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Zur Biologie und Ökologie des Feldhasen - Deutsche Wildtier Stiftung

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Für Wintergetreide (v. a. Weizen) <strong>und</strong> Dauerbrachen fand DOELLE (2001) eine Nutzungs-präferenz<br />

(electivity index, KREBS 1989). Gemieden werden vom Hasen dagegen besonders Grünland <strong>und</strong><br />

Grünbrache, schreibt DOELLE (2001).<br />

DOELLE (2001) stellte weiterhin fest, dass nach eingehender Bonitierung <strong>des</strong> Zuckerrüben-wachstums<br />

der Bodentyp die Höhe <strong>und</strong> Dichte der Zuckerrübe bestimmt. DOELLE (2001) hält dieses Ergebnis für<br />

übertragbar auch auf andere Pflanzen <strong>und</strong> folgert, dass eine geringere Höhe <strong>und</strong> Dichte der Vegetation<br />

die Populationsdichte <strong>des</strong> <strong>Feldhasen</strong> positiv beeinflussen. Geringere Höhe <strong>und</strong> Dichte der Zuckerrübe<br />

beobachtete DOELLE (2001) nämlich auf Pseudogley, dem Bodentyp mit den höchsten Ab<strong>und</strong>anzen<br />

ihres Untersuchungsgebietes (vgl. Kap. 11.1).<br />

DOELLE (2001) kommt jedoch abschließend zu dem Schluß, dass die Unterschiede zwischen<br />

bodenk<strong>und</strong>lichen Eigenschaften der drei Bodentypen Pseudogley-Parabraunerde, Pseudo-gley-<br />

Schwarzerde <strong>und</strong> Pseudogley nicht ausgereicht haben, um den Einfluß <strong>des</strong> Bodens auf die<br />

<strong>Feldhasen</strong>ab<strong>und</strong>anz statistisch abzusichern. Es besteht damit weiterhin Forschungsbedarf. DOELLE<br />

(2001) empfiehlt, in Folgeuntersuchgungen vor allem den Einfluß von unterschiedlichem Wasser- <strong>und</strong><br />

Wärmehaushalt <strong>des</strong> Bodens, auch im Zusammenhang mit Entwässerungsmaßnahmen, näher zu<br />

betrachten.<br />

STRAUß <strong>und</strong> POHLMEYER (2002) weisen darauf hin, dass die Hasenstrecken in den neuen<br />

B<strong>und</strong>esländern deutlich unter dem westdeutschen Niveau liegen. In dem Jahrzehnt mit hohen<br />

Hasenstrecken in Westdeutschland von 1960 bis 1970 wurden zwischen drei <strong>und</strong> sechs Hasen pro km 2<br />

erlegt, in der damaligen DDR gingen die Strecken von anfangs r<strong>und</strong> vier bis fünf Hasen pro km 2 nach<br />

dem Ende der 70er Jahre auf 0,1 bis 0,2 Hasen pro km 2 zurück.<br />

12 Bejagung<br />

Ausführlich widmet sich SCHNEIDER (1978) einem Abriß der Geschichte der Jagd auf den Hasen.<br />

SCHNEIDER (1978) bezieht in diesem Zusammenhang eindeutig Stellung: "Der beste Hasenbesatz kann<br />

durch maßlose Überjagung ruiniert werden". Gerade für Gebiete mit geringen Populationsdichten sieht<br />

er seine Meinung bestätigt. Hier soll nach Ansicht SCHNEIDERs (1978) der Morgen- <strong>und</strong> Abendansitz<br />

auf den Hasen, vor allem in Wald-Feld-Gebieten, schonend, wildbreterhaltend <strong>und</strong> daher Mittel der<br />

Wahl sein. Weitaus beliebter sind bis heute dagegen verschiedene Formen der Gesellschaftsjagd.<br />

Allerdings wird den Schützen bei den zumeist durchgeführten Vorsteh- <strong>und</strong> Kesseltreiben "eine<br />

gehörige Portion an Disziplin <strong>und</strong> Selbstbeherrschung" (SCHNEIDER 1978) abverlangt.<br />

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