Imbiss und Getränken.<br />

Info<br />

Verhalten und Verhandlungsführung<br />

in schwierigen Situationen<br />

Wer bei einer der nächsten rmr-Veranstaltungen<br />

sicher teilnehmen möchte, sollte<br />

sich frühzeitig anmelden. Denn auch diese<br />

Veranstaltung war bis auf den letzten<br />

Platz ausgebucht.<br />

6 Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Neuer Beirat<br />

Die Rhein-Main-Region bedankt sich bei<br />

Markus Falk und Armin Heimann für die<br />

reibungslose Organisation der Veranstaltung,<br />

und bei Uni Elektro für die tolle Unterstützung.<br />

Peter Leitsch<br />

Nach der Wahl des neuen Vorstands bei der rmr Veranstaltung in der Commerzbank-Arena<br />

wurde aus früheren Vorstandsmitgliedern ein Beirat berufen, der<br />

sich, auf seine Erfahrungen stützend, ab sofort dem Vorstand hilfreich zur<br />

Seite stehen wird.<br />

Der Beirat wird u.a. in der Pressearbeit (BME rmr-Info) mitarbeiten, den Vorstand<br />

bei der Organisation von Veranstaltungen unterstützen und auch seine<br />

Verbindungen für politische und wirtschaftspolitische Veranstaltungen einbringen.<br />

Aktuell ist ein Projekt aus dem Bereich „Energie und Kernkraft“ in Vorbereitung.<br />

Als Beiratsmitglieder gewonnen werden konnten die langjährigen, ehemaligen<br />

Vorstandsmitglieder Ulrich Fricke, Herbert Kemp und Rudolf Warwitz (im Bild<br />

von rechts nach links).


Info<br />

Erfolgreiche Veranstaltung des BME-rmr am 18.09.2008<br />

in der Frankfurter Sparkasse<br />

Green Procurement - Mit ökologischen<br />

Maßnahmen ökonomisch erfolgreich.<br />

Die spürbaren klimatischen Veränderungen<br />

und die wachsende Sensibilisierung<br />

der Verbraucher stellen die Unternehmen<br />

vor immer größere Herausforderungen.<br />

Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln<br />

sich daher <strong>zum</strong> zentralen Thema<br />

des 21. Jahrhunderts.<br />

Diese Situation bringt das Beschaffungswesen<br />

in eine Schlüsselposition, um die<br />

sich aus ökologischen Erfordernissen und<br />

ökonomischen Notwendigkeiten ergebenden<br />

Zielkonflikte zu lösen. Ökologische<br />

und nachhaltige Beschaffung bei<br />

gleichzeitiger ökonomischer Zielverfolgung<br />

fordern somit auch professionelle<br />

<strong>Einkäufer</strong>.<br />

Der BME Rhein-Main-Region, das größte<br />

regionale Netzwerk für die Unternehmensfunktionen<br />

Einkauf und Logistik,<br />

hat sich daher diesem Schwerpunktthema<br />

angenommen und in einer kostenfreien<br />

Veranstaltung im repräsentativen<br />

Vortragssaal der Frankfurter Sparkasse<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Grundinformationen, Praxisbeispiele und<br />

Lösungsansätze aufgezeigt.<br />

Einen ganzen Nachmittag lang informierten<br />

Experten über die Notwendigkeit<br />

ökologischen Verhaltens und darüber,<br />

dass Ökologie nicht unbedingt nur kostet,<br />

sondern teilweise auch erhebliche Erträge<br />

erwirtschaften kann. Organisator und<br />

Moderator war Regionsvorstand Hans-<br />

Jürgen Eicke, der gemeinsam mit dem<br />

Umweltreferenten der Frankfurter Sparkasse<br />

gerade erst eine Auszeichnung für<br />

ökologische Büroausstattung vom<br />

Bundesumweltminister entgegennehmen<br />

konnte.<br />

Einleitend berichtete Direktor Ernst<br />

Schäck über die Frankfurter Sparkasse<br />

und ihre Vorreiterrolle im ökologischen<br />

Themenumfeld im Bereich der Finanzdienstleister.<br />

Den Auftakt der Referate übernahm Ministerialdirigent<br />

Bernhard Heinz vom Hessischen<br />

Umweltministerium. Er übermittelte<br />

die Grüße des Hessischen<br />

Umweltministers, berichtete über die<br />

Möglichkeiten und Schwierigkeiten der<br />

ökologischen Beschaffung der öffentlichen<br />

Hand und informierte über die<br />

fraktionsübergreifende Nachhaltigkeitsstrategie<br />

des Landes Hessen.<br />

7


Maja Grätz, Managerin in der Global<br />

Sourcing Line SCM in der Unternehmensberatung<br />

Accenture GmbH, referierte <strong>zum</strong><br />

Thema Sustainable Sourcing und zeigte<br />

auf, warum Green Sourcing um den Begriff<br />

der Nachhaltigkeit zu erweitern ist.<br />

Mit ihren Folien über die Wertehebel gab<br />

sie zudem interessante Informationen<br />

über die Möglichkeiten des Einkaufs Effizienzgewinne<br />

zu realisieren.<br />

Als Vertreter der Praxis zeigte Norbert<br />

Wayand wie die Frankfurter Sparkasse<br />

mit ökologischen Maßnahmen ökonomische<br />

Erfolge erzielen konnte.<br />

Im letzten Vortrag zeigte Dr. Jürgen<br />

Hirsch, Geschäftsführer SIC Consulting<br />

GmbH auf, welche Zusammenhänge bei<br />

diesem Thema zu beachten sind und wie<br />

sich aus dieser Erkenntnis weitere Vorteile<br />

ableiten lassen.<br />

Abschließend hatten die Teilnehmer ausreichend<br />

Gelegenheit, sich beim leckeren<br />

Fingerfood-Buffet kennenzulernen und<br />

sich auszutauschen.<br />

Laurenz Büschel<br />

Info<br />

8 Ausgabe 75 / Januar 2009


Schon seit Anfang August zeigt sich die<br />

regionale Webseite des BME Rhein-Main-<br />

Region in neuem Gewand. Neben der Einführung<br />

eines frischen Layouts wurden<br />

auch zahlreiche neue Funktionen eingeführt.<br />

Zu den für alle sichtbaren Neuerungen<br />

zählt die Kartensuche. Mit der<br />

Kartensuche erhalten Sie ab sofort für<br />

jede Veranstaltung eine geographische<br />

Übersicht. So können Sie Veranstaltungen<br />

nun auch nach regionalen Kriterien auswählen.<br />

Neu ist auch die Möglichkeit, Nachrichten<br />

und Veranstaltungen des BME rmr als<br />

Newsfeed (RSS) zu abonnieren. Abonnenten<br />

des RSS-Feeds bleiben immer aktuell<br />

informiert über neue Einträge zu<br />

den jeweiligen Themen.<br />

Weitere Änderungen wurden im Administrationsbereich<br />

vorgenommen. Hier<br />

stand im Mittelpunkt, den Mitgliederservice<br />

weiter zu verbessern.<br />

Beliebte Funktionen, wie die Online-Anmeldung<br />

zu Veranstaltungen, stehen<br />

auch weiterhin zur Verfügung.<br />

Bitte überzeugen Sie sich unter www.<br />

bme-rmr.de.<br />

Das Seminar wurde von den über 40<br />

Teilnehmern als durchweg positiv beurteilt.<br />

Da als Workshop konzipiert,<br />

hatten alle Teilnehmer Gelegenheit,<br />

die Seminarinhalte anhand von praktischen<br />

Beispielen zu verfolgen.<br />

Des weiteren konnten Kenntnisse im<br />

Vertragsrecht aufgefrischt und vertieft<br />

werden. Die Referentin RA Angelika<br />

Schauffelen berichtete über neueste<br />

Rechtsprechungen im Vertragsrecht,<br />

Info<br />

Webseite des BME rmr erneuert;<br />

noch einfacher und noch transparenter<br />

Peter Leitsch<br />

Rechtsworkshop – 07.08.2008<br />

insbesondere im Falle von mangelhaften<br />

Leistungen und Lieferverzügen sowie aktuelle<br />

Rechtsprechungen zur Wirksamkeit<br />

von Einkaufsbedingungen.<br />

O-Ton einer Besucherin: „Ich halte den<br />

regelmäßigen Besuch von Rechtsseminaren<br />

für sehr wichtig, um rechtliche Situationen<br />

besser einzuschätzen, Vertragsinhalte<br />

sicherer zu formulieren und<br />

ständig über die neueste Rechtsprechung<br />

informiert zu sein.“<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Das begleitende Skript ermöglicht den<br />

Teilnehmern die Möglichkeit, Seminarinhalte<br />

in der praktischen Arbeit weiterzuverwenden.<br />

Der nächste Praxisworkshop ist bereits<br />

in Planung. Geplantes Thema:<br />

Modul 1 „Der Investitionsgütereinkauf<br />

in Verbindung mit Instandhaltungs-<br />

und Wartungsvertrag“, Modul<br />

2 „BGB- und VOB-Bauvertrag“.<br />

9


Info<br />

Hart verhandelt und gespart im Einkauf –<br />

und was sieht der Controller (CFO)?<br />

Die Veranstaltung des BME rmr und des<br />

Internationalen Controllervereins ICV<br />

am 05.06.08 war eine gelungene Fortsetzung<br />

der Veranstaltung vom 06.04.06<br />

und eine gute Anknüpfung an die Jahresauftaktveranstaltung<br />

des BME rmr<br />

mit Antworten auf die Aussage „Das fordert<br />

der Finanzchef heute vom Einkauf“.<br />

Der etwas provokante Titel war erneut<br />

als Anregung zur konstruktiven Auseinandersetzung<br />

mit Controllern gedacht.<br />

Aber auch zur selbstkritischen Betrachtung<br />

der eigenen Position aus dem Einkauf<br />

heraus.<br />

Nach den schlüssigen Erklärungen der<br />

Referenten lag es nahe, das Thema zu<br />

vertiefen. Um die Zusammenarbeit zwischen<br />

Einkauf und Controlling zu verbessern<br />

und das gegenseitige Verständnis zu<br />

verstärken, ist es wichtig, Methoden und<br />

Möglichkeiten eines Einkaufscontrollings<br />

ausführlicher aufzuzeigen.<br />

Gastgeber waren Mariette Neumann,<br />

Leiterin der kaufmännischen Verwaltung,<br />

und Dirk Stöver, Geschäftsfürer<br />

der Frankfurter Entsorgungs- und Service<br />

GmbH (FES), am Standort des Müllheizkraftwerkes<br />

in Frankfurt-Heddernheim.<br />

Im neuen Sitzungszimmer fand<br />

die persönliche Begrüßung der Teilnehmer<br />

und die Vorstellung der FES durch<br />

Dirk Stöver statt.<br />

BME-seitig lag die Organisation der Veranstaltung<br />

in den Händen von Evelyn<br />

López und Immanuel Eissler, Eissler-<br />

Controlling, seitens des ICV beim AK<br />

Rhein-Main, der die Halbtagesveranstaltung<br />

moderierte.<br />

Patrick Stöhr, Leiter der BU Bereichsentwicklung,<br />

berichtete von der erfolgreichen<br />

Entwicklung der WestLB <strong>Einkäufer</strong><br />

von Einkaufsmanagern zu Kosten ma nagern.<br />

Grundlage war eine daten- und faktenorientierte<br />

Herangehensweise. Bei der<br />

Ermittlung der Daten lag die Problema-<br />

tik in der Heterogenität, der Vielfalt und<br />

der Qualität der vorhandenen Daten und<br />

ihrer zunächst fehlenden Aussagekraft.<br />

Die Steuerung der Potentialerkennung<br />

war nur durch Systematisierung von Planung<br />

und Monitoring der Ergebnisse unter<br />

der Voraussetzung eines dreistufigen<br />

Prozesses möglich. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor<br />

ist dabei die organisatorische<br />

Anbindung und das „Backing“ durch<br />

den Vorstand. Mit einem laufenden Reporting<br />

an die oberste Managementebene<br />

soll sicherstellt werden, dass Einkaufs-erfolge<br />

auch dauerhaft wirken.<br />

Andreas Kraft, Leiter Einkaufsplanung<br />

und Kennzahlen, Konzerneinkauf, RWE<br />

Systems AG, machte deutlich, dass mit<br />

einer systematischen und mit dem Controlling<br />

abgestimmten Methode die Messung<br />

von Einkaufserfolgen mit den richtigen<br />

Kennzahlen die Steuerung des RWE<br />

Konzerneinkaufs erfolgreich möglich ist.<br />

Richtig definierte Kennzahlen sind die<br />

Basis einer effizienten und erfolgreichen<br />

Steuerung der Beschaffungsorganisation.<br />

Für jedes Kennzahlensystem eines<br />

jeweiligen Unternehmens in beliebiger<br />

Größe oder Branche sollte gelten:<br />

• wenige aussagekräftige Kennzahlen<br />

• klare Verantwortlichkeiten<br />

• hierarchisch strukturiert<br />

• grafische Darstellung<br />

• Zeitreihen<br />

• Zielbezug<br />

Die richtige Messung und das Monitoring<br />

von Einsparungen sind bei der RWE<br />

wesentlich für den Erfolg des Einkaufs<br />

und begründen auch Investitionen in<br />

professionelle <strong>Einkäufer</strong>, die sich durch<br />

signifikanten Wertbeitrag auszahlen.<br />

Thomas Vogel, Geschäftsführer der Ca-<br />

Direct GmbH & Co. KG, berichtete von<br />

der Beratung eines Unternehmens aus<br />

der Automotive Branche mit dem Projektziel<br />

der Erarbeitung und Einführung<br />

eines ganzheitlichen Logistik-Controlling-Konzepts.<br />

10 Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Als Leitbild für das Projekt wurde das<br />

Modell eines Cockpits erstellt und das<br />

Projekt auch so benannt. Die Struktur<br />

des Cockpits bildete ein Kennzahlensystem<br />

mit Kennzahlen und Messgrößen<br />

aus drei Unternehmensbereichen und<br />

einem speziellen webbasierten Datenbanktool.<br />

Aus den gewonnenen und in<br />

einem eClass-Teilprojekt neu überarbeitenden<br />

Daten konnten im ersten Schritt<br />

40% der Artikelstammdaten einer<br />

Warengruppe zugeordnet werden und<br />

somit für die Bedarfsbündelung eingesetzt<br />

werden.<br />

Mariette Neumann, FES, führte in sehr<br />

anschaulicher Weise unter Einbeziehung<br />

der Teilnehmer vor, wie wichtig das Verständnis<br />

unterschiedlicher Perspektiven<br />

bei der Betrachtung der gleichen Sache<br />

ist. Dies kam im Auditorium sehr gut<br />

an:<br />

Eine Kollegin aus dem Einkauf der Frankfurter<br />

Sparkasse freute sich: „Die Veranstaltung<br />

hat mir sehr gut gefallen, vor<br />

allem der Vortrag von Frau Neumann<br />

zur Mediation. Prinzipiell war die ganze<br />

Veranstaltung interessant und auch fachlich<br />

konnte ich durchaus Anregungen<br />

mitnehmen.“<br />

Bei herausragender Bewirtung durch unsere<br />

Gastgeber fand sich Gelegenheit<br />

<strong>zum</strong> Networking und fachlichen Austausch,<br />

die auch rege genutzt wurde.<br />

„Einkaufscontrolling in der Praxis“ wird<br />

auch einen Block im Themenzentrum<br />

des 34. Congress der Controller Anfang<br />

Mai 2009 in München bilden. Hier sind<br />

geneigte <strong>Einkäufer</strong> oder Controller des<br />

Einkaufs eingeladen, sich ein Bild des<br />

modernen Controllings zu machen.<br />

Wir bedanken uns bei unserem Firmenmitglied,<br />

der FES, Frankfurter Entsorgungs-<br />

und Service GmbH, für das großzügige<br />

Sponsoring von Räumlichkeiten,<br />

Catering und Referat.<br />

Evelyn López<br />

Immanuel Eissler


Mehr als 30 Interessierte machten sich<br />

am 07.08.2008 auf den Weg nach Mörfelden-Walldorf,<br />

wo der BME rmr zu einer<br />

Betriebsbesichtigung der besonderen<br />

Art eingeladen hatte:<br />

Das Druckzentrum Mörfelden –<br />

Frankfurter Societät<br />

Bevor es losging, konnten sich die Teilnehmer<br />

mit einem Imbiss stärken, was<br />

für einen regen Erfahrungsaustausch genutzt<br />

wurde.<br />

Vor Ort konnte man sich einen umfassenden<br />

Eindruck von den verschiedenen<br />

Info<br />

„Hier wird ordentlich Druck gemacht!“<br />

Arbeitsstationen des 1993 eingeweihten<br />

und etwa 180 Millionen EUR teuren<br />

Druckzentrums verschaffen, das nach<br />

seinen Erweiterungen in den Jahren 1998<br />

und 2001 und der damit verbundenen Investition<br />

von weiteren 110 Millionen EUR<br />

zu den größten und modernsten in Europa<br />

zählt. Dabei geht der Ursprung der<br />

heute 500 Mitarbeiter zählenden Unternehmens<br />

sogar bis auf das Jahr 1856 zurück.<br />

Heute werden täglich ca. 600.000 Zeitungen,<br />

darunter namhafte Blätter wie<br />

die Neue Presse, F.A.Z. und „Die Zeit“<br />

sowie etwa 160.000 Anzeigen pro Jahr<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

11


Info<br />

12 Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Lothar Kunkel,<br />

gedruckt. Hierfür steht eine Druckmaschine<br />

von der Größe zweier Boeings zur<br />

Verfügung, die alle Teilnehmer mit einer<br />

enormen Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

von 2.500 Zeitungen pro Minute beeindruckte.<br />

Diese Druckmaschine verschlingt<br />

jährlich 90 Tonnen Farbe und 75.000 Tonnen<br />

Papier.<br />

Den Abschluss dieser einmaligen Betriebsbesichtigung<br />

bildete ein Multimedia-Vortrag<br />

und alle Teilnehmer waren<br />

sich nach dem Besuch einig, dass man<br />

die tägliche Zeitung von nun an mit anderen<br />

Augen lesen wird.<br />

Andreas Schmid<br />

Vorstandsvorsitzender BME rmr und Vice President Supply Chain Management bei<br />

der Lurgi GmbH, Frankfurt, wurde am 19.06.2008 im Rahmen der letzten Sitzung<br />

mit großer Mehrheit <strong>zum</strong> neuen Vorsitzenden der Delegiertenversammlung des<br />

BME gewählt.<br />

Die Delegiertenversammlung übernimmt die Aufgaben der ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

des Verbandes als oberstes Organ des BME. Unter anderem beschließt<br />

sie über die Genehmigung der Geschäfts- und Finanzberichte, die Entlastung des<br />

Bundesvorstandes sowie die Wahl des Bundesvorstandes.


Info<br />

YPs Rhein-Main zu Gast bei American Express<br />

Gut 50 Nachwuchseinkäufer trafen sich<br />

am 17. September bei American Express<br />

um Werner Schwanfelders Vortrag über<br />

Moral im Einkauf mitzuverfolgen. Neben<br />

den hilfreichen Anregungen des Referenten,<br />

wie man durch konsequente<br />

Berücksichtigung von Werten unternehmerisch<br />

erfolgreich sein kann oder wie<br />

man „moralisch einkauft“, stand auf dieser<br />

Veranstaltung das Networking der<br />

Young Professionals untereinander als<br />

auch mit erfahrenen Experten im Vordergrund.<br />

Nach dem Vortrag hatten die<br />

Young Professionals Gelegenheit, sich<br />

im Rahmen eines lockeren Get-Togethers<br />

kennenzulernen und neue Kontakte zu<br />

knüpfen.<br />

Der BME und die Rhein-Main-Region<br />

freuen sich, dass sich das junge Netzwerk<br />

in der mitgliedsstärksten Region<br />

des BME etabliert hat. Nach dieser erfolgreichen<br />

Veranstaltung fand am<br />

25.11.2008 eine weitere Veranstaltung<br />

für Young Professionals der Rhein-Main-<br />

Region mit einem Vortrag <strong>zum</strong> Thema<br />

„Karriere im Einkauf – <strong>Einkäufer</strong>profile<br />

in der Zukunft“ statt. Gastgeber war<br />

diesmal der Hessische Rundfunk. Den<br />

Bericht dazu lesen Sie auf der nachfolgenden<br />

Seite.<br />

Antje Lamm<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

13


Info<br />

Was man sonst nur hört, konnte man dieses Mal sehen!<br />

Young Professionals zu Gast beim Hessischen Rundfunk<br />

Am 25.11.08 hatte der BME Rhein-Main-<br />

Region sein junges, mittlerweile etabliertes<br />

Netzwerk der „Young Professionals“ zu<br />

einer Veranstaltung der besonderen Art<br />

eingeladen. So konnten rund 40 Teilnehmer<br />

unter anderem erfahren, mit welchen<br />

teilweise exotischen Herausforderungen<br />

sich ein <strong>Einkäufer</strong> im Medienumfeld zu<br />

beschäftigen hat. So <strong>zum</strong> Beispiel, wenn<br />

TV-Produktionen nach tonnenweisem<br />

Kunstschnee verlangen.<br />

Zum eigentlichen Hauptthema des Abends<br />

„Karriere im Einkauf“ referierte im Anschluss<br />

an eine Multimedia-Vorstellung<br />

des Senders der Bereichsleiter Lehrgänge<br />

der BME Akademie.<br />

Der 4. Workshop „Postdienstleistungen“<br />

fand am 24. Juni in einem historischen<br />

Saal der InfraServ Höchst im Industriepark<br />

Höchst statt. Die rund 20 teilnehmenden<br />

Firmenmitglieder konnten sich<br />

einen kurzen Eindruck vom führenden<br />

Standortbetreiber und Industriedienstleister<br />

für Chemie und Pharma verschaffen.<br />

Im sehr gediegenen Ambiente des Kaminzimmers<br />

der Firmengründer berichtete<br />

zunächst Herr Volkhard Ruppel, Vertriebsdirektor<br />

von der Deutschen Post AG<br />

Brief über aktuelle und neue Produkte<br />

der DPAG Brief. Hierbei sind die Entwicklungen<br />

zur möglichst frühen Digitalisierung<br />

von Eingangspost sicherlich ein interessanter<br />

Aspekt. Aber auch neue<br />

Formen der Werbung wie Transpromo,<br />

die Kombination von Print- und Onlinewerbung<br />

sowie Kuverts mit kundenindividuellen<br />

Briefmarken wurden den Zuhörern<br />

kurz vorgestellt. Im Anschluss stellte<br />

Herr Thomas Becker , Vertriebsgeschäfts-<br />

Alexander Sehr legte in seinem hochaktuellen<br />

Vortrag besonderen Wert auf die<br />

Feststellung, dass sich die Anforderungen<br />

an den Einkauf gerade in Zeiten des ökonomischen<br />

Wandels schnell und stark ändern.<br />

Sah man den <strong>Einkäufer</strong> früher fast<br />

ausschließlich in einer rein administrativen<br />

Rolle als operativen „Besteller“, so<br />

sollte er heute viel mehr seine Leistungen<br />

zur Schöpfung von Kosten-, aber auch<br />

Qualitäts- und Innovationspotentialen<br />

einbringen. Um diesen Anforderungen gerecht<br />

zu werden, bedarf es zwangsläufig<br />

einer intensiven und andauernden Qualifizierung,<br />

wozu sowohl die BME Akademie,<br />

aber auch die zahlreichen Weiterbil-<br />

führer bei der Williams Lea Deutschland<br />

GmbH sein Unternehmen vor, einen globalen<br />

Business-Process-Outsourcing Player,<br />

welches mehrheitlich von der DPAG<br />

im Jahr 2006 erworben wurde. In Deutschland<br />

sind unter anderem alle nationalen<br />

Poststellenaktivitäten (ehemals Inhaus-<br />

Post), die Druckzentren und die Beleglesezentren<br />

der DPAG unter diesem Dach<br />

vereinigt worden. Neben den umfassenden<br />

Outsourcingkonzepten, welche<br />

am weltenweiten Outsourcingkunden<br />

Readers Digest geschildert wurden, ist die<br />

Williams Lea als Tochter der DPAG erst<br />

seit 6 Monaten am deutschen Briefkonsolidierungsmarkt<br />

aktiv. Nach Angaben<br />

von Herrn Becker hat Williams Lea mittlerweile<br />

einen Marktanteil von 20 %.<br />

Zur Preisgestaltung seitens Williams Lea<br />

sollen Informationen nachgereicht werden.<br />

Gestärkt durch einen reichhaltigen Imbiss<br />

begann nach einer kurzen Pause der<br />

eigentliche Arbeitsteil. Es wurde gemein-<br />

14 Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

dungsveranstaltungen der Region einen<br />

wesentlichen Beitrag leisten.<br />

Ergänzend unterstrich Herr Sehr die Vorteile<br />

von <strong>Einkäufer</strong>netzwerken <strong>zum</strong> Erfahrungsaustausch.<br />

Genau diese wurde<br />

dann auch gerne von allen wahrgenommen.<br />

Bei einem vom Hessischen Rundfunk<br />

zur Verfügung gestellten Imbiss ließen<br />

die Teilnehmer zusammen mit den<br />

Referenten und auch einigen Vorstandsmitglieder<br />

der Region einen gelungenen<br />

Abend bei angenehmen und informativen<br />

Gesprächen ausklingen.<br />

4. Workshop "Postdienstleistungen", 24. Juni 2008<br />

sam ein Benchmarksytem für alle Posttätigkeiten<br />

in Unternehmen entwickelt.<br />

Dieser Benchmark orientiert sich entlang<br />

der Prozesskette im Unternehmen:<br />

Posteingang, Postverteilung, Postausgang,<br />

Personalaufwände, Kosten für Porto<br />

und Kosten für Kurierdienste. Nach der<br />

endgültigen Feingestaltung sollen im<br />

nächsten Workshop schon die ersten Ergebnisse<br />

präsentiert werden. Ergebnisse<br />

aus dem anonymen Benchmark werden<br />

nur Teilnehmer erhalten, die auch selbst<br />

Daten geliefert haben. Die Daten werden<br />

anonym und neutral in der BME-rmr-Geschäftsstelle<br />

verwaltet und ausgewertet.<br />

Organisation und Moderation:<br />

Andreas Schmid<br />

Ekkehard Hahn, Mail Professionals<br />

GmbH, BME-Mitglied<br />

Evelyn López, Lurgi GmbH, BME-rmr-<br />

Vorstandsmitglied<br />

Evelyn López


Zu mehr Toleranz und Neutralität gegenüber<br />

China mahnte Bundeskanzler a.D.<br />

Helmut Schmidt in seiner Abschlussrede<br />

des zu Ende gegangenen BME-Symposiums<br />

Einkauf und Logistik in Berlin. Es<br />

gäbe keinen Grund zur Herablassung<br />

oder auch zur Belehrung. China sei<br />

gleichberechtigter Partner neben den<br />

Weltmächten USA und Russland. Die<br />

westliche Welt habe sich dem technologisch-wirtschaftlichen<br />

Wettbewerb zu<br />

stellen und sich auf seine Kompetenzen<br />

der qualitativen Entwicklung und Forschung<br />

zu konzentrieren. „Angst vor China<br />

ist der falsche Weg“, so Schmidt.<br />

Die Chinesen befänden sich in einem<br />

„überaus erfolgreichen ökonomischen<br />

Experiment, das unglaublich klug ausgeweitet“<br />

werde. Als Beispiel nannte er<br />

schrittweise ausgebaute Sonderzonen<br />

wie Shenzen.<br />

Info<br />

Helmut Schmidt auf BME-Symposium:<br />

„Angst vor China falscher Weg!“<br />

Das Land habe heute drei große wirtschaftliche<br />

Probleme zu bewältigen: die<br />

Überbevölkerung mit der Vermassung der<br />

Städte, die nicht vorhandene Altersversorgung<br />

und Krankenversicherung sowie<br />

die Umweltproblematik auf Grund breiter<br />

Industrialisierung. Die Entwicklung <strong>zum</strong><br />

Rechtsstaat werde noch einige Jahrzehnte<br />

in Anspruch nehmen. Ein Problem für die<br />

Chinesen selbst ist laut Schmidt auch das<br />

Vakuum, das seit der Mao-Ära nicht gefüllt<br />

worden sei. „Der Konfuzianismus<br />

könnte an diese Stelle treten“, glaubt der<br />

Altbundeskanzler.<br />

Politisches Problem sei die Taiwanfrage.<br />

„Man darf dennoch heute Gelassenheit<br />

der Regierungsverantwortlichen Chinas<br />

in der Außenpolitik erwarten, sowohl gegenüber<br />

den USA als auch Ländern wie<br />

Indien und Russland“, so die Einschätzung<br />

Helmut Schmidts.<br />

Landesbank Baden-Württemberg<br />

gewinnt „BME Innovationspreis 2008“<br />

Der <strong>Bundesverband</strong> Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME) hat der<br />

Landesbank Baden-Württemberg (LB-<br />

BW) den „BME Innovationspreis 2008“<br />

zuerkannt. Die Verleihung findet im Rahmen<br />

des „43. BME Symposium Einkauf<br />

und Logistik“ statt. Im Berliner Hotel<br />

Intercontinental kommen vom 10.–<br />

12.11.2008 über 2.000 Teilnehmer auf<br />

Europas größtem <strong>Einkäufer</strong>gipfel zusammen,<br />

um Strategien für Beschaffung und<br />

Logistik zu diskutieren.<br />

Der BME würdigt mit dem LBBW-Konzept<br />

„Automatisierte Beschaffung von IT-<br />

Dienstleistungen“ eine innovative Plattform<br />

zur verbesserten strategischen Bewirtschaftung<br />

des Einkaufvolumens mit<br />

der Möglichkeit der Lieferantenkonsolidierung.<br />

Ein neuer schlanker Prozessstandard<br />

auch für komplexe Dienstleistungen<br />

schafft Ressourcen-Freiräume für<br />

strategische Aufgabenstellungen. IT-Bedarf<br />

wie Drucker, Bildschirme oder Kartenlesegeräte<br />

können schon seit langem<br />

von den LBBW-Mitarbeitern online bestellt<br />

werden. Seit ein paar Wochen ist es<br />

nun auch möglich, über dasselbe System<br />

externe Berater, vor allem IT-Spezialisten,<br />

wie Programmierer und Projektleiter, zu<br />

suchen und direkt zu beauftragen. Ein<br />

Software-Modul verbindet die Profildatenbank<br />

mit der beste-henden Beschaffungsplattform<br />

der LBBW. Die Durchlaufzeiten<br />

wurden schrittweise reduziert und<br />

die gesamten Prozesskosten innerhalb<br />

eines Jahres – im Vergleich zu den klassischen<br />

manuellen Prozessen – auf ein<br />

Niveau von 60 Prozent gesenkt. Den Einspareffekt<br />

taxiert die LBBW auf rund<br />

2 Millionen Euro.<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Sabine Ursel<br />

Herbert Kemp<br />

Das 43. BME-Symposium des <strong>Bundesverband</strong>es<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und<br />

Logistik (BME, Frankfurt) verzeichnete<br />

an zweieinhalb Tagen wieder 2.000 Teilnehmer.<br />

Highlights des größten europäischen<br />

Beschaffungskongresses waren<br />

neben den Auftritten Helmut Schmidts<br />

und Renate Künasts (Fraktionsvorsitzende<br />

Bundestagsfraktion Bündnis 90/Grüne)<br />

die Verleihung des BME-Innovationspreises<br />

an die Landesbank Baden<br />

Württemberg sowie die Vorstellung des<br />

Code of Conduct, einer Compliance-<br />

Richtlinie für Unternehmen“ gegen Korruption,<br />

Kinderarbeit und Kartelle.<br />

Sabine Ursel<br />

Herbert Kemp<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktionsteam:<br />

Laurenz Büschel<br />

[laurenz.bueschel@bme-rmr.de]<br />

Herbert Kemp<br />

Peter Leitsch [peter.leitsch@bme-rmr.de]<br />

Andreas Schmid<br />

[andreas.schmid@bme-rmr.de]<br />

Layout/Gestaltung:<br />

TypoMania GmbH, Frankfurt am Main<br />

Kontaktadresse:<br />

Sabine Burger<br />

[sabine.burger@bme-rmr.de]<br />

c/o ops GmbH & Co. KG<br />

Bruno-Dressler-Straße 9b<br />

63477 Maintal<br />

Telefon 06109 502259<br />

Telefax 06109 6982-20<br />

Die aktuelle und alle bisher veröffentlichten<br />

Infos finden Sie auf unserer Internetseite<br />

unter http://www.bme-rmr.de<br />

15


Info<br />

<strong>Einkäufer</strong> als Krisenmanager gefragt<br />

2000 Teilnehmer auf BME-Symposium Einkauf und Logistik<br />

„Viele Unternehmen müssen ihren Wirtschaftsplan<br />

für das Jahr 2009 komplett<br />

neu aufsetzen – quasi über Nacht haben<br />

wir es in vielen Bereichen wieder mit <strong>Einkäufer</strong>märkten<br />

zu tun“, sagte Dr. Jürgen<br />

Marquard, Vorstandsvorsitzender des<br />

<strong>Bundesverband</strong>es Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik in seiner Eröffnungsrede<br />

vor 2.000 Teilnehmern des „43.<br />

BME Symposium Einkauf und Logistik“<br />

in Berlin. Die Controller in den Unternehmen<br />

hätten ihre Erwartungen an den Einkauf<br />

angepasst. 2009 werde das ein Jahr<br />

des Kostenmanagements – und damit des<br />

strategischen Einkaufs.<br />

Der <strong>Bundesverband</strong> Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurt,<br />

hat auf dem 43. BME-Symposium<br />

Einkauf und Logistik in Berlin einen neuen<br />

branchenübergreifenden Verhaltenskodex<br />

vorgestellt. Der Code of Conduct<br />

enthält fundamentale Regeln zur Bekämpfung<br />

von Korruption, zu kartellrechtswidrigen<br />

Absprachen, Kinder- und<br />

Zwangsarbeit sowie zur Einhaltung<br />

ethischer Grundsätze gegenüber Lieferanten<br />

(Compliance). Der Kodex umfasst<br />

zudem Grundsätze zur Einhaltung von<br />

Menschenrech-ten, zu Umwelt- und Gesundheitsschutz<br />

und fairen Arbeitsbedingungen.<br />

Durch ihren freiwilligen Beitritt erkennen<br />

Unternehmen die Richtlinie an. Die Unterzeichner<br />

werden in einer für die jeweiligen<br />

Geschäftspartner ab 2009 einsehbaren<br />

Liste auf einer speziellen Web-Seite<br />

des BME geführt.<br />

130 Referenten diskutiert aktuelle Beschaffungsstrategien.<br />

Key Note-Sprecher<br />

waren Bundeskanzler a.D. Helmut<br />

Schmidt und Renate Künast, Vorsitzende<br />

der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die<br />

Grünen.<br />

Dass sich deutsche Unternehmen im internationalen<br />

Vergleich nicht verstecken<br />

müssen, betonte Manfred Wittenstein,<br />

Präsident des Verbands Deutscher Maschinen-<br />

und Anlagenbau e.V. „Der Maschinen-<br />

und Anlagenbau ist die treibende<br />

Kraft der deutschen Industrie und für<br />

den internationalen Wettbewerb sehr gut<br />

„Der BME als branchenübergreifender<br />

Verband hat die Aufgabe, die Unternehmen<br />

für ethische Anforderungen zu sensibilisieren“,<br />

so BME-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Holger Hildebrandt. Insbesondere<br />

für den oftmals ohne eigene Compliance-<br />

Struktur agierenden Mittelstand biete der<br />

Kodex wichtige Hilfestellung.<br />

Hildebrandt: „Die Glaubwürdigkeit eines<br />

Verhaltenskodex steht und fällt freilich<br />

mit der konsequenten Umsetzung entsprechender<br />

Maßnahmen.“ Beispiele: regelmäßige<br />

Selbstauskünfte hinsichtlich<br />

implementierter Compliance-Maßnahmen,<br />

Benennung von Ombuds-Personen<br />

als Ansprechpartner bei Interessenkonflikten,<br />

Aufstellen von Richtlinien für<br />

Annahme bzw. Gewährung von Geschenken<br />

und <strong>zum</strong> Umgang mit Geschäftsgeheimnissen<br />

sowie Grundsätze<br />

zur Verhinderung von Diskriminierung.<br />

„Parallel gilt es, sämtliche Compliance-<br />

Grundsätze und die aus Verstößen resul-<br />

16 Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

aufgestellt. Der Einkauf spielt dabei eine<br />

wichtige Rolle“, so Wittenstein.<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt:<br />

„Nach dem Finanzcrash erhöhen<br />

sich die Chancen für Rohstoffeinkäufer in<br />

Preisverhandlungen, marktgerechte Einstandspreise<br />

zu erzielen.“ Hildebrandt<br />

betonte zugleich, dass <strong>Einkäufer</strong>n nicht<br />

daran gelegen sein kann, wenn Zulieferer<br />

in die Insolvenz gingen. Das Know-how<br />

stünde dann in einer Aufschwungphase<br />

nicht mehr zur Verfügung.<br />

BME-Verhaltenskodex<br />

gegen Korruption, Kinderarbeit und Kartelle<br />

Sabine Ursel<br />

Herbert Kemp<br />

tierenden Sanktionen den eigenen Mitarbeiten,<br />

aber auch den Lieferanten<br />

unmissverständlich zu kommunizieren“,<br />

sagt Hildebrandt. Jedes Unternehmen<br />

könne überdies zusätzliche ethische Anforderungen<br />

an sich selbst und auch an<br />

die Geschäftspartner stellen.<br />

Die BME-Verhaltensrichtlinie verweist<br />

auf den internationalen Referenzrahmen<br />

des „UN Global Compact“ und damit auf<br />

weltweite, unternehmensübergreifende<br />

Zusammenhänge. Vorläufer des BME-<br />

Code of Conduct sind die Ethik- und Umweltleitlinien<br />

des Verbandes. Am neuen<br />

Kodex haben Experten aus BME-Mitgliedsunternehmen<br />

entscheidend mitgewirkt.<br />

In der Planung sind nun gesonderte<br />

Richtlinien für risikobehaftete<br />

Bereiche sowie Veranstaltungen und Zertifikatslehrgänge<br />

<strong>zum</strong> Thema „Compliance“.<br />

Sabine Ursel<br />

Herbert Kemp


Info<br />

Jobmotor Logistik stottert, aber kommt nicht <strong>zum</strong> Erliegen<br />

Die aktuelle Finanzkrise schlägt auch auf<br />

den Logistiksektor durch. Der lange<br />

brummende Jobmotor ist zunächst ins<br />

Stottern geraten. Die gebremste Geschwindigkeit<br />

trübt zwar die Aussicht auf<br />

gute Jobs, macht sie aber keineswegs zunichte.<br />

Qualifizierte Kräfte werden weiterhin<br />

gesucht. Fakt ist: Die Unternehmen<br />

haben es im Vergleich zur Situation von<br />

vor 2–3 Jahren erheblich schwerer, geeignete<br />

Fachleute zu finden, wie eine Personalmarkt-Studie<br />

des <strong>Bundesverband</strong>es<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik<br />

e.V. (BME) in Zusammenarbeit mit Prof.<br />

Dr. Paul Wittenbrink von der Berufsakademie<br />

Lörrach zeigt. Umfragebeginn war<br />

August 2008; nach Einsetzen der Finanzkrise<br />

wurde ein Drittel der Unternehmen<br />

Ende Oktober nochmals befragt. Insgesamt<br />

beteiligten sich 118 Unternehmen<br />

mit einem Gesamtumsatz von ca. 155<br />

Mrd. Euro.<br />

Offene Stellen<br />

Zu Beginn der Befragung – und damit vor<br />

dem Bekanntwerden der Krise – glaubten<br />

rund 80%, dass sich der enge Logistikpersonalmarkt<br />

in absehbarer Zeit nicht entspannen<br />

werde. Rund 20% bekannten zu<br />

Beginn des Befragungszeitraums gar, Aufträge<br />

nur eingeschränkt durchführen zu<br />

können, weil geeignetes Personal fehle;<br />

weitere 33% standen nach eigenen Angaben<br />

kurz davor. Durchschnittlich 26%<br />

der Unternehmen gaben an, offene Stelle<br />

besetzen zu müssen. Dieser Wert sank<br />

dann Ende Oktober auf 16,7%.<br />

Stellenaufbau/-abbau<br />

Ungelernte und Facharbeiter scheinen<br />

den Kürzeren zu ziehen, sie werden in<br />

den kommenden 24 Monaten überproportional<br />

weniger gebraucht als höher<br />

Qualifizierte. Laut BME-Studie wollen die<br />

Unternehmen nach dem Bekanntwerden<br />

der Krise im Bereich operativer und administrativer<br />

Tätigkeiten aktuell bzw. in den<br />

nächsten Monaten in stärkerem Umfang<br />

Stellen abbauen: 45,7% der Befragten<br />

kündigten Ende Oktober an, im Bereich<br />

Ungelernte zu reduzieren, 14% wollen<br />

dies im Segment Facharbeiter tun. Bei<br />

<strong>Einkäufer</strong>n (logistischer Dienstleistungen)<br />

und Logistik-Strategen wird es hingegen<br />

im Moment zu keinem nennenswerten<br />

Stellenabbau kommen.<br />

Parallel melden die Befragten Stellenaufbau<br />

für den Bereich höher Qualifizierter,<br />

wenn gleich nicht in dem Maße, wie zu<br />

Umfragebeginn. „Kandidaten mit FH-<br />

bzw. Bachelorabschluss, mit Uni- bzw.<br />

Master-Abschluss sowie Berufserfahrene<br />

werden weiterhin überproportional gesucht<br />

und auch eingestellt“, fasst BME-<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt<br />

zusammen. Das sei ein eindeutiges<br />

Zeichen dafür, dass der Bereich Logistik<br />

in Unternehmen und auch die Dienstleister<br />

selbst weiter an der Verbesserung<br />

interner Strukturen bzw. strategisch an<br />

ihrer Performance arbeiteten.<br />

Qualifikation/Fähigkeiten<br />

Der Logistik-Sektor benötigt insgesamt<br />

mehr betriebswirtschaftlich ausgebildete<br />

Logistiker, besonderer Bedarf besteht<br />

auch für die Kombination mit einer ingenieurwissenschaftlichen<br />

Ausbildung.<br />

Quereinsteiger haben im administrativen<br />

Bereich die besten Chancen (75%), die<br />

schlechtesten dagegen im Bereich Logistikstrategie<br />

(53%).<br />

Immerhin 60% der Befragten schätzen<br />

das Qualifikationsniveau Ungelernter gegenüber<br />

früher als deutlich schlechter<br />

bzw. gleichbleibend niedrig ein. Über<br />

50% sehen das Niveau von Mitarbeitern<br />

mit FH- oder Bachelorabschluss auf<br />

gleichbleibend hohem Niveau; über 20%<br />

berichten gar von einer deutlich besseren<br />

Qualifikation als früher. Gleichbleibend<br />

hohes Qualifikationsniveau wird auch<br />

Promovierten und Berufserfahrenen bescheinigt.<br />

Hildebrandt: „Dennoch besteht<br />

noch viel Luft nach oben. 81% der Unternehmen<br />

sagen klipp und klar, dass die<br />

Branche hinsichtlich der betrieblichen<br />

Ausbildung noch große Anstrengungen<br />

unternehmen muss.“<br />

Soft Skills wie „Lösungsorientierung“,<br />

„Organisationsfähigkeit“, „Belastbarkeit“<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

und „vernetztes Denken“ sind bei Logistik-Mitarbeitern<br />

besonders gefragt. Fachwissen,<br />

Sprachkenntnisse (etwa Japanisch,<br />

Chinesisch, Russisch) scheinen<br />

den Befragten vergleichsweise eher unwichtig,<br />

ebenso wie „Mobilität“ (im In-<br />

und Ausland). Prof. Dr. Paul Wittenbrink:<br />

„Die zunehmend komplexere und unsichere<br />

Logistikwelt erfordert neben Fachwissen<br />

vor allem die Fähigkeit, sich kontinuierlich<br />

auf neue Anforderungen<br />

einzustellen. Mitarbeiter müssen belastbar<br />

und flexibel sein. Es gilt, stetig Wissen<br />

zu generieren, im Team zu arbeiten,<br />

vernetzt und lösungsorientiert zu denken.“<br />

Gehaltsentwicklung<br />

Dass operative Logistikmitarbeiter (wie<br />

Lkw-Fahrer, Kommissionierer) zukünftig<br />

eher teurer würden, meinten zu Umfragebeginn<br />

noch 32%; davon gehen inzwischen<br />

nur noch 14% der Befragten aus;<br />

9% sehen hier eher rückläufige Gehälter.<br />

Führungskräfte haben derzeit besonders<br />

schlechtere Karten auf höheres Entgelt.<br />

Glaubten zu Umfragebeginn noch 60%,<br />

dass die Besoldung der Strategen eher<br />

steigen würde, rechnet damit derzeit nur<br />

noch jeder vierte Befragte; 17% gehen<br />

sogar von einer rückläufigen Entwicklung<br />

aus.<br />

Ansehen/Organisation<br />

Immerhin 80% der Befragten sprechen<br />

von einer gestiegenen „Bedeutung der<br />

Logistik“ in ihrem Unternehmen; 58%<br />

meinen, dass auch das „Ansehen der Logistiker“<br />

deutlich gestiegen ist. Die Hälfte<br />

berichtet auch von einem „Upgrading“<br />

der logistischen Führungsriege: Bei 67,5%<br />

ist die Logistik-Führung inzwischen in<br />

der obersten bzw. zweithöchsten Führungsetage<br />

aufgehängt. Ein Viertel der<br />

Unternehmen ordnet jeden 10. Mitarbeiter<br />

der Logistik zu; für 15% der Unternehmen<br />

zählt fast jeder 5. Mitarbeiter<br />

dazu.<br />

Sabine Ursel<br />

Herbert Kemp<br />

17


Info<br />

Firmenmitglieder des rmr stellen sich vor (Teil 21)<br />

rmr bei der ops GmbH & Co.KG, Maintal<br />

Interview mit Helmut Schick, Geschäftsführer ops<br />

Sehr geehrter Herr Schick, ich freue<br />

mich, heute Ihr Gast zu sein und den<br />

Lesern des „Info“ Ihre Firma vorzustellen.<br />

Wenn ich mir Ihre Firmenunterlagen<br />

durchsehe, scheint mir das Wort „Service“<br />

als große Überschrift Ihrer Firma<br />

zu stehen.<br />

Wir bedanken uns für Ihr Interesse an<br />

unserem jungen Unternehmen.<br />

Zu dem Thema Service gibt es nicht viel<br />

zu sagen. Jeder kennt diesen Begriff, viele<br />

leben ihn, und ganz wenige machen aus<br />

ihm eine Philosophie. Wir können mit<br />

Recht und Stolz darauf hinweisen, dass<br />

wir „Service“ für unsere Geschäftspartner<br />

leben.<br />

Sie sind ja noch ein junges Unternehmen,<br />

aber mehr oder minder in der Mitarbeiterzusammenstellung<br />

aus einem<br />

Traditionsunternehmen gewachsen,<br />

und deshalb stellen Sie Ihren Erfahrungsschatz<br />

in den Vordergrund Ihrer<br />

Firmenwerbung.<br />

Nun ja, wenn wir seit ca. 10 Jahren einen<br />

erfolgreichen Job machen und dies auch<br />

von den Geschäftspartnern bestätigt bekommen,<br />

sollte man sich darauf berufen<br />

können. Seien Sie sicher, dass wir uns<br />

aber nicht darauf ausruhen.<br />

Der Firmenname „office print services“<br />

sagt aus, dass Sie sich mit Druckerzeugnissen<br />

und grafischen Produktionen<br />

befassen. Gestalten und erstellen<br />

Sie Firmenbroschüren, Briefbögen,<br />

Visiten kar ten etc. für Ihre Kunden, um<br />

sie opti mal werbewirksam zu gestalten?<br />

Drucken Sie selbst? Oder lassen Sie<br />

Ihre Verbindungen spielen, um den besten<br />

und kostengünstigsten Effekt zu<br />

erzielen?<br />

18 Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Da berühren Sie einen wunden Punkt.<br />

Unserer Philosophie entsprechend möchten<br />

wir klar und kurz in unserer Aussage<br />

sein. Da unser Unternehmen sich jedoch<br />

sehr dynamisch entwickelt hat, sind in<br />

kurzer Zeit 3 Säulen daraus geworden,<br />

und das ist nicht in 2 Sätzen erklärt.<br />

Der klassische Bereich, der Formulardruck,<br />

entstanden am 12. August 2003<br />

aus der drohenden Insolvenz des Büroeinrichtungshauses<br />

UNIONZEISS Müller<br />

& Nemecek GmbH heraus, hat sich heute<br />

in eine Agentur zur Beschaffung von<br />

Druckstücken entwickelt. Auch in der<br />

Zeit von UNIONZEISS wurden Aufträge,<br />

die nicht in eine wirtschaftliche Produktion<br />

eingegliedert werden konnten, an Kollegenbetriebe<br />

vergeben.<br />

Somit konnte ops auf diese Lieferantenverbindungen<br />

bei der Geschäftsaufnahme<br />

des Vordruck-Beschaffungsmanagements<br />

aufbauen und den Lohn für das


korrekte Verhalten der Mannschaft, die<br />

von UNIONZEISS zu ops mitwechselte,<br />

ernten. Diese Säule ist geprägt von langjähriger<br />

guter Partnerschaft und dem ausgezeichneten<br />

Ruf der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Teams von ops.<br />

Das Vordruck-Beschaffungsmanagement<br />

war <strong>zum</strong> Start von ops etwa ein Drittel<br />

der Geschäftstätigkeit und ist in der aktuellen<br />

Situation durch die Synergieeffekte<br />

der zwei anderen Säulen der ops ein<br />

durch innovative Lösungen geprägtes Geschäftsfeld.<br />

Info<br />

Unter dem Bereich „Digitale Drucklösungen“<br />

versteht ops das Erstellen von<br />

intelligenten Mailings weit über die Anforderungen<br />

an einen Lettershop hinaus.<br />

Speziell entwickelte Datenbanken und<br />

der Aufbau einer leistungsfähigen Verarbeitungsschiene<br />

machen die ops zu<br />

einem starken, verlässlichen Partner. So<br />

werden über ops exklusiv digitale Dienste<br />

im Bereich Anmeldung und Bestellunterlagen<br />

der Messe Frankfurt abgewickelt,<br />

vom nächtlichen Dateneingang<br />

über die Generierung der personalisierten<br />

CD bis <strong>zum</strong> weltweiten Versenden<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

mit UPS. Die Archivierung und ständige<br />

Bereitstellung dieser Daten sind ebenso<br />

die Aufgaben der ops, wie die Layoutpflege<br />

des Bestellsystems der Messe<br />

Frankfurt „easyOrder“. Von diesen ständigen<br />

Weiterentwicklungen und Erfahrungen<br />

profitieren auch alle anderen<br />

Geschäftsfelder der ops. Durch die selbstdefinierte<br />

Anforderung nach hoher Innovation<br />

in dem Geschäftsfeld „Digitale<br />

Drucklösungen“ gelingt es ops, auch mittelständische<br />

Unternehmen für dieses<br />

Geschäftsfeld zu gewinnen, und so stieg<br />

der Anteil des Bereiches am Gesamtvolumen<br />

in kurzer Zeit auf ca. 55%. Hierbei<br />

werden auch etliche Anteile des „Vordruck-Beschaffungsmanagements“<br />

durch<br />

den Synergieeffekt generiert.<br />

Das gilt in gleicher Weise in beide Richtungen<br />

auch für die dritte Säule des ops-<br />

Geschäftsbereichs, der „integrierten Internet-Dienstleistung“.<br />

In diesem Bereich<br />

entwickelt die ops in Eigenständigkeit<br />

bedienerfreundliche Applikationen für<br />

das Internet. Bestes Beispiel hierfür ist<br />

die „opsWebCard“-Applikation. Eine Internetapplikation<br />

zur Erstellung von<br />

druckreifen PDF’s <strong>zum</strong> Druck von Geschäftskarten<br />

unter Vermeidung aller<br />

Druckvorstufenkosten für den Anwender<br />

und der ständigen variablen Wahl der<br />

Druckerei. Hier wurde das Konzept der<br />

Bedienerfreundlichkeit in „4 Schritten<br />

zur Druck-PDF“ nach Freigabe durch den<br />

Besteller mittels Ansichts-PDF erfolgreich<br />

umgesetzt. Ursprünglich für die „Frankfurter<br />

Sparkasse“ entwickelt, gewann ops<br />

zahlreiche Kunden durch die wirtschaftlichen<br />

Argumente, so z.B. Teilbereiche<br />

der „Stadt Frankfurt“.<br />

Auch in dem Bereich „Lagerwirtschaft<br />

und Logistik“ ist ops mit opsWebConnect<br />

auf dem höchsten Stand der Anforderungen.<br />

24 Stunden / 7 Tage in der Woche<br />

kann der Geschäftspartner von ops aktuell<br />

seine Bestände prüfen, abrufen und<br />

gegebenenfalls neu anfragen/bestellen.<br />

Dieses „Rundumkonzept“ des Dienstleisters<br />

ops GmbH & Co. KG wird mit 9<br />

festen Mitarbeiterinnen und Mitabeitern<br />

und 5 langjährigen, zuverlässigen Aushilfen<br />

umgesetzt.<br />

Startete das Unternehmen am 12. August<br />

2003 nur mit den Gesellschaftern Beatrice<br />

19


Stiasny und Helmut Schick sowie einer<br />

Aushilfe im Lager und 2 Vertriebsmitarbeitern,<br />

ergab sich schnell die Notwendigkeit<br />

und Möglichkeit der sofortigen<br />

Expansion. Die Fluktuation im Unternehmen<br />

ist Null, die Sozialleistungen schaffen<br />

eine angenehme Atmosphäre und<br />

eine freundlich kompetente Außendarstellung.<br />

So war es möglich, den Umsatz<br />

der ops auf etwas über 2.0 Mio zu stabilisieren.<br />

Durch die Entwicklung hauseigener<br />

Produktionskonzepte wird gleichzeitig<br />

die Wertschöpfung auf ein gesundes<br />

Rating garantiert.<br />

Die Zielsetzung der ops ist nicht eine Umsatzerweiterung<br />

um jeden Preis, sondern<br />

die Festigung bzw. Gewinnung von gesunden<br />

und für alle Seiten wirtschaftlichen<br />

Partnerschaften.<br />

Selbstverständlich gehört hier auch die<br />

Entwicklung von CI-Richtlinien unter Einbindung<br />

organisatorischer Bedürfnisse<br />

des betreffenden Unternehmens und die<br />

Überwachung bei der Produktion dazu.<br />

Sie sagen: „Wir sind in der Lage, die<br />

Kosten der Beschaffung der Druckerzeugnisse<br />

durch unsere Erfahrung zu<br />

senken!“ Können Sie das näher erklären?<br />

Wie zuvor schon angesprochen, ist die<br />

langjährige Zusammenarbeit mit innovativen<br />

Lieferanten hervorragend. Dadurch<br />

ist es ops möglich, immer die wirtschaftlichsten<br />

Partner für „den speziellen Auftrag“<br />

auszuwählen und somit einen guten<br />

Preis zu erzielen. Auch die Gesamtbetrachtung<br />

des „Kunden ops“ von Seiten<br />

des Lieferanten mit unserem Beschaffungsvolumen<br />

und die skontierte Bezahlung<br />

aller Rechnungen spielen bei der<br />

effizienten Beschaffung eine Rolle.<br />

Sie versprechen, durch eine effiziente<br />

Verwaltung eine wirtschaftliche Struktur<br />

mit einer Kostenoptimierung für alle<br />

Beteiligten zu schaffen. Warum können<br />

Ihre Kunden dies nicht selbst? Haben<br />

sie keine so effiziente Verwaltung?<br />

Unsere auf das grafische Gewerbe abgestimmte<br />

Software erlaubt, verschiedene<br />

Aufträge zusammenzufassen und somit<br />

interessantere Losgrößen zu generieren.<br />

Nehmen Sie als Beispiel die Auswir-<br />

Info<br />

kungen der SAP-Installationen. Diese<br />

bedingt nur noch den Einsatz von Briefbogen,<br />

ein durchaus vergleichbares Massenprodukt.<br />

Logischerweise erzielen wir<br />

einen besseren Preis für die Zusammenlegung<br />

von 5 x 100.000 für 5 verschiedene<br />

Kunden als eine Einzelanfrage über<br />

100.000 Briefbogen für einen Kunden.<br />

Die vorhergehende Frage möchte ich ergänzen.<br />

Sie wollen durch wirtschaftlich<br />

orientierte Fachleute eine Plattform zur<br />

Steigerung der Ergebnisse durch verbessertes<br />

Zeit- und Bedarfsmanagement ermöglichen.<br />

Wieso sind Sie der Auffassung,<br />

dass nur Sie in der Lage sind, dies<br />

zu erreichen, was Ihre Kunden nicht<br />

können?<br />

Dass nur wir dazu in der Lage sind, ist<br />

nicht unsere Behauptung, höchstens die<br />

subjektive Meinung einzelner Geschäftspartner<br />

der ops, die eben schon andere<br />

Erfahrungen gemacht haben. Durch unsere<br />

Internetapplikationen in Verbindung<br />

mit unserer Software ist es unkompliziert<br />

und einfach, zu jedem Zeitpunkt den gewünschten<br />

Vorgang an uns per Internet<br />

24 Stunden/7 Tage zu übergeben. Unter<br />

der Servicenummer 0800 erreicht der Geschäftspartner<br />

auch außerhalb gängiger<br />

Bürozeiten kompetente Gesprächspartner.<br />

Die Klarheit der Struktur benötigt jedoch<br />

keine verbalen Erläuterungen, und genau<br />

diese ersparen Zeit und garantieren auch<br />

die Verfügbarkeit der benötigten Waren.<br />

Sie fragen: „Bekommen Sie effiziente Beschaffungsmöglichkeiten<br />

angeboten?“<br />

Es ist doch die Aufgabe des <strong>Einkäufer</strong>s,<br />

sich national und international effiziente<br />

Beschaffungsangebote einzuholen<br />

und diese zu verwerten?<br />

Sie erfragen Budgetkontrollen anhand<br />

statistischer Auswertungen. Das ist exakt<br />

die Aufgabe des <strong>Einkäufer</strong>s. Genauso<br />

sind jederzeit die aktuellen Bestände<br />

bzw. Verbrauchszahlen zu ermitteln.<br />

Das ist beim täglichen Kontakt des <strong>Einkäufer</strong>s<br />

mit seinem Verbraucher eine<br />

Grundvoraussetzung für den jeweiligen<br />

<strong>Einkäufer</strong>.<br />

Was können Sie bei diesen Themen<br />

besser oder kostengünstiger als der<br />

<strong>Einkäufer</strong> Ihrer Kunden?<br />

20 Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

Hier liegt ein Missverständnis in der Interpretation<br />

vor. Wir behaupten nicht<br />

besser zu sein als professionelle <strong>Einkäufer</strong>.<br />

Wir bieten nur die Verlagerung verantwortungsvoller<br />

und zeitintensiver<br />

Tätigkeiten, wie Beschaffung und Bestandsüberwachung,<br />

sowie Budgetkontrolle<br />

an. Denken Sie aber bitte auch einmal<br />

an die vielen mittelständischen<br />

Unternehmen. Hier liegt ein Einkaufsvolumen<br />

im C-Bereich vor, das keinen in<br />

allen Bereichen fachlich kompetenten<br />

Einkauf erlaubt. Zu einer professionellen<br />

Beschaffung gehört aber nun mal nach<br />

unserer Meinung die Fachkompetenz. Bei<br />

diesen Geschäftspartnern sind wir sehr<br />

geschätzt, wir halten die Augen auf und<br />

bringen die eventuell verwendbaren Innovationen<br />

in die Beschaffung dieses<br />

Kundenkreises ein.<br />

Erzählen Sie mehr über Ihre Firma!<br />

Was sind Ihre weiteren Stärken? Was<br />

können Sie noch mehr anbieten, bzw.<br />

was sind Ihre Pläne zur Erweiterung<br />

Ihres Programms?<br />

Ich denke in der, zugegeben etwas ausführlicher,<br />

beantworteten Frage nach der Bedeutung<br />

der „ops GmbH & Co. KG“ habe<br />

ich die Frage beantwortet. Rein emotional<br />

möchte ich jedoch gerne noch etwas hinzufügen.<br />

Als sich in 2003 die Insolvenz der<br />

UNIONZEISS GmbH abzeichnete, erhielten<br />

wir sehr viel Zuspruch und Ermunterungen<br />

unserer Druckerei-Geschäftspartner, bis<br />

hin zur Unterstützung bei unserer Gründung<br />

der ops. Diese Geschäftspartner,<br />

gleich ob Lieferanten oder Kunden, hatten<br />

uns seit Jahren ihr Vertrauen geschenkt,<br />

und wir wissen, dass wir es nicht missbraucht<br />

haben. Wir werden nicht bemüht<br />

sein, nein, wir werden es weiterhin rechtfertigen.<br />

Durch unsere innovative Geschäftspolitik,<br />

oder einfach ausgedrückt,<br />

durch unsere Bereitschaft mit unseren Geschäftspartnern<br />

immer neue und erforderliche<br />

Wege zu gehen, werden wir weiterhin<br />

ein starker Partner sein für alle, die etwas<br />

von uns verlangen. Ein ständiger Ausbau<br />

der Internetapplikationen sowie die Ausrichtung<br />

auf die individuellen Bedürfnisse<br />

unserer Geschäftspartner bleiben oberstes<br />

Ziel der ops GmbH & Co. KG.<br />

Das Interview führte<br />

Herbert Kemp


Info<br />

Ausgabe 75 / Januar 2009<br />

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