Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
dürfen, wenn sie auch künftighin <strong>zu</strong> Einstein-Archiven, Symposien <strong>und</strong> Relativitäts-Kongressen<br />
eingeladen werden wollen (was andernfalls für sie einem Berufsverbot auf dem Felde der<br />
theoretischen Physik gleichkäme); auch der investigative, so kritische <strong>Wissenschaft</strong>sjournalismus<br />
ist noch nie fündig geworden, sondern berichtet lieber von vertraulichen Kamingesprächen<br />
mit den Groß-Koryphäen <strong>und</strong> den großartigen Ausblicken auf die Zukunft.<br />
Die Unterlassung auch der notwendigen internen Diskussion der Klärung bedeutet eine<br />
Behinderung der Forschung, die schon seit Jahrzehnten <strong>zu</strong>r Unerkennbarkeit <strong>und</strong> Sterilität<br />
der Theorie geführt hat.<br />
Natürlich wissen die Relativisten, daß jede Diskussion der gegenseitigen widersprüchlichen<br />
Behauptungen jederzeit <strong>zu</strong> einer allgemeinen Kritik der Theorie führen könnte, so daß<br />
sie sie aus Selbsterhaltungstrieb unbedingt vermeiden müssen. Die begründete Furcht vor<br />
jeglicher Kritik führt auf diese Weise <strong>zu</strong> einer Verhinderung auch der theorieinternen Klärung.<br />
So kommt <strong>zu</strong> der Unterdrückung nach draußen (gegen die Kritiker) eine selbstauferlegte,<br />
subtil wirkende Zensur auch nach innen (gegen die eigenen Theorieanhänger).<br />
Laue, Max v.: Das Relativitätsprinzip. 2., verm. Aufl.. Braunschweig: Vieweg, 1913. 272 S. (Die<br />
<strong>Wissenschaft</strong>. 38.).<br />
S: Darstellungen / <strong>Fehler</strong> Nr. 2<br />
Zum Beweis der Richtigkeit der Theorie wird behauptet, die überwiegende<br />
Mehrheit aller Physiker akzeptiere die SRT als sicher bestätigt<br />
Diese Behauptung ist in fast allen Darstellungen der letzten Jahrzehnte an<strong>zu</strong>treffen. Sie<br />
suggeriert, daß eine Mehrheit der Physiker sich nicht irren könne; <strong>und</strong> sie kann in der Tat<br />
darauf verweisen, daß in den Fachorganen der Physik in den wissenschaftlich führenden<br />
Ländern Europas <strong>und</strong> Amerikas keine Kritik an der SRT geäußert wird.<br />
Die Behauptung beruht auf zwei erwiesenermaßen falschen Unterstellungen: (1) daß<br />
eine Mehrheit von Physikern die Richtigkeit der SRT dekretieren kann, als sei es eine nach<br />
den Spielregeln der parlamentarischen Demokratie herbei<strong>zu</strong>führende Entscheidung; <strong>und</strong> (2)<br />
daß das Nichterscheinen von Kritik der SRT in den Fachorganen der Physik auf der Nichtexistenz<br />
von Kritikern <strong>und</strong> kritischen Arbeiten beruht.<br />
Die wahre Lage der Dinge ist eine völlig andere.<br />
Zu Punkt (1). Die Richtigkeit von Theorien, das wissen selbst einige der Relativisten,<br />
kann aus gr<strong>und</strong>sätzlichen Erwägungen überhaupt nie bewiesen werden. Jede physikalische<br />
Theorie steht jederzeit unter dem Vorbehalt neuer empirischer Bef<strong>und</strong>e, die eine Korrektur<br />
erforderlich machen können; <strong>und</strong> sie muß sich jederzeit in einer erneuten kritischen Diskussion<br />
<strong>und</strong> Prüfung ihrer Gr<strong>und</strong>lagen behaupten. Das für den Status einer Theorie entscheidende<br />
Merkmal ist daher nicht die Anzahl ihrer Anhänger <strong>und</strong> Vertreter, sondern einmal die<br />
Existenz von kritischen Argumentationen, die öffentlich gegen sie vorgebracht werden, sowie<br />
die Qualität der öffentlich vorgebrachten Argumentationen <strong>zu</strong> ihrer Rechtfertigung. Dieser<br />
entscheidende Gesichtspunkt der permanenten Abwägung - was spricht dafür <strong>und</strong> was<br />
spricht dagegen? - wird jedoch in den Darstellungen der Relativistik sorgsam verschwiegen<br />
<strong>und</strong> unterdrückt, weil die SRT gegen die Kritik in einer öffentlichen Debatte argumentativ<br />
nicht bestehen könnte.<br />
Zu Punkt (2). Das Nichterscheinen von Kritik der SRT in den Fachorganen der Physik ist<br />
nicht das Ergebnis ihrer Nicht-Existenz, sondern ihrer systematischen Verleugnung, Unterdrückung<br />
<strong>und</strong> Verleumdung - sowohl der Kritiker wie auch ihrer Arbeiten - durch die<br />
Machthaber der Physik. Daher gelingt es seit Jahrzehnten nur unter sehr eingeschränkten<br />
Bedingungen, kritische Arbeiten <strong>zu</strong>r SRT überhaupt <strong>zu</strong> veröffentlichen:<br />
- in fachfernen Zeitschriften, die von den Machthabern der Physik nicht mehr vollständig<br />
kontrolliert werden können: Zeitschriften für Naturwissenschaften allgemein oder für an-<br />
G. O. Mueller: SRT.<br />
162<br />
Textversion 1.2 - 2004