Analyse und strategische Handlungsansätze - Landkreis Potsdam ...
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2 ZWISCHENBERICHTE – HAUPTERGEBNISSE UND FAZITS<br />
2.3 Expertengespräche mit innovativer Firmen<br />
die Geschäftsführer ein Selbstverständnis, das besagte, sie als Unternehmer benötigten<br />
vom Gr<strong>und</strong>satz her keine Unterstützung durch Externe. Erforderlich sei vielmehr, dass Politik<br />
<strong>und</strong> Verwaltung ihrer Verantwortung für auskömmliche Rahmenbedingungen (Bau, gewerbli-<br />
che <strong>und</strong> private Dienstleistungen,...) nachkommen.<br />
Die Sicht der Gesprächspartner auf das Problem der Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong> Beruf<br />
in der eigenen Firma war relativ unkritisch. Dabei war das Thema bei kleineren Firmen („Wir<br />
sind wie eine Familie.“), bei forschenden Firmen mit hochqualifizierten junge Mitarbeitern<br />
(„Wer zu seinem Kind muss, der geht. Er arbeitet es ja anderswo wieder raus.“) präsent.<br />
Teilweise wurde keine zeitgemäße <strong>und</strong> für die Personalrekrutierung nicht zukunftsfähige<br />
Sicht auf das Thema vertreten, indem die Fragestellung nur auf Mitarbeiterinnen bezogen<br />
wurde. Bezüglich des ÖPNV (z.B. wichtig für Azubis), der Erhöhung der Attraktivität der Le-<br />
bensbedingungen für junge Familien sowie der Schaffung von Bedingungen für reale Ange-<br />
botskalkulationen sahen Firmen Möglichkeiten zur Unterstützung durch <strong>Landkreis</strong> bzw.<br />
Kommunen.<br />
Firmen nutzen eine breite Palette von Weiterbildungsmöglichkeiten (Messen, Hersteller-<br />
Schulungen, Gewerkschaften, Innungen, IHK, Mutterfirma, kooperierende Firmen, Hoch-<br />
schul-Kontakte, betriebseigene Personaltrainer, Zeitschriften, Konferenzen, K<strong>und</strong>engesprä-<br />
che, Meetings, Produkt- <strong>und</strong> Vertriebsschulungen, eigene Geschäftsführung…). Die Qualifi-<br />
zierung zu betriebswirtschaftlichen <strong>und</strong> branchenübergreifenden Themen (Staplerschein,<br />
Arbeitsschutz, …) ist weitgehend zur Zufriedenheit der Firmen organisiert. Die benötigte<br />
fachliche Weiterbildung wird zumeist als so spezifisch eingestuft, „dass ein regionales Ange-<br />
bot nicht sinnvoll wäre“. Von den Mitarbeitern wird zunehmend ein selbständiges <strong>und</strong> lebens-<br />
langes Lernen als selbstverständlich erwartet. Diesen Anspruch stellen die Geschäftsführer<br />
auch an sich, wobei gelegentlich Weiterbildungsangebote zu verschiedenen rechtlichen Fra-<br />
gen vermisst werden. Der Mangel an Zeit <strong>und</strong> Geld verhindert oft, erkannten Weiterbildungs-<br />
erfordernissen nicht nach zu kommen. Die finanzielle Förderung von Weiterbildung war einer<br />
der am häufigsten genannten Unterstützungsbedarfe, wobei die Weiterbildungsförderung<br />
über die LASA kaum bekannt war. Mehrere Firmen „kennen keine guten Bildungsträger in<br />
<strong>Potsdam</strong>-Mittelmark“ <strong>und</strong> nutzen daher Angebote in Berlin, <strong>Potsdam</strong>, Brandenburg/H. bzw.<br />
den alten Ländern. Ein Landwirtschaftsunternehmen profitiert dagegen von der nahe gelege-<br />
nen Heimvolkshochschule am Seddiner See als Bildungszentrum für Landwirtschaft <strong>und</strong><br />
ländlichen Raum.<br />
Als Gr<strong>und</strong> für die Ausbildung von Azubis wurde von Firmen oft deren hohe Spezialisierung<br />
genannt, die anderenfalls eine zeitaufwändige, manchmal mehrjährige, Einarbeitung neuer<br />
Mitarbeiter erforderlich macht (IT, Instrumentenbau, Spezialbau, Biotechnologie, Tischlerei,<br />
Stahlbau, Krankenhäuser, Bäckerei, Pflege, Tischler/Denkmalsbereich, Touristik, Elektro,<br />
…). Die Firmen beklagten bis auf wenige Ausnahmen ein verschlechtertes Ausbildungsni-<br />
veau der Schulabgänger <strong>und</strong> dies nicht nur fachlich („Die sind ja nicht dümmer als Frühere.“)<br />
sondern ganz besonders hinsichtlich der Sozialkompetenz <strong>und</strong> der Motivation. Mehrere Ge-<br />
schäftsführer legten Wert darauf, „nicht alle über einen Kamm zu scheren“ bzw. nicht in eine<br />
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