Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
Die Mathematiker waren also in besonderem Maße verpflichtet, die 'relativistische Mathematik'<br />
<strong>zu</strong> prüfen - sie haben es nicht getan; sie haben sogar selbst eifrig 'relativistische<br />
Mathematik' getrieben (Minkowski, Weyl u.a.).<br />
Die Mathematiker haben also versagt, kläglich versagt."<br />
Die von Pagels apostrophierte "relativistische Mathematik" ist, wie von Pagels <strong>und</strong><br />
anderen Kritikern nachgewiesen, nachweislich eine Mathematik mit falschen physikalischen<br />
Bedeutungen - eine Mathematik ohne Bedeutungen gibt es in der Physik nicht. Die<br />
Mathematiker hätten auf die richtigen physikalischen Bedeutungen der Formeln <strong>und</strong> der<br />
eingesetzten Größen achten müssen <strong>und</strong> haben es nicht getan. - Motiv, wenn dies eines sein<br />
kann: Verantwortungslosigkeit.<br />
Die Kritik von Pagels an den Mathematikern muß jedoch noch erheblich verschärft<br />
werden. Es kommt nämlich noch das Machtbewußtsein hin<strong>zu</strong>, als Mathematiker eine andere<br />
Disziplin erobert <strong>zu</strong> haben <strong>und</strong> bedingungslos <strong>zu</strong> beherrschen, die Physik als besetztes<br />
Gebiet. Minkowskis Vortrag 1908 enthält einige verräterische Aussagen hier<strong>zu</strong>, zitiert nach<br />
Abdruck 1958. (S. 57): "Die dreidimensionale Geometrie wird ein Kapitel der vierdimensionalen<br />
Physik." Wobei nur daran <strong>zu</strong> erinnern ist, daß es eine vierdimensionale Physik<br />
nur auf dem Papier gibt: man kann in ihr keine Geräte aufstellen <strong>und</strong> keine Messungen<br />
machen. (S. 60): "Über den Begriff des Raumes in entsprechender Weise hinweg<strong>zu</strong>schreiten,<br />
ist auch wohl nur als Verwegenheit mathematischer Kultur ein<strong>zu</strong>taxieren." Das Bewußtsein<br />
der Verwegenheit war bei den Besatzern also sehr wohl vorhanden. (S. 62): "Um dar<strong>zu</strong>tun,<br />
daß die Annahme der Gruppe [...] für die physikalischen Gesetze nirgends <strong>zu</strong> einem Widerspruche<br />
führt, ist es unumgänglich, eine Revision der gesamten Physik auf Gr<strong>und</strong> der<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ng dieser Gruppe vor<strong>zu</strong>nehmen."<br />
Man muß sich klarmachen, was Minkowski hier als "unumgänglich" plant: Um ein<br />
mathematisches Konstrukt als widerspruchsfrei <strong>zu</strong> erweisen, muß die gesamte (!) Physik<br />
revidiert werden: das kann ein Mathematiker leicht fordern, weil ihm die Physik nichts<br />
bedeutet. Hätte jemand gefordert, um eine physikalische Annahme als widerspruchsfrei <strong>zu</strong><br />
erweisen, die gesamte Mathematik <strong>zu</strong> revidieren, wäre Minkowski wahrscheinlich ins Grübeln<br />
geraten.<br />
Die Bewohner des besetzten Gebiets, die Physiker, haben über die Besat<strong>zu</strong>ng gejubelt<br />
<strong>und</strong> wären am liebsten selbst <strong>zu</strong> Mathematikern geworden: sie waren mit einer Physik nur auf<br />
dem Papier völlig <strong>zu</strong>friedengestellt. Mehr Erfolg kann eine Besat<strong>zu</strong>ng nicht haben. Dennoch<br />
ist Machtausübung auf dem Felde der Physik ein irrationales Motiv.<br />
Minkowski, Hermann: Raum <strong>und</strong> Zeit : Vortrag, 80. Naturforscher-Vers., Köln 1908, 21. Sept. In:<br />
Naturforschende Gesellschaft, Cöln. Verhandlungen. 80. 1909, S. 4-9. Zugl in: Physikalische Zeitschrift.<br />
20. 1909, S. 104-111. Abdruck in: Das Relativitätsprinzip. Lorentz, Einstein, Minkowski. 6. Aufl. 1958, S.<br />
54-66. - Pagels, Kurt: Mathematische Kritik der Speziellen Relativitätstheorie. 2., verb. Aufl. Oberwil b.<br />
Zug: Kugler, 1985. 112 S. 1. Aufl. 1983.<br />
V: Entstehungs- u. Erhaltungsmotive / <strong>Fehler</strong> Nr. 4<br />
Die sensationell übersteigerte Berichterstattung über die <strong>beiden</strong> <strong>Relativitätstheorien</strong><br />
in den gedruckten Medien 1920-23 hat <strong>zu</strong> einer Massensuggestion<br />
geführt, die von den Relativisten in zynischer Weise mißbraucht worden ist<br />
Wenn eine völlig haltlose Theorie in der <strong>Wissenschaft</strong> durchgesetzt <strong>und</strong> aufrechterhalten<br />
werden kann, müssen die Entstehungs- <strong>und</strong> Durchset<strong>zu</strong>ngsmotive irrational sein. -<br />
E. Gehrcke 1924 gibt seiner Diagnose bereits im Buchtitel Ausdruck: Massensuggestion.<br />
Im Vorwort (S. V-VI) verweist er darauf, daß er schon seit 1912 die Auffassung vertreten hat,<br />
"daß die Relativitätstheorie eine psychologisch interessante Seite besitzt <strong>und</strong> <strong>zu</strong> einer Massensuggestion<br />
geworden war."<br />
191<br />
V 3<br />
G. O. Mueller: SRT.