Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
eine ganz besondere Eigenschaft des Lichts, welche nicht nur mit den Ergebnissen der<br />
bisherigen Betrachtung, sondern auch mit gr<strong>und</strong>legenden Vorstellungen des Menschen in<br />
Widerspruch steht."<br />
Was ist also der Unterschied der Verkündung der Botschaft? Anstatt in der Sek<strong>und</strong>arstufe<br />
II <strong>zu</strong> behaupten, der "Michelson-Versuch" habe die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit<br />
bewiesen, wird der Sek<strong>und</strong>arstufe I das W<strong>und</strong>er vom Lehrer verkündet <strong>und</strong> als sicheres<br />
Ergebnis genauer physikalischer Experimente behauptet: insgesamt wird die Sek<strong>und</strong>arstufe<br />
II also nicht schlechter bedient, glauben müssen es alle, eine kritische Beleuchtung findet<br />
nicht statt, es wird entgegen der Ankündigung (siehe oben) n i c h t gezeigt, "wie schwer in<br />
der Naturwissenschaft um die Gewinnung <strong>und</strong> Sicherung neuer Erkenntnisse gerungen<br />
werden muß."<br />
Nach der Verkündung der absoluten Konstanz erfolgt die Deduktion der anderen W<strong>und</strong>er<br />
der Kinematik. Die Konzeption wird mit Schülern <strong>und</strong> mit Lehrerstudenten erprobt (S. 105):<br />
die "Lernschwierigkeiten" waren "unabhängig von der Schulart <strong>und</strong> unabhängig vom Alter<br />
der Probanden:<br />
- Bei der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit.<br />
- Bei der Relativität der Gleichzeitigkeit.<br />
- Bei der Relativität der Zeitmessung.<br />
- Bei der Relativität der Längenmessung.<br />
Die Aufdeckung dieser Lernschwierigkeiten <strong>und</strong> ihrer Hintergründe bereitete erhebliche<br />
Schwierigkeiten."<br />
Den Kritikern ist diese Liste der "Lernschwierigkeiten" nicht ganz unbekannt: sie ist<br />
vollständig identisch mit <strong>Fehler</strong>n der Theorie. Die Kritiker wissen, daß es sich nicht um<br />
"Lernschwierigkeiten" handelt: aber wer sagt es den Pädagogen?<br />
Machold analysiert die Lernschwierigkeiten (S. 105-135), entwickelt eine revidierte<br />
Fassung des Unterrichtsgangs (S. 136-164), testet die revidierte Fassung (S. 164-184) mit<br />
verschiedenen Personenkreisen <strong>und</strong> kommt <strong>zu</strong> seinen "Schlußfolgerungen" (S. 185- 202):<br />
wichtig ist vor allem die Methode der Erkenntnisgewinnung in der Physik; Erfahrungswissenschaft;<br />
Vermutungen werden durch Experimente geprüft; vereinfachende Annahmen, z.B.<br />
Transformationen zwischen dreidimensionalen Koordinatensystemen werden nur in einer<br />
Dimension durchgeführt: darf nicht kritisiert werden, gehört <strong>zu</strong>r Physik; der Physikunterricht<br />
hat möglicherweise Defizite, z.B. (S. 189) "für eine kritische Reflexion bleibt <strong>zu</strong> wenig Zeit";<br />
das "Ringen" um die Lösung der Probleme müßte die zentrale Aufgabe im Unterricht sein.<br />
Es wäre sehr schön, wenn diese Pädagogik mit kritischer Reflexion <strong>und</strong> dem Ringen um<br />
Probleme irgendwann einmal anfinge, am besten <strong>zu</strong>erst in den Köpfen der Pädagogen, damit<br />
sie wissen, was das überhaupt ist, wovon sie reden. Die Unterrichtskonzeption wird von<br />
solchen gefährlichen Dingen fürsorglich klinisch sauber gehalten, damit der Relativistik<br />
nichts Böses <strong>zu</strong>stößt.<br />
Zur Rechtfertigung seines Versuchs, die Indoktrinierung schon in der Mittelstufe <strong>zu</strong><br />
beginnen, beruft sich Machold auf Albert Einstein (S. 26): "Die erste fachdidaktische Abhandlung<br />
über die Relativitätstheorie stammt von Einstein selbst." Er nennt hierfür dessen<br />
"gemeinverständliche" Darstellung von 1917. - Machold erwähnt, daß es Kritik gegeben hat<br />
<strong>und</strong> nennt in seiner Literaturliste insgesamt ca. 8 kritische Arbeiten, überwiegend aus den<br />
zwanziger Jahren <strong>und</strong> drei Arbeiten nach 1945, aber nur um sie mit den in der Relativistik<br />
üblichen Diffamierungen ab<strong>zu</strong>fertigen: verteidigen das Apriori, verkennen die Arbeitsweise<br />
der Physik, beachten nicht die experimentellen Bestätigungen; glücklicherweise erspart er<br />
ihnen den verleumderischen Antisemitismus-Vorwurf. Mit der Kapitelüberschrift (S. 18)<br />
"Die historische Auseinanderset<strong>zu</strong>ng um die sRTH" wird die Kritik als frühe <strong>und</strong> erledigte<br />
Erscheinung hingestellt.<br />
Während die offizielle, sich als fortschrittlich verstehende Pädagogik uns erzählt, die<br />
Selbständigkeit des jungen Menschen, die Entwicklung des kritischen Denkens <strong>und</strong> Urteilens<br />
183<br />
T 8<br />
G. O. Mueller: SRT.