Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
117<br />
M 2<br />
Genauer betrachtet, handelt es sich um zwei völlig verschiedene Vorgänge: beim wirklichen<br />
"Fallen" (A) wirkt die Schwerkraft auf den losgelassenen Gegenstand; beim scheinbaren<br />
"Fallen" (B) wirkt keine Kraft mehr auf den losgelassenen Gegenstand, er unterliegt nur<br />
noch der Trägheit - beschleunigt wird dagegen der Kasten mit dem Physiker! Und der<br />
Eindruck des "Fallens" entsteht nur durch die relative Beschleunigung des Physikers. Für<br />
wen aber sollen zwei verschiedene (!) Kraftwirkungen auf zwei verschiedene (!) Körper<br />
irgendeine Gleichwertigkeit (Äquivalenz) aufweisen?<br />
Der Physiker weiß immerhin, daß zwei physikalische Zustände in Frage kommen können,<br />
(A) das Ruhen in einem Gravitationsfeld oder (B) ein energiegespeister Antrieb im gravitationsfreien<br />
Raum (wenn es so etwas geben sollte). Der Physiker weiß jedoch auch, daß beide<br />
Zustände durch Kraftwirkungen in entgegengesetzten (!) Richtungen bewirkt werden, <strong>und</strong><br />
würde nie auf die Idee kommen (auf die Albert Einstein kommt), zwei gleichgroße Kraftwirkungen<br />
in entgegengesetzten Richtungen seien gleichwertig, nur weil die beobachteten<br />
Effekte (der "fallende" <strong>und</strong> der "<strong>zu</strong>rückbleibende" Gegenstand) scheinbar ähnlich sind.<br />
Der Physiker kennt beide Möglichkeiten, weiß, daß sie völlig gegensätzlich sind, <strong>und</strong> wird<br />
daher solange keine Entscheidung treffen, wie Albert Einstein ihm keine Möglichkeit <strong>zu</strong>r<br />
Erforschung der "Außenwelt" <strong>und</strong> der dort wirkenden Kräfte gibt.<br />
Eine Möglichkeit der Erkenntnis innerhalb des Kastens wäre z. B. die Vergrößerung des<br />
Kastenbodens: empfindliche Federwagen würden bei Gravitation auf das Gravitationszentrum<br />
ausgerichtet, bei energiegespeistem Antrieb dagegen völlig parallele Kraftwirkungen<br />
feststellen.<br />
Eine zweite Möglichkeit der Erkenntnis innerhalb des Kastens gäbe es bei ausreichender<br />
innerer Höhe des Kastens: die Gravitationskraft nimmt mit größerer Entfernung vom Gravitationszentrum<br />
ab; dagegen wäre die von der Rakete erteilte Beschleunigung des Kastens an<br />
allen Orten im Kasten dieselbe; vgl. Brösske 1962 (Naturgesetze), S. 91-93: mit der Federwage<br />
ließe sich diese Veränderung oder ihr Fehlen feststellen. Vgl. auch Riedinger 1923.<br />
Außerdem - als dritte Möglichkeit der Erkenntnis - hat Albert Einstein selbst einmal einen<br />
verschiedenen Uhrengang bei verschiedenen Höhen im Gravitationsfeld behauptet: unabhängig<br />
davon, ob der Effekt bestätigt wird, müßte er ihn als Argument gelten lassen, daß im<br />
(A) ruhenden geschlossenen Kasten durch verschiedenen Uhrengang in verschiedenen Höhen<br />
sehr wohl ein Gravitationsfeld festgestellt werden kann; welche Wirkung die Beschleunigung<br />
im Falle (B) auf den Uhrengang haben kann, bleibt empirisch fest<strong>zu</strong>stellen.<br />
Fok 1952, S. 150-151: Betrachtet das Modell des Auf<strong>zu</strong>gs <strong>und</strong> verweist auf seine rein<br />
lokale Anwendung, bestreitet z.B. die Anwendung auf das Sonnensystem, <strong>und</strong> bestreitet, daß<br />
ein Gravitationsfeld durch eine Beschleunigung ersetzt werden kann: "Le caractère local du<br />
principe d'équivalence exclut la possibilité de l'appliquer à des objets physiques tels que le<br />
système solaire." - "ce champ [de gravitation] ne peut être remplacé par une accélération".<br />
Pfiffige Physiker könnten ihre Lage im Kasten übrigens durch Aussitzen erkennen: die<br />
Schwerkraft bleibt für den ruhenden Kasten auch über längere Zeiträume unverändert -<br />
während die Beschleunigung (= Zunahme der Geschwindigkeit!) durch einen energiegespeisten<br />
Antrieb sehr bald <strong>zu</strong> einem natürlichen Ende kommt <strong>und</strong> dann die behauptete "Gleichwertigkeit"<br />
sich als Illusion herausstellt, weil ohne Beschleunigung nichts mehr <strong>zu</strong>rückbleibt <strong>und</strong><br />
scheinbar "fällt". - Die Moral von der Geschichte: Man sollte sich von niemandem <strong>zu</strong>r<br />
Blinde-Kuh-Physik einladen lassen, weil man mit "schwachsinnigem Verhalten" (Theimer,<br />
S. 117) bestraft werden kann.<br />
Das von Albert Einstein eingeführte Gedankenexperiment des geschlossenen Kastens<br />
(Auf<strong>zu</strong>gskabine), in dem eingeschlossene Physiker experimentelle Bef<strong>und</strong>e ermitteln sollen,<br />
ist eine absurde Veranstaltung. Physiker tun vielleicht nur das, was Einstein vorschreibt;<br />
Forscher würden als erstes ein Loch in die Kastenwände schlagen um fest<strong>zu</strong>stellen, was<br />
draußen geschieht, weil die physikalische Wirklichkeit ohne die Dynamik nicht verstanden<br />
werden kann.<br />
G. O. Mueller: SRT.