Fehler-Katalog zu beiden Relativitätstheorien - Wissenschaft und ...
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Kap. 2: <strong>Fehler</strong>-<strong>Katalog</strong><br />
de unter Trägheitswirkungen durcheinanderfliegen, während auf der Erde keine Trägheitswirkungen<br />
auftreten <strong>und</strong> ein Kirchturm neben dem Bahndamm stehenbleibt: wäre anstatt des<br />
Zuges plötzlich die Erde abgebremst worden, müßten auf der (nach Osten drehenden) Erde<br />
alle nicht ortsfesten Gegenstände in östlicher Richtung durcheinanderfliegen <strong>und</strong> der Kirchturm<br />
bei hinreichend großer Negativ-Beschleunigung in östlicher Richtung umfallen. Da bei<br />
Abbremsung des Zuges die Trägheitskräfte nur im Zug auftreten <strong>und</strong> nicht auf der Erde, kann<br />
man an den Trägheitswirkungen sowohl die abgebremste als auch eine beschleunigte Bewegung<br />
erkennen, folglich sind beschleunigte Bewegungen absolut <strong>und</strong> nicht gleichwertig mit<br />
den relativen Bewegungen der Umgebung.<br />
Auf dieses diskutierte Szenario bezieht sich Philipp Lenard 1920 in der Diskussion in Bad<br />
Nauheim <strong>und</strong> richtet an Albert Einstein die Frage (S. 666): "Wie kommt es, daß es nach der<br />
Relativitätstheorie nicht unterscheidbar sein soll, ob im Falle des gebremsten Eisenbahn<strong>zu</strong>ges<br />
der Zug gebremst oder die umgebende Welt gebremst wird?" Albert Einstein hat 1920 in<br />
Bad Nauheim darauf geantwortet (S. 666): "Es ist sicher, daß wir relativ <strong>zu</strong>m Zug Wirkungen<br />
beobachten <strong>und</strong> wenn wir wollen, diese als Trägheitswirkungen deuten können. Die Relativitätstheorie<br />
kann sie ebensogut als Wirkungen eines Gravitationsfeldes deuten. [...] Das<br />
relativ <strong>zu</strong>m gebremsten Zug herrschende Gravitationsfeld entspricht einer Induktionswirkung,<br />
die durch die entfernten Massen hervorgerufen wird." Lenard entgegnet (S. 666), "die hin<strong>zu</strong>gedachten<br />
Gravitationsfelder müssen Vorgängen entsprechen <strong>und</strong> diese Vorgänge haben<br />
sich in der Erfahrung nicht gemeldet". - Einsteins Antwort besteht nur darin, etwas<br />
hin<strong>zu</strong><strong>zu</strong>denken; praktisch hätte demnach der Lokomotivführer, als er die Bremsung ausführte,<br />
ein Gravitationsfeld erzeugt <strong>und</strong> könnte dies nach Belieben wiederholen.<br />
Zu Einsteins Behauptung über die Gravitationswirkung der entfernten Massen wäre<br />
außerdem <strong>zu</strong> fragen: warum muß vorher der Zug durch Energieaufwand in Bewegung gebracht<br />
werden, um erst durch Bremsung die angebliche Gravitationswirkung herbei<strong>zu</strong>führen?<br />
Warum wirkt diese Gravitation nicht schon vorher?<br />
Albert Einsteins Antwort an Lenard ist übrigens sehr schwach, ein teilweiser Rück<strong>zu</strong>g: er<br />
gibt die Erklärung mit Trägheitswirkungen nämlich als plausibel <strong>zu</strong> <strong>und</strong> behauptet für seine<br />
Erklärung durch die entfernten Massen nur eine Ebenbürtigkeit, daß die ART sie ebenfalls<br />
anders deuten kann; damit fehlt seiner Erklärung völlig die Sicherheit, mit der sie in den<br />
Darstellungen der Relativisten gefeiert wird.<br />
Eine zwingend begründete Antwort auf Lenards Frage, warum der Turm nicht fällt, steht<br />
bis heute aus. Die behauptete Wirkung der Fixsternmassen ist unter mehreren Gesichtspunkten<br />
ein <strong>Fehler</strong>: als direkte Aussage der ART ist sie als falsch erwiesen, vgl. <strong>Fehler</strong> M 10; hier<br />
wird sie beispielhaft nur als methodischer <strong>Fehler</strong> behandelt, weil gegen unabweisbare<br />
physikalische Erfahrung (Trägheitswirkungen) reine Annahmen (Fixstern-Gravitation) gesetzt<br />
werden sollen, die <strong>zu</strong>dem durch mehrere nachgewiesene gravierende <strong>Fehler</strong> als haltlos<br />
erwiesen sind: das Modell der Fixstern-Drehung ist logisch <strong>und</strong> physikalisch unhaltbar.<br />
Sogar der Katholischen Kirche fallen seit Galilei keine Argumente mehr ein.<br />
Die Frage Lenards ist aus drei Gründen <strong>zu</strong> recht berühmt geworden: sie berührt den Kern<br />
der Theorie; ihre Beantwortung durch die Kritik (der Unterschied ist erkennbar) kann sich<br />
auf die unabweisbare Erfahrung der Trägheitswirkungen stützen; <strong>und</strong> Albert Einstein kann in<br />
seiner Antwort die Erfahrung der Trägheitskräfte nicht bestreiten, kann keine gleichwertige<br />
Abbremsung der Erde behaupten <strong>und</strong> versucht nur, die Ursache der Tragheitskräfte im<br />
abgebremsten Zug <strong>zu</strong> diskutieren <strong>und</strong> auf die Gravitationswirkung der "entfernten Massen"<br />
<strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen, wobei er eine gewisse Willkür <strong>zu</strong>gibt; den direkten Beweis durch die<br />
einseitigen Trägheitswirkungen (nur im Zug auftretend) kann er nicht aus der Welt schaffen:<br />
die angebliche andere Ursache macht die einseitigen Trägheitswirkungen nicht ungeschehen.<br />
An dieser Argumentationslage hat sich seit 1920 nichts geändert.<br />
Aus der Behauptung Albert Einsteins folgt eine Reihe von naheliegenden Fragen, die die<br />
Haltlosigkeit der Fixsternmassen-Hypothese demonstrieren:<br />
G. O. Mueller: SRT.<br />
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Textversion 1.2 - 2004