Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
Seine Kritik an der Theorie wurde nicht nur von vielen Kollegen ablehnend aufgenommen,<br />
sondern trug ihm auch persönliche Gegnerschaft ein. Er hat im Laufe der Jahre eine<br />
Sammlung von Dokumenten, großenteils Zeitungsausschnitten, angelegt, die die Entwicklung<br />
der öffentlichen Diskussion belegt. (S. VI): "Drittens ist neuerdings in der Öffentlichkeit<br />
ausgesprochen worden, der Urheber der Relativitätsbewegung, EINSTEIN, habe selbst eine<br />
'psychopathologische Untersuchung' der Tatsache gefordert, daß die Menge, welche die<br />
Theorie gar nicht verstehen konnte, ein so brennendes Interesse an ihr nahm. Dieses Verlangen,<br />
das im höchsten Maße beachtenswert ist, war für mich ausschlaggebend, nunmehr an<br />
der Hand meiner Dokumentensammlung die psychologische Seite der Relativitätstheorie <strong>zu</strong>r<br />
Darstellung <strong>zu</strong> bringen. Das Ergebnis wird nicht nur dem Psychologen im engeren Sinne,<br />
sondern auch dem Historiker <strong>und</strong> Politiker wertvolle Einblicke in manche Erscheinung des<br />
geistigen Lebens unserer Zeit bieten <strong>und</strong>, wie ich hoffe, eine Lehre für die Zukunft sein, wenn<br />
neue Massensuggestionen über uns hereinbrechen." Verweist für Albert Einsteins Vorschlag<br />
für eine psychopathologische Untersuchung auf ein Dokument, das er, Gehrcke, auf S. 32-33<br />
zitatweise abgedruckt hat (Artikel in: Westdeutsche Zeitung, Düsseldorf, 28.4.1921).<br />
Die Diagnose einer Massensuggestion wird von Relativisten <strong>und</strong> Kritikern durchaus<br />
geteilt, wie das Einstein-Zitat zeigt. Die Bewertung dieser psychologischen Wirkung ist recht<br />
verschieden:<br />
(1) Albert Einstein als die zentrale Person des öffentlichen Interesses bewertet den<br />
Rummel um seine Person negativ <strong>und</strong> das Interesse der breiten Masse der Laien als unverständlich,<br />
sogar als möglicherweise psychopathisch, weshalb er eine diesbezügliche Untersuchung<br />
vorschlägt. Ebenso äußern sich auch andere prominente Vertreter der Relativistik.<br />
(2) Die weniger prominenten Vertreter <strong>und</strong> das allgemeine Publikum selbst sehen in der<br />
übersteigerten Berichterstattung einen schlagenden Beweis für die Richtigkeit <strong>und</strong> Großartigkeit<br />
der Theorien von Albert Einstein <strong>und</strong> die verdiente Anerkennung für die geistigen<br />
revolutionären Großtaten des neuen Kopernikus-Galilei-Newton.<br />
(3) Die Kritiker halten das Medienspektakel für eine gezielte <strong>und</strong> aus dem Hintergr<strong>und</strong><br />
von den Relativisten gesteuerte Kampagne <strong>zu</strong>r Durchset<strong>zu</strong>ng der Theorie <strong>und</strong> <strong>zu</strong>gleich <strong>zu</strong>r<br />
Diffamierung jeglicher Kritik als unverständig, altmodisch <strong>und</strong> nur aus Neid <strong>und</strong> Antisemitismus<br />
motiviert. Die Kritiker thematisieren den allseits beklagten "Presserummel" relativ<br />
selten; sie erkennen jedoch, daß die Medien die Tendenz entwickeln, die Sensation affirmativ<br />
<strong>zu</strong> verstärken, anstatt in der breiten Öffentlichkeit eine Diskussion mit Abwägung des Für<br />
<strong>und</strong> Wider <strong>zu</strong> ermöglichen, weil die Öffentlichkeit selbst gar nicht in der Lage war, die<br />
Theorien sachgerecht <strong>zu</strong> diskutieren.<br />
Die Öffentlichkeit entwickelt einerseits ein starkes Interesse für die suggestiven Behauptungen<br />
der Theorie wie Aufhebung der Zeitordnung, Umkehrung der Bewegungsverhältnisse<br />
<strong>und</strong> Jüngerbleiben von Reisenden; ihr fehlt jedoch für diese Materie die Fähigkeit <strong>zu</strong>r<br />
kritischen Rezeption, weshalb sie alles glauben muß, was die Relativisten ihnen berichten,<br />
<strong>und</strong> nur staunend applaudieren kann. Mit der Sensationsmacherei fördert der Presserummel<br />
nur die unkritische Rezeption <strong>und</strong> affirmative Tendenz <strong>und</strong> eine zügellose Phantasterei, die<br />
sich bis heute in der Science Fiction <strong>und</strong> der Esoterik austobt.<br />
Die Kritik erlebt die Massensuggestion als Niederlage, als Verlust einer Plattform für die<br />
rationale Erörterung in der Öffentlichkeit, <strong>und</strong> als zynischen Mißbrauch der Relativisten <strong>zu</strong>r<br />
Absicherung ihrer Machtposition. Die Ausnut<strong>zu</strong>ng einer Massensuggestion für die Zwecke<br />
einer physikalischen Theorie ist ein irrationales Motiv.<br />
Die meisten Kritiker können angesichts der Sensationsmacherei der Medien, wo<strong>zu</strong> neben<br />
den Druckerzeugnissen allmählich auch schon der Film <strong>und</strong> der R<strong>und</strong>funk gehören, nur ihrer<br />
Fassungslosigkeit über den geballten Unsinn <strong>und</strong> die zynische Manipulation durch die<br />
Relativisten Ausdruck geben.<br />
Völlig machtlos sind die Kritiker gegen die von den Relativisten in der öffentlichen<br />
Argumentation lancierte Versicherung, die Theorien von Albert Einstein würden von der<br />
breiten Mehrheit der Physiker akzeptiert, damit sei die Richtigkeit der Theorien erwiesen,<br />
G. O. Mueller: SRT.<br />
192<br />
Textversion 1.2 - 2004