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Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...

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Textversion 1.2 - 2004<br />

Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />

Körpers aufgefaßt hat, ebenso auch M. v. Laue ohne Äther-Hypothese, möchte Minkowski<br />

die unvermeidliche <strong>und</strong> unangenehme Frage nach der Ursache der behaupteten Kontraktion<br />

gern loswerden <strong>und</strong> behauptet <strong>zu</strong> diesem Zweck von der Kontraktion dreierlei:<br />

(1) sie ist nicht Folge von Widerstand im Äther;<br />

(2) sie ist der Begleitumstand eines Umstandes;<br />

(3) sie ist ein Geschenk von oben.<br />

Klar ist davon nur die erste Aussage: eine Negativ-Behauptung, die als solche schon<br />

nicht viel wert ist; im "Begleitumstand eines Umstandes" steckt doch der Gedanke der Folge,<br />

von Ursache <strong>und</strong> Wirkung, wird aber nicht physikalisch ausgeführt; die dritte Aussage als<br />

die eigentliche Erklärung ist für jemanden, der die Physik revolutionieren will, <strong>zu</strong>mindest<br />

erstaunlich, insbesondere wenn man daran denkt, daß die Relativisten besonders gern gegen<br />

Newtons religiöse Vorstellungen über den absoluten Raum wettern.<br />

Für den Physiker ist "ein Geschenk von oben" jedenfalls keine physikalische Erklärung,<br />

sondern nur ein unerwartetes Eingeständnis der Hilflosigkeit, in auffallendem Kontrast <strong>zu</strong>r<br />

sonstigen Hochstimmung Minkowskis über seine großartige "Ummodelung unserer Naturauffassung".<br />

Die Kontraktion als Folge der relativen Bewegung wird sprachlich unsäglich<br />

verklausiert <strong>zu</strong>gegeben, kann jedoch physikalisch nicht erklärt werden. Und mit der Versicherung,<br />

wer es nicht gewesen sein soll (der Äther), schränkt Minkowski nur seine Alternativen<br />

ein. Das Ganze ist eher eine Nicht-Erklärung.<br />

Nicht uninteressant ist die weitere Behandlung der Längenkontraktion durch Minkowski<br />

(S. 59): er versichert, daß die Hypothese von Lorentz "völlig äquivalent" sei mit seiner<br />

eigenen "neuen Auffassung von Raum <strong>und</strong> Zeit", "wodurch sie viel verständlicher wird";<br />

<strong>zu</strong>m Abschluß versichert Minkowski noch die völlige Symmetrie (Reziprozität) der Längenkontraktion:<br />

"wir würden in genau dem nämlichen Verhältnis das erste Elektron gegen das<br />

zweite verkürzt finden". Damit befindet sich Minkowski jedoch, anders als er glaubt, im<br />

Gegensatz <strong>zu</strong> Lorentz, der seine Kontraktion als real ansah. Minkowski 1908, obwohl einer<br />

der Väter der SRT, wäre mit seinem Bekenntnis <strong>zu</strong>r Reziprozität auch kein Kronzeuge für die<br />

behaupteten einseitigen Effekte der Kontraktion wie der Zeitdilatation bis hin <strong>zu</strong>m Zwillings-<br />

Paradoxon.<br />

Minkowski, Hermann: Raum <strong>und</strong> Zeit : Vortrag, 80. Naturforscher-Vers., Köln 1908, 21. Sept. In:<br />

Naturforschende Gesellschaft, Cöln. Verhandlungen. 80. 1909, S. 4-9. Zugl in: Physikalische Zeitschrift.<br />

20. 1909, S. 104-111. Abdruck in: Das Relativitätsprinzip. Lorentz, Einstein, Minkowski. 6. Aufl. 1958, S.<br />

54-66; hiernach zitiert.<br />

Mathematik<br />

H: Mathematik / <strong>Fehler</strong> Nr. 1<br />

Albert Einsteins mathematische Ableitungen der Lorentz-Transformationen<br />

enthalten gr<strong>und</strong>sätzliche <strong>Fehler</strong><br />

Pagels 1985 (S. 9-34) kritisiert <strong>zu</strong>nächst Albert Einsteins Ableitungen der Lorentz-Transformationen<br />

von 1916 (in einer späteren Ausgabe von 1969) <strong>und</strong> anschließend die von 1905. Ein<br />

zentraler Kritikpunkt (S. 11-12): "Die Formeln der TF [Lorentz-Transformation] stellen ...<br />

immer <strong>und</strong> überall eine Funktionsgleichung dar, deren unabhängig Veränderliche in einem<br />

funktionalen Zusammenhang stehen. Die unabhängig Veränderlichen der TF dürfen also<br />

prinzipiell nicht als frei wählbare Veränderliche betrachtet <strong>und</strong> behandelt werden. Hat man<br />

also eine Veränderliche der TF bestimmt - dann hat man <strong>zu</strong>gleich die anderen <strong>beiden</strong><br />

101<br />

G 8<br />

G. O. Mueller: SRT.

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