Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Textversion 1.2 - 2004<br />
Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
Darstellungen<br />
S: Darstellungen / <strong>Fehler</strong> Nr. 1<br />
Die Autoren der Relativistik widersprechen sich untereinander in wesentlichen<br />
Punkten, unterlassen jedoch sorgsam eine sonst übliche Diskussion <strong>zu</strong>r Klärung<br />
Die wesentlichen Punkte, in denen sich die Autoren der Relativistik widersprechen, werden<br />
auch in mehreren <strong>Fehler</strong>n thematisiert; vgl. z.B. <strong>Fehler</strong> E 3 (starre oder nicht-starre<br />
Körper), P 4 (Anschein oder Realität der Effekte), N 1 (Thermodynamik). -<br />
Hier geht es um die thematische Breite der Widersprüche zwischen den Darstellungen<br />
verschiedener Autoren <strong>und</strong> um den ganz ungewöhnlichen Umgang der Relativisten mit dieser<br />
ihrer eigenen Angelegenheit: sie übergehen sie nämlich, in absoluter Verschwiegenheit, als<br />
ob Widersprüche nicht vorhanden wären. Es ist derselbe Umgang wie mit der Kritik, nach<br />
dem Gr<strong>und</strong>satz: worüber nicht gesprochen wird, das existiert nicht.<br />
Normalerweise würde wie z. B. im Falle des <strong>Fehler</strong>s E 3 (nach Albert Einstein 1905 stützt<br />
sich die SRT auf starre Körper, nach Max v. Laue ist die Annahme von starren Körpern mit<br />
der SRT unverträglich, <strong>und</strong> dieser Widerspruch datiert erst seit v. Laues 2. Auflage 1913),<br />
der schließlich keine Kleinigkeit betrifft, in Zeitschriftenbeiträgen <strong>und</strong> selbständigen Abhandlungen<br />
die Frage des starren Körpers aufgegriffen. Die verschiedenen Autoren würden<br />
sich für einen der <strong>beiden</strong> Standpunkte erklären, jede Seite würde die Konsequenzen der<br />
anderen Auffassung erörtern <strong>und</strong> <strong>zu</strong> widerlegen versuchen, so daß sich am Ende wenigsten<br />
eine klare Mehrheitsmeinung <strong>und</strong> eine Minderheitsmeinung oder sogar, im Idealfalle, ein<br />
neuer Konsens herausbilden könnte.<br />
Im Beispielfall ist seit 1913 nichts dergleichen geschehen. Die Autoren der Relativistik<br />
scheinen diesen gr<strong>und</strong>legenden Widerspruch (was wäre eine SRT ohne starren Körper? <strong>und</strong><br />
wie sollte sie ohne ihn konstruiert werden?) nicht <strong>zu</strong> kennen oder wollen ihn nicht <strong>zu</strong>r Kenntnis<br />
nehmen; er fehlt einfach in ihren Darstellungen, damit kennt ihn das breite Fachpublikum<br />
nicht, <strong>und</strong> die Kleinmeister <strong>und</strong> das fachferne Publikum haben wegen fehlender<br />
Detailkenntnis ohnehin keine Chance. Folglich können sie auch nicht wissen, warum v. Laue<br />
als ein getreuer Gefolgsmann Albert Einsteins der ersten St<strong>und</strong>e einen so erstaunlich krassen<br />
Widerspruch in seine Monographie hineinschreibt: v. Laue argumentiert mehrfach mit der<br />
Elastizität der Körper, u. a. um die Längenkontraktion <strong>zu</strong> erklären, was für einen als starr<br />
angenommenen Körper nicht gelten könnte. Wer also diesen Gr<strong>und</strong>widerspruch zwischen<br />
Albert Einstein <strong>und</strong> Max v. Laue erörtern wollte, käme nicht umhin, <strong>zu</strong>gleich die Frage nach<br />
der Ursache der Effekte <strong>zu</strong> diskutieren. Er befände sich mitten im Problemzentrum der<br />
Theorie, wäre mit den Widersprüchen konfrontiert <strong>und</strong> müßte da<strong>zu</strong> Stellung nehmen.<br />
Die ganze thematische Breite der Widersprüche enthüllt sich jedem Leser, der auch nur<br />
mehr als zwei Darstellungen der Theorie <strong>zu</strong>r Hand nimmt. Die Widersprüche ergeben sich<br />
auch in den Passagen der Darstellungen, wo die Autoren nur Albert Einsteins Erlebnisse mit<br />
Eisenbahnzügen nacherzählen. Ursache sind teils die Unfähigkeit <strong>zu</strong> korrekter Wiedergabe,<br />
teils aber auch das Bemühen, in den Eisenbahngeschichten entdeckte Mängel oder <strong>Fehler</strong> <strong>zu</strong><br />
berichtigen <strong>und</strong> damit die Theorie <strong>zu</strong> verbessern. Auf diese Weise entsteht als maßgebliche<br />
Fachliteratur ein Fleckenteppich von Varianten <strong>und</strong> Versionen, <strong>und</strong> - W<strong>und</strong>er über W<strong>und</strong>er<br />
- noch nie will ein Relativist diesen Fleckenteppich bemerkt haben, von den <strong>Wissenschaft</strong>shistorikern<br />
ganz <strong>zu</strong> schweigen, weil die sich ohnehin keinerlei unfromme Gedanken erlauben<br />
161<br />
R 4<br />
G. O. Mueller: SRT.