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Analyse und strategische Handlungsansätze - Landkreis Potsdam ...

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2 ZWISCHENBERICHTE – HAUPTERGEBNISSE UND FAZITS<br />

2.3 Expertengespräche mit innovativer Firmen<br />

aus Konkurrenzdenken resultierende Vorbehalte in <strong>Potsdam</strong>-Mittelmark besonders verbreitet<br />

seien.<br />

Die Einschätzung des Innovationsklimas im <strong>Landkreis</strong> durch die Firmen war geteilt. Einige<br />

Firmen (gehäuft aus Teltow) vertraten die Auffassung, das Innovationsklima des <strong>Landkreis</strong>es<br />

sei für sie nicht relevant, maßgeblich sei für sie das Innovationsklima des Landes Branden-<br />

burg (es gab keine Identifikation mit dem <strong>Landkreis</strong>). Viele Firmen kritisierten das Image des<br />

<strong>Landkreis</strong>es. Es bilde die Wirtschaftskraft, Entwicklungsdynamik <strong>und</strong> Innovativität nicht aus-<br />

reichend ab <strong>und</strong> sei zu stark auf den Flämingtourismus sowie die Attraktivität als alternativer<br />

Wohnort von in Berlin bzw. <strong>Potsdam</strong> tätigen Fachkräfte ausgerichtet, was in Einzelfällen das<br />

überregionale Marketing der Firma erschwert oder sogar die Auftragsvergabe behinderte<br />

(„Firmen aus der Streusandbüchse“). Verwaltung <strong>und</strong> Politik sollten mit Unternehmern darü-<br />

ber sprechen, wie man <strong>Potsdam</strong>-Mittelmark als Standort mit besonderen Innovationsbedin-<br />

gungen besser vermarkten kann, auch in Verbindung mit dem Image des B<strong>und</strong>eslandes<br />

Brandenburg insgesamt.<br />

Die Wirtschaftskompetenz der <strong>Landkreis</strong>verwaltung wurde von den Firmen unter-<br />

schiedlich eingeschätzt, wobei kritische Einschätzungen aus den unterschiedlichsten<br />

Branchen überwogen. Von zahlreichen Firmen wurde die fehlende Kontaktaufnahme sei-<br />

tens der Wirtschaftsförderung als Ausdruck mangelnder Kompetenz gewertet. Unter den<br />

Firmen, welche die Wirtschaftskompetenz der <strong>Landkreis</strong>verwaltung positiv bewerteten, wa-<br />

ren Vertreter der für die zukunftsfähige Entwicklung des <strong>Landkreis</strong>es wesentlichen Wirt-<br />

schaftsbereiche Tourismus, Erneuerbare Energien, Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft, Medien/IKT <strong>und</strong><br />

Biotechnologie.<br />

In ihrer Standortgemeinde hatten die Firmen unterschiedliche Erfahrungen mit den An-<br />

sprechpartnern für Wirtschaft sowie der Dauer der Bearbeitung von Anträgen <strong>und</strong> Anfragen<br />

gemacht. Weil Firmen zudem die o.g. unterschiedliche Bindung an die Standort-Gemeinde<br />

haben, fiel die Beurteilung der Wirtschaftskompetenz der Kommunalverwaltungen<br />

(Städte, Ämter, Gemeinden) geteilt aus.<br />

Eine Firma regte an, auf dem Weg zu mittelstandsfre<strong>und</strong>lichen Behörden im <strong>Landkreis</strong> ein<br />

Gütesiegel „Mittelstandsfre<strong>und</strong>lichkeit“ für Kommunen einzuführen, wie es in NRW<br />

praktiziert wird (an bestimmten Kriterien festgemacht wie z.B. kurzfristige Erteilung von Bau-<br />

genehmigungen). Ganz überwiegend waren die Firmen mit den Bearbeitungszeiten ihrer<br />

Anträge zufrieden. Unzufriedenheit wurde geäußert, wenn Unterlagen mehrfach „scheib-<br />

chenweise“ nachgefordert wurden, Bearbeiter schlecht zu erreichen waren, Ablehnungs-<br />

gründe nicht akzeptabel schienen oder das Verfahren nicht transparent war. Allerdings wa-<br />

ren die Interviewpartner nicht in jedem Falle in der Lage, die Aussagen nach Gemeinde-<br />

oder <strong>Landkreis</strong>verwaltung zu spezifizieren.<br />

Manche Firmen hatten ein traditionelles, im Schwerpunkt verwaltendes <strong>und</strong> nicht gestal-<br />

tendes Verständnis von Wirtschaftsförderung. Manchmal ist dies ein Gr<strong>und</strong> dafür, dass<br />

seitens der Firma kein Kontakt zur Wirtschaftsförderung gesucht wird. („Ein solches Ver-<br />

ständnis müsste sich die Wirtschaftsförderung erst erarbeiten“). In zahlreichen Fällen hatten<br />

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