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WERRA -ZEITUNG WERRA -ZEITUNG - Gemeinde Gerstungen

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Ausgabe: 3/2012 Amtsblatt „Neue Werra-Zeitung“ Seite 14<br />

Den 30ten Januarii [1695] ist Friderich Landefeld undt deßen<br />

Haußfraw Barbara ein Töchterlein 33. wochen nach der Copulation<br />

gebohren und den 31 ejusdem zur H. Tauffe gebracht worden,<br />

undt stundt gevatter Elisabetha Landefeldin, Volckmar<br />

Landefelds seel. hinterlaßenene Tochter, et vocata est Elisabetha<br />

p.<br />

Den 13ten Martii hat Johannes Wittichs Haußfraw Margaretha<br />

ein Töchterlein 16. Wochen nach der Copulation gebohren, welches<br />

den 14 ejusdem zur H. Tauffe gebracht worden, undt war<br />

Gevatterin Catharina, Wilhelm Wittichs Inwohners alhier eheliche<br />

Haußfraw, et vocata est Catharina p.<br />

Den 17ten Junii ist Erduwin Hohman undt deßen Weib Anna<br />

ein Söhnlein zur Welt gebohren, undt den 18. ejusdem zur H.<br />

Tauffe gebracht worden, undt ist zur Gevatterstell erbeten gewesen<br />

Johannes Seidenfaden alhier p, vocatus Johannes.<br />

„Kräht der Hahn auf dem Mist …<br />

ändert sich das Wetter, oder es bleibt<br />

wie es ist“.<br />

Eine salopp formulierte Volksweisheit,<br />

die sagen will, wie wenig (und das Gott<br />

sei Dank) der Mensch auf das Wettergeschehen<br />

Einfluss nehmen kann. Sie<br />

trifft leider auch auf eine unliebsame<br />

menschliche Charaktereigenschaft zu,<br />

heißt es doch auf manche Zeitgenossen<br />

bezogen, „er ist wie das Wetter“, also im Grunde unberechenbar.<br />

Der Leipziger Wetterfrosch Thomas Globig, ein anerkannter und<br />

publikumswirksamer Meteorologe, bekannte sich unlängst in<br />

seiner Wettermoderation im MDR, zur Unseriösität verbindlicher<br />

Prognosen für einen längeren Zeitabschnitt: „In der Atmosphäre<br />

herrscht ein ständiges Chaos“, zu viele nicht oder schwer vorhersehbare<br />

Einflüsse spielen eine Rolle bei der aktuellen Wettersituation.<br />

In ähnlicher Weise äußerte sich der amerikanische<br />

Zukunftsforscher und Ökoexperte E. Lorenz, bekannt als der<br />

Begründer der Chaostheorie: „Wenn im Amazonasurwald ein<br />

Schmetterling seine Flügel bewegt, kann sich daraus eine Unwettersituation<br />

im fernen Europa entwickeln.“ Sinngemäß meint<br />

er damit beispielhaft, dass wie bei einer Kettenreaktion, durch<br />

das Zusammenwirken vieler zufälliger Kleinigkeiten eine chaotische<br />

Situation in der Atmosphäre entsteht, nach dem Motto<br />

„kleine Ursachen - große Wirkung“.<br />

Die Menschen, seit Anbeginn ihres Daseins, waren gezwungen<br />

sich mit dem Wetter zu beschäftigen, um eine Strategie zu entwickeln,<br />

sich den unabdingbaren Gegebenheiten der Umwelt<br />

anzupassen, um einem weitestgehend bedingungslosen Ausgeliefertsein<br />

zu entfliehen. So haben sich über lange Zeiträume<br />

Bauernweisheiten und Wetterregeln herausgebildet, die auf Beobachtungen<br />

und Vergleichen begründet sind. Häufig wurden<br />

sie Lostagen von Heiligen oder religiösen Höhepunkten zugeordnet.<br />

Der bisherige Verlauf des Winters ermuntert mich, auf<br />

einen solchen Lostag näher einzugehen. Es ist der 2. Dezember,<br />

der Namenstag der heiligen Bibiana. Diese lebte nach der<br />

christlichen Überlieferung im 4. Jahrhundert und erlitt unter dem<br />

römischen Kaiser Diokletian, in einer Zeit der schlimmsten<br />

Christenverfolgung, einen grausamen Martertod. Regnet es an<br />

diesem Tag, so geschehen am 2. Dezember 2011, dann regnet<br />

es nach dieser Regel 40 Tage und eine Woche danach. Im Großen<br />

und Ganzen ist diese Wetteregel eingetroffen. Und auf den<br />

Januar 2012 weiterführend, könnte mit einem milden aber langen<br />

Winter 2012 gerechnet werden. Ist nämlich am 6. Januar,<br />

dem Dreikönigstag, kein rechter Winter eingetroffen, folgt auch<br />

keiner mehr nach. Noch ein Wort zum Dreikönigstag, über die<br />

an die Tür geschriebenen Buchstaben C+M+B. Ich dachte immer,<br />

bevor ich mich kundig machte, es bedeutet die Anfangsbuchstaben<br />

von Caspar, Melchior und Balthasar. Dagegen sind<br />

es aber die Anfänge des lateinischen Spruches „Christus Mansionem<br />

Benedicat“ - „Christus segne dieses Haus“, die vorwiegend<br />

im süddeutschen Raum von den Sternsingern mit Kreide<br />

markiert werden.<br />

Weitere Wetterlostage für den Januar bedeuten für den 2. (Markarius)<br />

„Wie das Wetter an Markarius war, so wird der September:<br />

trüb oder klar“. Danach wäre ein trüber September 2012 zu<br />

erwarten. Für den 20. Januar wird vorhergesagt: „An Fabian und<br />

Sebastian fängt oft der rechte Winter an“. Das deckt sich mit der<br />

bäuerlichen Volksweisheit, „dass der Winter erst kommt gegangen,<br />

wenn die Tage fangen an zu langen“. Der 30. Januar ist der<br />

heiligen Martina gewidmet: „Bringt Martina Sonnenschein, hofft<br />

man auf viel Korn und Wein.“ Der folgende Tag, der 31. Januar<br />

prophezeit: „ Auf trocknen, kalten Januar folgt viel Schnee im<br />

Februar.“ So ähnlich geht es fort: „Was dem Januar an Schnee<br />

gefehlt, oft der weiße März erzählt“. Das würde auch der Vorahnung<br />

entsprechen, dass mit einem milden Winter und spätem<br />

Frühjahr 2012 zu rechnen ist. Trotz der vorgenannten Wetterregeln,<br />

die man für den Januar allgemein noch erweitern könnte:<br />

„Wächst das Gras im Januar, ist´s im Sommer in Gefahr“ oder<br />

„Wenn im Januar viel Nebel steigen, wird sich ein schönes<br />

Frühjahr zeigen“, „Viele Maulwurfshügel im Januar bedeuten ein<br />

spätes Frühjahr“, ist deren Eintreffen völlig offen. Abgerundet<br />

werden die schier unzähligen Prophezeiungen (es existieren<br />

mehr als 365 bäuerliche Wetterregeln) durch die Beobachtungen<br />

des Abtes Mauritius Knauer, dem sogenannten 100-jährigen<br />

Kalender. Der im 17. Jahrhundert lebende Kirchenmann<br />

zeichnete ebenfalls täglich seine Wetterbeobachtungen auf und<br />

kam zu dem Schluss, dass sich das Wetter alle sieben Jahre<br />

nach einem bestimmten Zyklus wiederholt, der mit unserem<br />

Planetensystem zusammenhängt. Auf diese Weise traute er<br />

sich, wie andere Weissager, Wetterprognosen für die nächsten<br />

hundert Jahre zu - daher auch der etwas irritierende Name seines<br />

Wetterkalenders.<br />

Wenn der Januar 2012 vorüber ist, sind wir schlauer. Ich maße<br />

mir ob der scheinbaren Unberechenbarkeit des Wetters keine<br />

verbindliche Prognose zu, neige aber dazu, dass alles auf einen<br />

schwachen dafür aber langatmigen Winter hinausläuft. Damit<br />

müssen wir uns abfinden, wie leider auch mit wetterwindischen<br />

Zeitgenossen. Letzteren kann man aber, im Gegensatz zum<br />

Wetter, aus dem Wege gehen.<br />

Wolfgang Weiß<br />

Abgabetermin der Sachen am Mitwoch, den 07.03.3012 von<br />

10.00 bis 18.00 Uhr im Rautenkranz.<br />

Mütter, die mitmachen möchten, melden sich bitte zwecks Info<br />

und Vergabe einer neuen Abgabenummer unter folgenden Telefonnummern<br />

0176 21111633<br />

036922 31522 oder 036922 20462<br />

Bitte keine Winterkleidung oder Schuhe jeglicher Art abgeben!<br />

Die nicht verkauften Sachen und Gegenstände stehen am<br />

Samstag, den 10.03.2012 zwischen 1500 Uhr und 16.00 Uhr<br />

zur Abholung bereit.<br />

Beim letzten Flohmarkt vergebene Teilnehmernummern können<br />

Sie ebenfalls unter nebenstehenden Telefonnummern erfragen!<br />

Begrenzung der Artikel auf 40 Teile je Teilnehmernummer!<br />

Artikel auf Kennzeichnung bitte nicht durchnummerieren!

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