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Zur Biologie und Ökologie des Feldhasen - Deutsche Wildtier Stiftung

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(1997a) in Hessen ebenfalls durch Scheinwerfertaxationen ermittelte, nicht ungewöhnlich erscheinen.<br />

STRAUß <strong>und</strong> POHLMEYER (2002) berichten von wechselnden Populationsdichten, angefangen von<br />

wenigen Hasen bis hin zu 40 Hasen pro km 2 in Revieren der Börde zwischen Braunschweig <strong>und</strong><br />

Hil<strong>des</strong>heim, ohne dass sie dafür Ursachen verantwortlich machen konnten.<br />

BECKER (1997b) beschreibt für Hessen ganz analog zwei Fälle aus 47 Proberevieren, in denen über<br />

die Scheinwerfertaxation Hasendichten ermittelt wurden: Auf der Probefläche Werratal wechselten<br />

über Jahre die Frühjahrsdichten zwischen zwei <strong>und</strong> 21 Hasen pro 100 ha Biotopfläche, auf der<br />

Probefläche Hessisches Ried konnten im Jagdbezirk Leeheim 18 Hasen pro 100 ha beobachtet werden,<br />

im Nachbarrevier jedoch 65 Hasen pro 100 ha. Dies entspricht einem Unterschied der Hasendichten<br />

von 261% für benachbarte Lebensräume.<br />

Auch nennt BECKER (1997b) das Beispielrevier Biebesheim am Rhein mit einer Dichte von 52 Hasen<br />

pro 100 ha Biotopfläche im Frühjahr, im Herbst werden bis zu 88 Hasen pro 100 ha gezählt. Es ist<br />

nach BECKER (1997b) eines der besten Niederwildreviere Hessens mit etwa 1500 ha strukturloser<br />

Feldflur, Böden mit hohen Bodenzahlen <strong>und</strong> landwirtschaftlich intensiver Bewirtschaftung. Als Gr<strong>und</strong><br />

für diese hohe Dichte sieht BECKER die dort praktizierte Kontrolle <strong>des</strong> "Beutegreifer-Druckes".<br />

Biebesheim sei ein Beispiel dafür, "dass die oft gebrauchte monokausale Argumentation:<br />

Landwirtschaftiche Intensivnutzung verhindert hohe Besätze <strong>und</strong> ist der begrenzende Faktor, nicht<br />

zutrifft", so BECKER (1997b).<br />

DOELLE (2001) befaßte sich daraufhin mit der denkbaren Fragestellung, dass unterschiedliche<br />

Bodenverhältnisse innerhalb der Börden diese enormen Ab<strong>und</strong>anzunterschiede mit verursachen. Die<br />

Autorin untersuchte in 12 Revieren der Calenberger <strong>und</strong> Braunschweig-Hil<strong>des</strong>heimer Lößbörde drei<br />

Bodentypen, <strong>und</strong> zwar eine Pseudogley-Parabraunerde, eine Pseudogley-Schwarzerde <strong>und</strong> einen<br />

ausgeprägten Pseudogley. In dieser genannten Reihenfolge fand DOELLE (2001) anwachsende<br />

Populationsdichten, die über Scheinwerferzählung nach der Methode von PEGEL (1986) sowie<br />

STRAUß <strong>und</strong> POHLMEYER (1997) ermittelt wurden.<br />

Dabei konnte DOELLE (2001) zunächst feststellen, dass die durchschnittliche Feldgröße <strong>und</strong> der nach<br />

PEGEL (1986) bestimmte Grenzlinienindex nicht in statistischem Zusammenhang (Rangkorrelation<br />

nach SPEARMAN) mit der <strong>Feldhasen</strong>dichte stehen. Lediglich zwischen den Flächen der Nutzungform<br />

"Sturzacker ohne Bewuchs" <strong>und</strong> der Hasenab<strong>und</strong>anz konnte DOELLE (2001) einen leichten<br />

Zusammenhang aufzeigen (rs = +0,69, p = 0,01). Dies gilt auch für den Humusgehalt der<br />

charakterisierten Böden <strong>und</strong> die Ab<strong>und</strong>anz (rs = +0,68). Weitere wesentliche Bodenparameter wie<br />

Carbonatgehalt <strong>und</strong> pH-Wert ergaben keine Korrelation mit den ermittelten Ab<strong>und</strong>anzen.<br />

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