Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
S: Darstellungen / <strong>Fehler</strong> Nr. 8<br />
Viele Autoren der Relativistik behaupten, die relativistischen Effekte träten erst bei<br />
Geschwindigkeiten in der Größenordnung der Lichtgeschwindigkeit auf<br />
Die Behauptung wird widerlegt durch Bartocci / Capria 1991 (Some remarks), die die<br />
Beziehung zwischen klassischem Elektromagnetismus <strong>und</strong> dem Relativitätsprinzip behandeln<br />
(S. 1031): "Electromagnetism can be construed as a classical theory, as we have done above,<br />
and its predictions differ widely from the relativistic ones. Note that this can happen also for<br />
very simple electrodynamical systems, and, most important, n o t a t a l l just for velocities<br />
close to that of light. In our example the bigger the current intensity I , the bigger the<br />
discrepancy even for 'low' velocities, and this is the more interesting as very often textbooks<br />
represent the clash between the classical theory and special relativity only in the range of<br />
optical phenomena, or by studying the case of strongly accelerated particles. On the contrary,<br />
the most conceptually simple 'crucial' experiments can be devised by analyzing the behavior<br />
of moving charges and currents."<br />
Indem die Autoren die Möglichkeit von Nachweisen relativistischer Effekte in Elektromagnetismus<br />
<strong>und</strong> Elektrodynamik liefern, steht die Relativistik unter einem viel strengeren<br />
Erklärungs- <strong>und</strong> Nachweisdruck, sobald die <strong>Wissenschaft</strong>sfreiheit auf dem Felde der theoretischen<br />
Physik wiederhergestellt sein wird <strong>und</strong> die Forschungseinrichtungen sich wieder<br />
allen Experimenten widmen dürfen, ohne Rücksicht auf möglichwerweise schädliche Ergebnisse<br />
für beliebte Theorien.<br />
Die Behauptung wird von den Relativisten <strong>zu</strong> zweierlei Zwecken eingesetzt: (1) sie soll<br />
die Leser dahingehend beruhigen, daß die ungewöhnlichen Effekte ihr Alltagsleben nicht<br />
berühren; (2) sie soll die erforderlichen Beweise für die behaupteten Effekte in praktisch<br />
unerreichbare Größenordnungen verschieben <strong>und</strong> so die Relativisten von der Beweislast<br />
befreien, wenigstens auf Zeit.<br />
Bartocci, Umberto: Some remarks on classical electromagnetism and the principle of relativity /<br />
Umberto Bartocci, Marco Mamone Capria. In: American journal of physics. 59. 1991, No. 11, S. 1030-<br />
1032. - Bartocci, Umberto: Symmetries and asymmetries in classical and relativistic electrodynamics /<br />
Umberto Bartocci, Marco Mamone Capria. In: Fo<strong>und</strong>ations of physics. 21. 1991, S. 787-801.<br />
S: Darstellungen / <strong>Fehler</strong> Nr. 9<br />
Albert Einstein behauptet beim Wiederabdruck (1913) seiner ersten Arbeit von<br />
1905, die Arbeit von Lorentz 1904 nicht gekannt <strong>zu</strong> haben<br />
Die Behauptung Albert Einsteins, die 1904 veröffentlichte Arbeit von Lorentz bei der Abfassung<br />
seiner ersten Arbeit <strong>zu</strong>r SRT 1905 nicht gekannt <strong>zu</strong> haben, findet sich in einer<br />
Fußnote <strong>zu</strong>m Wiederabdruck seiner Arbeit in dem Sammelband: Das Relativitätsprinzip.<br />
Lorentz, Einstein, Minkowski. 1. Aufl. 1913, S. 27; 5. Aufl. 1923, S. 26.<br />
Anlaß für diese Behauptung waren mehrere Umstände:<br />
(1) die Tatsache, daß Lorentz bereits 1904 die Transformationsgleichungen veröffentlicht<br />
hat, die später auch in der SRT verwendet werden;<br />
(2) die Tatsache, daß Albert Einstein in seiner Arbeit von 1905 keine einzige Literaturangabe<br />
macht, also den Eindruck erweckt, er habe alles in seiner Theorie selbst entwickelt;<br />
(3) durch den späteren Wiederabdruck beider Arbeiten nacheinander in dem Sammelband<br />
"Das Relativitätsprinzip" wurde die weitgehende Übereinstimmung der Transformationsgleichungen<br />
offensichtlich; Lorentz hatte in einer Fußnote (datiert 1912) <strong>zu</strong>m Wiederabdruck<br />
(1913: S. 10) angemerkt, daß er "in dieser Abhandlung die Transformationsgleichungen<br />
der Einsteinschen Relativitätstheorie nicht ganz erreicht" hat; außerdem weist Lorentz in<br />
derselben Fußnote darauf hin, daß Voigt bereits 1887 eine Transformation angewandt hat,<br />
169<br />
S 6<br />
G. O. Mueller: SRT.