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Bio Suisse - Ein Herz für Bio

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BaByfood und BIo<br />

<strong>Bio</strong>-Ernährung <strong>für</strong> Mutter und Kind -<br />

Pestizide können den Intelligenzquotienten<br />

senken<br />

Die britische Tageszeitung „The Telegraph“ verbreitete zum<br />

Beispiel das interessante Ergebnis einer amerikanischen Studie:<br />

Die zitierte Studie fand heraus, dass bestimmte Pestizide,<br />

die in Rahmen des Lebensmittelanbaus eingesetzt werden,<br />

bereits während der Schwangerschaft über den Mutterleib<br />

auf das Kind wirken und den Intelligenz-Quotienten bis zum<br />

Alter von 7 Jahren um 5.5 Punkte geringer sein lassen als bei<br />

Kindern die während der Schwangerschaft nicht mit solchen<br />

Pestiziden in Berührung kamen.<br />

Kinder mit einer höheren Pestizid-Belastung hatten sogar<br />

einen um 7 Punkten niedrigeren Intelligenz-Quotienten. Die<br />

Studie wurde in Haarlem New York bei über 400 Müttern<br />

durchgeführt. Brenda Eskenazy, die sich an der Universität<br />

von Berkeley, Californien, mit diesen Themen beschäftigt<br />

vermerkt ferner dazu, dass die im Rahmen der Untersuchung<br />

betrachteten Kinder sich zum Schulbeginn im untersten<br />

Segment des Könnens befanden und in der Regel alle möglichen<br />

Formen von Unterstützung und Lernhilfen benötigten.<br />

In Großbritannien wird seit mehreren Jahren intensiv darüber<br />

diskutiert, wie künstliche Farbstoffe oder Pestizide<br />

Kinder schädigen. Bedauerlicherweise werden derartige<br />

wissenschaftliche Studien in Europa viel zu wenig durchgeführt.<br />

Aber das Ergebnis der New Yorker Studie sollte<br />

wenigstens Anlass zum Nachdenken sein und zeigt, wieviele<br />

Vorteile eine bewusste <strong>Bio</strong>ernährung <strong>für</strong> Mutter und Kind<br />

bedeutet.<br />

8<br />

<strong>Bio</strong> von Anfang an<br />

Buntes Essen und Hyperaktivität<br />

Es gibt zahlreiche Studien, die die Wirkungen von Farbstoffen<br />

im Körper beleuchten. Bei einigen steht Hyperaktivität von<br />

Kindern im Mittelpunkt – kann diese Störung durch künstliche<br />

Farbstoffe gesteigert oder sogar ausgelöst werden?<br />

Viele Fachleute haben Zweifel daran, andere sehen es als<br />

erwiesen an. Im September 2007 veröffentlichte Professor<br />

Jim Stevenson von der britischen Universität Southampton<br />

eine Studie zu diesem Thema. Es wurde dabei erstmals<br />

gezielt getestet, ob unauffällige, gesunde Kinder durch die<br />

Aufnahme von Farbstoffen unaufmerksamer, wilder und<br />

aggressiver wurden – alles Anzeichen von Hyperaktivität.<br />

Das Ergebnis war besorgniserregend und ging weltweit durch<br />

die Medien: Zusatzstoffe können das Verhalten von Kindern<br />

verändern.<br />

Die britische Studie ist umstritten<br />

Sechs Wochen lang hatten die Wissenschaftler in<br />

Großbritannien 153 dreijährigen und 144 acht- bis neunjährigen<br />

Kindern Getränke unterschiedlicher Zusammensetzung<br />

verabreicht. Mix A und Mix B enthielten verschiedene<br />

Farbstoffe, ein Placebogetränk enthielt keine künstlichen<br />

Zusatzstoffe. Im Laufe der Zeit befragten die Wissenschaftler<br />

die Kontaktpersonen der Kinder nach Verhaltensauffälligkeiten<br />

und nahmen den Probanden regelmäßig Blut ab. Ergebnis<br />

der Studie: Die Zusatzstoffcocktails hatten die Kinder laut<br />

Studienleiter um 10 Prozent näher an die Diagnose „ADHS“<br />

(Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung) gebracht.<br />

Die Studie wird kritisiert, weil sie über die<br />

Wirkung einzelner Zusatzstoffe nichts aussagt.<br />

Die Wissenschaftler liefern keine Erklärung, wie<br />

die Zusatzstoffe die Hyperaktivität beeinflussen.<br />

Außerdem gab es nicht erklärbare Effekte – zum<br />

Beispiel reagierten die dreijährigen Kinder auf<br />

eine mittlere Dosis Farbstoffe stärker als auf<br />

eine hohe. <strong>Ein</strong> weiteres Problem war die geringe<br />

Beteiligung: Von 1.500 angefragten Kindern<br />

machten letztlich nur rund 300 mit – eventuell<br />

genau diejenigen, deren Eltern sich ohnehin<br />

schon Sorgen über Hyperaktivität machten.<br />

Kritisiert wird auch, dass nicht Experten, sondern<br />

Eltern und Lehrer die Beurteilung der<br />

Kinder durchführten.<br />

Nach Ansicht von vielen Fachleuten ist die<br />

britische Studie bemerkenswert. Das Vorgehen<br />

sei sauber, und die Effekte seien statistisch<br />

signifikant. Auch Skeptiker geben inzwischen<br />

zu, es könnte einen Zusammenhang<br />

zwischen der Aufmerksamkeitsstörung und<br />

Zusatzstoffen geben – wahrscheinlich jedoch<br />

nur in <strong>Ein</strong>zelfällen.<br />

Beispiel: Farbstoffe machen Jungen krank<br />

Beweise durch Studien brauchen manche Betroffenen nicht<br />

mehr. Für sie steht fest: Ihr Kind darf keine künstlichen<br />

Farbstoffe mehr verzehren, sonst wird der Umgang schwierig.<br />

Besonders Jungen werden unruhig, unaufmerksam und teils<br />

sogar aggressiv. Doch auf diesen Zusammenhang mussten<br />

betroffene Eltern erst einmal kommen! Jahre lang gehen<br />

derart betroffene Eltern von Arzt zu Arzt. Sie waren auch<br />

beim Schulpsychologen, beim Familientherapeuten und beim<br />

Logopäden. All diese Bemühungen haben die Eltern zwar<br />

zunächst entlastet, denn sie fühlten sich nicht mehr allein<br />

mit ihrer Sorge. Doch sie brachten keine Besserung.<br />

Für Verbraucher ist die Übersicht schwer<br />

E-Nummern sind allein kein Zeichen<br />

von schlimmer Chemie: es gibt sie<br />

auch in <strong>Bio</strong>produkten. E 170, E 296, E<br />

948 sind nur einige der Zusatzstoffe,<br />

die auch <strong>für</strong> <strong>Bio</strong>-Lebensmittel zugelassen<br />

sind. Sie sind nur erlaubt,<br />

wenn das Produkt ohne den <strong>Ein</strong>satz<br />

dieses Hilfsstoffes nicht hergestellt<br />

oder nicht haltbar gemacht werden<br />

kann. Der <strong>Ein</strong>satz von zusätzlichen<br />

Farbstoffen, Stabilisatoren, Süßstoffen<br />

und Geschmacksverstärkern ist bei<br />

<strong>Bio</strong>produkten grundsätzlich verboten.<br />

E-Nummer, das heißt nicht immer<br />

gleich „künstlich“. <strong>Ein</strong>ige Zusatzstoffe<br />

mit E-Nummern kommen auch<br />

in der Natur vor und werden aus<br />

Pflanzen oder Tieren gewonnen.<br />

Das Gelier- und Verdickungsmittel<br />

E 410 (Johannisbrotkernmehl) und<br />

E 412 (Guarkernmehl) wird aus<br />

Baumsamen gewonnen.<br />

<strong>Bio</strong> von Anfang an<br />

BaByfood und BIo<br />

ADHS bei Kindern - Hyperaktivität durch<br />

Zusatz von Farbstoffen?<br />

Für Kinder wird ein Zusammenhang zwischen Hyperaktivität<br />

und der Zufuhr von so genannten Azofarbstoffen (E 102,<br />

E 104, E 110, E 122, E 124, E 129) vermutet, die sich vor<br />

allem in Süßspeisen, Eis und Backwaren befinden. Ab Juli<br />

2010 müssen daher Lebensmittel, die diese Farbstoffe enthalten,<br />

mit dem Hinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei<br />

Kindern beeinträchtigen“ versehen werden. Wenn die Pflicht<br />

zu solch einem Aufdruck kein <strong>Ein</strong>geständnis von Gefährdung<br />

ist, wäre dies wohl kaum Vorschrift. Die EU geht in diesen<br />

Bereichen grundsätzlich den Weg kleiner Schritte: ausgewählte<br />

Lebensmittelfarbstoffe werden als gefährlich markiert, ausgewählte<br />

Pestizide werden verboten – immer ein Kompromiss<br />

zwischen Verbraucherschutz- und Industrieinteressen.<br />

Fazit: Für das Wohl der Kinder spricht viel<br />

<strong>für</strong> sauber kontrollierte <strong>Bio</strong>qualität.<br />

Und das fängt im Bereich Babyfood an und wird m Bereich<br />

Kleinkinder und Schüler <strong>für</strong> Lebensmittelmärkte sicher immer<br />

unübersichtlicher. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger,<br />

diesem Warenbereich im LEH wieder eine Aussage zu geben.<br />

In vielen kleinen und mittleren Lebensmittelmärkten versinkt<br />

die Babynahrung in einem unattraktiven Umfeld von<br />

Nonfood wie Putzmitteln und Pflegemitteln.<br />

Es ist unbestritten, dass Babynahrung immer in einem vollen<br />

Sortiment zu zeigen ist: Milchberei, Gläschen, Getränke und<br />

natürlich die komplette Babypflege. Aber dann sollte schon<br />

darauf geschaut werden, mit welchem Sortiment man die<br />

höchste Kompetenz <strong>für</strong> den Markt darstellen kann und wir<br />

man die <strong>Bio</strong>qualität des Sortiments am besten zur Geltung<br />

bringt.<br />

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