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Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...

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G. O. Mueller: SRT.<br />

Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />

Entstehungs- u. Erhaltungsmotive<br />

V: Entstehungs- u. Erhaltungsmotive / <strong>Fehler</strong> Nr. 1<br />

Der Wunsch, die Idee <strong>und</strong> Hypothese eines Äthers als Medium der Ausbreitung<br />

für elektromagnetische Strahlung aus<strong>zu</strong>schalten<br />

Wenn eine völlig haltlose Theorie in der <strong>Wissenschaft</strong> durchgesetzt <strong>und</strong> aufrechterhalten<br />

werden kann, müssen die Entstehungs- <strong>und</strong> Durchset<strong>zu</strong>ngsmotive irrational sein.<br />

Bourbaki 1996 (S. 24-29, daraus auch alle Zitate anderer Autoren) vertritt sehr explizit<br />

die These, die auch bei anderen Kritikern anklingt, daß es das entscheidende Motiv Max<br />

Plancks (<strong>und</strong> in der Folge aller Relativisten) für die Annahme von Albert Einsteins SRT<br />

gewesen ist, daß mit der SRT die Äther-Hypothese diskreditiert, die Hypothese für nicht<br />

erforderlich <strong>und</strong> so etwas wie ein Äther als nicht existent <strong>und</strong> für abgeschafft erklärt werden<br />

konnte.<br />

Es würde sich danach um die Nicht-Existenz einer Idee, eines Unerklärten <strong>und</strong> Unverstandenen<br />

handeln, denn der Äther wurde um 1900 in den verschiedensten Formen vorgestellt<br />

<strong>und</strong> phantasiereich mit Eigenschaften ausgestattet, die jeweils das erklären wollten,<br />

worum es dem einzelnen Autor ging. Das Konzept des Äthers hatte wenigstens 5 große<br />

offensichtliche Schwächen: (1) man konnte ihn nicht direkt nachweisen, <strong>und</strong> (2) man wußte<br />

nichts über seine materielle oder nichtmaterielle Beschaffenheit <strong>und</strong> (3) nichts über seinen<br />

Bewegungs<strong>zu</strong>stand; (4) der Äther war nur eine notwendige Annahme <strong>zu</strong>r Erklärung der<br />

Ausbreitung elektromagnetischer Strahlung, z. B. für das Licht, deshalb auch als Lichtäther<br />

(luminiferous ether) bezeichnet; (5) daneben sollte der Äther auch <strong>zu</strong>r Erklärung anderer<br />

physikalischer Erscheinungen dienen (z. B. der Gravitation).<br />

Diese unbefriedigende Erkenntnislage bezüglich des Äthers war nicht <strong>zu</strong> bestreiten, <strong>und</strong><br />

eine solche Situation psychologisch <strong>zu</strong> ertragen erforderte eine hohe Frustrationstoleranz.<br />

Die Versuchung, das große Unerklärte kurzerhand ab<strong>zu</strong>schaffen, war daher groß <strong>und</strong><br />

durchaus verständlich, aber als Abschaffung einer Idee nicht sinnvoll, weil man Ideen nicht<br />

abschaffen kann: man kann nur bessere Ideen entwickeln, so daß die ungeliebten Ideen sich<br />

als unbrauchbar erweisen <strong>und</strong> dem Vergessen anheimfallen.<br />

Nach Bourbakis Analyse der Äußerungen insbesondere Max Plancks gibt es deutliche<br />

Anzeichen, daß Planck vom Motiv der Ätherabschaffung beherrscht war <strong>und</strong> Albert Einsteins<br />

Theorie als willkommene Gelegenheit da<strong>zu</strong> betrachtete <strong>und</strong> deshalb die Durchset<strong>zu</strong>ng der<br />

SRT mit allen Mitteln betrieb:<br />

(1) Nachdem Heinrich Hertz 1889 noch den Äther als eine Ursubstanz des Kosmos <strong>und</strong><br />

seine Erforschung eine "gewaltige Hauptfrage" bezeichnet hatte, behauptete Max Planck<br />

1894 in seiner Gedenkrede auf den wenige Wochen vorher verstorbenen Hertz, dieser hätte<br />

sich (S. 26) "entschlossen ... die Bewegung des Äthers als durch die ponderable Materie<br />

mitbestimmt an<strong>zu</strong>nehmen. Dann fällt seine Geschwindigkeit aus der Theorie ganz fort <strong>und</strong><br />

man braucht nicht vom Äther <strong>zu</strong> reden". Hier findet bereits durch Planck eine erhebliche<br />

Verfälschung der Hertz'schen Position statt, gegen den Äther: ein Äther, der die Bewegung<br />

der ponderablen Körper mitmacht, ruht also <strong>und</strong> man braucht nicht mehr von ihm <strong>zu</strong> reden.<br />

(2) 1905 saß Max Planck im Kuratorium der "Annalen der Physik", in denen die Arbeit<br />

von Albert Einstein "Zur Elektrodynamik bewegter Körper" abgedruckt wurde.<br />

(3) Bereits in Max Plancks Kolloquium des Wintersemesters 1905/06 wurde die SRT<br />

behandelt.<br />

188<br />

Textversion 1.2 - 2004

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