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Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...

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Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />

Mehrere Schulmänner <strong>und</strong> Pädagogen haben die leider auftretenden Schwierigkeiten,<br />

da, wie man weiß, Theorien von Albert Einstein von Natur aus richtig sind, nur in der<br />

mangelhaften Auffassungsgabe der Schüler sehen können <strong>und</strong> deshalb die Probleme der<br />

Theorie durch pädagogische Maßnahmen <strong>zu</strong> lösen versucht. Diese Versuche <strong>zu</strong>r erfolgreichen<br />

Indoktrinierung durch pädagogische Tricks haben sehr frühzeitig begonnen, <strong>und</strong> es<br />

wurde allenfalls diskutiert, ab welcher Altersstufe die Indoktrinierung <strong>zu</strong> beginnen habe.<br />

Albert Einstein selbst hatte nur die "Matura" als Vorausset<strong>zu</strong>ng genannt. Der Ehrgeiz<br />

der Pädagogen ist jedoch größer, <strong>und</strong> so haben sie inzwischen die Oberstufe der deutschen<br />

Gymnasien <strong>und</strong> Oberschulen als Zielpublikum ausgemacht: früh krümmt sich, was ein<br />

rechter Relativist werden soll.<br />

Machold 1995 (S. 65): "Die Relativitätstheorie hat das Weltbild des Menschen von der<br />

Physik gr<strong>und</strong>legend verändert. Es erscheint daher angebracht, nicht nur wie bisher die<br />

Schüler der Sek<strong>und</strong>arstufe II, sondern auch die Schüler der Sek<strong>und</strong>arstufe I mit den Gr<strong>und</strong>zügen<br />

vertraut <strong>zu</strong> machen." Unfreiwillig komisch: es geht um das Weltbild des Menschen von<br />

der Physik. (S. 66): Bildungsziel ist es, "dem Schüler exemplarisch Einsicht <strong>und</strong> Verständnis<br />

für die Methode der Erkenntnisgewinnung in der Physik" <strong>zu</strong> vermitteln. Als Vorausset<strong>zu</strong>ngen,<br />

von denen Machold ausgeht, nennt er (S. 66): Relativitätsprinzip, alle Inertialsysteme<br />

gleichberechtigt; <strong>und</strong> Eigenschaften der Lichtgeschwindigkeit, ihre Gleichheit in allen Inertialsystemen.<br />

Die SRT soll nicht als eine neue Theorie vermittelt werden, sondern ganz<br />

harmlos <strong>und</strong> fast nebenbei als eine (S. 67) "vom Experiment erzwungene Korrektur <strong>und</strong><br />

Erweiterung der früher erworbenen Vorstellungen." Das Konzept lautet (S. 67): "den großen<br />

Umbruch <strong>zu</strong> verdeutlichen, den die Relativitätstheorie im Gedankengebäude der Physik<br />

hervorgerufen hat" <strong>und</strong> "wie schwer in der Naturwissenschaft um die Gewinnung <strong>und</strong><br />

Sicherung neuer Erkenntnisse gerungen werden muß."<br />

Bis hierher lautet eine Zwischenbilanz: in den <strong>beiden</strong> Vorausset<strong>zu</strong>ngen (!) steckt schon<br />

die ganze Theorie, sie wird also als selbstverständlich vorausgesetzt. Anschließend geht es<br />

um die schönsten Heldensagen der Moderne mit dem Ringen, dem Umbruch, der schweren<br />

Gewinnung <strong>und</strong> Sicherung neuer Erkenntnisse, woraus sich ganz natürlich die Kampfstimmung,<br />

die Größe der Helden <strong>und</strong> die nötige Heldenverehrung ergeben.<br />

Die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit wird für die Sek<strong>und</strong>arstufe II üblicherweise (S.<br />

72) "aus dem Michelson-Versuch abgeleitet", was für die Sek<strong>und</strong>arstufe I nicht möglich ist.<br />

Deshalb arbeitet Machold mit einem Experimentaufbau <strong>zu</strong>r klassischen Mechanik, läßt einen<br />

Wagen auf einer Fahrbahn <strong>zu</strong> einem festen oder beweglichen Ziel rollen <strong>und</strong> mißt über<br />

elektrische Kontakte, die Uhren steuern, die verschiedenen relativen Geschwindigkeiten<br />

zwischen Wagen <strong>und</strong> Ziel. Die Geschwindigkeiten der Körper sind nur relativ fest<strong>zu</strong>stellen<br />

<strong>und</strong> je nach Be<strong>zu</strong>gssystem verschieden.<br />

Dann überträgt er das mechanische Modell im Gedankenexperiment (!) auf den Schall,<br />

anstatt des Wagens bewegt sich der Schall, der Empfänger ruht oder bewegt sich, durch<br />

Mikrophone stellt man sich das Eintreffen des Schalls registriert vor, <strong>und</strong> als Ergebnis gibt<br />

es wieder drei verschiedene relative Werte.<br />

Im dritten Schritt wird das Modell auf das Licht übertragen, anstatt des Schalls bewegt<br />

sich das Licht, der Empfänger ruht oder bewegt sich, statt der Mikrophone werden Fotozellen<br />

eingesetzt (S. 75): "Mit dieser Anordnung kann gr<strong>und</strong>sätzlich die Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

eines Lichtsignals bestimmt werden." Damit ist Machold in der Realschule<br />

schon weiter als die theoretische Physik: die kann die Einweggeschwindigkeit des Lichts<br />

immer noch nicht messen.<br />

Das Modell wird wieder mit ruhendem <strong>und</strong> bewegtem Empfänger vorgestellt (S. 75-76):<br />

"An dieser Stelle muß vom Lehrer die Mitteilung erfolgen, daß sehr genaue physikalische<br />

Experimente - auch <strong>zu</strong>m großen Erstaunen der Physiker - das sichere Ergebnis liefern, daß<br />

die Ausbreitungsgeschwindigkeit eines Lichtsignals immer gleich groß ist, völlig unabhängig<br />

davon, ob der Empfänger ruht oder sich bewegt. Diese Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ist<br />

G. O. Mueller: SRT.<br />

182<br />

Textversion 1.2 - 2004

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