Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...

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Kap. 2: Fehler-Katalog Experimenten ist konkret nur der Laufzeitunterschied von elektromagnetischer Strahlung (Licht) auf verschiedenen Wegen in verschiedenen Richtungen. In allen Experimenten geht es um Unterschiede in Bezug auf die Bewegungsrichtung der Erde, auf der die Versuche angestellt werden. - Michelson/Morley drehten ihr Interferometer um 90 Grad; Sagnac ließ sein Interferometer ständig rotieren; D. C. Miller baute sein Interferometer stationär auf die Erdoberfläche und nutzte als Rotation die Erddrehung. Michelson/Morley und D. C. Miller hatten außerdem die Bewegung der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne als Effekt zu beobachten. Für die Relativisten ist das Ergebnis von Sagnac eine Katastrophe: denn wenn das angebliche Null-Ergebnis von Michelson/Morley für die Relativisten ein Beweis für die Richtigkeit der Theorie gewesen sein soll, so müssen, logischerweise, die späteren eindeutig positiven Nachweise von Laufzeitunterschieden Widerlegungen ihrer Theorie sein. Kein Weg führt an dieser Schlußfolgerung vorbei, auch das Verschweigen nicht. Sagnac, Georges: L'éther lumineux démontré par l'effet du vent relatif d'éther dans un interféromètre en rotation uniforme. In: Académie des Sciences. Paris. Comptes rendus. 157. 1913, S. 708-710. Forts. S. 1410-1413: Sur la preuve de la réalité de l'éther lumineux par l'expérience de l'interférographe tournant. - Engl. Übers. in: The Einstein myth and the Ives papers. 1979, S. 247-252: The luminiferous ether demonstrated by the effect of the relative motion of the ether in an interferometer in uniform rotation. A: Äther / Fehler Nr. 7 Aus der Wiedereinführung des Äthers durch Albert Einstein 1921 sind keine Folgerungen für die SRT gezogen worden Spätestens 1920 hat Albert Einstein öffentlich die Existenz des Äthers für notwendig erklärt. Seine persönliche Auffassung, daß der Äther nicht materiell zu verstehen sei, ist eine unter vielen vorgebrachten Auffassungen. Seine Auffassung, daß der Äther identisch sei mit dem Raum, ist ebenfalls schon früher geäußert worden und nicht beweisbar. Die allgemeine Unkenntnis über die Beschaffenheit des Äthers läßt alle diesbezüglichen Behauptungen als reine Spekulationen erscheinen, bis hierzu experimentelle Befunde vorliegen werden. Zwei Kernsätze aus der Leidener Rede (Abdruck 1990, S. 117): "Indessen lehrt ein genaueres Nachdenken, daß diese Leugnung des Äthers nicht notwendig durch das spezielle Relativitätsprinzip gefordert wird. Man kann die Existenz eines Äthers annehmen; nur muß man darauf verzichten, ihm einen bestimmten Bewegungszustand zuzuschreiben ..." (S. 119): "Andererseits läßt sich aber zugunsten der Ätherhypothese ein wichtiges Argument anführen. Den Äther leugnen, bedeutet letzten Endes annehmen, daß dem leeren Raume keinerlei physikalische Eigenschaften zukommen." In den wenigen Relativistik-Darstellungen, die die neue Position Albert Einsteins überhaupt zu erwähnen wagen, wird seine Interpretation des Äthers (als identisch mit dem Raum) für etwas ganz Neues ausgegeben: keiner dieser Autoren behandelt die Frage, wie diese Behauptung bewiesen worden sein soll. Für die meisten apologetischen Darstellungen aber bleibt Albert Einstein der Besieger des Äthers von 1905. Die Abschiebung des Äthers auf den Raum ist als reine Behauptung ein geschickter Schachzug, weil man über den Raum überhaupt nichts weiß, als daß ausgedehnte Körper in ihm existieren und sich bewegen können. Über den Äther weiß man nichts, über den Raum weiß man nichts, so erklärt Albert Einstein das eine Unbekannte durch ein anderes Unbekanntes. Aber immerhin holt er 1920 das verächtlich gemachte Wort "Äther" wieder hervor und bezeugt dessen Unerläßlichkeit, weil er inzwischen mit der ART beschäftigt ist. Einstein, Albert: Äther und Relativitätstheorie : Rede, gehalten am 5.5.20 an der Reichs-Univ. zu Leiden. 1920. 15 S. Abgedruckt in: Albert Einsteins Relativitätstheorie. Hrsg.: K. v. Meyenn. 1990. S. 111- 123. G. O. Mueller: SRT. 46 Textversion 1.2 - 2004

Textversion 1.2 - 2004 Kap. 2: Fehler-Katalog A: Äther / Fehler Nr. 8 Die eindeutig festgestellten Laufzeitunterschiede aus den Versuchen von Dayton C. Miller 1925/27 werden in den SRT- Darstellungen verleugnet Miller hat in seinen Interferometer-Experimenten über mehrere Jahre in unterschiedlichen Höhenlagen und mit längeren Lichtwegen gearbeitet als seine Vorgänger; außerdem hat er die bisher üblichen Abschirmungen der Labors durch Beton und Metalle vermieden, und er hat die Messungen programmgemäß zu den verschiedenen Zeitpunkten (entgegengesetzte Orte der Erde in der Umlaufbahn um die Sonne, entgegengesetzte Stellungen der Erde in ihrer Eigendrehung) durchgeführt, und zwar überhaupt erstmals vollständig. Seine Versuchsanordnungen waren die besten bis dahin erreichten und sind nie in Kontrollexperimenten wiederholt worden. Seine Ergebnisse betrugen ca. ein Drittel der von einer bestimmten Äther-Konzeption erwarteten Beobachtungswerte, also keine Null-Ergebnisse. - Carvallo 1934 zitiert - leider ohne Quellenangabe - auf dem Titelblatt eine Stellungnahme Albert Einsteins von 1925: "Si les résultats du Dr. Miller étaient confirmés, la théorie de la relativité serait en défault." In Relativistik-Darstellungen werden die Ergebnisse von D. C. Miller so gut wie nie erwähnt. - Sorgfältige Analyse des Hergangs in: Collins 1993 (Golem). Die Relativistik hat die Interferometer-Experimente unschädlich machen und einfach als irrelevant entsorgen lassen durch: Swenson, Loyd S., Jr.: The ethereal aether : a history of the Michelson-Morley-Miller Aether-Drift Experiments, 1880-1930. 1972. 361 S. Sehr geschickt gestaltet der bekennende Relativist B. Kanitscheider 1988 das Unschädlichmachen der gefährlichen Messungen; er hat im Jahr 1988 immerhin schon von einer positiven Ätherdrift im Jahr 1921 gehört (S. 101): "Viel später ergab sogar einmal ein Experiment, nämlich das von Dayton Clarence Miller im Jahre 1921, eine positive Ätherdrift. Da dies zu einer Zeit geschah, wo die SRT längst installiert war, wäre dies eine Bedrohung für die Theorie gewesen. Weder Einstein noch die meisten Experten zur damaligen Zeit waren durch das Miller-Ergebnis sehr erschüttert, man vermutete einen systematischen Fehler in der Meßanordnung." - Also: Eine Bedrohung wäre das gewesen, aber man war einfach nicht sehr erschüttert, und eine Vermutung über Fehler brachte das Ergebnis vom Tisch. Auf keinen Fall darf man eine klare Bewertung der gemessenen Drift vornehmen! Kanitscheiders physikalische Moral: was auch immer gemessen wird, auch wenn's eine Bedrohung ist, man darf sich nur nicht sehr erschüttern lassen, vor allem nicht weiter ernstnehmen. Vermuten Sie einfach Fehler! Ein Lehrstück, wie man Bedrohungen durch Vermutungen bekämpft. Da die Ergebnisse von D. C. Miller mit rund einem Drittel der erwarteten Werte in keiner Weise mehr zu "Null-Ergebnissen" oder "Negativ-Ergebnissen" umgedeutet werden konnten, haben die Physik-Machthaber, die allein über die Forschungseinrichtungen und die Geldmittel verfügen, es nicht gewagt, die in solchen Fällen üblichen Kontrollexperimente durchzuführen. Eines der frühen Beispiele von Verhinderung der freien Forschung, um die SRT vor dem öffentlichen Ruin zu bewahren; und damit ist der D. C. Miller-Versuch einer der ersten Experiment-Kandidaten für die Forschung nach der künftigen Wiederherstellung der Forschungsfreiheit. Miller, Dayton Clarence: Ether-drift experiments at Mount Wilson. In: National Academy of Sciences (USA). Proceedings. 11. 1925, S. 306-314. - Miller: Significance of the ether drift experiments of 1925 at Mount Wilson. In: Science. (USA). N. S. 63. 1926, Nr. 1635, 30. Apr., S. 433-443. - Miller: Conference on the Michelson-Morley Experiment [Pasadena 1927; Beitrag]. In: Astrophysical journal. 68. 1928, Nr. 5, S. 352-367; Beitrag zur Diskussion: 397-399. - Miller: The ether-drift experiment and the determination of the absolute motion of the earth. In: Reviews of modern physics. (USA). 5. 1933, Nr. 3, S. 203-242. - Carvallo, Moise Emmanuel: La théorie d'Einstein démentie par l'expérience. Paris 1934. 55 S. - Kanitscheider, Bernulf: Das Weltbild Albert Einsteins. München: Beck 1988. 208 S. - Collins, Harry M.: The Golem : what everyone should know about science / Harry Collins, Trevor Pinch. Cambridge: Univ. Pr., 1993. 164 S. Vgl. 2. ed. 1998. Dt. Ausgabe: Der Golem der Forschung : wie unsere Wissenschaft die Natur erfindet. 1999. 47 A 7 G. O. Mueller: SRT.

Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />

Experimenten ist konkret nur der Laufzeitunterschied von elektromagnetischer Strahlung<br />

(Licht) auf verschiedenen Wegen in verschiedenen Richtungen. In allen Experimenten geht<br />

es um Unterschiede in Be<strong>zu</strong>g auf die Bewegungsrichtung der Erde, auf der die Versuche<br />

angestellt werden. - Michelson/Morley drehten ihr Interferometer um 90 Grad; Sagnac ließ<br />

sein Interferometer ständig rotieren; D. C. Miller baute sein Interferometer stationär auf die<br />

Erdoberfläche <strong>und</strong> nutzte als Rotation die Erddrehung. Michelson/Morley <strong>und</strong> D. C. Miller<br />

hatten außerdem die Bewegung der Erde auf ihrer Bahn um die Sonne als Effekt <strong>zu</strong> beobachten.<br />

Für die Relativisten ist das Ergebnis von Sagnac eine Katastrophe: denn wenn das<br />

angebliche Null-Ergebnis von Michelson/Morley für die Relativisten ein Beweis für die<br />

Richtigkeit der Theorie gewesen sein soll, so müssen, logischerweise, die späteren eindeutig<br />

positiven Nachweise von Laufzeitunterschieden Widerlegungen ihrer Theorie sein. Kein<br />

Weg führt an dieser Schlußfolgerung vorbei, auch das Verschweigen nicht.<br />

Sagnac, Georges: L'éther lumineux démontré par l'effet du vent relatif d'éther dans un interféromètre<br />

en rotation uniforme. In: Académie des Sciences. Paris. Comptes rendus. 157. 1913, S. 708-710. Forts.<br />

S. 1410-1413: Sur la preuve de la réalité de l'éther lumineux par l'expérience de l'interférographe tournant.<br />

- Engl. Übers. in: The Einstein myth and the Ives papers. 1979, S. 247-252: The luminiferous ether<br />

demonstrated by the effect of the relative motion of the ether in an interferometer in uniform rotation.<br />

A: Äther / <strong>Fehler</strong> Nr. 7<br />

Aus der Wiedereinführung des Äthers durch Albert Einstein 1921 sind keine<br />

Folgerungen für die SRT gezogen worden<br />

Spätestens 1920 hat Albert Einstein öffentlich die Existenz des Äthers für notwendig erklärt.<br />

Seine persönliche Auffassung, daß der Äther nicht materiell <strong>zu</strong> verstehen sei, ist eine unter<br />

vielen vorgebrachten Auffassungen. Seine Auffassung, daß der Äther identisch sei mit dem<br />

Raum, ist ebenfalls schon früher geäußert worden <strong>und</strong> nicht beweisbar. Die allgemeine<br />

Unkenntnis über die Beschaffenheit des Äthers läßt alle diesbezüglichen Behauptungen als<br />

reine Spekulationen erscheinen, bis hier<strong>zu</strong> experimentelle Bef<strong>und</strong>e vorliegen werden. Zwei<br />

Kernsätze aus der Leidener Rede (Abdruck 1990, S. 117): "Indessen lehrt ein genaueres<br />

Nachdenken, daß diese Leugnung des Äthers nicht notwendig durch das spezielle Relativitätsprinzip<br />

gefordert wird. Man kann die Existenz eines Äthers annehmen; nur muß man<br />

darauf verzichten, ihm einen bestimmten Bewegungs<strong>zu</strong>stand <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schreiben ..." (S. 119):<br />

"Andererseits läßt sich aber <strong>zu</strong>gunsten der Ätherhypothese ein wichtiges Argument anführen.<br />

Den Äther leugnen, bedeutet letzten Endes annehmen, daß dem leeren Raume keinerlei<br />

physikalische Eigenschaften <strong>zu</strong>kommen."<br />

In den wenigen Relativistik-Darstellungen, die die neue Position Albert Einsteins überhaupt<br />

<strong>zu</strong> erwähnen wagen, wird seine Interpretation des Äthers (als identisch mit dem Raum) für<br />

etwas ganz Neues ausgegeben: keiner dieser Autoren behandelt die Frage, wie diese Behauptung<br />

bewiesen worden sein soll. Für die meisten apologetischen Darstellungen aber bleibt<br />

Albert Einstein der Besieger des Äthers von 1905.<br />

Die Abschiebung des Äthers auf den Raum ist als reine Behauptung ein geschickter<br />

Schach<strong>zu</strong>g, weil man über den Raum überhaupt nichts weiß, als daß ausgedehnte Körper in<br />

ihm existieren <strong>und</strong> sich bewegen können. Über den Äther weiß man nichts, über den Raum<br />

weiß man nichts, so erklärt Albert Einstein das eine Unbekannte durch ein anderes Unbekanntes.<br />

Aber immerhin holt er 1920 das verächtlich gemachte Wort "Äther" wieder hervor<br />

<strong>und</strong> bezeugt dessen Unerläßlichkeit, weil er inzwischen mit der ART beschäftigt ist.<br />

Einstein, Albert: Äther <strong>und</strong> Relativitätstheorie : Rede, gehalten am 5.5.20 an der Reichs-Univ. <strong>zu</strong><br />

Leiden. 1920. 15 S. Abgedruckt in: Albert Einsteins Relativitätstheorie. Hrsg.: K. v. Meyenn. 1990. S. 111-<br />

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G. O. Mueller: SRT.<br />

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