SCHMERZ BEWEGT - Deutscher Schmerzkongress 2012
SCHMERZ BEWEGT - Deutscher Schmerzkongress 2012
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Samstag 20.10.<strong>2012</strong><br />
Praktikerseminare – Samstag, 20.10.<strong>2012</strong><br />
12:30 - 14:00 Uhr / Ignaz Holzbauer I<br />
tumorschmerZ<br />
PS32 Selbst etwas bewegen – Tumor-Schmerz-Psychotherapie<br />
Vorsitz: K. Kieseritzky (Bramstedt)<br />
Schmerz ist ein häufiges und oft stark beeinträchtigendes Problem bei Krebspatienten<br />
und Krebs-Überlebenden. Schätzungen zufolge erleben 50% bis 90% aller Krebspatienten<br />
Schmerzen, ca. 25% der Patienten mit einer neu diagnostizierten Krebserkrankung und<br />
um 60% bis 90% der Patienten mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung.<br />
Da die Ursachen von Krebsschmerzen meist ausschließlich biologischen Faktoren (krankheitsbedingt,<br />
krankheitsassoziiert oder behandlungsbedingt) zugeschrieben werden und<br />
die Schmerzen in der Regel medizinisch behandelt werden, ziehen Patienten und Behandler<br />
die potenziellen Vorteile einer ergänzenden speziellen psychologischen Schmerztherapie<br />
selten in Betracht, obgleich die Wirksamkeit der speziellen Schmerzpsychotherapie,<br />
vor allem der Einsatz kognitiv-verhaltenstherapeutischer und hypnotherapeutischer Verfahren,<br />
bei Tumorschmerzen empirisch gut belegt ist.<br />
Interventionen der speziellen Schmerzpsychotherapie zielen auf die Behandlung krankheits-<br />
und schmerzbedingter psychischer Beeinträchtigungen und deren Wechselwirkungen<br />
mit dem Schmerzerleben, Schmerzedukation und auf die Vermittlung aktiver<br />
Schmerzbewältigungsstrategien ab. Unter Berücksichtigung der Krankheitsverarbeitung<br />
und des sozialen Umfeldes können Tumorschmerzpatienten so Selbstwirksamkeit erfahren<br />
und eine Verbesserung ihrer Lebensqualität – auch trotz Schmerz – erreichen.<br />
Anhand von Fallbeispielen - auch aus dem Kreis der Teilnehmer – werden Besonderheiten<br />
der Kommunikation und Interaktion mit Tumorschmerz- und Palliativpatienten und deren<br />
Auswirkungen auf die Planung und Durchführung schmerzpsychotherapeutischer Interventionen<br />
und deren praktische Umsetzung diskutiert.<br />
12:30 - 14:00 Uhr / Ignaz Holzbauer II<br />
aKutschmerZ<br />
PS33 Analgetika in der Pädiatrie<br />
Vorsitz: F. Ebinger (Paderborn), S. Gottschling (Homburg)<br />
Bei der medikamentösen Analgesie von Kindern und Jugendlichen bestehen nach wie<br />
vor viele Unsicherheiten. Besonders bei jüngerne Kindern bestehen oft Zweifel, wann ein<br />
Analgetikum zu geben ist. Die Messung von Schmerzen gehört auch postoperativ noch<br />
längst nicht überall zum Standard. Bei der Wahl des Analgetikums steht seit Jahren und<br />
oft auch heute noch Paracetamol an erster Stelle. Erst in den letzten Jahren wird Ibuprofen<br />
zunehmend häufiger eingesetzt. Die Gabe von ASS oder von Metamizol wird wegen<br />
der Befürchtung eines Reye-Syndroms bzw. einer Knochenmarkaplasie meist vermieden.<br />
Als Opioid-Analgetikum war lange Zeit Tramadol Mittel der ersten Wahl, obwohl die analgetische<br />
Potenz im Vergleich zu den häufigen Nebenwirkungen gering ist.<br />
Im Workshop soll die Indikationsstellung zur Therapie mit Nicht-Opioid- und Opioid-Analgetika<br />
bei akuten und anhaltenden Schmerzen besprochen werden. Auch nicht-medikamentöse<br />
Verfahren werden in ihrer Bedeutung dargestellt. Ausführlicher werden aktuelle<br />
Daten zur Effektivität und zu – auch langfristigen – Nebenwirkungen von Nicht-Opioid-<br />
Analgetika präsentiert und auf dieser Basis eine Prioritätenliste der eingesetzten Substanzen<br />
erarbeitet. Die Indikation zum Einsatz von nieder- und hochpotenten Opioiden wird<br />
ebenso wie die differenzierte Medikamentenwahl erörtert. Dabei soll das Vorgehen auch<br />
anhand von Kasuistiken nahe gebracht werden.<br />
Der Workshop ist für Ärzte/Ärztinnen und für Mitarbeiter(innen) der Krankenpflege geeignet.<br />
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www.schmerzkongress<strong>2012</strong>.de