SCHMERZ BEWEGT - Deutscher Schmerzkongress 2012
SCHMERZ BEWEGT - Deutscher Schmerzkongress 2012
SCHMERZ BEWEGT - Deutscher Schmerzkongress 2012
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Donnerstag 18.10.<strong>2012</strong><br />
Praktikerseminare – Donnerstag, 18.10.<strong>2012</strong><br />
15:00 - 16:30 Uhr / Ignaz Holzbauer IV<br />
palliatiVmediZin<br />
PS11 Schmerz bei behinderten Kindern, Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen<br />
Vorsitz: F. Ebinger (Paderborn), T. Cay (Heidelberg)<br />
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger und körperlicher Behinderung<br />
haben mit größerer Häufigkeit Schmerzerfahrungen als Menschen ohne Behinderung.<br />
Und diese Schmerzen haben einen starken Einfluss auf ihre Lebensqualität. Andererseits<br />
wurde gezeigt, dass geistig behinderte Kinder nach einer Operation weniger Analgesie<br />
erhielten als Kinder ohne geistige Behinderung. Hauptgrund dafür ist, daß Schmerz als<br />
subjektives Erlebnis von der Umgebung nur durch beabsichtigte oder unwillkürliche<br />
Mitteilungen erfassbar ist. Diese „Schmerzkommunikation“ zwischen demjenigen, der<br />
Schmerzen hat, und seiner Umgebung ist das Ergebnis von Lernvorgängen. Sie ist bei<br />
geistig und schwer mehrfach behinderten Patienten im Vergleich zu anderen deutlich gestört.<br />
Die Ursachen von Schmerzen bei Behinderten sind vielfältig. Sie können in direktem Zusammenhang<br />
mit der Behinderung stehen, können Folge einer Behandlung sein oder völlig<br />
unabhängig auftreten, aber durch die Behinderung eventuell schwieriger erkannt werden.<br />
Typisch sind Schmerzursachen im Gastrointestinaltrakt oder im Bewegungssystem<br />
aber z. B. auch im HNO-Bereich. Die Therapie der Schmerzen hat individuell je nach Ursache<br />
zu erfolgen. Auch bei ungeklärter Schmerzursache muss gegebenenfalls mit einer<br />
analgetischen Therapie begonnen werden. Hier kann Dronabinol eine wichtige Rolle spielen.<br />
Oft ist es von großer Bedeutung, mit den familiären Bezugspersonen die Gesamtperspektive<br />
des Patienten, die Bedeutung und Therapierbarkeit von Schmerzen sowie deren<br />
Beeinflussung durch veränderte Interaktion zu besprechen. Auch bei schmerzhaften diagnostischen<br />
oder therapeutischen Maßnahmen muss eine adäquate Analgesie erfolgen.<br />
Ziel des Workshops ist es, die Probleme der Behandlung von Schmerzen behinderter Kinder,<br />
Jugendlicher und junger Erwachsener transparenter zu machen und Lösungsansätze<br />
für den praktischen Alltag zu entwickeln. Themen werden u. a. sein:<br />
– die Häufigkeit der Schmerzen,<br />
– ihre Auswirkung auf die Lebensqualität der Betroffenen,<br />
– die Auswahl geeigneter Schmerzskalen,<br />
– Schmerzerleben und Schmerzkommunikation als erlernte Phänomene,<br />
– der Schmerz im System Familie,<br />
– die Differentialdiagnose der Schmerzen,<br />
– ihre Prophylaxe und<br />
– ihre spezifische oder unspezifische Therapie.<br />
Der Workshop ist für Ärztinnen/Ärzte, Psychologinnen/Psychologen und Mitarbeiter(innen)<br />
der Pflege gleichermaßen geeignet.<br />
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www.schmerzkongress<strong>2012</strong>.de