Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
hänge <strong>zu</strong> kümmern. Für die kinematische Betrachtungsweise ist es völlig gleichgültig, ob<br />
sich die Erde um die Sonne bewegt ... oder umgekehrt."<br />
Angesichts dieser drei Vorausset<strong>zu</strong>ngen wollen die Relativisten die Existenz ihrer<br />
gravitationsfreien Inertialsysteme mit dem in der Physik üblichen "Vernachlässigen" kleinerer<br />
Wirkungen rechtfertigen: die Gravitationswirkungen sollen so klein sein, daß man sie<br />
nicht in Rechnung stellen muß. Ein solches Vernachlässigen wäre nur solange legitim, wie<br />
die Theorie das "Vernachlässigen" auch konsequent durchhielte - was sie jedoch offensichtlich<br />
nicht tut. Deshalb ist das Konzept des Inertialsystems <strong>und</strong> gar die Annahme einer<br />
"dreifach unendlichen Mannigfaltigkeit gleichberechtigter Systeme" (v. Laue 1913, S. 34) für<br />
die SRT nur eine Fiktion <strong>und</strong> ohne jede Gr<strong>und</strong>lage in der physikalischen Wirklichkeit. Wenn<br />
die Fixsterne (ferne Massen) durch ihre Gravitationskräfte auf die Gegenstände im Eisenbahn<strong>zu</strong>g<br />
auf der Erde einwirken, dann ist nirgendwo in unserer Galaxis ein Ort für ein<br />
Inertialsystem ohne gravitative Einwirkung. Die Relativisten selbst halten die Gravitationskräfte<br />
nicht für vernachlässigbar gering, sonst würden sie mit ihnen nicht die Trägheitskräfte<br />
der unbefestigten Gegenstände im abgebremsten Eisenbahn<strong>zu</strong>g begründen.<br />
Von einer Fiktion wie den Inertialsystemen können keine verallgemeinernden Folgerungen<br />
für die gesamte Wirklichkeit abgeleitet werden. Es gibt keinen physikalisch realen<br />
Übergang von einer anfänglichen Beschränkung auf fiktive Inertialsysteme <strong>zu</strong> einer Wirklichkeit,<br />
die von der Gravitation <strong>und</strong> anderen Kräften beherrscht wird <strong>und</strong> fast ausschließlich<br />
nicht-inertiale (!) Bewegungen aufweist.<br />
Galeczki / Marquardt 1997 analysieren eingehend die Problematik des Inertialsystems (S.<br />
45-46): "Hier passiert alles mit der schönen Geradlinigkeit <strong>und</strong> Gleichmäßigkeit, die der<br />
kritische Beobachter ohne drastische Vernachlässigung der ihn umgebenden Bewegungshierarchie<br />
niemals in der Natur wiederfindet: Drehungen, Richtungsänderungen, Bremsen<br />
<strong>und</strong> Beschleunigen usw. sind vom Geschehen ausgeschlossen. Inertialsysteme, jene Ideale<br />
eines ruckfrei fahrenden Waggons, sind die Lieblinge der Mechanik, weil nie gefragt wird,<br />
wo<strong>zu</strong> es ... eigentlich gut sein soll, sich immer nur mit konstanter Geschwindigkeit in Be<strong>zu</strong>g<br />
auf irgendetwas anderes <strong>zu</strong> bewegen. [...] Es gibt bereits Schwierigkeiten, eine gleichförmiglineare<br />
Geschwindigkeit mit einer lokalen Näherung in Einklang <strong>zu</strong> bringen. Trotz (oder<br />
gerade wegen?) aller Lehrbuchnützlichkeit ist eine unendliche Vielzahl von Inertialsystemen<br />
ein <strong>zu</strong> wirklichkeitsfernes Konzept für dynamisches Geschehen, während ein f<strong>und</strong>amentales<br />
Inertialsystem unverzichtbar ist. Der Einfluß aller vorhandenen Massen läßt sich - ebensowenig<br />
wie diese selber - [nicht] wegdiskutieren. Es ist sinnlos, von der gleichmäßigen<br />
Relativgeschwindigkeit nur zweier einsamer Massen im Weltall <strong>zu</strong> reden, ganz <strong>zu</strong> schweigen<br />
von einer einsamen Masse, auf die eine ebenso einsame Kraft wirken soll. An solchen<br />
pathologisch skelettierten Systemen lassen sich alle möglichen Bewegungsformen erfinden.<br />
Ihre Verallgemeinerung ist dann nur noch ein kleiner aber folgenschwerer Schritt. Es ist<br />
daher wichtig, den Unterschied zwischen Dynamik <strong>und</strong> Kinematik nie aus den Augen <strong>zu</strong><br />
verlieren. Die Natur kennt keine streng kinematische Bewegung, die von allen energetischen<br />
Betrachtungen losgelöst ist."<br />
Im Kosmos existiert keine "Gegend" ohne Gravitationsfelder <strong>und</strong> damit kein Ort für eine<br />
SRT ohne Gravitationswirkungen. Die Gravitation als Herrin des Kosmos macht alle Versuche,<br />
ihr durch eine Theorie <strong>zu</strong> entkommen, <strong>zu</strong>schanden. Albert Einsteins Präsentation der<br />
ART als einer Theorie der Gravitation will dieser Niederlage entkommen, weshalb die ART<br />
auch von Max Abraham als Widerruf der SRT interpretiert <strong>und</strong> begrüßt worden ist.<br />
M. v. Laue 1913, S. 34. - Galeczki / Marquardt 1997, S. 45-51.<br />
113<br />
L 1<br />
G. O. Mueller: SRT.