Der Streit ums Erbe Zahn

Frossja Noch was? Das ist hier kein Gasthof. Komm raus und mach Feuer. Und nun
her mit euren Lumpen. Es ist ja nicht auszuhalten. Ihr stinkt drei Werst gegen
den Wind.
Wanka erscheint im langen Hemd gähnt, streckt sich
Sachte, mein Täubchen! Das Rumschreien gefällt mir nicht! ’s ist ganz
ungesund, wenn man die Augen aufmacht.
In der Hütte sind Worte, Laute und Flüche zu hören, dann fliegt ein Hemd
aus der Tür. Frossja nimmt es, geht zum Bach und beginnt zu waschen.
Wanka folgt und macht eine Katzenwäsche.
Frossja Wir fahren dann gleich.
Wanka Nu langsam. Erst kommt noch der Boris. Ohne Kohle spann ich net an.
Frossja Man darf uns hier mit den beiden nicht erwischen.
Wanka Nur keine Angst! Der Pjotr ist mein Freund.
Frossja Der wird bissig, wenn ihm einer mit der Knute winkt. Geh, pass auf, dass uns
dein Freund nicht überrascht.
Wanka geht und brummelt:
Der kann mir nicht ...
Fjodor erscheint, zieht sein Hemd aus, gibt ihr’s
Moin, Schwester, die Nacht war kurz, es gefällt mir hier. Ließ sich in dem
Hüttchen gut leben.
Frossja Pah, am Boden schlafen wie die Tiere, kein Herd, kein Tisch: nee, das ist nix
für mich. Ich bin ein Kulturmensch, brauch meine Küche, mein Federbett und
ein gutes Gewissen.
Fjodor Und es passt dir wohl, dass sich dein Bruder nicht länger für Suppe und Brot
den ganzen Tag schinden lassen will?
Frossja Allerdings. Es war Zeit, dass du dein Räuberleben aufgibst. Die Herrin tät
dich nehmen, und bei mir würd’s dir schmecken. Auch wäre da noch Arischa.
Fjodor Ja meinst du, Arischa wär mit einem zufrieden, der nackte Füße in den
Schuhen hat? Mach’s ja auch nur noch bis zum Herbst, dann hab ich
ausgesorgt.
Frossja Wenn’s dann nicht schon zu spät ist.
Fjodor Das lass meine Sorge sein.
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