Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
gewandte Naturwissenschaften, Naturphilosophie <strong>und</strong> Erkenntnistheorie, <strong>Wissenschaft</strong>sgeschichte<br />
<strong>und</strong> <strong>Wissenschaft</strong>ssoziologie, auch die allgemeine Publizistik;<br />
- in Ländern, die auf dem Gebiet der Physik nicht <strong>zu</strong> den wissenschaftlich führenden<br />
gehören, deshalb personell nicht stark in das internationale Kartell der Physikforschung<br />
eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> daher nicht leicht erpreßbar sind;<br />
- in Zeitschriften <strong>und</strong> Verlagen, die gesellschaftliche Randgruppen <strong>und</strong> Splittergruppen<br />
versorgen, deren Interessen <strong>und</strong> Überzeugungen als sektiererisch <strong>und</strong> daher wissenschaftlich<br />
nicht akzeptiert gelten (z.B. Naturmedizin, Esoterik, UFO-Forschung, Außerirdische<br />
usw.);<br />
- als selbständige Veröffentlichungen im Selbstverlag auf Kosten der Autoren, die auch<br />
selbst den Vertrieb leisten oder ihr Werk von einem Kommissionsverlag vertreiben lassen,<br />
gelegentlich auch eigene Verlage begründen, um ihre Bücher vom Anschein des Selbstverlags<br />
<strong>zu</strong> befreien, der in der Öffentlichkeit unter dem minderen Status des Nicht-lektorierten<br />
<strong>und</strong> Ungeprüften leidet.<br />
Angesichts dieser Sachlage ist der eine Bef<strong>und</strong> nicht erstaunlich (daß es in den Fachorganen<br />
der Physik der führenden Länder eine Kritik der SRT nicht gibt), wohingegen der<br />
andere Bef<strong>und</strong> einer durch alle Jahrzehnte anhaltenden <strong>und</strong> florierenden Kritik der SRT, die<br />
in der hier vorgelegten Dokumentation von ca. 3800 kritischen Veröffentlichungen nachgewiesen<br />
wird, für die Öffentlichkeit um so erstaunlicher sein wird. Im letzten Jahrzehnt hat die<br />
kritische Literatur <strong>zu</strong>r SRT sogar einen deutlichen Aufschwung erlebt, durch die Existenz von<br />
mehreren Zeitschriften, die sich der SRT-Kritik besonders gewidmet haben.<br />
Auch Max Planck hielt es für ausgemacht (Vortrag am 17.2.1933 im VDI in Berlin,<br />
Abdruck 1934), daß sich physikalische Theorien nicht durch die Kraft ihrer Argumente oder<br />
gar empirischer Beweise, sondern nur biologisch durch das Aussterben ihrer Kritiker durchsetzen,<br />
also per effektiver Mehrheit (S. 267): "Eine neue große wissenschaftliche Idee pflegt<br />
sich nicht in der Weise durch<strong>zu</strong>setzen, daß ihre Gegner allmählich überzeugt <strong>und</strong> bekehrt<br />
werden - daß aus einem Saulus ein Paulus wird, ist eine große Seltenheit - sondern vielmehr<br />
in der Weise, daß die Gegner allmählich aussterben <strong>und</strong> daß die heranwachsende Generation<br />
von vornherein mit der Idee vertraut gemacht wird." Physik als Religionskrieg, physikalische<br />
Theorie als Glaube, Durchset<strong>zu</strong>ng als Bekehrung, <strong>und</strong> von Kritikern <strong>und</strong> Argumenten ist<br />
nicht die Rede, es gibt nur Gegner, <strong>und</strong> am besten kommt die Theorie über die Menschheit<br />
"von vornherein", was in der Praxis der Physik immer "von oben herein" bedeutet: beschlossen<br />
<strong>und</strong> verkündet.<br />
Dies ist genau das Szenario, nach dem die Durchset<strong>zu</strong>ng der SRT seit 1920 organisiert<br />
wird. Max Plancks Szenario wird von den Relativisten gern <strong>und</strong> im Gefühl der Überlegenheit<br />
zitiert. In der Aussterbehoffnung steckt der Aussterbewunsch für die Kritik der Relativitätstheorie;<br />
er ist glücklicherweise nicht in Erfüllung gegangen <strong>und</strong> hat wenig Aussichten, noch<br />
erfüllt <strong>zu</strong> werden; auch die nach ihm benannte Gesellschaft wird nichts mehr dafür tun<br />
können.<br />
Max Planck war nicht der einzige Relativist mit solch netten Herzenswünschen, sie sind<br />
bei vielen Autoren der Relativistik virulent; hier nur ein paar Beispiele, wie kindlich die<br />
Relativisten-Seelen darüber frohlocken, wenn ein kritisches Buch nicht mehr erscheint oder<br />
nicht mehr lieferbar ist:<br />
Arzeliès 1966 (S. 139) merkt <strong>zu</strong> Bergsons "Durée et simultanéité" <strong>und</strong> Moreux' "Pour<br />
comprendre Einstein" sehr befriedigt an: "Very fortunately it [Moreux] seems to be out of<br />
print, as is Bergson's book." Anläßlich eines anderen widerborstigen Kritikers, vor dessen<br />
Buch er ausdrücklich warnt, fragt sich Arzeliès rhetorisch (S. 138): "Are we going to be<br />
obliged to re-introduce the Nihil obstat for scientific books?" Eigentlich könnte nur eine<br />
richtige Zensur sicherstellen, daß alle Leute nur noch rechtgläubige Autoren lesen <strong>und</strong> vor<br />
den Greueln der Kritik bewahrt bleiben.<br />
163<br />
S 2<br />
G. O. Mueller: SRT.