Tel. 09154 / 915730 Hohenstadt – PEZ (im medic-center)
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Langlauf-Traum<br />
in Norwegen<br />
Langlauf-Traum in Norwegen:<br />
Von Espedalen nach Tyinstolen<br />
von Kerstin Stocker und<br />
Uwe Strömsdörfer<br />
(oben) Aufstieg nach Tomashelleren<br />
(unten) Tomashelleren mit 1483m<br />
unsere höchste Hütte<br />
Eines vorweg: Auch die zweite Langlauftour<br />
durch Norwegen entwickelte<br />
sich zu einem Wintermärchen! Dies<br />
lag zweifellos am Wetter <strong>–</strong> fast eine Woche<br />
Sonnenschein und beste Schneeverhältnisse<br />
sind dort nicht selbstverständlich, aber auch<br />
landschaftlich bot die Tour ein abwechslungsreiches<br />
Szenario vor einer Traumkulisse. Wir<br />
hatten genug Zeit, am Weg liegende Gipfel<br />
mit fantastischen Ausblicken mitzunehmen.<br />
Drei Frauen und acht Männer machten sich<br />
Anfang April, als in Deutschland schon der<br />
Frühling einzog, auf die Reise nach Oslo.<br />
Dort bestiegen wir den Zug nach Lillehammer,<br />
wo ein Taxibus uns weitere zwei<br />
Stunden durch die graue Landschaft nach<br />
Espedalen brachte. Im Fjellhotel waren wir<br />
die einzigen Gäste und wurden herzlich mit<br />
Kaffee und Kuchen empfangen. Abends<br />
wurde uns sogar ein Candle-Light-Dinner<br />
aufgetragen <strong>–</strong> fantastisch!<br />
Schließlich starteten wir wohl gelaunt am<br />
nächsten Morgen auf unsere etwa 20 km<br />
lange Etappe nach Skiurusten (1.040 m). Wir<br />
hatten anfangs knapp 300 Höhenmeter zu<br />
überwinden und schlängelten uns über Seen<br />
durch eine eher karge, wellige Hügellandschaft<br />
in leichtem Auf und Ab. Das Wetter<br />
war bewölkt, teilweise windig und die Sonne<br />
sahen wir nur gelegentlich. Gegen Mittag<br />
wurden bereits die ersten Blasenpflaster<br />
geklebt, aber sonst schien das Material (fast<br />
ausschließlich Schuppen-Langlaufski) gut zu<br />
passen, die Rücksäcke waren nicht zu schwer.<br />
Bereits nach sechs Stunden war unsere DNT<br />
Hütte <strong>–</strong> wunderschön versteckt gelegen <strong>–</strong><br />
erreicht. Dann begann die tägliche Abendbeschäftigung:<br />
Holz hacken, Ofen anzünden,<br />
Kleidung trocknen, Schnee schmelzen,<br />
kochen und viel essen.<br />
Die nächste, ähnlich lange Tagesetappe bis<br />
zu unserer Hütte in Oskampen bewältigten<br />
wir in nur 4,5 Stunden. Der Wind blies<br />
anfangs stark, es schneite etwas. Durch einen<br />
Birkendschungel ging es hinab durch die Feriensiedlung<br />
Oyvassosen. Danach verließen<br />
wir langsam die Zivilisation und erreichten<br />
die Oskampen Hütte, wunderschön gelegen<br />
auf einer Anhöhe. Die Wolken hatten sich<br />
verzogen, der Wind war weg, der H<strong>im</strong>mel<br />
strahlte blau, die Sonne schien <strong>–</strong> so sollte<br />
es nun für die nächsten vier Tage bleiben!<br />
Hochst<strong>im</strong>mung setzte ein. Übermütig wurden<br />
<strong>im</strong> T-Shirt die umliegenden Gipfel erlaufen,<br />
Sonnencreme und Sonnenhüte wurden ausgepackt,<br />
Stühle vor die Hütte zum Sonnenbad<br />
getragen!<br />
Tag drei begann mit einer langen Abfahrt auf<br />
tragendem Schnee <strong>–</strong> die Schuppen der Ski<br />
pfiffen uns um die Ohren. Den folgenden<br />
Anstieg hinauf konnten wir teilweise skaten.<br />
Die Landschaft wechselte, die Hügel wichen<br />
schrofferen, höheren Bergen mit Felsen <strong>–</strong><br />
der Ausblick wurde atemberaubend. Unser<br />
Etappenziel hieß Bygdin, ein zu dieser<br />
Zeit verlassenes Dorf mit bewirtschaftetem<br />
Fjellhotel. Ein Abend in Luxus erwartete uns:<br />
Kaffee und Kuchen, norwegisches Menü und